Richterin stoppt Dopingtests für Schachspieler

By Michael Scheidl Date 2009-05-10 20:04

In Kalifornien!

Im District Redding hat man begonnen, Schüler bzw. Studenten welche an Musik-, Mathe- oder eben auch Schachgruppen teilnehmen, ebenso auf Drogen zu testen wie (Körper-)sportler. Dagegen wurde erfolgreich geklagt. Aus der Urteilsbegründung:

"Unlike participation in athletics, students participating in a math club, chess club, choir, band, symphony, or Future Farmers of America are not involved in routine regulation and scrutiny of their physical fitness and bodily condition. Unlike athletes, there is no evidence that drugs are used to enhance a student's flute playing, choir performance, chess playing, debating skills, math team skills, or farming skills."

Diverse Berichte darüber, via Google News:

http://tinyurl.com/odngkw

Anders als die US-Bundeverfassung, kennt die Verfassung von Kalifornien seit 1972 ein Recht auf Privatsphäre. Dem wurde hier offensichtlich gegenüber dem Drang nach Drogentests der Vorrang eingeräumt. Bravo!

By Gerd Wegener Date 2009-05-11 10:12

In Deutschland wie in den USA sind Psychopharmaka zum mentalen Doping vor Prüfungen / Examina weit verbreitet.
Und Beta-Blocker, um nur ein Beispiel zu nennen, sind beim Vorspielen für Orchester-Verträge, bei Prüfungen in Musikhochschulen,
in Schauspielschulen und bei vielen Referenten vor großem Auditorium üblich. (Daher auch bei Sportschützen auf der Doping-Liste).

Leistungsschwache Oberschüler und Studis vor wichtigen Prüfungen puschen sich zur Zeit gern mit dem Zappelphilipp-Medikament 'Ritalin'. Es soll die Fähigkeit steigern, sich Lernstoff in kurzer Zeit einzutrichtern; und es soll die Kompetenz im Problemlösen unter Zeitdruck/Stress bessern.

Ein Psychologe(?) und Schachspieler an einer Uni in Süddeutschland sucht gerade Schachamateure als Probanden,
um mit einem ähnlichen Wirkstoff zu experimentieren. Seine Fragestellung: objektiv messbare Leistungssteigerung
im Schach unter Psychopharmaka?

Gerd Wegener