Hallo zusammen,
nach längerer Test-Phase wurde nun Wasp 4.00 von John Stanback (U.S.A.) released.
John gehört ja schon zu den Programmierer-Dinos und arbeitet seit mehr als 35 Jahren an seinem Programm. In kleineren Schritten geht es beständig aufwärts, wie sich normal halt ein Schachprogramm entwickeln sollte.
Bekannt wurde John Stanback durch sein PC-Programm Zarkov in den Anfangszeiten des PC-Schachs. Im weiteren Verlauf arbeitete er an den freien GnuChess Sourcen, die neben Crafty viele Jahre die stärksten freien Sourcen waren. Mit dieser Arbeit förderte John recht früh jüngere Programmierer, die dann auch die starken Sourcen für Ihren Einstieg nutzten. Könnte jetzt 10 bekannte Programmierer inklusive Weltmeistern von früher mindestens aufzählen.
Heute wird Wasp auf menschliche Spieleigenschaften getrimmt. Das Endspiel steht daher nicht so sehr im Vordergrund, der Bereich wo heute die höchsten Elo Sprünge generiert werden. Vielmehr ist das Mittelspiel interessant, da wo der Mensch auch seine Stärken auf höchsten Niveau beeindruckend unter Beweis stellt. Im Endspiel soll dann die max. mögliche menschliche Spielstärke ausreichen.
Wasp 4.00 würde auf der DGT Pi heute exakt 2.700 Elo erreichen (DGT Pi läuft mit 1.2 Ghz). Anhand von Stellungen pro Sekunde berechnet Wasp dann die Spielstärke, die hier von ca. 1.600 - 2700 einstellbar ist. Allerdings haben wir bei der DGT Pi Spielstärke um 25 Elo gesenkt (sind also der Meinung die CEGT Liste ist derzeit um 25 Elo zu hoch). Im Vergleich zur CEGT erreicht Wasp also echte 2.700 DGT Pi Elo - 25 Elo. Mit ca. 25 Stellungen pro Sekunde ist Wasp auf Super Conny Level. Der Novag Super Conny mit seinen ca. 1.600 echten Elo war einer der beliebtesten Schachcomputer und wurde im Jahr 1984 veröffentlicht.
Unter normalen CEGT Bedingungen sollte Wasp dann die 3.000 Elo auf einem Core überspringen. Die Nutzung von mehreren Prozessoren ist bei Wasp sehr gut optimiert wurden.
Ziehen wir die ganzen doppelten Programmen bei der CEGT ab, sollte Wasp nun unter den TOP-30 der Welt sein. Wobei John wirklich noch wie in Urzeiten eigenen Code produziert, was die anderen machen interessiert ihn nicht sonderlich. Eine Stärke von Wasp ist die Suche selbst. Wasp beginnt wirklich bei Suchtiefe 1 mit maximaler Stärke. Ein Stockfish auf Suchtiefe 7 oder 8 würde Wasp bei gleicher Suchtiefe mit 96% Gewinnpunkten förmlich an die Wand klatschen. Moderne Schachprogramme suchen heute ein wenig anders aber sind für geringe Suchtiefen völlig ungeeignet. Und da viele alles gleich machen, können wir von TOP-30 dann auch mal mindestens 26 abziehen, die nicht wie Wasp ab Suchtiefe 1 schon die optimalen Werte erreichen.
Daher wichtig das Wasp die Spielstärkeabstufungen auf der DGT Pi hat und auf langsameren Prozessoren mit wenig NPS sagenhafte Ergebnisse erzielt. Wasp eigenet sich daher mit seinem menschlichen Spielstil meines Erachtens besser wie kein zweites Schachprogramm für den Einsatz in Schachcomputern.
Auf meiner Webseite findet sich also der Königsangreifer Wasp in Version 4.0, der gegen max. 100 Elo stärkere Programme im Mittelspiel ca. 8x mehr schnelle Partien bis Matt unter 50 Zügen gewinnt als verliert (wenn Wasp unter 50 Zügen überhaupt mal verliert, sehr selten). Das konnten früher schon Spark oder Hakkapeliita ganz gut, nur Wasp macht es meines Erachtnes gar deutlich besser!
Ferner finden sich Bench Ergebnisse zum Intel i9-10900K und Statistiken nach den letzten Änderungen beim FEOBOS 20.2 Contempt 3 Buch für die Shredder GUI.
Das DGT-Pi Setup steht derzeit noch nicht zur Verfügung und folgt sicherlich in den nächsten Tagen.
Viele Grüße
Frank
Frank's Chess Pagehttp://www.amateurschach.de