Hallo Andreas
Es ist wirklich beschämend, wie praxisfremd/falsch/blöd in Filmen und auch in der Werbung
für Schachprodukte das Schachspielen dargestellt wird. Wenn dann selbst Schachcomputer-
Hersteller/Verkäufer von elektronischen Brettern mit derart lächerlichen Videos ihre Produkte
an den Mann bringen wollen, dann kann sich jeder echte Schachspiele nur noch masslos ärgern.
Als Beispiel von vielen sei Chessnut genannt, wo folgende Spielzüge auf das Brett geknallt werden:
1.e4 a5 2.Df3 oder eine Stellung gezeigt wird, wo ein weisser Läufer den ungedeckten schwarzen
Springer auf c6 angreift und Schwarz mit der "fantastischen" Verteidigung ...a6 antwortet. Aber
selbst bei Millenium wird das Supreme Tournament 55 Schachbrett mit den Anfangszügen 1.f3 e5
beworben. Kurzum: In vielen Videos werden Schachspieler gezeigt, die offenbar von Schach
keine Ahnung haben. Solches Gebaren kann ich schlicht nicht verstehen. Nun genug geärgert
für heute Abend.
Beste Grüsse
Kurt
Guten Tag
Schachlich gesehen ist die im Betreff erwähnte Sendung für jeden seriösen Schachspieler eine absolute Katastrophe, sprich Zumutung. Und einmal mehr hat man es - wie in fast allen Filmen - verpasst, eine Person hinzuzuziehen, die Schachspielen kann. Dazu wäre kein Experte notwendig gewesen. Dafür genügt ein durchschnittlich aktiver Vereinsspieler. Die gröbsten Fehler waren:
1. Die Schachbrettstellung mit dem ermordeten Opfer ist kein Schäfermatt, denn dort, wo der König steht, wurde die Dame platziert und umgekehrt.
2. In der Entscheidungspartie zwischen dem Kriminalbeamten und der Entwicklerin des Schachapps beginnt die Partie mit 1.d2-d4 d7-d5 und in der nächsten Sequenz stehen die weissen Bauern plötzlich auf hellen Feldern, was total dem Spielbeginn widerspricht.
3. Der beste Schachspieler des Vereins lässt sich gegen die Kommissarin mit dem Sekadettenmatt über den Tisch ziehen; einfach absolut lächerlich.
So, nun bin ich als seriöser Schachspieler meinen berechtigten Frust wenigstens losgeworden.
Freundliche Grüsse
Kurt Utzinger (Schweiz)
Sehr geehrter Herr Utzinger,
vielen Dank für Ihre E-Mail.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr Zuschauerservice
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