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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Little Goliath 3.15 NN
- - By Frank Quisinsky Date 2022-01-22 21:25 Edited 2022-01-22 21:41 Upvotes 1
Hallo zusammen,

die Älteren "Computerschächler" hier im Forum werden Little Goliath natürlich kennen.
Ein Programm von Michael Borgstädt.

Nach 16 Jahren kommt Michael mit einer NN Version um die Ecke.

Kommen immer Erinnerungen auf wenn nach einer so langen Zeit ein Programmierer wieder auftaucht.

Seinerzeit galt Little Goliath als ein taktisch sehr scharf spielendes Programm.
Da gab es nicht viele, die so aggressiv zu Werke gegangen sind.

OK, Gromit (Anaconda), Aristarch, ETChess, AnMon und auch Patzer mit seiner eigenwilligen Forcierung von Freibauern.
Gab natürlich weitere ... aber dennoch waren die Taktiker einst in der Minderheit.

Wer nicht lange suchen will ... (in TalkChess gibt es einen Thread).

Habe den Link in meine Link-Rubrik gebracht:
https://www.amateurschach.de/main/_engines.htm

Mal auf "Lila" achten ...
Im Grunde kommt man kaum noch mit ... so viele Updates im Januar von sehr spielstarken Schachprogrammen.

Wird ein super interessanter run-2 den ich am 05.02. starten werde.

Viele Grüße
Frank

Danke Jörg für den Tipp, hätte heute TalkChess nicht mehr besucht.
Das waren einst richtige CSS-Forenschlachten unter den Usern, als es neue Goliath Version auf dem Gabentisch lag.
Erinnere mich an Christian Liebert, er war der größte Fan von Goliath.
Selbst fand ich die Engine auch immer interessant.
Forenschlachten: Die User haben sich seinerzeit keine Wattebällchen zugeworfen!?
Dramen haben sich abgespielt ... Gewitterwolken, Tornados ... Little Goliath!
Parent - - By Klaus Wlotzka Date 2022-01-22 22:38
Frank Quisinsky schrieb:

Hallo zusammen,

die Älteren "Computerschächler" hier im Forum werden Little Goliath natürlich kennen.
Ein Programm von Michael Borgstädt.

Nach 16 Jahren kommt Michael mit einer NN Version um die Ecke.

Kommen immer Erinnerungen auf wenn nach einer so langen Zeit ein Programmierer wieder auftaucht.



Hallo Frank,

das ist ja sehr überraschend, musste gleich mal in der alten CSS-Rangliste nachschauen. In der ewigen CSS-Rangliste war Little Goliath mit der Revival-Version (Engine aus dem Jahr 2004) am höchsten platziert. Insgesamt gab es in der CSS-Rangliste 4 Versionen, die älteste aus dem Jahr 2000 (Goliath light, Chessbase-Native-Engine von der "Young talents-CD").

Hier ein Auszug aus der damaligen CSS-Rangliste aus dem Jahr 2006 (Top10 und ab Rang 119)

https://www.amateurschach.de/klaus/grafiken/css-rangliste-2006.jpg

In der Tat, da werden Erinnerungen wach.

Viele Grüße

Klaus
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2022-01-22 22:53 Edited 2022-01-22 23:08
Hi Klaus,

genau, musste man natürlich 200-300 Elo abziehen.
Seinerzeit schätzen wir zu hoch ein (vergleichbar wie zu den Schachcomputern).

Was heißt "Wir".
Da gab es Christian Liebert mit einer Ratingliste, Stefan Pohl war aktiv mit einer Ratingliste unter der ChessBase GUI.
Gerhard Sonnabend ... glaube das ist der Engine-Tester Veteran überhaupt.

Selbst hatte ich die Winboard Ratingliste und Du hattest die CSS-Ratingliste (CEGT und CCRL gab es noch nicht).
Glaube Wolfgang Battig testete für die Rochade Europa und auch da schauten wir dann gerne hin. Auch Wolfgang
schrieb mal einen Bericht über Little Goliath, sofern ich mich erinnere.

