Guten Morgen Ingo,
es scheint so, dass die Computerschächler zukünftig ein wenig gefordert werden hinsichtlich Testmethodik.
Die klassischen und einfachen Testmethoden wie "Eng-Eng" oder "Stellungstest" scheinen an der Grenze zu ausgereizt zu stehen.
Oder besser, keinen weiteren Erkenntnissen aus bisherig üblicher Testpraxis für Schachprogramme.
Ich glaube nicht das wir in der Nähe von Aussagen stehen wie z. B.
Schach wird in absehbarer Zeit gelöst sein, weil die Remis Quoten spielstärkster Engine kontinuierlich ansteigen.
Es ist alles ein wenig verhext.
Die eigene Intelligenz oder vielleicht auch Fantasie reicht nicht mehr aus, um sich dem entgegenzustellen.
Der Wille ist da, aber ich finde keinen durchführbaren Weg, das ärgert mich ungemein.
Hat sich der Mensch mal wieder selbst geschlagen.
Irgendetwas muss es geben, um neue Testmethoden ins Leben zu berufen, schon allein um in den nächsten Jahren die Lust an diesem schönen Hobby nicht zu verlieren.
Grundsätzlich hätte ich ja ein paar Ansätze und Ideen aber die Laufen meist ins Leere, weil ...
- Zeit für Umsetzung fehlt
- eigenes Wissen / eigene Ideen reicht / reichen nicht aus
- geklaute Ideen auch nicht
Wenn wir sehen, auf welchem Niveau Engines heute Schach spielen, können wir vielleicht gerade noch ein paar Auslöser für die enorme Spielstärke erkennen aber die
dann zu nutzen oder herauszuarbeiten ist im Grunde unmöglich.
Da wo KI vielleicht wirklich helfen könnte, passiert zu wenig.
Da wo KI genutzt wird, wird uns eher etwas vorgeflunkert und wir sind gar nicht in der Lage die Rückschlüsse zu verarbeiten.
Überhaupt alles oftmals eher Illusionen die gar nicht hilfreich sind.
Kann ich mir noch so viele Themen raussuchen, um rumzumotzen (wie z. B. Züge Durchschnitt) aber das hilft auch nur kurzfristig, um den eigenen Geist zu beruhigen.
So ganz nach dem Motto ... noch bin ich der Herr über alles und habe keine Probleme damit etwas festzustellen.
Wenn ich denn Lust habe etwas festzustellen zu wollen. Mit einem Ergebnis mit dem ich immer zufrieden sein kann.
Oder anders:
Forscherdrang ist geweckt aber sämtliche daraus entstehenden Ergebnisse / Ereignisse etc. sind unbefriedigend.
Die schönen Computerschachzeiten scheinen vorbei zu sein, weil das, was gerade passiert unser dämliches Hirn einfach nicht verarbeiten kann und wirklich relevante Rückschlüsse
nicht gezogen werden können.
Wie z. B. in meinem Beispiel:
Wenn ich erahne, wo der Schlüssel zu höheren Spielstärken liegt, reicht das Wissen nicht aus um genauer festzustellen bzw. der Sache sinnvoll auf die Spur zu gehen.
Hätte gerne zu vielen wichtigen Themen im Schach ein Test-Set auf allerhöchstem Niveau ... Wunschdenken!
Da sind wir angekommen!
Wir geben uns auch mit nichts zufrieden und wollen immer mehr.
Irgendwann können wir uns dann die 20 Tafeln weißer Schokolade mit Crunch leisten.
Dann liegen die da, vielleicht essen wir die ja auch, und letztendlich liegen wir tagelang mit Bauchschmerzen flach.
Der Weg ist das Ziel ... wer sich das ausgedacht hat.
In KI-Zeiten müsste das eher heißen: Der Weg zum Weg ist das Ziel!!
Gruß
Frank