Ich kläre mal hier einmal auf:
Berechnung der DWZ
2. Berechnung einer Turniererfolgszahl
* In den weiteren Ausführungen werden folgende Abkürzungen verwendet :
* Ro = eigene DWZ vor der Auswertung
* Rh = Turniererfolgszahl (Performance)
* Rc = Durchschnitt der DWZ der Gegner
* Rn = neue Wertungszahl nach Auswertung
* D = Differenz der eigenen DWZ und DWZ des jeweiligen Gegners
* P(D) = Gewinnerwartung pro Partie in Punkten bezogen auf Ro des jeweiligen Gegners
* W = Summe der erziehlten Punkte
* We = Summe der einzelnen Gewinnerwartungen P(D)
* n = Anzahl der wertbaren Partien
* E = Entwicklungskoeffizient (abhängig von Alter und Spielstärke)
* K = Änderungskonstante in den Formeln (3) und (4)
* J = Alterskonstante
2.1 Voraussetzungen für die Wertung von Partien
1. Bei der Auswertung ist zu beachten :
2. Bei Spielern mit Wertungszahl werden alle Partien gegen Spieler ohne Wertungszahl nicht berücksichtigt !!
3. Kampflos gewertete Partien weden nicht berücksichtigt.
4. Partien gegen Schachcomputer werden gestrichen.
5. Nachträglich genullte Partien, die jedoch ordnungsgemäß beendet worden sind, müssen regulär berücksichtigt werden.
2.2 Die Turniererfolgszahl Rh
Nach folgender Formel wird die Turniererfolgszahl Rh berechnet:
2.3 Die Gewinnerwartung P(D)
Die im Anhang aufgeführte Wahrscheinlichkeitstabelle f�r Gewinnerwartungen P(D) beruht auf der sog. Normalverteilung. Sie ist mit der von der FIDE verwendeten Tabelle identisch. Die DWZ-Differenzen ergeben sich aus dem Absolutwert der Differenz zwischen eigener und gegnerischer DWZ. Ist der zu berechnende Spieler besser als sein Gegner, so findet man die Gewinnerwartung P(D) in der Spalte "besser", im umgekehrten Fall in der Spalte "schlechter". Die Gewinnerwartung P(D) kann auch mit der folgenden, hinreichend genauen Näherungsformel berechnet werden :
Für Spieler ohne DWZ erfolgt die Berechnung einer ersten Turniererfolgszahl nach dem unter 2.5 dargestellten Verfahren.
2.4 Besondere Berücksichtigung der Turniererfolgszahl Rh
Wenn ein Spieler in einem Turnier eine Turniererfolgszahl Rh erreicht, die mindestens 200 DWZ-Punkte größer ist als seine alte Wertungszahl Ro und aus mindestens 5 Partien stammt, dann wird bei allen Gegnern bei denen dies nicht zutrifft, seine Turniererfolgszahl anstelle der alten Wertungszahl eingesetzt. Diese besondere Verwendung einer Turniererfolgszahl wird als Sonderwertung bezeichnet.
2.5 Berechnung der Turniererfolgszahl für Spieler ohne DWZ
Seine erste Turniererfolgszahl erhält ein Spieler, wenn mindestens 5 wertbare Partien vorliegen und er dann mehr als 0% der möglichen Punkte erziehlt hat. Als wertbar gelten nur Partien gegen Spieler mit Wertungszahlen, wobei auch gesammelte Partien aus früheren Turnieren berücksichtigt werden müssen. Die gesuchte Turniererfolgszahl Rh wird mit Hilfe von Formel (1) berechnet. Die Berechnung von Rh erfolgt über ein Iterationsverfahren, in dem mit einem Schätzwert für Ro begonnen wird. Mit diesem Schätzwert, in die Gleichung (1) eingesetzt, erhält man dann eine verbesserte Näherung für Rh. Selbstverständlich muss man bei jedem neuen Berechnungsgang auch den neuen Wert für We, bezogen auf den letzten Näherungswert von Rh, verwenden. Dieses Verfahren wird solange wiederholt, bis sich die auf eine ganze Zahl gerundete Turniererfolgszahl Rh nicht mehr ändert.
Eingabehinweis: Zuerst eine gesch�tzte DWZ in das Feld Alte DWZ eingeben und Index auf 1 setzen. Danach solange die berechnete Leistung in das Eingabefeld Alte DWZ einsetzen und die Berechnung wiederholen, bis Neue DWZ und Leistung übereinstimmen.
Bei Spielern ohne DWZ, die aus mindestens 5 Partien 100% gegen Gegner erziehlt haben,kann nach der Formel :
* Rh = Rc + 677 bei Auswertungen eine provisorische Turniererfolgszahl (Rh) ausgegeben werden, aus der sich aber keine erste DWZ ergibt.
3. Berechnung einer neuen Wertungszahl
3.1 Berechnung von Rn
Die neuen Wertungszahl Rn kann aus dem Turnierergebnis und der alten Wertungszahl Ro mit folgender, von der FIDE verwendeten Formel, berechnet werden :
wobei K durch :
definiert ist und E mit der Formel (5) berechnet wird.
