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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Computerschwächen (08)
- - By Kurt Utzinger Date 2009-08-09 10:39
Liebe Schachfreunde
Trotz grossartiger Erfolge und ELO-Werten von über 3000 in verschiedenen
Ranglisten, gibt es noch immer genügend Stellungen, wo Computer noch
(ungewohnte) Schwächen zeigen. Mit einigen Beiträgen möchte ich das
untermauern.

Bisherige Beiträge
1) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=1298
2) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=1299
3) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?pid=11693
4) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=1311
5) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=1312
6) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=1320
7) http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=1360

Botvinnik,M-Capablanca,J (AVRO 1938)

Schwarz zog 14...c4? ein heute bekannter positioneller Fehler, wonach
die Partie in hoeherem Sinn strategisch bereits verloren ist, denn
gegen den uebermaechtigen Plan von Weiss mit f2-f3, Sg3 und spaeter
e3-e4-e5 mit starken Koenigsangriff gibt es - wie die Praxis zeigt -
keine Erfolg versprechende Verteidigung. Die meisten der heutigen
Schachprogramme koennen nicht widerstehen, 14...c4? zu ziehen.

Diese schoene Partie wurde insbesondere beruehmt wegen des wunderbaren
Zuges 30.La3!! aber in dieser Partie liessen sich noch weitere Stellungen
finden, wo die Computerprogramme mit ihren Bewertungen voellig danebenliegen.

[Event "AVRO"]
[Site "Amsterdam"]
[Date "1938.??.??"]
[Round "?"]
[White "Botvinnik, Mikhail"]
[Black "Capablanca, Jose Raul"]
[Result "1-0"]
[ECO "E49"]
[Annotator "Kasparov"]
[PlyCount "81"]
[EventDate "1938.??.??"]
[EventType "tourn"]
[EventRounds "14"]
[EventCountry "NED"]
[Source "ChessBase"]

