By Wilfried Arheit
Date 2009-08-21 08:12
Gestern wurde auf dem Chessbase-Server folgende Partie übertragen:
[Event "GP FIDE"]
[Site "Jermuk"]
[Date "2009.08.20"]
[Round "10"]
[White "Leko P"]
[Black "Akopian V"]
[Result "1/2-1/2"]
[ECO "B42"]
[WhiteElo "2756"]
[BlackElo "2712"]
[Annotator "Robot 4"]
[PlyCount "130"]
[EventDate "2009.??.??"]
[TimeControl "40/7200:20/3600:900+30"]
1. e4 c5 2. Nf3 e6 3. d4 cxd4 4. Nxd4 a6 5. Bd3 Nf6 6. O-O Qc7 7. Qe2 d6 8. c4
g6 9. Nc3 Bg7 10. Nf3 O-O 11. Bf4 Nc6 12. Rac1 e5 13. Bg5 h6 14. Bd2 Bg4 15.
Qe3 Bxf3 16. Qxf3 Nd4 17. Qd1 Qd7 18. Be3 Ng4 19. Nd5 Rae8 20. Bxd4 exd4 21. h3
Nf6 22. Nxf6+ Bxf6 23. c5 d5 24. exd5 Qxd5 25. Bc4 Qc6 26. b4 Kg7 27. Qb3 Re5
28. Rce1 Rxe1 29. Rxe1 Rd8 30. Qd3 a5 31. a3 axb4 32. axb4 Ra8 33. g3 h5 34. h4
Rd8 35. Bb5 Qd5 36. Bc4 Qc6 37. Ra1 Qc7 38. Ra7 Qb8 39. Ra3 Re8 40. Qf3 Re1+
41. Kg2 Rc1 42. Bd3 Rc3 43. Ra5 Qc8 44. Ra7 Qe6 45. Qe4 Qb3 46. c6 Rxd3 47.
cxb7 Qc2 48. Qxd3 Qxd3 49. b8=Q Qe4+ 50. Kh2 d3 51. Qf4 Qd5 52. Qd2 Bxh4 53.
gxh4 Qd4 54. Qe3 Qxh4+ 55. Kg2 Qg4+ 56. Kf1 Qd1+ 57. Kg2 Qg4+ 58. Kh1 Qh4+ 59.
Kg1 Qg4+ 60. Kh1 Qh4+ 61. Kg1 Qg4+ 62. Qg3 Qd4 63. Qc7 Qg4+ 64. Qg3 Qd4 65. Qe3
Qg4+ 1/2-1/2
Schwarz zog 45.---Db3?. Mit 48. Dxd3? (Dd5!!) setzte Weiß noch einen drauf
und vermasselte die Partie zum Remis.
MfG
Wilfried
Hi Wilfried
Das ist es, was Schach unter Menschen so sympathisch macht.
Beide Seiten können Fehler machen, die nicht sofort gnadenlos von einem Programm ausgenutzt werden.
Der einzige, dem sowas nicht passiert, ist unser SGM AS. Warum läßt man den nicht mal ran bei den GM???
Bert
By Wilfried Arheit
Date 2009-08-21 11:09
Hallo Bert.
Lüfte mal das Geheimnis und sage mir wer SGM AS ist. Den kenne ich nicht.
Oder meinst du "Anton Suppes", den Erfinder der fettlosen Brotsuppe?
.
Wilfried
ich bin sicher du hättest bei 45...Db3 gleich gesehen, daß du nach dem einzigen gewinnzug 48.Dd5! kein dauerschach hast. es riecht schon etwas nach dauerschach entweder mittels 48...Td2 oder 48...Txg3 Kxg3 Lxh4! immerhin darf weiß den läufer nun nicht nehmen. diese befürchtung hatte dann wohl auch leko, als er auf Dd5 verzichtete.
leko wählte stattdessen die sichere variante. so hätten sicher viele andere GMs auch reagiert. und diese sichere variante sollte immer noch gut gewonnen sein.
du kannst dir ja selber ankucken, welche varianten alle berechnet werden MÜSSEN!
von einem patzerzug kann man hier wohl kaum sprechen.
By Michael Scheidl
Date 2009-08-21 18:32
Es folgte also 45...Db3? 46.c6. Vielleicht sollte man eher c6 ein Rufzeichen geben, denn das muß man erst einmal kommen sehen: 46...bxc6 scheitert jetzt an 47.Dxg6+! Kf8 48.Dxf6 (mit baldigem Matt), da f7 dann gefesselt gewesen wäre.
Alternativstellung mit Bh7 statt Bh5:
Hier habe ich kurz Rybka und Shredder befragt, und sie finden 45.Db3 in dieser Stellung gut, was logisch ist da obige Wendung nicht ginge.
Zwei weitere Beispiele, die zeigen, dass die besten GMs selbst
in einfachen Stellungen der nervlichen Anspannung nicht immer
gewachsen sind.
Weiss am Zug
Natürlich steht Schwarz besser. Doch statt den bedrohten Ta3
zurückzuziehen, brennen GM R. Kasimdzhanov die Nerven
durch, entscheidet er sich doch zum sofortigen Verlustzug
36.Lc5??
Schwarz am Zug
GM B. Gelfand lässt sich in seiner Freude über den gegnerischen
Fehler "anstecken" und gewinnt kompliziert mit 37...Kh7?! statt
mit dem einfachen 37...Ld6!
[Event "5th FIDE GP"]
[Site "Jermuk ARM"]
[Date "2009.08.22"]
[Round "12"]
[White "Kasimdzhanov, R."]
[Black "Gelfand, B."]
[WhiteElo "2672"]
[BlackElo "2755"]
[ECO "D47"]
[Result "0-1"]
1. d4 d5 2. c4 c6 3. Nf3 Nf6 4. Nc3 e6 5. e3 Nbd7 6. Bd3
dxc4 7. Bxc4 b5 8. Bd3 Bb7 9. a3 Bd6 10. O-O O-O 11. Qc2
Qe7 12. e4 e5 13. Bg5 Rfe8 14. dxe5 Nxe5 15. Nxe5 Bxe5
16. f4 Bd4+ 17. Kh1 h6 18. Bh4 Qc5 19. e5 Nd5 20. Rf3 b4
21. Nxd5 Qxc2 22. Bxc2 cxd5 23. axb4 Bxb2 24. Rb1 Bd4
25. Rd1 Bb6 26. Ba4 Rec8 27. Bd7 Rc4 28. e6 fxe6 29. Bxe6+
Kh8 30. h3 Rxb4 31. Bxd5 Bxd5 32. Rxd5 a5 33. Bf2 Bc7
34. g3 a4 35. Ra3 Rb3 36. Bc5 Ra5 37. Rf5 Kh7 38. g4 Rxa3
39. Bxa3 Rxf5 40. gxf5 Bxf4 41. Kg2 Kg8 0-1