3.2 Berechnung von Rn aus der Turniererfolgszahl Rh
Die Berechnung von Rn kann auch aus der Turniererfolgszahl Rh mit folgender Formel berechnet werden :
Rn = Ro + [(Rh - Ro) · K · n / 800 ]
3.3 Berechnung des Entwicklungskoeffizienten E
Der Entwicklungskoeffizient E wird abhängig vom Alter und der Spielstärke nach folgender Formel berechnet :
wobei gilt:
* J = 5 für Jugendliche bis 20 Jahre
* J = 10 für Junioren 21 bis 25 Jahre
* J = 15 für alle Spieler ab 26 Jahre
Hieraus ergibt sich dann K aus Formel (4)
E bewirkt eine stärkere Berücksichtigung der neuen Spielerfolge bei jüngeren Spielern und bei solchen mit niedriger DWZ, eine geringere in den umgekehrten Fällen. Für E gibt es folgende Begrenzungen: E < 5 x Index (Index "0" = "1") und E < 30 Demnach liegen die Werte zwischen 5 und 30. E ist stets ganzzahlig gerundet anzuwenden. Es kann aus Tabelle Anhang 5.2 entnommen werden.
3.4 Spieler ohne DWZ
Für Spieler ohne DWZ ist die nach dem Verfahren von 2.5 ermittelte Turniererfolgszahl Rh die erste DWZ.
4. Anmerkungen
Aufgrund der Vereinfachung rechnet mein Programm mit dem n-fachen der Gewinnerwartung bezogen auf den Durchschnitt der Wertungszahlen der Gegner (Rc) anstelle von We (= Summe der einzelnen Gewinnerwartungen). Die Gewinnerwartung kann man dem Bild aus Abschnitt 2.3 entnehmen. Für die Berechnung von Rc sollte eine Begrenzung der einzelnen Spielstärkedifferenzen (= Ro - DWZ des Gegners) auf 350 festgelegt werden. Das Programm läßt höhere Differenzen zu , was jedoch einen Anstieg des Fehlers in der Berechnung zur Folge hat.
5. Anhang
5.1 Wahrscheinlichkeitstabelle
DWZ-Diff.P(D) besserP(D) schlechter DWZ-Diff.P(D) besserP(D) schlechter
0-3 0,50 0,50 189-197 0,75 0,25
4-10 0,51 0,49 198-206 0,76 0,24
11-17 0,52 0,48 207-215 0,77 0,23
18-25 0,53 0,47 216-225 0,78 0,22
26-32 0,54 0,46 226-235 0,79 0,21
33-39 0,55 0,45 236-245 0,80 0,20
40-46 0,56 0,44 246-256 0,81 0,19
47-53 0,57 0,43 257-267 0,82 0,18
54-61 0,58 0,42 268-278 0,83 0,17
62-68 0,59 0,41 279-290 0,84 0,16
69-76 0,60 0,40 291-302 0,85 0,15
77-83 0,61 0,39 303-315 0,86 0,14
84-91 0,62 0,38 316-328 0,87 0,13
92-98 0,63 0,37 329-344 0,88 0,12
99-106 0,64 0,36 345-357 0,89 0,11
107-113 0,65 0,35 358-374 0,90 0,10
114-121 0,66 0,34 375-391 0,91 0,09
122-129 0,67 0,33 392-411 0,92 0,08
130-137 0,68 0,32 412-432 0,93 0,07
138-145 0,69 0,31 433-456 0,94 0,06
146-153 0,70 0,30 457-484 0,95 0,05
154-162 0,71 0,29 485-517 0,96 0,04
163-170 0,72 0,28 518-559 0,97 0,03
171-179 0,73 0,27 560-619 0,98 0,02
180-188 0,74 0,26 620-735 0,99 0,01
>735 1,00 0,00
5.2 Der Entwicklungskoeffizient E
Die sich daraus ergebenden Werte von E unterliegen nach oben und unten Begrenzungen: E < 30 und E > 5 x Index
(hierbei wird Index "0" = "1")
Ro bis 20 J. Ro f�r 21 bis 25J. Ro f�r > 25J. Index:1 2 3 4 5 >5
E=
1 - 840 5 5 5 5 5 5
841 - 1106 5 6 6 6 6 6
1107 - 1257 5 7 7 7 7 7
1258 - 1367 5 8 8 8 8 8
1368 - 1456 5 9 9 9 9 9
1457 - 1531 1 - 840 5 10 10 10 10 10
1532 - 1596 841 - 1106 5 10 11 11 11 11
1597 - 1654 1107 - 1257 5 10 12 12 12 12
1655 - 1707 1258 - 1367 5 10 13 13 13 13
1708 - 1755 1368 - 1456 5 10 14 14 14 14
1756 - 1800 1457 - 1531 1 - 840 5 10 15 15 15 15
1801 - 1841 1532 - 1596 841 - 1106 5 10 15 16 16 16
1842 - 1880 1597 - 1654 1107 - 1257 5 10 15 17 17 17
1881 - 1916 1655 - 1707 1258 - 1367 5 10 15 18 18 18
1917 - 1951 1708 - 1755 1368 - 1456 5 10 15 19 19 19
1952 - 1984 1756 - 1800 1457 - 1531 5 10 15 20 20 20
1985 - 2015 1801 - 1841 1532 - 1596 5 10 15 20 21 21
2016 - 2045 1842 - 1880 1597 - 1654 5 10 15 20 22 22
2046 - 2073 1881 - 1916 1655 - 1707 5 10 15 20 23 23
2074 - 2101 1917 - 1951 1708 - 1755 5 10 15 20 24 24
2102 - 2127 1952 - 1984 1756 - 1800 5 10 15 20 25 25
2128 - 2153 1985 - 2015 1801 - 1841 5 10 15 20 25 26
2154 - 2177 2016 - 2045 1842 - 1880 5 10 15 20 25 27
2178 - 2201 2046 - 2073 1881 - 1916 5 10 15 20 25 28
2202 - 2224 2074 - 2101 1917 - 1951 5 10 15 20 25 29
>2224 >2101 >1951 5 10 15 20 25 30