Falsche Pointe?
1908 spielten der süddeutsche Meister Köhnlein gegen den Kaffeehausspieler Burletzki einen Wettkampf auf sechs Gewinnpartien. Letzterer ging mit viel Selbstvertrauen und Ichgefühl in den Kampf,
aber die erste Partie gewann Köhnlein.
Burletzki: "Ich habe einen dummen Fehler gemacht."
Die zweite Partie gewann auch Köhnlein.
Burletzki: "Alle Partien kann man nicht gewinnen."
Die dritte Partie gewann ebenfalls Köhnlein.
Burletzki: "Ich bin heute nicht in guter Form."
Die vierte Partie gewann wieder Köhnlein.
Burletzki: "Er spielt nicht schlecht."
Die fünfte Partie gewann Köhnlein.
Burletzki: "Ich habe ihn unterschätzt."
Die sechste Partie gewann Köhnlein.
Burletzki: "Ich glaube, er ist mir ebenbürtig."
Hier lacht der gemeine Schachspieler möglicherweise zwar an der richtigen Stelle, aber höchstwahrscheinlich nicht über die richtige Pointe, welche sich natürlich nur dem Engine-Tester erschließen kann.
Lacht dieser doch darüber, dass Burletzki, offensichtlich bar jedes statistischen Sachverstandes, sich völlig voreilig zu dieser resignativen eigenen Geringschätzung ("Ich glaube, er ist mir ebenbürtig") hat verleiten lassen. Denn weiß er doch auch, dass korrekterweise - sozusagen unter besonderer Beröcksichtigung der statistischen Relevanz - der Fortgang der Anekdote in etwa wie folgt auszusehen hätte:
...
...
Die fünfzigste Partie gewann Köhnlein.
Burletzki: "All this does not at all prove something"
(ich weiß, hab' ich so ähnlich schon mal gebracht, aber (ein-)mal wiederholen darf man sich

)