Kurt Utzinger schrieb:
Keine Frage, die Banksia GUI (gar noch gratis) ist eine sehr gute GUI. Der Entwickler hat enorm viel Arbeit in die Software gesteckt und macht munter weiter. Aber trotz deiner laufenden Hinweise auf die beste GUI der Welt, wirst Du X-Tausende von Schachspielern nicht davon überzeugen können, dass sie ChessBase für ihre Zwecke eben als doch die vernünftigere und als die einzig richtige Lösung betrachten. Für meine schachlichen Bedürfnisse würde mir die Banksia GUI jedenfalls nicht genügen und ich würde bedeutend mehr Zeitaufwand betreiben müssen, um das zu tun, was mir mit ChessBase viel leichter bzw. schneller zur Hand geht. Und die komplexe ECA brauche ich nicht für Analysen, störe mich aber nicht daran, wenn andere der Meinung sind, das sei das Non-Plus-Ultra. BTW: Mein Kauf von Aquarium 2021 hat sich zum völligen Flop entwickelt und nach zweitägiger Beschäftigung mit dieser einigermassen komplizierten GUI, fristet sie nun ein Mauerblümchen-Dasein.
Wenn du mit IdEA nicht die große Freude entwickelt hast, Kurt, musst du dich in die ECA von BSG vermutlich auch nicht sonderlich tief einarbeiten, das ist ziemlich 1:1 abgekupfert, und was mir auch an IdEA immer zu unberechenbar in dem war, was dann der Hardware- Zeitaufwand für ein bestimmtes überschaubares Ergebnis wirklich hätte sein sollen und was dabei herausgekommen ist, geht mir das mit ECA genau so an den Anforderungen vorbei, die man an so ein Feature knüpft, wenn man die Stellungsanalyse (nicht die Deep Analysis vom Datenbankprogramm und nicht die reine Backward- Analyse) vom Fritz gewöhnt ist, und an die sich beide Epigonen, sag ich jetzt mal so, mit völlig unnötig viel Bedienungsaufwand angelehnt haben, weil auch IdEA ja nichts anderes macht, als automatisch Forward- Backward mit Wechsel von single und multi primary variant laufen zu lassen und am Ende eine simple Minimax- GUI- Funktion die vorhandenen Lines nach den Endevals zu sortieren.
Das hat Fritz vor Jahrzehnten aufgebracht, und alles, was das dann versucht hat, es zu imitieren, war höchstens komplizierter zu bedienen, wobei mir da bei IdEA auch immer eine vernünftige Bedienungsanleitung gefehlt hat, warum sonst wären die vielen YouTube- Videos unter den Anfängern immer so beliebt gewesen? Und was es da für ECA im Blog zu lesen gibt, da ist das halt aus dem Russischen auch nicht immer soo gut übersetzte Convekta- Helpfile noch Gold dagegen, schon rein quantitativ.
Vor allem vergiss alle diese automatischen GUI- Analysen außer dem schlichten automatischen Backward als solchem (hingegen bietet hier das cb- GUI auch wieder am meisten, was man wirklich brauchen kann an Einstellungen, ob man ganze Datenbanken, ob man nur die HVen einzelner Partien oder begrenzten Abschnitten davon oder auch die Sidelines analysieren lässt, ein Evalfenster zur Definition des Outputs und eine je nach Größe des Datenmaterials sinnvolle Zeiteinteilung) vergiss all das, wenn du wie die meisten Schachspieler gewöhnt bist, Engine- gestützte Analysen mit manueller Zugeingabe und eigenem interaktivem Variantenbaum- Erstellen zu machen. Da teilst du dir selbst die Rechenzeit je nach Stellung und Engine Zug um Zug ein, du kannst eine oder mehrer Engines mitlaufen lassen, den Zug der einen eingeben und schauen, was die andere dann sagt, ständig nach Bedarf zwischen Vorwärts und Rückwärts und zwischen MultiPV=1 oder =x wechseln usw usf.
Damit kann für die persönlichen Erkenntnis- Gewinne des einzelnen Spielers kein GUI mithalten, je komplizierter der Aufwand an Hardware- und Planungszeit solcher automatischen Abläufe ist, desto weniger hast du schon deshalb davon, weil du nur umso weniger weißt, wie du das, was dann zum Schluss herauskommt, interpretieren sollst, so lange du es nicht erst wieder manuell nachgespielt und persönlich beurteilt hast.
Just my two cents regards...
Edit, edit: Dass es so ein vielseitiges und entwicklungsaktives GUI gratis zum Runterladen gibt, sollte man schon auch entsprechend würdigen, mach' ich ja auch. Da kann man dann in Ruhe abwarten, bis die Kinderkrankheiten weniger werden, irgendwann werden auch die Readme- Dateien reichlicher werden, dass solche zu schreiben bei komplexeren Features durchaus ebenso viel Arbeit sein mag wie das Programmieren, ist mir schon auch klar.
Und immerhin bietet BSG jetzt schon zweifellos sehr viel, ich habe halt für mich persönlich bisher noch nicht den ganz großen Alleinstellungsbedarf gefunden, mal in Ruhe abwarten und weitersehen, editiert immer wieder mal gern ausführlich ein ausführlichen Posting,...