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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / ChessCom Global Championship Final
- - By Stefan Pohl Date 2022-11-02 13:31 Edited 2022-11-02 13:46
Ab heute, 16:45 deutscher Zeit beginnt die Übertragung der Chess.com Global Championship Finals in Toronto.

Mehr Infos:
https://www.chess.com/article/view/chesscom-global-championship-2022

Diese 8 Spieler haben es ins Finale geschafft:
Hikaru Nakamura, Jan-Krzysztof Duda, Wesley So, Dmitry Andreikin, Teimour Radjabov, Anish Giri, Nihal Sarin, Levon Aronian.
Schöne Bedenkzeit zum Zuschauen: 15min+2sec
Und ein fettes Preisgeld: 500000 Dollar werden in den Finals ausgeschüttet. Alleine 200000 Dollar für den Sieger. Top!

Hier der Link zur Live-Übertragung auf Youtube (auf Twitch wird es natürlich auch gezeigt):
https://www.youtube.com/watch?v=1Hy-ZrBMty0

Laut Levy Rozman (GothamChess) soll es die professionellste Live-Präsentation eines Schachevents aller Zeiten werden. In Anbetracht der großartig gemachten Übertragungen der Meltwater Chess-Tour ist das eine gewagte Aussage... Aber es wird alles von chess.com vor Ort sein, was laufen kann. Nicht nur Rozman, sondern auch Denny Rensch, die Botez-Schwestern und viele mehr. Levy Rozman ist schon ganz aufgeregt:
https://www.youtube.com/watch?v=3JTb20Z8-pM&t=466s

Ich freue mich auch sehr darauf. Wieder ein Event, daß das Schach weiter in Richtung professioneller E-Sport voranbringt, was für die Zukunft des Menschen-Schachs m.E. überlebenswichtig ist.
Die Anhänger des archaischen Turnierschachs können gerne in ihrem Elfenbeinturm in ihre Schachbücher weinen. Die Entwicklung des Schachs zum E-Sport ist unaufhaltsam. Und wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Platitüde, aber es ist eben so. Wer mit 15min+2sec kein vernünftiges Schach spielen kann, wird es auch mit Turnierbedenkzeit nicht schaffen. Und Fehler machen Menschen auch bei Turnierbedenkzeit noch zuhauf, wie wir dank moderner Engines wissen. Daß es bei 15min+2sec ein paar mehr Fehler werden, ist nicht nur unerheblich, sondern steigert sogar die Spannung in den Partien. Und mit Rapidbedenkzeit dauern die Partien nicht länger als eine Halbzeit im Fußball und das reicht ja dann auch. Und Rapid ist immer noch meilenweit von Blitz oder gar Bullet entfernt und ermöglicht Menschen eben noch wirkliches Nachdenken, nur eben kein stundenlanges. Zum Glück. Allerdings fände ich persönlich etwas mehr Inkrement als 2 Sekunden besser. 15min+10sec wie bei der Meltwater Chess Tour zum Beispiel, damit es am Partieende nicht zu eng wird mit der Zeit. Andererseits zwingt diese Bedenkzeit die Spieler, sich die 15min Basiszeit besser einzuteilen. Und bei der Meltwater ChessTour hat man öfter gesehen, daß Spieler die Stellung 2mal wiederholt haben, um sich wieder etwas Zeit auf die Uhren zu schaufeln, und das war dann auch nicht so prickelnd. Naja, mal sehen, wie es ab heute in der Praxis läuft.
Das ist ja alles erst der Anfang des Schachs als E-Sport, da kommen mit der Zeit noch Erfahrungswerte hinzu...

PS: Carlsen hat vor kurzem angedeutet, eventuell doch wieder um die WM-Krone zu spielen, wenn es mehr Partien und kürzere Bedenkzeiten im WM-Finale gäbe. Er hat eben auch keinen Bock mehr auf das schnarchige Turnierbedenkzeit-Schach...
Parent - By Olaf Jenkner Date 2022-11-02 15:22
Stefan Pohl schrieb:

Und bei der Meltwater ChessTour hat man öfter gesehen, daß Spieler die Stellung 2mal wiederholt haben, um sich wieder etwas Zeit auf die Uhren zu schaufeln, und das war dann auch nicht so prickelnd.

Wenn sie mehr Gutschrift bekommen, schaufeln sie genauso, nur mit größeren Schaufeln.

Stefan Pohl schrieb:

PS: Carlsen hat vor kurzem angedeutet, eventuell doch wieder um die WM-Krone zu spielen, wenn es mehr Partien und kürzere Bedenkzeiten im WM-Finale gäbe.

