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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Stockfish nicht die Nummer 1 bei den schnellen aggresssiven Gewinnpartien!
- - By Frank Quisinsky Date 2020-11-05 08:27 Edited 2020-11-05 08:47
Hallo,

interessant ist folgendes zu tun?

Anzahl der schnellen Gewinnpartien x 100 : Anzahl der Gewinnpartien
Damit wird der Spielstärkevorteil fast legitimiert.
Muss immer noch davon ausgehen, dass aufgrund der Spielstärkeunterschiede die stärkeren Engines auch bei dieser Statistik noch ausreichend bevorteilt sind.

Einfach nur zu sagen, Stockfish gewinnt die meisten Partien schnell ist zu flach.
Mann muss das immer ins Verhältnis zur Gesamtspielstärke stellen und an dieser Stelle wirds kompliziert.

Hier mal die TOP-5 bei Partien unter 50 Zügen bis zum Matt und unter 60 Zügen bis zum Matt:
Nach 1.680 von 2.000 ausgewerteten FCP Tourney-2020 Partien pro Engine:

Schnelle Gewinne unter 50 Zügen bis zum Matt:

01. Booot 6.4, 5,87% ... also 5.87% aller Booot Gewinnpartien enden mit Matt unter 50 Zügen ... gegen andere Engines der TOP-40!
02. Fizbo 2.0, 5,14% ... wenn wundert das noch, der spekulative Spielstil läßt grüßen!
03. Stockfish 11, 4,74%
04. Houdini 6.03, 4,72%
05. Chiron 4, 4,47% ... wundert mich auch nicht. War lange Zeit die aggessiveste Engines!
12. Wasp 4.00, 3,72% ... die Stats waren in älteren Version besser, allerdings hatte Wasp auch mehr leichtere Gegner.

In Anbetracht das Wasp deutlich besser ist als Platz 22 in der Liste und das auch nur mit den verdammt aggressiven bzw. nach vorne eilenden Bauern ... enorm!
Läßt also 10 stärkere Engines hinter sich!

Schnelle Gewinne unter 60 Zügen bis zum Matt:

01. Stockfish 11, 17,91% ... Stockfish dreht auf, etwas verspätet zu Booot und Fizbo, besonders zu Booot nach der Eröffnungstheroie.
02. Fizbo 2.0, 16,46%
03. Booot 6,4, 15,82%
04. Andscacs 0.95, 15,34% ... wundert mich auch nicht!
05. SlowChess 2,2,15,13% ... diese Engine entwickelt sich langsam zum TOP-Angreifer !!
15. Wasp 4.00, 10,10,15%

Hier also kein Komodo, Ethereal unter den TOP-5!
Komodo dreht eher im Endspiel auf und sieht in der Eröffnungs nicht zu viele "bessere" aggressive Fortsetzungen.
Wer die Stats kennt ist stets im Vorteil!

Bei Stockfish ist das klar. Im späten Mittelspiel als auch im Übergang zum Endspiel ist diese Engine einfach unglaublich stark.
Und selbst bei Eröffnungsanalysen gehört Stockfish zu den TOP-3 neben Booot und Fizbo.

Was sagt uns diese Statistik?
Das besonders Booot und Fizbo in der Lage sind direkt nach der Eröffnung spannede aggressive Fortsetzungen zu finden.
Wermutstropfen ... bei Fizbo kann das auch in die Hose gehen denn die Engine verliert auch überproportinal viele Partien.

Übrigens war mir das schon vorher bewusst, beschäftige mich ja auch schon länger mit Spielstilen.
Der Grund warum Andscacs, Chiron, Houdini, Stockfish, Booot, Wasp  etc. alle zu den 10 Engines gehörten die das FEOBOS Projekt analysierten.
Setzte natürlich die TOP-Angreifer dafür ein!!

Klaus erweitert gerade die Excel Statistiken und nimmt auch das auf.
Und so werden die Excel Tabellen immer weiter optimiert, mit dem Ziel darzustellen wie die Spielstile der Engines zu beurteilen sind.

Viele Grüße
Frank

Tja, hat sich viel getan.
Stats die von Spark und später Hakkapeliitta dominiert wurden, aufgrund der stehen gebliebenen Spielstärke nun mehrfach überholt.
Dennoch nach wie vor absolut geile Engines ... Spark und Hakka.
Dat Salz in der Suppe beim Computerschach ... schnelle Gewinne lassen das Computerschachherz höher schlagen und verblüffen uns.
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2020-11-05 08:56 Edited 2020-11-05 09:44
Ach, die fast 10-Jahre alte Engine Critter 1.6a liegt erstaunlich weit oben.
War nicht umsonst seinerzeit auch sehr beliebt und gehörte zu den TOP-Angreifern.