Dann hattest Du die angesprochene Liste der TOP-20 oder TOP-25.
Da war ich mal richtig sauer auf Dich, weil Pharaon nicht drin war und hatte da früher eine Diskussion mit Dir.
Dann hast Du Pharaon rein genommen und das Ding lag nur 2 Plätze vom Abstieg entfernt.

Pharaon war wichtig (schimpfte sich vorher ZChess) !!!
Franck ZIBI war von dem Ansehen so mehr oder weniger der Chef bei den französischen Programmieren.
Er hat so viele ins Boot gezogen und in Frankreich war hinsichtlich Winboard der Teufel los.
Prof. Dr. Djordje Vidanovic schrieb einen Franzosen an und hatte drei verschiedene Franzosen an der Backe mit interessanten Engines.
Wie gut das es Pattrick Buchmann gab.

Wären die Franzosen nicht gewesen ...

Und alles französische immer drauf auf die deutschen Programme.
Gromit, Patzer, Comet, Little Goliath, SOS und was es nicht alles gab.
Da schauten die Holländer auch dumm um die Ecke als plötzlich Holland nicht mehr so dominant war.

Shit, dachte ich mir ... habe ich Pharaon zu hoch eingeschätzt nach Winboard Engine Ergebnissen untereinander.
Seinerzeit lehnte ich es ab ChessBase Native Engines zu testen, die standen dem freien Protokoll im Weg.
Auf der anderen Seite kam Matthias Feist mit dem Winboard Adapter überraschend daher und es gab die angesprochene Young-Talents CD.
An ChessBase ist die Entwicklung also nicht vorbei gegangen.

Aber das änderte sich ja dann so nach und nach mit den Kommerziellen, die dann so langsam auch UCI wurden.
Nimzo oder Shredder hatten lange Winboard drin bevor ich das gar wusste. Diese beiden Programmierer haben sich immer
alles sehr genau angesehen. Und auch John Stanback nahm den Kampf auf gegen die deutschen, amerikanischen und französischen Programme.
Zarkov war in aller Munde!

Deine Liste war immer etwas BESONDERES auch wenn seinerzeit nur auf einem Rechner erzeugt.
Weil da war Statistik und Substanz drin.

Qualität vor Quantität!
Viele "Q" ... hätte ich mal einen Sohn gehabt ... Quirin Quisinsky.

Nun gut FAQ lässt Grüßen!

Aber Little Goliath war glaube ich immer in Deinen TOP-20 oder TOP-25 ... aber ich glaube nie unter den TOP-10.
Alles schon sehr lange her ... das war noch vor Arena ... die Winboard Zeit.

Little Goliath war einige Jahren der Schrecken der Engines.
Erinnere mich an viele Kurzpartien ... aber auch an schlimme Verlustpartien.

Ja, Pharaon war wichtig.
Wir unterstützen gar ein Schulprojekt und schrieben eine Beurteilung von einem jungen Franzosen der die Chance
hatte in Pharaon einen Schachlehrer als UCI Option einzubauen. Der war so glücklich ... schöne, alte Zeit.

Little Goliath hatte die Franzosen immer gut im Griff!
Aber gegen AnMon gab es Klatschen!

Nur als Winboard kam waren die schönen Telefonate mit Jan Lowmann weg.
Der Autoplayer war so langsam out und Jan mit seinen 14 Rechnern im Keller war sauer weil er immer weniger hatte zum Testen.

Genug geschrieben für heute ...

Little Goliath, mein lieber Gesangsverein!

Gruß
Frank
Parent - - By Klaus Wlotzka Date 2022-01-22 23:07
Hallo Frank,

bevor es die CSS-Rangliste gab, habe ich ausschließlich mit Native-Engines getestet und nach und nach die ersten Winboard-Engines hinzugenommen. Hier mal eine Rangliste aus dem Jahr 2001. Hier lag Little Goliath auf Rang 9, die Liste war aber alles andere als vollständig. Es waren die ersten Versuche eines strukturierten Aufbaus einer Rangliste.