Da wünsche ich dem Niemann das beste, daß er ganz nach oben kommt.
Parent - By Rainer Neuhäusler Date 2022-11-02 18:20 Edited 2022-11-02 18:37
Stefan Pohl schrieb:

Ab heute, 16:45 deutscher Zeit beginnt die Übertragung der Chess.com Global Championship Finals in Toronto.

Mehr Infos:
<a class='ura' href='https://www.chess.com/article/view/chesscom-global-championship-2022'>https://www.chess.com/article/view/chesscom-global-championship-2022</a>

Diese 8 Spieler haben es ins Finale geschafft:
Hikaru Nakamura, Jan-Krzysztof Duda, Wesley So, Dmitry Andreikin, Teimour Radjabov, Anish Giri, Nihal Sarin, Levon Aronian.
Schöne Bedenkzeit zum Zuschauen: 15min+2sec
Und ein fettes Preisgeld: 500000 Dollar werden in den Finals ausgeschüttet. Alleine 200000 Dollar für den Sieger. Top!

Hier der Link zur Live-Übertragung auf Youtube (auf Twitch wird es natürlich auch gezeigt):
<a class='ura' href='https://www.youtube.com/watch?v=1Hy-ZrBMty0'>https://www.youtube.com/watch?v=1Hy-ZrBMty0</a>

Laut Levy Rozman (GothamChess) soll es die professionellste Live-Präsentation eines Schachevents aller Zeiten werden. In Anbetracht der großartig gemachten Übertragungen der Meltwater Chess-Tour ist das eine gewagte Aussage... Aber es wird alles von chess.com vor Ort sein, was laufen kann. Nicht nur Rozman, sondern auch Denny Rensch, die Botez-Schwestern und viele mehr. Levy Rozman ist schon ganz aufgeregt:
<a class='ura' href='https://www.youtube.com/watch?v=3JTb20Z8-pM&t=466s'>https://www.youtube.com/watch?v=3JTb20Z8-pM&t=466s</a>
Danke für den Hinweis! Die zweiten Partien laufen schon, im ersten Durchgang hat nur Nakamura gewonnen:
https://www.chess.com/events/2022-chesscom-global-championship-finals/04-01/Nakamura_Hikaru-Duda_Jan_Krzysztof

Stefan Pohl schrieb:

Ich freue mich auch sehr darauf. Wieder ein Event, daß das Schach weiter in Richtung professioneller E-Sport voranbringt, was für die Zukunft des Menschen-Schachs m.E. überlebenswichtig ist.
Die Anhänger des archaischen Turnierschachs können gerne in ihrem Elfenbeinturm in ihre Schachbücher weinen. Die Entwicklung des Schachs zum E-Sport ist unaufhaltsam. Und wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Scheinbar bin ich der Einzige, der das nicht versteht, aber was haben Menschen-Schach und dieses Turnier mit E-Sport zu tun ? "E" bedeutet doch elektronisch, also Mensch gegen Computer und kommt nicht von "Eile" im Sinne von schneller spielen ?
https://de.wikipedia.org/wiki/E-Sport
Stefan Pohl schrieb:

Platitüde, aber es ist eben so. Wer mit 15min+2sec kein vernünftiges Schach spielen kann, wird es auch mit Turnierbedenkzeit nicht schaffen. Und Fehler machen Menschen auch bei Turnierbedenkzeit noch zuhauf, wie wir dank moderner Engines wissen. Daß es bei 15min+2sec ein paar mehr Fehler werden, ist nicht nur unerheblich, sondern steigert sogar die Spannung in den Partien. Und mit Rapidbedenkzeit dauern die Partien nicht länger als eine Halbzeit im Fußball und das reicht ja dann auch. Und Rapid ist immer noch meilenweit von Blitz oder gar Bullet entfernt und ermöglicht Menschen eben noch wirkliches Nachdenken, nur eben kein stundenlanges. Zum Glück. Allerdings fände ich persönlich etwas mehr Inkrement als 2 Sekunden besser. 15min+10sec wie bei der Meltwater Chess Tour zum Beispiel, damit es am Partieende nicht zu eng wird mit der Zeit. Andererseits zwingt diese Bedenkzeit die Spieler, sich die 15min Basiszeit besser einzuteilen. Und bei der Meltwater ChessTour hat man öfter gesehen, daß Spieler die Stellung 2mal wiederholt haben, um sich wieder etwas Zeit auf die Uhren zu schaufeln, und das war dann auch nicht so prickelnd. Naja, mal sehen, wie es ab heute in der Praxis läuft.
Das ist ja alles erst der Anfang des Schachs als E-Sport, da kommen mit der Zeit noch Erfahrungswerte hinzu...