Natürlich werden die "TOP-Angreifer" alle wieder dabei sein, wenn das nächste FCP-Turnier gestartet wird.
Spark natürlich nicht mehr mit seinen 2750 Elo, Hakka lasse ich mal die Qualifikation spielen.

Einige Langweiler wie Rybka (fällt im Grunde durch die enorme Ausbeute an schnellen Verlustpartien ins Auge und belegt hier Platz 40 der 41 spielenden FCP-Tourney 2020 Engines.

Kurz dazu:

Das sagenumwobene und von mir ehrlicher Weise meist gehasste Programm (nicht ohne Grund, weil mich Eröffnungen und deren Behandlung interessiert) verliert 9,98% aller Verlustpartien unter 50 Zügen bis zum Matt oder verliert 20,98% aller Verlustpartien unter 60 Züge bis zum Matt. Getoppt wird das nur noch von Combusken. Unglaublich, das die vielen Experten bei Chessbase das offenbar nie gesehen haben - oder sehen wollten - und Rybka gar bis Fritz 16 noch angeboten wurde. Vielleicht machen die ganzen GMs nur Endspielanalysen ... da ist die Engine dann wirklich gut.

Zum Vergleich zu Rybka:
Bei Wasp 4.00 wurden 0.80% aller Verlustpartien unter 50 Züge verloren und oder 2,01% aller Verlustpartien unter 60 Züge bis zum Matt verloren.
Um mal zu verdeutlichen wie schlecht die Rybka Statistiken hier sind.

Die Wahrscheinlichkeit das Wasp 4.00 eine Partie gegen eine der TOP-40 Engines unter 50 Zügen bis zum Matt verliert liegt also bei 0,80%
Die Wahrscheinlichkeit das Fritz 16 (Rybka) eine Partie gegen eine der TOP-40 Engines unter 50 Zügen bis zum Matt verliert liegt also bei 9,98%.

Der Faktor bleibt:

Die Wahrscheinlichkeit das Wasp 4.00 eine Partie gegen eine der TOP-40 Engines unter 60 Zügen bis zum Matt verliert liegt also bei 2,01%
Die Wahrscheinlichkeit das Fritz 16 (Rybka) eine Partie gegen eine der TOP-40 Engines unter 60 Zügen bis zum Matt verliert liegt also bei 20,98%

Nun gut, kommerzielle Dinge habe ich oftmals nie verstanden ... will ich auch nicht verstehen.
Leider bildeten sich in der Vergangenheit dann dadurch ganze Fan-Horden ... die oftmals gar nicht wussten was sie eigentlich den ganzen Tag bejubelt haben.

Von den Personen wird sich in diesem Thread ganz sicher niemand mehr melden.
Grüße an unsere Experten!

Beispiel gefällig:
Als ich mich weigerte Rybka für die SWCR zu testen (Ratingliste der Schachwelt, Zeitung von GM Jörg Hickl) heuerte GM Hickl Ingo Bauer an.
Der testete natürlich sofort und die Info wurde veröffentlicht obwohl die SWCR die eigene Ratingliste war.

Weil ... lt. GM Hickl ... die Welt wollte Rybka sehen weil ja die Elo so wichtig ist.
Und viele Schachspieler analysierten dann Ihre Eröffnungen mit Rybka ... ich wollte das vermeiden aber ich hatte keine Chance!

Allerdings habe ich das dann in den Schach-Welt News deutlich zum Ausdruck gebracht und Gott sei Dank waren GMs dabei die bestätigten ... um Gotten Willen, setze doch keinen Rybka für meine Analysen ein.
Die haben sich wirklich mit dem Thema beschäftigt und mir seinerzeit den Glauben an unsere starken Schachspieler gerettet.

Unabhängig davon das die ganzen Rybka - Käse - Stats logischer Weise auch von Fruit produziert wurden.

Muss weg, raus aus dem Turnier!
Ganz schreckliches Schachprogramm (Rybka).

Viele Grüße
Frank

Die Chessbase Fans wurden dann aber durch Fritz 17 wieder milde gestimmt.
Das Programm von Frank Schneider spielt ausgeglichenes schönes Computerschach!
Parent - By Frank Quisinsky Date 2020-11-05 09:57
Was schnelle Gewinnpartien im Verhältnis zur Anzahl aller Gewinnpartien angeht:
Auch Shredder ist hier alles andere als gut ... Platz 31 der derzeit TOP-41.

