Frank Quisinsky schrieb:
Wenn das Mode macht, ein Open Source Programm zu nehmen, etwas zu verändern
und mit dem "Net" - ein Programmteil - zu werben bedeutet das nichts anderes, als
das wir in Kürze 20 kommerzielle Stockfish Versionen auf dem Markt haben.
Man muss aber schon das kommerzielle Produkt vom GPL- Projekt trennen.
Dass du letzteres nicht magst, weil's nicht von einem einzelnen Programmierer stammt, den du schon lange persönlich kennst, dafür kann SF eigentlich nichts.
Auch den vielen Leute, die sich mit den SF- Sourcen beschäftigen, kann man vorwerfen, dass sie nichts Eigenes statt dessen machen (ist aber gar nicht so, das eine schließt das andere überhaupt nicht aus) aber die Beiträge, die sie zur SF- Entwicklung leisten, sollte man eigentlich auch würdigen können.
Und jetzt kann man über die Eigenleistung von Albert Silver und von chessbase, was das FF- Netz angeht, verschiedener Meinung sein, dazu müsste man sich aber erstmal anschauen, was es wirklich kann. Nicht nur mit Statistiken und Matchergebnissen, sondern auch (und für mich vor allem), was es als Analyse- Engine kann.
Von diesem Kaufwert des kommerziellen Produktes (mir fehlt vor allem mindestens ein Update- Preis für Besitzer des F17- GUIs, das ja hier nicht wirklich neu ist, was ich höre, dass man das noch einmal kaufen muss, um in den Besitz von FF2 zu kommen, stinkt mir auch) muss man die SF- Entwicklung, an der chessbase jetzt einen Anteil hat, aber getrennt sehen, der Ursprungscode vom verwendeten SF und die Änderungen davon sind auf github veröffentlicht, genau das, wozu das Copyleft GPL auffordert, du kannst darüber denken, wie du willst, deine open source- Phobie solltest du schön langsam schon auch etwas differenzieren können. Hier geht's nicht um mangelhaften Umgang mit Originalität, sondern darum, dass an einem Projekt gemeinsam gearbeitet werden soll. Das Gegenteil von Copyright, so ungern du sowas auch hast, und es ist halt einfach das erfolgreichste Schachsoftware- Projekt der Gegenwart und der letzten Jahre, und das ohne kommerziellen Hintergrund, das macht es ja eigentlich nur umso interessanter und bemerkenswerter.
Dass chessbase jetzt davon profitieren will und dafür auch was zur SF- Weiterentwicklung beiträgt, wie gesagt, zwei verschiedene Paar Schuhe, und es ist weder unsportlich, noch unfair, noch schmückt man sich mit fremden Federn, im Gegenteil macht man genau das, was der Sinn des GPL- Projektes SF ist.
Und daneben will man halt auch Geld verdienen, an sich ebenfalls nichts Verwerfliches, man muss ja nicht kaufen.
Period regards