[quote="Ingo Bauer"]
Hallo Kai,
Auch wenn ich jetzt einen Flamewar starte, der Hauptgrund warum Linux nicht auf den Desktop kommt ist nicht fehlende Software, schlechte GUI, schwierige Handhabbarkeit, mangelnde Treiber oder unmögliche Installation sondern schlicht Ignoranz der Linux community. Die gehen davon aus das der Durchschnittsuser bereit ist sich mit "make" oder "compile" zu beschäftigen. In den letzten Jahren haben die tolle GUIs, geschaffen, das ganze sehr absturzsicher gemacht, sich ewig mit Filesystemen und Netzwerksicherheit beschäftigt, aber ein vernünftigens "Setup.exe" haben sie nicht geschafft!
Durch puren Zufall bin ich hier rüber gestolpert:
http://www.heise.de/open/Die-Woche-Television-impossible--/artikel/136037Und die Dame hat mit diesen Sätzen recht: "Die Schuldfrage
(warum etwas nicht läuft) ist mir völlig egal! Und nicht nur mir, sondern auch Millionen anderen Usern. Die wollen einfach mit ihrem Rechner arbeiten, spielen, Spaß haben und zwar pronto."
Wobei dass, was die Dame da macht, um es doch zum laufen zu bringen 99% aller Windowsuser völlig überfordert. Die Handhabbarkeit von Linux
für den Gelegenheitsuser ist
LEIDER schlicht lausig!
Gruß
Ingo
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Hallo Ingo
Nun muss ich aber wirklich energisch protestieren. Für den Gelegenheitsuser - also nicht
den Poweruser - ist z. B. Linux (Ubuntu) um Längen einfacher zu bedienen und zu begreifen
als alle Windows-Systeme. Und solche User müssen sich auch nicht mit "./configure",
"make" und "install" herumschlagen. Das Linux (Ubuntu) System ist zwei Minuten nach
der Installation für jeden Anfänger betriebsbereit mit all den üblichen Programmen, die
man so braucht. Da gibt es keine "blöden" Setups, die man aus dem Netz holen muss
(wo denn, fragt sich der Anfänger), keinen PC, den man neu booten muss und nicht
X-Stunden Aufwand, bis man alle notwendigen Sicherheitstools konfiguriert hat, und
mit Windows endlich loslegen kann, nachdem die benötigte Software auf der Platte ist.
In den letzten vier Monaten habe ich verschiedenen Personen - alles Neulinge, die mit
PC's nichts am Hut haben - Linux (Ubuntu) installiert und bei allen hat eine 30-Min-
Einführung genügt, um alles Wesentliche erledigen zu können. Versuch das einmal
einem PC-Anfänger mit Windows beizubringen. Die Windows-User, vor allem die
Power-User machen schlicht den Fehler, dass sie vergessen, dass Linux eben nicht
Windows ist, man sehe und lese das mal hier
http://www.felix-schwarz.name/files/opensource/articles/Linux_ist_nicht_Windows/und alle jene, die mit Windows gewohnt sind, das System auszureizen, werden nicht
umhin kommen, sich mit Linux vertieft zu befassen. Denken wir doch zurück an den
Umstieg von DOS auf Windows, da gab es auch viel zu lernen, bis man sich mit allen
Feinheiten wieder vertraut und zurechtgefunden hat. In einem Jahr gehöre ich mit
meinen dann 60 Jahren wirklich schon zur alten Garde. Aber den Umstieg auf Linux
habe ich für die normalen Dinge des Internet-/PC-Lebens sofort geschafft ... und
für die Feinheiten haben mir zuerst Linux-Freunde und nun vor allem einige Bücher
geholfen. Aber gesamthaft bin ich mit Linux (Ubuntu) äusserst zufrieden ... endlich
kann ich am PC sitzen und arbeiten, ohne dauernd mit der (aufwendigen) System-
pflege von Windows unterbrochen zu werden. Nebst dem Asus Eee PC 901, einem
alten P4-Rechner mit nur Linux drauf, meinem Hauptrechner (Quad) mit Dual-Boot
zwischen Windows Vista (läuft einmal in zwei Wochen für wenige Minuten) und
Linux (Ubuntu), habe ich nur noch einen teuren Notebook mit Windows Vista drauf.
Und dort arbeite ich inzwischen - der Kompatibiltät wegen - nicht mehr mit Chess
Base Light, sondern eben auch mit der tollen Schachdatenbank SCID. Jedenfalls
verstehe ich den Verzicht auf Linux wegen "kein vernünftiges Setup.exe" nicht.
Und schliesslich: vergessen wir nicht die "Abzockerei" von MS-Produkten.
Mfg
Kurt