Grüße

Klaus
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2022-01-22 23:26 Edited 2022-01-22 23:40
War das Ding doch mal in den TOP-10.
Hatte natürlich immer die WBs im Kopf die fehlten.

Matthias Feist hat sich wirklich sehr viel Mühe gegeben mit seinem Winboard Adapter.
Aber irgendwie waren oft die Ergebnisse andere als unter Winboard selbst, weil ChessBase immer wieder, bei jeden Zug ... alle anderen gespielten Züge der GUI übergeben hat.
Da hagelte es Zeitüberschreitungen und fast alle Listenbetreiber von früher spielten dann Fischer. Warum, die spielten alle unter der ChessBase GUI.
War seinerzeit selbst die Ausnahme.

Konnten die WBs nicht wirklich (ChessBase GUI) aber die Zeitüberschreitungen waren fast alle weg durch Fischer Zeitkontrolle.

Daher habe ich nie massiv mit der GUI getestet.
Für Winboard gab es zunächst zu wenig aber es wurden ja dann immer mehr Engines.

ChessTiger auf Platz 1.
Der Programmierer war nach meinem Wissen unter den Franzosen nicht beliebt.
Er spielte glaube ich nur ein Turnier in Massy mit (das hat niemand gerne gesehen), spielte grottenlangweiliges Schach.
Auch der Name Gambit-Tiger änderte daran nichts, der Name war aber gut.

SOS war das deutsche Aushängeschild !!
Stefan Meyer-Kahlen sagte mir mal ... aus seiner Sicht ist Rudolf Huber der begabteste deutsche Schachprogrammierer.
Was sagte Rudolf Huber ... der Stefan Meyer-Kahlen ist wirklich zu Recht Weltmeister.

Dann fing ich mit Arena an so richtig aktiv zu werden und dann kam die E-Mail von Rudolf Huber.
Frank, ich möchte Dir meine Engine zur Verfügung stellen (hatte Rudolf öfters gefragt) und damit die Arbeit um Arena stärken.

Klar, mit Kusshand genommen und SOS for Arena wurde natürlich direkt und sofort die Standard-Engine der GUI.
Martin war begeistert, ich war begeistert und Motivation / Munition für die nächsten Jahre war gesichert.

Rudolf Huber war gar nicht darauf aus sich nach oben zu spielen ... M(T)D war sein Thema.
Wie auch von Christian BARRETEAU (Frankreich).

Ikarus ... auch eine super schöne Engine. Voll die Überraschung als die als CB Native auftauchte. Das wusste niemand vorher!!

Leider ist Ikarus nie als WB angeboten wurden genau wie ChessWizard nie angeboten wurde.
Im Grunde wäre ChessWizard seinerzeit die Nummer 1 gewesen wenn verfügbar gewesen.
Wer wusste das ... die Franzosen wussten es.

Aber ich konnte den Chess Wizard Programmierer nicht überzeugen, auch nicht Djordje.

Phalanx ...
Jo, Phalanx war für mich der Taktiker Nummer 1 ... ein Winboard Aushängeschild!
Denke hier noch ein wenig stärker gewesen als die frühen Goliath Versionen.

ExChess ... Winboard Engine Nummer 5 oder 6 die verfügbar war.
Da waren die Young Talents, die dann als CBNative angeboten wurden ... bzw. einige von den Talenten ... gab ja viel mehr.

Schaue mal auf Deine Grafik ...
19,15% Remisquote ... Krieg auf 64 Feldern, mein Gott.
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2022-01-22 23:45
Ah, AnMon 5.07 ...
Hätte ich das gesehen ... das war nicht die beste Version.
Das muss noch geändert werden durch AnMon 5.09 !!!

Macht ja jetzt keinen Sinn mehr!
Wie gut das ich das nicht gesehen habe!



