Naja, andererseits könnte man es auch genau umgekehrt sehen, die Eröffnungssets werden immer unausgeglichener, um überhaupt noch ganze Punkte einzuspielen und schau' dir mal an, wie die Stellungstests, die auch unter diesem Namen gemacht werden wieder an Beliebtheit gewonnen haben, einfach, weil sie halt überhaupt diskriminierbare Ergebnisse in machbarem Hardware- Zeitaufwand bringen.
Eng-Eng ist sowieso auch "nur" ausgespielter Stellungstest immer gewesen, mittlerweile werden halt auch diese Teststellungen (Eröffnungen) immer weniger grundstellungsnahe, was den Vorteil einer Seite angeht, und immer weniger "Praxis"- nahe, wenn man die menschliche Turnierpraxis als Richtschnur nimmt.
Dass es keinen Sinn hat, Engines auf einzelne Stellungen hin zu optimieren, außer für genau diesen Zweck, das beste Setting oder die beste Engine für die eine Stellungen zu finden (durchaus auch sinnvoll, wenn man weiß, wozu man was macht), ist ja eh immer Allen klar gewesen.
Aber dass man zu Zeiten, in denen der Fortschritt (zumindest bei den LC0- artigen Engines) darin besteht, immer größere, immer mehr willkürlich ausgesuchte Unmengen von Stellungen ins Training einzuspeisen, nicht wirklich davon reden kann, schon gar nicht in dem Zusammenhang, wie wir es hier jetzt mit Tuning Tools für LC0 machen, dass das Lernen durch Stellungen und das Testen mit Stellungen keine Bedeutung mehr hätte, hat halt schon auch seine willkürlich bis scheuklappenartige mehr quantitative als qualititate Sicht zugrunde.
Dass es immer mehr Partiematerial wird, das fürs Testen notwendig ist, wenn man an "Stellungtests" nicht glaubt, wie auch immer (und da gibt's halt einfach auch wirklich viel mehr Phantasie dahinter, als es sich die Phobiker dieses Ausdrucks immer schon vorstellen wollten) man die durchführen will, heißt ja nicht unbedingt, dass die Partien und Stellungen, die dann wieder fürs Training herhalten, nicht auch selektiert werden sollten, könnten und werden. Warum zum Beispiel wird es für so nützlich gehalten, LC0- Netze mit SF- Partien zu trainieren und umgekehrt?
Es geht immer bis zu einem bestimmten Punkt ohne menschliche Einmischung, aber dass es ohne sie automatisch besser geht, ist auch mit dem "Zero- Prinzip", das ja noch nie wirklich konsequent verfolgt wurde und jetzt schon ziemlich lange gar nicht mehr, eher widerlegt als bewiesen, und wie sich der Mensch am besten einmischt, das war immer schon sehr Ansichtssache und Sache der Möglichkeiten, die der Mensch hatte. Mittlerweile schaut's eigentlich mehr und mehr danach aus, dass der Mensch kaum noch überhaupt viel beitragen kann, außer die Stellungen, die trainiert werden, und anhand derer getestet wird, auszusuchen. Dass es einfach nur möglichst viele seien sollen, lässt sich vielleicht sogar auch noch irgendwann gegen "welcher Art und wie" abwägen und relativieren, wägt ab und relativiert