PS: Carlsen hat vor kurzem angedeutet, eventuell doch wieder um die WM-Krone zu spielen, wenn es mehr Partien und kürzere Bedenkzeiten im WM-Finale gäbe. Er hat eben auch keinen Bock mehr auf das schnarchige Turnierbedenkzeit-Schach...

Eine Primadonna eben, je nach Laune, wie hier schon mal jemand bemerkte. Herr Weltmeister, wie hätten Sie's denn gerne ? Kürzer, den und den rausschmeissen, mit Meerblick, Bobby lässt grüssen Aber es stimmt schon, schneller ist spannender, attraktiver, publikumsfreundlicher, zeitgerechter, da gibt's bestimmt noch ein paar Argumente mehr. Vielleicht noch ein oder zwei Turniere mit längerer Bedenkzeit, wenn sich noch ein Veranstalter dafür findet.
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2022-11-02 20:29 Upvotes 1
Stefan Pohl schrieb:


1. Schöne Bedenkzeit zum Zuschauen: 15min+2sec

2. Ich freue mich auch sehr darauf. Wieder ein Event, daß das Schach weiter in Richtung professioneller E-Sport voranbringt, was für die Zukunft des Menschen-Schachs m.E. überlebenswichtig ist.

3. Wer mit 15min+2sec kein vernünftiges Schach spielen kann, wird es auch mit Turnierbedenkzeit nicht schaffen.


Zu 1.
Schnellschachpartien werden zum Trend. Ich schaue mir solche Partien nur ausnahmsweise an. OK, ist wenigstens um Vieles besser als Fischer Random Chess. Meines Erachtens verhält es sich mit Schach ebenso wie die allgemeine Entwicklung auf unserem Erdenball, wo sich zeigt, dass schneller nicht besser ist, sondern langfristig eher schädlich.

Zu 2.
Da komme ich nicht mit. Was Schnellschach mit E-Sport zu tun hat, ist mir ein Rätsel.

Zu 3.
Da kann ich dir zustimmen. Trotzdem sagt mir gutes Schach (Turnierbedenkzeit) mehr zu als vernünftiges Schach (Schnellschach).
Parent - - By Olaf Jenkner Date 2022-11-02 21:19 Upvotes 3
Kurt Utzinger schrieb:

Da kann ich dir zustimmen. Trotzdem sagt mir gutes Schach (Turnierbedenkzeit) mehr zu als vernünftiges Schach (Schnellschach).

Wo sind denn die guten alten Hängepartien?
Kann sich noch jemand daran erinnern, wie spannend es war, als nach 40 Zügen die Partie unterbrochen wurde, der Spieler
zu Bett ging und seine Gehilfen die ganze Nacht im Hotelzimmer ohne Computerhilfe die Varianten zusammengebastelt haben?
Sowas hätte man eigentlich zum Weltkulturerbe erklären müssen.
Parent - By Rainer Neuhäusler Date 2022-11-03 00:15
Olaf Jenkner schrieb:

Wo sind denn die guten alten Hängepartien?
Kann sich noch jemand daran erinnern, wie spannend es war, als nach 40 Zügen die Partie unterbrochen wurde, der Spieler
zu Bett ging und seine Gehilfen die ganze Nacht im Hotelzimmer ohne Computerhilfe die Varianten zusammengebastelt haben?
Sowas hätte man eigentlich zum Weltkulturerbe erklären müssen.

da fragst Du wohl rhetorisch, und die Antwort wird Dich ganz sicher überraschen: die hat sich Kollege Computer einverleibt. Es gab sie noch in den 80ern und sind meines Wissens sogar noch Bestandteil der Fide-Regeln, wurden aber wegen der möglichen Datenbank- und Computeranalysen im "Hängezustand"  im professionellen Turnierschach und für die WMs abgeschafft.  Ist ja eh klar.

Die Nachtsessions der Sekundanten brachten fürwahr zusätzliche Spannung in die Events. Wie bei den Kölner Heinzelmännchen:

War vorbei die kurze Nacht
Der Gary ist dann aufgewacht
Und fröhlich haben sie gelacht 
Die Analyse war vollbracht

Auch meinerseits dann gute Nacht
Parent - By Benno Hartwig Date 2022-11-03 06:00

> als nach 40 Zügen die Partie unterbrochen wurde, der Spieler zu Bett ging und seine Gehilfen die ganze Nacht im Hotelzimmer ohne Computerhilfe die Varianten zusammengebastelt haben?


Aber das war doch schon etwas, was den hehren sportlichen Gedanken

       "zwei Spitzenschachspieler treten gegeneinander an"

schon lange ganz gehörig torpediert hatte. Oder?
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