Bzw. im Grunde ja logisch ...
AnMon 5.09 kam ja erst später.
Parent - By Frank Quisinsky Date 2022-01-23 00:02
Jo, SOS for Arena ... die E-Mail von Rudolf Huber.
Mein größtes Erfolgserlebnis im Computerschach, diese Engine für Arena zu bekommen.

Die Kontakte zu John Stanback ...

Meine persönlichen Highlights!

Und Little Goliath ... wie oft musste das Programm als Sparringspartner herhalten.
Dagegen konntest Du immer sehr gut testen!
Parent - - By Klaus Wlotzka Date 2022-01-23 00:02
Frank Quisinsky schrieb:

Da hagelte es Zeitüberschreitungen und fast alle Listenbetreiber von früher spielten dann Fischer. Warum, die spielten alle unter der ChessBase GUI.
War seinerzeit selbst die Ausnahme.

Konnten die WBs nicht wirklich (ChessBase GUI) aber die Zeitüberschreitungen waren fast alle weg durch Fischer Zeitkontrolle.

Daher habe ich nie massiv mit der GUI getestet.
Für Winboard gab es zunächst zu wenig aber es wurden ja dann immer mehr Engines.

Schaue mal auf Deine Grafik ...
19,15% Remisquote ... Krieg auf 64 Feldern, mein Gott.


Hallo Frank,

mir ging es bei der Bedenkzeit von 10 Min + 10 Sekunden darum, dass die Engines im Endspiel genügend Zeit haben. Andererseits musste ich darauf achten, dass ein Enginedurchlauf nicht zu lange dauert. Ich brauchte damit schon volle 2 Wochen um eine einzige Engine zu aktualisieren. Undenkbar heutzutage. Ich hatte nur einen PC der Tag und Nacht lief.

Ja, geile Remisquote, aber es wurden natürlich wesentlich mehr Fehler gemacht wie heute mit der damals vergleichsweise geringen Rechentiefe. Oft wurden Angriffe auf den König viel zu spät erkannt. Aber es war schön anzusehen, sie spielten fast menschlich. Das Endspiel war auch noch nicht soweit, geschweige Endspieldatenbanken vorhanden. Hinzukommt der Spielstärkeunterschied untereinander, alles Faktoren für eine extrem geringe Remisquote.

Grüße

Klaus
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2022-01-23 00:10
Hi Klaus,

ja, war auch richtig mit der Bedenkzeit.

Es gab kaum GUIs die wir einsetzen konnten.
Die Programmierer waren immer noch mit den eigenen GUIs ohne Engine Support beschäftigt.
Da waren ja auch sehr schöne dabei!

Genau ... das war auch der Grund warum z. B. Shredder dominierte.
Das Endspiel von Shredder war immer gut und da machte Shredder die Punkte.
Die Remisquote war wirklich aus den dargestellten Gründen sehr weit unten.

Ich habe mal in ältere Aufzeichnungen meiner Schachcomputerratingliste von 1986 nachgeschaut.
Da lag die Remisquote bei 12%.

Sagte ja ... das war das gute an Deiner Liste.
Die hatte Substanz und jeder freute sich wenn ein Lauf durch war, es gab viele Diskussionen um Deine Arbeit.
Habe die Liste selbst immer bewundert.

Übrigens, hatte die Winboard Ratingliste mit 40 in 40 eine lange Zeit spielen lassen.
Dann bin ich mit der Bedenkzeit auch runter gegangen weil ich zu wenig zusammenbekommen habe.
Denke noch an das Geschrei und an die vielen Forderungen nach 40 in 120!
Waren meist die Schachcomputer Leute die das dann sehen wollten.
Parent - - By Klaus Wlotzka Date 2022-01-23 00:34
Hallo Frank,

nun, mir ging es darum, dass die Bedingungen für alle gleich sind. Daher immer identische Gegner, gleiche Partieanzahl und Vorgabestellungen. Letztgenannte würde ich heute durch ein ausgewogenes Buch wie Feobos ersetzen. Sowas gab es nicht. Mit den vorhandenen Büchern wurden die Engines gleich mit deutlichem Nachteil losgeschickt. Mit den Vorgabestellungen konnte ich das umgehen, nur 10 waren eigentlich zu wenig und letztlich ein Kompromiss um die Partieanzahl zu begrenzen.