{The chess tournament organised by the Dutch radio company AVRO was the most
representative gathering of all of the strongest chess players of the time.
Mikhail Botvinnik was only third (!) in this magnificent event, but his two
superbly victories over Aljechin and Capablanca gave a serious foundation to
his claim to the world title - a dream he eventually fulfilled ten years later.
The game described below belongs to the golden chess stock. It proves that
Botvinnik's strategical vision was already superior to the greatest genius of
the old guard. Das Turnier wurde 1938 von dem niederländischen
Radio-Hersteller AVRO organisiert und war eine Zusammenkunft der weltbesten
Spieler jener Zeit. Mikhail Botvinnik wurde nur dritter (!) in diesem
großartigen Turnier, aber seine hervorragenden Siege gegen Aljechin und
Capablanca untermauerten seinen ernsthaften Anspruch auf den Titel des
Weltmeisters Ä ein Traum, der zehn Jahre später in Erfüllung ging.  Die
folgende Partie gehört zum goldenen Schatz des königlichen Spiels. Sie beweist,
daß Botvinniks strategische Weitsicht bereits damals dem großen Genie der
alten Garde überlegen war.} 1. d4 Nf6 2. c4 e6 3. Nc3 Bb4 4. e3 d5 5. a3 Bxc3+
6. bxc3 c5 7. cxd5 exd5 {Today we all know that due to Black's premature
definition of the pawn structure in the centre White has the better
opportunities to gain the initiative. But in those days both opponents were
wandering in 'terra incognita' - the routes that were to develop in the
Nimzo-Indian Defence were just being formed. Heute wissen wir alle, daß die
vorzeitige Festlegung der schwarzen Bauernstruktur im Zentrum Weiß beim Kampf
um die Initiative bessere Chancen einräumt. Aber zu jener Zeit wanderten beide
Gegner noch auf 'terra incognita' - man hatte gerade erst begonnen, die
endgültigen Pfade in der Nimzoindischen Verteidigung zu definieren.} 8. Bd3 O-O
9. Ne2 b6 10. O-O Ba6 {#  By all chess standards that dominated the minds of
the chess players in the 20s and 30s Black has absolutely nothing to complain
about. Good pawn structure, easy development, no weaknesses. White isn't even
threatening any immediate action. However, Botvinnik felt correctly that a
possibility of a central advance e3-e4-e5 (after the preparatory f3) could
lead to a violent attack on the kingside. Hard to believe? Well, at least you
are thinking on the same lines as the great Cuban champion. Nach allen
gängigen Maßstäben der Meister der zwanziger und dreißiger Jahre müßte Schwarz
mit dieser Stellung ganz zufrieden sein. Eine gute Bauernstruktur, leichte
Entwicklung, keine greifbaren Schwächen. Weiß droht nicht einmal, irgendwelche
Aktivitäten zu entfalten. Allerdings fühlte Botvinnik völlig zu Recht, daß die
Möglichkeit eines Vorstoßes im Zentrum mit e3-e4-e5 (nach dem vorbereitenden
f3) einen scharfen Angriff im Zentrum einleiten könnte. Sie glauben das nicht?
Nun, das tat ebensowenig der kubanischen Exweltmeister.} ({In the game
Kasparov-Ivanovich, 1983, after hatte Weiß nach} 10... Re8 11. f3 Ba6 12. Ng3
Bxd3 13. Qxd3 Nc6 14. Bb2 c4 15. Qd2 Qd7 16. Rae1 {White has finished
mobilizing quickly and effectively. That is how, step by step, through
constant practical testing, we are improving old plans. But the most valuable
contribution, of course, is to invent a sound long-term strategy! seine
Figuren schnell und effizient mobilisiert. Das ist die Art, wie die Meister
Schritt für Schritt, durch stetiges praktisches Ausprobieren, die alten Pläne
revidieren und durch neue, bessere ersetzen. Der wichtigste Beitrag bleibt
indes die Definition der langfristigen Strategie eines solchen
Eröffnungssystems!}) 11. Bxa6 {Inzwischen haben uns viele Partien gezeigt, daß
man besser sofort 11.f3 spielen und den Zentrumsdurchbruch vorantreiben sollte.
Die Dame will ohnehin nach d3 ziehen, und der schwarze Springer erhält keine
zweite Option.} ({Subsequent experience has shown that one should prefer} 11.
f3 {immediately working on the critical break in the centre. The White queen
has to go to d3 anyway, and the black knight doesn't get a new option.}) 11...
Nxa6 12. Bb2 $2 {Pioneers are doomed to making mistakes. The wrong move order
always damages a deep strategical plan.  Pioniere sind dazu verdammt, Fehler
zu begehen. Die falsche Reihenfolge der Züge verletzt den tiefen strategischen
