Bitte um Übersetzungshilfe

By Axel Caro Date 2008-09-01 23:39

Im Computerschach findet man - wie in jedem Spezialgebiet - eine Reihe von Fachworten, die nicht jedermann gleichermaßen geläufig sind. In einem englischsprachigen Wortwechsel mit Larry Kaufman (neben Vas Rajich der Programmierer von Rybka) bin ich an meine computerschach-spezifischen Grenzen der englischen Sprache gestoßen (die auch außerhalb des Computerschachs nicht allzuweit gesteckt sind...).

Folgender Satz gibt mir Rätsel auf, zumal ich bei wörtlicher Übersetzung (z. B. mit http://www.leo.org ) nicht weiter komme.

(...) I think that MC doesn't work here partly because games are adjudicated at a lower threshold than the eval of this position (...)

Der Posting-Wechsel fand in diesem Thread statt:

http://rybkaforum.net/cgi-bin/rybkaforum/topic_show.pl?dln=95157;pid=102452

Das Posting, worauf Larry Bezug nimmt, ist folgendes:

http://rybkaforum.net/cgi-bin/rybkaforum/topic_show.pl?pid=102722#pid102722

Die vollständige Antwort findet sich hier:

http://rybkaforum.net/cgi-bin/rybkaforum/topic_show.pl?pid=102775#pid102775

Für eine kleine Übersetzungshilfe wäre ich sehr dankbar.

Besten Gruß
Axel

PS: Kleine Kuriosität am Rande: Das Wort "M e i n u n g s a u s t a u s c h" wird in der Vorschau als "Meinung***stausch" wiedergegeben. Geht das anderen auch so? Liegt das an Mozilla Firefox? Zensur?!

PS2: "MC" steht übrigens für Monte Carlo, ein neues Feature im Zusammenhang mit Rybka 3 (implementiert in der neuen Fritz GUI von Chessbase - im Aquarium heißt es "Randomizer".

By Jens Heerklotz Date 2008-09-02 00:31

Hallo

"Ich denke teilweise funktioniert Monte Carlo in diesem Fall einfach deswegen nicht, weil Partien bereits bei sehr kleinen Vorteilen/ Nachteilen abgebrochen werden, die viel kleiner sind als die eigentliche Bewertung der Stellung."

Was der Kamerad damit sagen will ist- denke ich folgendes:

Monte Carlo spielt zig Millionen Partien im voraus und erstellt eine Gewinn/ Verlustrechnung für die gerade untersuchte Variante. Bei diesen vielen "Probespielen" oder "Vorausspielen" bricht die Suche aber schon bei kleinen Vorteilen für eine Seite ab, also wenn einer +1 Bauer steht (im Go analog + XYZ Steine) dann wird das Match als gewonnen respektive verloren für den anderen gewertet. Mit einem Bauern hinten kann man aber zB im Schach sehr wohl noch weiterspielen und hat NICHT zwingend verloren...
Die Abbruchbedingungen bei MC sind also wohl eng gesteckt (sprich geringer Vorteil als Grenzwert ums als Gewinn zu werten uswusw). Übertragen aufs Schach wiederum ist das nicht soo einfach möglich, da im Schach oftmals ein Minderbauer vollständig kompensiert werden kann durch ne bombige Stellung (der eigentliche Wertr der Stellung ist viel mehr als ein Bauer wert sozusagen) ...

So verstehe ich das, auch wenn ich nicht gut wörtlich übersetzen kann. Machts so mehr Sinn?

Gruss

By Axel Caro Date 2008-09-02 15:37

Hallo Jens,

danke für die ausführliche Erläuterung, die für mich etwas Licht ins Dunkel gebracht hat. Allerdings werden auch wieder neue Fragen aufgeworfen:

Ich habe die Monte Carlo Funktion in der GUI vom Rybka-Aquarium ausprobiert (dort heißt es "randomized match" und ist vielleicht eher ein Pseudo-Monte-Marlo).

In der Aquarium-GUI werden hierüber standardmäßig ganze Partien ausgespielt. Nicht gerade Millionen, sonderen eher zig bis hunderte, je nach Rechenzeit und vorgegebener Rechentiefe (Werte zwischen 4 und 7 Halbzügen werden hier als gebräuchlich angegeben). Abgebrochen werden die Massen-Blitz-Partien nur, wenn man explizit maximale Partielänge (in Zügen) oder Schwellenwerte an Bauerneiheiten (x Bauern Vorteil/Nachteil) konfiguriert.

Ich denke, Larry bezog sich in seiner Antwort auf das "echte" Monte Carlo, da jetzt in die neue Chessbase-GUI implementiert wurde. Diese kenne ich nur zu Teilen, da ich Fritz 11 upgedated habe (Version vom 21.08.2008) und per Zufall einen Eintrag "Monte Carlo" in einem Untermenü entdeckt habe (ich glaube unter Analyse). Ich habe dies austesten wollen, kann aber nach dem Start nicht feststellen, ob sich etwas tut. Nach Beendigung wird die Option die Ergebnisse in einem CTG-Baum zu speichern angeboten, dieser bleibt allerdings beim Öffnen leer...).

Vielleicht kann mich ja jemand über die Funktionsweise und Implementierung von Monte Carlo in der upgedateten Fritz-11-GUI aufklären.

Gruß
Axel

Date 2008-09-02 14:15

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