Also ähnelten die Spielbedingungen Deinem FCP Tourney KI.

Grüße

Klaus
Parent - By Frank Quisinsky Date 2022-01-23 16:16 Edited 2022-01-23 16:24
Hi Klaus,

ja, das wollte ich immer haben.
Ein wirklich sehr gutes Buch um Engines zu testen.
Nicht zu tief aber es muss alles abdecken was die Eröffnungstheorie her gibt.

Wir haben 41.614 Vorgabestellungen zu einem Buch vereint.
Alles ist mehrfach überprüft und das Buch verrichtet seine Aufgabe, wie die Shredder GUI bei den Turnieren.

Dennoch, es gibt einige neue Varianten und FEOBOS müsste um einen Zug erweitert werden.
Von 3 auf 4 Züge nach ECO-Code Bildung.

Stelle das immer wieder zurück weil ich weiß was auf uns zukommen wird.
Ein Projekt für die Zukunft.

Genau, die Spielbedingungen waren einst bei Dir auch sehr gut.

Nur die Engines werden stetig verbessert.
Ich denke immer, auch das Testen um Engines muss sich anpassen.
Schwachpunkte müssen beseitigt werden.
Eine Ratingliste ist z. B. immer nur ein Spiegel einer Ära.
Für mich macht es keinen Sinn Ratinglisten lange laufen zu lassen, sondern stetig um neue Ideen neu aufzubauen.
Fehler die vorher gemacht wurden zu beseitigen.
Da darf es kein Stillstand geben.

Habe die SWCR aufgeben, habe die FCP Ratingliste aufgegeben und viele waren sehr enttäuscht darüber.

Jetzt läuft die KI-Liste sicherlich für einen längeren Zeitraum.
Dann werde ich das auch wieder abbrechen und dann gehen wir FEOBOS 2 an.
Mixen das Material was vorliegt mit der aktuellen GM-Theory und die Engines gehen ab wie Nachbars Lumpi.

Mit diesem Resultat können wir dann wieder etwas neues starten.
Fehler der KI-Ratingliste beseitigen und FEOBOS 2 einsetzen.

So ist immer etwas zu tun was Spaß macht.
Hoffe die Remisquoten steigen nicht weiter an aber davon muss man fast ausgehen.
Ehrlich gesagt ... dass schreckt mich auch ab und ehrlich gesagt, dass habe ich wirkilch unterschätzt.

Gruß
Frank
Parent - - By Timo Haupt Date 2022-01-23 01:16
Hallo Frank,

finde ich auch toll, dass Little Goliath zurück ist - da werden alte Erinnerungen wach! Das Programm hat auf einer ICGA-WM mal den Blitz-Titel geholt, wenn ich mich richtig erinnere. Erdo war der Bediener, aber ich weiß nicht mehr, in welchem Jahr das war (vermutlich zwischen 2000 und 2005). Ich weiß noch, dass Michael Borgstädt in der CSS mal von seinem zukünftigen Projekt "Goliath" (ohne "Little") berichtet hat. Fand es damals sehr schade, dass daraus nichts geworden ist - nun erklärt der Autor in der Readme-Datei der aktuellen Version, warum er damals abgebrochen hat. Umso glücklicher bin ich nun darüber, dass er wieder mit der Entwicklung angefangen und sein Projekt nach 16 Jahren Stillstand wieder aufgenommen hat! Wow, nach HIARCS 15 ist dies nun schon die zweite große Überraschung im Jahr 2022! Das könnte in der Tat ein tolles Jahr fürs Computerschach werden, wenn allein schon der Januar so viel neue spannende Entwicklungen zu bieten hat... 