Genau genommen ist Shredder 18 Plätze besser in der Ratingliste.
Aus Ratinglisten sind solche Dinge nicht abzulesen, was mir persönlich in heutigen Zeiten nicht gefällt.
Sprich beim Testen von Engines sind wir stehen gebliebenen und nutzen die Möglichkeiten nicht weil uns die Software hierzu fehlt.

Shredder gewinnt 1.48% seiner Gewinnpartien unter 50 Züge bis zum Matt.
Shredder gewinnt 7,05% seiner Gewinnpartien unter 60 Züge bis zum Matt ... wird dann immer besser (hinsichtlich des Rankings mit mehr Zügen oder weniger Figuren auf dem Feld).

Soviel zum Thema Spielstile von Schach-Engines denn für viele gibt es die nicht.



Gruß
Frank

Shredder dafür im Endspiel bärenstark und unter den TOP-3 der 41 im Turnier.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2020-11-05 10:32
Schöne Übersichten! Danke!

Wer fast allen sehr überlegen ist, hat gute Chancen auch viele schnelle Partien zu gewinnen. Ok!

Dass aber Engines viele ihrer Siege erreichen können, obwohl sie gar nicht superstark sind, ist interessant.
- Ja, es könnte mit einer besonderen Aggressivität zusammenhängen.
- Es könnte aber auch sein, dass sie gegen die Guten (und damit auch die guten Verteidiger) eh nicht gewinnen,
   sondern nur gegen die Schwachen. Auch damit kann man dann eine hohe Schnellsieg-Quote erreichen.
Parent - By Frank Quisinsky Date 2020-11-05 11:10 Edited 2020-11-05 11:23
Hi Benno,

man müsste die Top-Verlierer (Combusken, Rybka, Senpai, SmarThink) aus den Statistiken herausholen und schauen.
Bei Combusken würde es mich nicht wundern wenn zu viel Fruit / Senpai drin ist.

Nur alle anderen müssen auch gegen die TOP-Verlierer spielen und schaffen es nicht diese so oft zu bezwingen.

Ein weiterer Indiz ist natürlich die durchschnittliche Anzahl der Züge der schnellen Gewinnpartien.
Errechnet Klaus ja auch in der Excel.

Wasp ist z. B. aus ausgezeichneter Verteidiger und in Abhängigkeit zur Spielstärke ziemlich weit oben.
Bislang 11x unter 60 Zügen verloren nach jetzt 1.710 Partien. Allerdings 4x gegen Stockfish 11.

Die TOP-Verteidiger sehen auch im Grunde für sich, nicht nur gegen sich.
Fizbo ist da die Ausnahme!

Betrachtet man alle erdenklichen Auswertungen in Kombiantion ergeben sich die Anhaltspunkte zum Spielstil.

Begeistert bin ich von: Fizbo, Booot und Slowchess, ansatzweise auch Schooner.
Würden wir die Spielstärke dieser Engines im Verhältnis zu Stockfish mit mehr Analysezeit ausgleichen,
ergeben sich fantastische Resultate für aggressives Spiel bei Eröffnungsanalysen.

Insofern ist die Schlussfolgerung logisch ...
Hätten wir mehr unterschiedlich spielende Engines auf Stockfish Niveau würden wir wahrscheinlich feststellen,
dass es bei Eröffnungsanalysen noch deutlich aggressiver geht als es uns Stockfish vorgaukelt.

Wahrscheinlich aber auch nur in der Phase direkt nach den Eröffnungszügen, bzw. frühes Mittelspiel.
Die Phase danach gaukelt Stockfish nicht mehr, das Ding macht kurzen Prozess ... glaube kaum das dies noch großartig zu toppen ist.

Wirkt alles sehr übermächtig auf mich!

Viele Grüße
Frank

Schooner macht das anders als die anderen.
Nicht nur Wasp erreicht die Angriffsstellungen durch aggressives Bauernspiel.
Aber Schooner erreicht die Positionen eher mit sensationellen Figurenspiel.
Fizbo opfert mehr für offene Linien als andere und dadurch ist alles spekulativer.

Fizbo in einem Schachcomputer wäre wahrscheinlich Super Conny auf höchsten Niveau.
Wäre etwas für die Schachcomputergemeinde einen Fizbo in einem Schachcomputer zu integrieren.
Damit wäre die Schachcomputer-Community Jahre außer Gefecht gesetzt vor Begeisterung!

Fizbo, Schooner, Wasp und SlowChess als Engines in einem 100Mhz Schachcomputer.
Das wäre derzeit das Optimum!
Haben dann später alle so Ihre Schwächen und bleiben damit schlagbar aber begeistern durch die Stärken.
SlowChess hat allerdings keine groben Schwächen und Schooner ist nur im Endspiel zu packen.
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