Plan. Nötig war 12.Dd3.} (12. Qd3 {was necessary.}) 12... Qd7 13. a4 {
Forced. Now Erzwungen.} ({Nun war} 13. Qd3 {was not good because of  nicht gut,
weil} Qa4 $1 {sealing White's queenside. den weißen Damenflügel abriegelt.})
13... Rfe8 $2 {Capablanca misses the moment to seize the initiative Capablanca
verpaßt die Gelegenheit, die Initiative zu ergreifen:} (13... cxd4 14. cxd4
Rfc8 {followed by  gefolgt von Tc4 und Tac8. Danach kann Weiß seine aktiven
Pläne ad acta legen und muß sich statt dessen auf eine Verteidigungsstrategie
konzentrieren.} 15. -- Rc4 16. -- Rac8 {and White has to forget about active
plans in the centre and switch to defensive lines instead.}) 14. Qd3 c4 $2 {
This serious positional mistake has a clear historical background. The
50-year-old Capablanca in his long chess career never dealt with hidden
dynamic factors. His unique intuition and rich experience didn't send any
danger signals here. Instead he counted on using his opponent's light squares
with the long manoeuvre Na6-b8-c6-a5-b3. Capablanca simply underestimated the
explosive power of White's position. Ein ernsthafter positioneller Fehler,
aber einer mit einem klaren geschichtlichen Hintergrund. Der 50jährige
Capablanca hatte in seiner langen Schachkarriere nie mit verstecktendynamischen
Faktoren zu tun. Seine einzigartige Intuition und reiche Erfahrung haben hier
keine Gefahrensignale ausgesandt. Statt dessen hat er damit gerechnet, die
weißen Felder des Gegners mit dem langen Manöver Sa6-b8-c6-a5-b3 ausnutzen zu
können. Capablanca hat ganz einfach die Explosivkraft der Weißen Stellung
unterschätzt.} 15. Qc2 Nb8 16. Rae1 Nc6 17. Ng3 Na5 ({If Falls} 17... Ne4 {
then  dannkommt} 18. Nh1 $1 {and White's plan works out anyway, e.g. , und der
weiße Plan funktioniert trotzdem, z.B.} f5 19. f3 Nd6 20. Ba3 g6 21. Ng3 {
and after the inevitable e3-e4 the weakened position of the Black king is a
source of permanent trouble. und nach dem unvermeidlichen e3-e4 ist die
geschwächte Stellung des schwarzen Königs eine Quelle langanhaltender Probleme.
}) 18. f3 Nb3 {Both sides are quite persistent. The a4-pawn is lost, but the
long-awaited central advance is also ready. Beide Seiten sind hartnäckig. Der
a4-Bauer ist verloren, aber der lange erwartete Vorstoß im Zentrum steht
ebenfalls bevor.} 19. e4 Qxa4 {This miserable pawn has played an important
role as bait for the tiger! Der armselige Bauer hat eine wichtige Rolle
gespielt - als Köder für den Tiger!} 20. e5 Nd7 21. Qf2 {Otherwise the
isolated knight is able to come back into the game extremely effectively after
Nb3-c5! Now Black has to take his opponent's threats more seriously - the
white knight is heading for f5 and d6, and the advancing f-pawn could be a
battering ram that will crack open the black castle. But Capablanca cannot be
frightened by these shadows on the horizon. The stubborn proponent of economy
was famous for an astonishing ability to defend his king with a minimum of
resources while his main army was gaining advantage elsewhere. Sonst kann der
isolierte Springer mit Sb3-c5! sehr effektiv wieder ins Spiel kommen. Jetzt
muß Schwarz die gegnerischen Drohungen sehr ernst nehmen: der weiße Springer
strebt über f5 nach d6, und der vorrückende f-Bauer könnte bald als Rammbock
gegen die Rochadestellung des weißen Königs aufbrechen. Aber Capablanca ließ
sich von den dunklen Wolken am Horizont nicht einschüchtern. Der große
Verfechter von Ökonomie im Schach war berühmt für seine erstaunliche Fähigkeit,
den eigenen König mit einem Minimum an Material zu verteidigen, während der
Hauptteil seiner Streitkräfte auf der anderen Seite Vorteile errang.} g6 22. f4
f5 {Forcing the opening of the e-file and an exchange of rooks. Öffnet die
e-Linie und erzwingt den Turmtausch.} 23. exf6 Nxf6 24. f5 {Getting closer to
the black king. Rückt näher an den schwarzen König.} Rxe1 25. Rxe1 Re8 {
Using a tactical trick to protect the knight on f6: 26.fxg6... (variation).
Capablanca was reducing White's attacking potential, however, from now on he
had no choice but to join the club of chess masterpieces. Unfortunately he was
sitting on the wrong side of the board! In case of  Capablanca benutzt einen
taktischen Trick, um den Springer auf f6 zu verteidigen.  Er will dasAngriffspo