Eine Sache noch wegen "Chess Tiger" bzw. "Gambit Tiger". Da trügt dich deine Erinnerung ggf. ein wenig. Du hast zwar Recht, dass Chess Tiger sehr langweiliges (aber dafür seinerzeit erfolgreiches) Schach gespielt hat. Für den Gambit Tiger galt eher das Gegenteil: Hier flogen die Fetzen auf dem Brett, insbesondere, wenn man ihn über einen Parameter noch aggressiver eingestellt hat als per Default. Leider war der Gambit Tiger ein bisschen schwächer als der Chess Tiger (obwohl es quasi die gleiche Engine war, nur von den Bewertungsparametern her anders getunt), deshalb haben einige Listen nur den stärkeren der beiden getestet bzw. aufgeführt. Aber ich habe selbst einige Partien live miterlebt vom Gambit Tiger (damals gab es noch die Computerschach-Turniere in Thüringen und Bernburg) und da war auf dem Brett immer einiges los. ChessBase hat damals den Tiger vermarktet (in der Version 14, wie von Klaus getestet), aber er war auch bei bei Ed Schröders Online Shop erhältlich, wenn ich mich richtig erinnere. Mit der Nachfolge-Version 15, die ein wenig stärker war, hatte Christophe Theron aber dann schon fast seinen Zenit erreicht. Meiner Erinnerung nach gab es noch zwei weitere Versionen "Chess Tiger 2004" und "Chess Tiger 2007", die aber nicht mehr so der große Wurf waren. ChessBase hatte nach Version 15 offenbar auch das Interesse verloren und mit der Vermarktung der beiden Nachfolger nichts mehr zu tun.

Viele Grüße
Timo
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2022-01-23 15:26 Edited 2022-01-23 15:42
Hi Timo,

ja der Erdo!
Ein wirklich lustiger Knabe (mag seine Art, der passte wirklich gut zu Chrilly).

Zu ChessTiger:
Es war eine Segen zu sehen wie ChessTiger in seiner Domäne, sehr starkes positionelles Schach im späten Mittelspiel, von Ruffian in Leiden auseinandergenommen wurde.
Ich mag den Programmierer auch nicht.

Wer in TalkChess schreibt:
Die Kommerziellen werden immer vorne stehen und den freien Programmen voraus sein muss ein Problem haben.
Das war doch abzusehen was passiert wenn freie Protokolle in Schwung kommen bei dem Boom der freien starken Engines.
Das war schon abzusehen als es 10 Engines gab die Winboard kompatibel waren, bei dem was rund um dieses Protokoll los war.

Mein Gott, wer hat sich seinerzeit nicht alles dagegen gestellt.
Schlimm ...

Eine Gruppe macht eine Software stark (Arena, später Stockfish als Beispiele).
Auch mehrere Programmierer haben Vorteile gegenüber Einzelkämpfern.
Dennoch, die Leistung des Einzelnen kann nicht hoch genug bewertet werden.

Der Grund warum ich auch nicht gerade ein ChessTiger Fan war.

Ein Programmierer schrieb kürzlich mal, dass 90% der Anwender ... mehr oder weniger ... ich schreibe es besser nicht.
Und teilweise gehen viele der Herren auch genauso mit denen um.

Stößt bei mir ganz schrecklich auf!

Auch die vielen Provozierungen zu verschiedenen Programmen ...
Es sind nicht die User, die sich Spinnefeind sind.
Es sind oftmals eher ein paar Herren Programmierer, die damit versuchen auf eine ziemlich schlimme Art Gruppenbildungen zu provozieren, auch unter den Anwendern.
Spreche jetzt nicht vom ChessTiger Programmierer.
Nur war das immer schon so, man könnte die Namen im Grunde einfach austauschen ... Excel hätte damit kein Problem!!
Es wiederholt sich immer alles, wie langweilig.

