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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / TBG Interview auf ntv über die SchachWM
- - By Stefan Pohl Date 2024-12-03 07:47
https://www.n-tv.de/sport/Geschockte-Grossmeister-verzweifelter-Ding-Liren-Ist-diese-Schach-WM-wirklich-so-fuerchterlich-article25403388.html
Parent - - By Robert Bauer Date 2024-12-07 18:29 Edited 2024-12-07 18:33 Upvotes 3
Ich kann den Aussagen von TBG oft nicht zustimmen.
Solche Aussagen wie "Die WMs mit Carlsen Beteilung oder Kasparow gegen Karpow waren hochklassiger?"
Wirklich?
Gegenbeispiel: Carlsen hat Nepo doch einfach nur vorgeführt.
Eine sehr einseitige WM! Spaßig war es freilich, welchen Bock denn Nepo von Partie zu Partie wieder machen würde und wie die Technik von Carlsen den Fehler nachweisen wird.
Natürlich waren die Duelle von Kasparow und Karpow "episch". Aber eben auch "unendlich" viele Remisen. Ich sehe sogar Parallelen zum aktuellen WM-Kampf mit viel Psychologie und viel vorsichtigem Taktieren.
Beide riskieren nachdem es in Runde 1 und Runde 3 nach hinten losging, nicht mehr so viel. Denn eins ist klar: eine Verlustpartie ist kaum mehr wettzumachen.
Und ja, ich habe die Runde 10 schon gesehen, die keine wirkliche Ausnahme darstellt zur Matchstrategie des Ding in den Partien zuvor.
Ich kann auch nicht beipflichten, dass Ding viele Chancen ausgelassen hat. Ich behaupte sogar das Gegenteil: er hatte zwar Wertungsvorteil, aber ohne weitere Fehler war die ein oder andere vorteilhafte Stellung nicht verwertbar.
Wir alle schauen doch mit Engines zu, oder wir brauchen nur auf den Wertungsbalken gucken. Die Spieler haben es nicht. Und so werden "schwächere" Züge, die dem Gegner 0,2 Vorteil geben, sofort als Fehler abgetan.
Ich bin ziemlich sicher, dass die meisten WM-Kämpfe deutlich mehr Fehler in 10 Partien hatten.

Und ein geschockter Ding? Was für ein Unsinn! Wenn einer geschockt war, dann Gukesh nach Runde 1 - oder wir als Publikum, dass Ding nach 10 Runden nicht schon mit -3 hinten liegt. Nach einem Burnout oder anderen schweren psychologischen Problemen wäre das eher zu erwarten gewesen.
Parent - By Stefan Pohl Date 2024-12-08 07:57
Robert Bauer schrieb:


Wir alle schauen doch mit Engines zu, oder wir brauchen nur auf den Wertungsbalken gucken. Die Spieler haben es nicht. Und so werden "schwächere" Züge, die dem Gegner 0,2 Vorteil geben, sofort als Fehler abgetan.
Ich bin ziemlich sicher, dass die meisten WM-Kämpfe deutlich mehr Fehler in 10 Partien hatten.



Letzteres stimmt: Nach oder während der laufenden Partie 09 haben die Kommentatoren bei chess24 (englischer Kommentar) gesagt, daß diese WM bzgl. Fehler die beste überhaupt gewesen ist, also alle anderenWM-Finals mehr Fehler und Ungenauigkeiten enthielten (laut der accuracy-Wertung auf chesscom).

Ersteres stimmt auch und das ist ein generelles Problem, was ich auch sehe. Menschen sind mittlerweile so viel schlechter als die besten Engines, daß die Enginebewertungen Fehler und Ungenauigkeiten anzeigen, die Menschen gar nicht am Brett erkennen können. Stockfish und Co sind mittlerweile ja circa +1000 Elo stärker als die besten Menschen. Überträgt man das auf die Menschen alleine, würde auch niemand von zwei 1800 Elo Spielern erwarten, daß sie Fehler erkennen, die ein Magnus Carlsen (eben auch +1000 Elo besser als die 1800 Spieler) als solche erkennt...
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