tential seines Gegners reduzieren und schafft dabei ein Meisterwerk der
Schachkunst - nur leider saß er an der falschen Seite des Brettes! Auch nach} (
25... Rf8 26. Qf4 {White's attack is also unstoppable, e.g. ist der weiße
Angriff unaufhaltsam, z.B.} Qa2 27. fxg6 $1 Qxb2 (27... hxg6 28. Qg5) 28. g7 $1
Kxg7 29. Nf5+ Kh8 30. Qd6 Rf7 (30... Kg8 31. Qg3+) 31. Qxf6+ {mating.}) 26. Re6
$1 (26. fxg6 hxg6 27. Rxe8+ Nxe8) 26... Rxe6 {Now instead of being consumed in
the flame of the attack the modes f-pawn is making a dream career. The
appearance of this powerful ally for the white queen was impossible to avoid:
Anstatt in den Flammen des Angriffs einzugehen, hat der bescheidene f-Bauer
eine Traumkarriere. Es war auch unmöglich, diesen mächtigen Verbündeten der
weißen Dame zu stoppen:} (26... Kg7 27. Rxf6 $1 Kxf6 28. fxg6+ Kxg6 (28... Ke7
29. Qf7+ Kd8 30. g7) 29. Qf5+ Kg7 30. Nh5+ Kh6 31. h4 $1 Rg8 32. g4 Qc6 33. Ba3
$1 {with mate to follow.}) 27. fxe6 Kg7 28. Qf4 Qe8 {The queen must return Die
Dame muß zurückkehren:} (28... Qa2 $2 29. Nf5+ {with mate in five.} gxf5 30.
Qg5+ {etc.}) 29. Qe5 Qe7 {#  Attack and defence have reached a faltering
parity, each side needs reserves to decide an epic battle in its favour. The
question is whose minor piece from the forgotten flank is faster? Black's
knight is going to use the same route Ncb3-a5-c6, but what about the sleeping
white bishop? Angriff und Verteidigung haben ein instabiles Gleichgewicht
erreicht, bei dem jede Seite zusätzliche Kräfte benötigt, um diese epische
Auseinandersetzung erfolgreich zu bestehen. Die Frage ist nur: wessen
Leichtfiguren lassen sich schneller vom vergessenen Damenflügel in das
Kampfzentrum bringen. Der schwarze Springer will die gleiche Route zurück
nehmen: Scb3-a5-c6. Aber was ist mit dem schlafenden weißen Läufer?} 30. Ba3 $3
{If the first move of the bishop, 12.Bb2?, was a just bad joke, then the
second little step from b2 to a3 has created a drama! The kamikaze act forces
the black queen to leave her king again, this time not voluntarily, and to
unblock the ambitious pawn which is running for the biggest prize. Der erste
Zug dieses Läufers, 12.Lb2?, war ein schlechter Scherz, der zweite kleine
Schritt von b2 nach a3 schafft ein Drama auf dem Schachbrett! Die
Kamikaze-Handlung zwingt die schwarze Dame, abermals ihren König zu verlassen,
diesmal allerdings nicht freiwillig. Dem ehrgeizigen Bauern wird dabei der Weg
freigemacht, so daß dieser nach dem höchsten Preis greifen kann.} Qxa3 31. Nh5+
$1 gxh5 32. Qg5+ Kf8 33. Qxf6+ Kg8 34. e7 ({Nach} 34. Qf7+ Kh8 35. g3 $1 {
with the white king escaping to h3 was also enough, but hurrying e7 could
spoil everything: findet der weiße König auf h3 Unterschlupf. Das wäre auch
ein gangbarer Weg gewesen, allerdings sollte Weiß auf keinen Fall voreilig den
Bauern vorspielen und damit alles verderben:} (35. e7 $2 Qc1+ 36. Kf2 Qd2+ 37.
Kg3 Qg5+ 38. Kf3 Nxd4+ $1 39. cxd4 Qg4+ {with perpetual check.})) 34... Qc1+
35. Kf2 Qc2+ 36. Kg3 Qd3+ 37. Kh4 Qe4+ 38. Kxh5 Qe2+ {The queens' exchange
doesn't help: Der Damentausch hilft nicht weiter:} (38... Qg6+ 39. Qxg6+ hxg6+
40. Kxg6 {and now the pawn promotes to queen (or rook!) with mate. und nun
wandelt der Bauer in eine Dame oder einen Turm (!) um und setzt dabei matt.})
39. Kh4 Qe4+ 40. g4 {The sad knight on b3 is left as a silent reproach for
Black's stragegical miscalculation in the early middlegame. Der traurige
Springer auf b3 bleibt als stumme Mahnung für die strategische
Fehleinschätzung von Schwarz im frühen Mittelspiel.} Qe1+ 41. Kh5 {and
Capablanca's resignation, in my opinion, symbolized the end of an heroic era
of chess titans, dominating the field with their natural genius. Since this
historic moment the professional touch has played a more and more important
role as an integral part of chess, the path to ultimate success. und
Capablancas Aufgabe hat, nach meinem Gefühl, das Ende eines heroischen
Zeitalters im Schach eingeläutet. Ein Zeitalter, in dem die Titanen mit ihrem
natürlichen  Genie das Feld beherrschten. Danach war es die professionelle
Haltung, die eine immer wichtigere Rolle spielte und letztendlich den Weg zum
Erfolg ebnete.} 1-0
Parent - - By Roland Kanz Date 2009-08-10 12:12
Hallo Kurt!