Aber die stark überwiegende Mehrzahl der Programmierer ...
Die liebt es Anwender mit schönen Infos zu versorgen, mögen es Meldungen zu bekommen und freuen sich sehr darüber.
Daran hat sich nie irgend etwas verändert und wenn das so bleibt, bleibt der ganze Bereich Computerschach so spannend wie eh und je.

Es gab mal das Programm ... vergessen ... muss überlegen ...
Virtual Chess!

Da arbeiteten drei franz. Programmierer zusammen.
Einer von denen war der begabteste aller (Meinung der franz. Programmierer, nicht meine) ... der ChessWizard Programmierer!

Übrigens spielte ChessWizard gar mal an einem mächtigen GM Turnier mit.
Mehr als 1 Jahrzehnt konnte keine Engine den Turnierschnitt der erreicht wurde toppen.

Durch solche Gruppenarbeiten profitieren natürlich alle Beteiligten und lernen voneinander!
Nach meinem Wissen war der ChessTiger Programmierer einer von den drei.
In Urzeiten, als Gambit-Soft noch den PD Bereich hatte, habe ich die Info mal auf einer Webseite gefunden.
War da immer für Gambit-Soft unterwegs und suchte nach Schachprogrammen damit die Liste stärker wurde.

Gruß
Frank
Parent - By Frank Quisinsky Date 2022-01-23 16:00 Edited 2022-01-23 16:05
ChessBase hatte nicht immer ein goldenes Händchen.
Erinnere mich an Rybka, Houdini, FatFritz

Aber ich erinnere mich auch an
YoungTalents, Doctor, ExChess und vor allem Fritz, Junior, Hiarcs, Shredder, Nimzo ... BOMBEN!!
Und nun haben Sie Frank Schneider (Gromit, Anaconda) ... ein Winboard Held aus der Vergangenheit.
Wenn Frank will und er Zeit hat ... alles ist möglich!

Und das eine Firma versucht das eigene Protokoll am Leben zu erhalten, dagegen spricht im Grunde nichts.
Als Meyer-Kahlen zu ChessBase ging (ein Fehler, hätte bei Ossi bleiben sollen) kam das UCI nach ChessBase.
Das war für ChessBase sehr gut.

UCI: Nicht umsonst sagt Stefan Meyer-Kahlen einst, dass Rudolf Huber der begabteste deutsche Programmierer ist.
Er war natürlich an UCI beteiligt wie auch der Yace Programmierer (genauso ein genialer Geist).

Nur MCS war der erste Versucht der misslang aber was Ossi dann machte war genial.
UCI unter seiner Flagge, WB Nimzo unter seiner Flagge und er machte was er machen konnte um auch freie Protokolle eine Chance zu geben.
Da wurden WM Pakete zu WB Programmierer durch die Weltgeschichte versendet.
Er macht es ja heute noch wenn er versucht das seine neuen Schachcomputer der Computerschachwelt offen liegen.

Muss man immer alles neutral sehen!

ChessTiger war für mich eher einträchtig zwiespältig noch aus verschiedenen anderen Gründen.
Aber was nicht offiziell ist sollte auch nicht offiziell werden.

Viele Grüße
Frank

WB Nimzo und WB Gandalf brauchte ich selbst um Dinge zu tun damit WB mehr in den Fokus rückt.
Das ging seinerzeit leider auch nur mit richtig starken Schachprogrammen.
Parent - By Timo Haupt Date 2022-01-23 21:40
Hallo Frank,

du hast Recht, Christophe Theron hat damals ziemlich selbstbewusst behauptet, dass "Amateur"-Schachprogramme niemals an die kommerziellen würden herankommen können. Dazu hatte er in der CSS mal einen recht humorvollen Artikel geschrieben - eine ausgedachte Geschichte, bei der die Engine "Amaty" gegen die Engine "Prof" spielt und der vom Amateur-Programm begeisterte Anwender das Geschehen dann verfolgt. Dabei findet der fiktive Anwender dann immer neue "Ausreden", warum Amaty zwar fast alle Partien verliert, aber eigentlich die bessere Engine ist. Christophe war damals derjenige, der diese Meinung offen (und offensiv) vertrat, aber ich weiß aus einigen Gesprächen, dass auch andere Profi-Programmierer zu der Zeit damals ähnlich gedacht (aber dies nicht öffentlich geäußert) haben.

