Benno Hartwig schrieb:
Wenn ich das mal mutig
als Richtschnur nehme,
...dann musst du dir nur im Klaren sein, dass sie nur für ein bestimmtes Match gilt, gell, dann brauchst du auch gar nicht soo viel Mut, sie (die Richtschnur) sollte, bei genügend Partien für genau dieses eine Match sogar reproduzierbar sein.
Hier, was die Geschwindigkeit angeht, handelt es sich natürlich außer den üblichen Transitivitäts- Elosionen, die von den Engine- Paarungen und den Eröffnungen zusätzlich abhängen, auch in erster Linie um die Frage des diminishing return, für welche Hardware- TC du testest.
Ab einer gewissen Hardware- TC zählt der Geschwindigkeitszuwachs natürlich weniger und weniger, Match- abhängig, aber in jedem Fall diminishing.
Was du also als alter Elosionist hier mit Unmengen von Partien (fataler Weise noch dazu mit immer mehr quantitativem Daten-Bedarf, je größer die Hardware- TC wird, weil die Remisquote damit steigt) ausrechnen müsstest, wenigstens für ein einzelnes Engine- Paar und ein einzelnes Eröffnungs- Testset, wäre, bei welcher Hardware- TC du welche Abnahme der Leistungssteigerung durch Kernverdopplung hättest.
Der Trick mit den neverending Elo ist ja einfach der: wenn dir die Elo ausgehen, halbierst du die TC (was sich so auswirkt wie die Verdopplung der Kerne) und schwupps, schon steigen die Elo im Verhältnis zweier Engines zueinander wieder, verschieden stark bei verschiedenen Engines, verschiedener Hardware und verschiedenen Eröffnungen, aber auf diese Art kannst du natürlich beliebig lang durch immer kürzere Rechenzeiten immer wieder aufs Neue mehr Elo produzieren. Dass das in die andere Richtung, durch Vermehren der TC oder der Rechnerleistung, gleichermaßen funktioniert, hat eben seinen grenzwertigen Nutzen, selbst wenn der Nutzen ausschließlich Elovermehrung heißt.
Was beim Verkürzen mit einem gegenläufigen diminishing return weniger und weniger Zusammenhang hat, je kürzer die Rechenzeiten werden, selbst wenn die Hardware beliebig steigerbar wäre, was sie ja auch nicht ist, ist der schachliche Inhalt dessen, was du misst, mit den Ergebnissen, du misst mehr und mehr Mist.
Es geht dann mehr und mehr um die immer dooferen Fehler (genau genommen ist ja jeder Zug, der nicht der beste ist, ein Fehler, meistens erkennt man ihn nur nicht als solchen, weil man den best move nicht sicher kennt und oder als solchen nicht sicher beweisen kann, je klarer und doofer die Fehler, desto höher die Elo des Gegners) die bei immer kürzeren TCs überzufällig häufig mehr und mehr werden. Und natürlich die Verluste auf Zeit, die ja auch dann solche sind, wenn die Engine zwar noch ziehen kann, aber nicht mehr rechnen, weil sie auch mit noch so vielen Kernen nicht mehr genug Zeit auf der Uhr hat.
Was folgern wir daraus: Ratings (ob in Elo oder sonstwas gemessen) sagen für bestimmte Engines in bestimmten Matches je nach Hardware- TC, Gegnerpool und Teststellungen in bestimmten Grenzen mehr oder weniger genau (Partiezahl-abhängig genau) mal mehr und mal weniger über tatsächliche schachliche Leistungen aus, die Ergebnisse sind nur in bestimmten Grenzen aufeinander übertragbar. Gerade der diminishing Hardware- TC- return zeigt uns, dass diese Grenzen enger und enger werden, je besser die Software und je stärker die Hardware wird, weil beides einer Vermehrung der Rechenzeit gleicht. Mit anderen Worten, je stärker die Hardware und je besser die Software wird, desto kürzer müssen die TCs werden, damit die Elo- Unterschiede bei gleichen Partiezahlen überhaupt noch gleichermaßen messbar bleiben. Und das alles natürlich je nach Hardware, TC, Engine und Teststellungen verschieden.
Pass auf, dass ich dir das alles nicht gleich noch ein paar Mal mehr und ein bisschen ausführlicher erkläre, Benno, bevor du mir mit deinem Fortschrittsglauben weiter wieder einmal ungebremst daher kommst, grüßt