Angebliche Begründung der Wahl des folgenden Zuges 14.....c5-c4

Botvinnik,M-Capablanca,J (AVRO 1938)



Der Gewinn dieser Partie war für Capablanca die letzte Chance, seinen Turnierstand zu verbessern. Er wählte deshalb einen riskanten Plan: durch das Manöver Sa6-b8-a5-b3 hoffte er den Bauern zu gewinnen. Zwar gewinnt Schwarz diesen Bauern, aber die schlechte Stellung des Springers auf b3 fördert den Weißen Angriff. (Originalton Botwinnik)

Gruß Roland
Parent - - By Werner Schüle Date 2009-08-10 16:24
Hallo Kurt,
das scheint für wirklich die meisten engines ein zu harter Brocken zu sein. Ich habe keine gefunden, die nicht ...c4 spielen will.
Einzig ProDeo 1.6 hat mal kurzzeitig einen anderen Zug gewählt.
Gruß Werner
Parent - By Kurt Utzinger Date 2009-08-10 17:02
[quote="Werner Schüle"]
Hallo Kurt,
das scheint für wirklich die meisten engines ein zu harter Brocken zu sein. Ich habe keine gefunden, die nicht ...c4 spielen will.
Einzig ProDeo 1.6 hat mal kurzzeitig einen anderen Zug gewählt.
Gruß Werner
[/quote]

Hallo Werner
Es freut mich natürlich, eine Stellung gefunden zu haben, wo den Engines
ganz offensichtlich elementares Schachwissen in diesem Stellungstyp fehlt.
Mfg
Kurt
Parent - By Kurt Utzinger Date 2009-08-10 17:00
[quote="Roland Kanz"]
Hallo Kurt!

Angebliche Begründung der Wahl des folgenden Zuges 14.....c5-c4

Botvinnik,M-Capablanca,J (AVRO 1938)



Der Gewinn dieser Partie war für Capablanca die letzte Chance, seinen Turnierstand zu verbessern. Er wählte deshalb einen riskanten Plan: durch das Manöver Sa6-b8-a5-b3 hoffte er den Bauern zu gewinnen. Zwar gewinnt Schwarz diesen Bauern, aber die schlechte Stellung des Springers auf b3 fördert den Weißen Angriff. (Originalton Botwinnik)

Gruß Roland
[/quote]

Aus den Kommentaren von Kasparov geht hervor, dass zur damaligen Zeit selbst ein Capablanca
nicht in der Lage gewesen sei, die Stellung richtig einzuschätzen. Aber natürlich kann auch
Botvinnik mit seiner Bemerkung richtig liegen. Und zugunsten meines Lieblings-Schachspielers
(Capablanca) gefällt mir die Erklärung von Botvinnik natürlich besser.
Mfg
Kurt
Parent - - By Roland Kanz Date 2009-08-12 00:25
Guten Tag Kurt!

Engine-Analyse mit Aquarium Rybka 3R Dy

Die Alternative 14.....Db7! wird hier ausgespielt, auch 14.....Sc7 bzw. auch14......Dc8 wird in Betracht gezogen

Botvinnik,M - Capablanca,J, AVRO Holland 1938

14......Db7 15.La3 g6  16.Tfe1 c4 17.Dc2 Tad8 18.a5 b5 19.Dd2 +0.04 / 02:32:12
14......c4 15.Dc2 Tab8 16.La3 Sc7 17.Sg3  Se4 18.Se2 f5 19.Tfb1 Sf6 20.a5 b5 21.Tbe1 g6 22 Dd2 Se4 0.00

Mit der Bewertungsdifferenz  von  +0.04

Von einigem Interesse sind auch die Original Kommentare in  den verschiedenen Publikationen zu dieser Partie die von zwei Giganten gespielt wurde z.B.

Partiesammlung in russischer Sprach 1938 von Botwinnik : "Isbranje partie";
Hans Müller:Botwinnik lehrt Schach 1949
Botwinnik.: Ein halbes Jahrhunder Schach
Botwinnik: Meine 100 schönsten Partien von 1925-1970
Suetin: Schachstrategie der Weltmeister
Kasparow: Meine große Vorkämfer  Band 3  Partie Nr.:185 / Seite28 aus dem in deiner Vorstellung die Kommentare stammen ( Quellen-Angabe!)

Es gibt auch noch einige andere Publikationen in denen die Vorgestellte Partie als Beispiel angeführt wird, mit mehr oder weniger Präzision der Kommentare die teilweise nur übernommen wurden.

Gruß Roland
Parent - By Kurt Utzinger Date 2009-08-12 18:29
Hallo Roland
Wenigstens doch noch ein Programm, das auf 14...c4? verzichtet.
Mfg
Kurt
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