Wie uns die Zeit gelehrt hat, war diese Einschätzung falsch. Vielleicht hat auch damals bis auf einige wenige kaum jemand damit gerechnet, dass Open Source einen solchen Siegeszug hinlegen würde. Und auch dass es eine solche Kooperation und regen / ehrlichen Austausch unter den Entwicklern geben würde. Aber die Realität ist nun mal die, dass man heutzutage nicht mehr zwingend Geld ausgeben muss, wenn man Schachsoftware auf absolutem Spitzenniveau nutzen möchte (sowohl bei den GUIs, als auch bei den Engines).

Viele Grüße
Timo
Parent - - By Chess Player Date 2022-01-23 13:38
Läuft bei mir nicht unter Windows XP.
Parent - - By Wolfgang Battig Date 2022-01-23 16:03
Das ist dann Dein Problem.
WinXP ist mehr als 20 Jahre alt und wird seit 8 Jahren (!) nicht mehr mit (Sicherheits)Updates versorgt, zumindest nicht kostenfrei.
Alles hat seine Zeit, XP war seinerzeit sicher gut. Aber wer jetzt solchen aus heutiger (!) Sicht "Softwareschrott" noch nutzt, muss damit klarkommen, dass aktuelle Software ggfs. nicht mehr läuft.
Parent - - By Chess Player Date 2022-01-23 16:21
Man muß nicht gleich über das Stöckchen "Windows XP" springen. Bringt auch nichts. Stockfish 14.1 NNUE läuft ja gut bei mir unter XP.
Das zeigt nur eine gewisse Gleichgültigkeit und Schlamperei von Programmierern. Sonst nichts.
Parent - - By Timo Haupt Date 2022-01-23 21:21 Upvotes 2
Warum sollte sich ein Entwickler darum bemühen, dass sein Programm auf einem 20 Jahre alten OS läuft? Es dürfte nur noch eine verschwindend kleine Minderheit von Anwendern geben, die dieses Betriebssystem nutzt. Zudem geht es hier noch um Freeware - da sollte man erst Recht solche Ansprüche nicht stellen. Aber selbst die aktuelle Shredder-Version (immerhin auch schon ein paar Jährchen alt) unterstützt laut Webseite "nur" die Windows-Versionen von an Vista aufwärts, der aktuelle Hiarcs erst ab Windows 7. Also selbst die Entwickler kommerzieller Schach-Software verzichten mittlerweile auf die Unterstützung von Windows XP, auch wenn sie dadurch möglicherweise den einen oder anderen potenziellen Käufer außen vor lassen. Ob es ggf. technisch trotzdem irgendwie zum Laufen zu bringen wäre, steht natürlich auf einem anderen Blatt - Support vom Hersteller gibt es aber keinen (weder für die Anwendung, noch für das OS selbst, wie Wolfgang bereits erwähnte).

Ich kann da überhaupt nichts von Gleichgültigkeit oder gar Schlamperei aufseiten der Entwickler erkennen. Es gehört nun mal zum Fortschritt dazu, dass Technik (und damit auch Software) irgendwann veraltet. Ich würde auch von einem 20 Jahre alten Fernseher nicht erwarten, dass er mir moderne Inhalte in 4K und mit Dolby Atmos Ton wiedergeben kann.
Parent - By Lothar Jung Date 2022-01-23 22:35
Aber es gibt zum Glück Engine-Emulatoren sowie Betriebssystememulatoren. Floppylaufwerke inklusiv.
Und wenn der Engine-Sourcecode in C oder C++ geschrieben wurde, kann man das Programm unter Linux neu kompilieren.
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