Michael Bechmann schrieb:
Man sollte besser den Austragungsort so attraktiv wie möglich einrichten und dort optimale Bedingungen gewährleisten.
Dazu gehört eben auch, dass der Kaffeeautomat und der Kühlschrank dort ist und nicht anderswo, wo man 100 Meter laufen muss und bis zum Brett alles verkippt
.
Ich fände am praktischsten, die Spieler würden auf Leibstühlen sitzen, man könnte sie dann noch festschnallen, auch zu ihrer eigenen Sicherheit, wenn einer einschläft, rutscht er nicht von der Brille, und dann wären schon auch sehr komfortabel Trinkschläuche am Tisch, natürlich für jeden ein eigener, bei Weltmeisterschaften wäre noch zu überlegen, weil's ja ein besonderes Event ist, verschiedene Zuleitungen mit Heiß- und Kaltgetränken, muss ja nicht gleich wieder alles eigene Schlauchmündungen haben.
Das mit dem 100Meterlauf und dem Verkippen von Getränken dabei oder gar am Brett ist ja auch wirklich ein leidiges Problem, man kennt das doch von diesen modernen Selbstbedienungskaffeetankstellen:
"Einen Kaffee to go?" "Nein, to stolper und kipp on the T-Shirt, please! Und with Extra-Schaum."
Oder, was ich beim Boxen immer so schick finde, die Spieler dürfen rumlaufen, aber nur in einem abgesteckten Ring, die Seile müssten gar nicht so elastisch sein wie im Kontaktsport, weil ein Zusammenprallen der herumtänzelnden Sportler nicht absichtlich passieren darf, und daher bei allzu flexiblen Begrenzungen nur wieder Unsicherheiten und zusätzliche Verletzungsgefahren entstehen.
Dafür hat dann auch jeder sein Ringecke, das hat sich im Boxen doch prima bewährt, nach ein paar Zügen dürfen sich die Kontrahenten dort laben lassen, ruhig auch ein bisschen Waschen und Zähneputzen, Frisieren fände ich bei manchen Spielern durchaus wünschenswert, wenn sie eine Weile am Brett gesessen sind, sehen die Burschen ja manchmal aus wie völlig durch den Wind.
Da ist Viswanathan Anand für mich auch immer schon eine löbliche Ausnahme gewesen, der hätte auch im heißesten Schlachtgetümmel immer als Werbeträger für 3Wettertaft druchgehen können:
Montag Morgen nach einer Partie, die am Sonntag kurz nach Mittag begonnen hat und einem ab dem frühen Abend durchaus nicht unüblichen Endspiel TS-T, das Brett tropft von Blut, Schweiß und Tränen, die Frisur sitzt.
Was die Notdürfte angeht, frage ich mich gerade beim Boxen auch immer wieder, wie kann man das in etwas fortgeschrittenem Alter 12 Runden lang durchhalten, besonders, wenn sie dann doch zwischendurch auch mal ein bisschen was zu sich nehmen, wahrscheinlich spucken sie's deshalb immer Großteils wieder aus, und bei der furchterregenden und hyperkinetischen Tätigkeit kann natürlich sicher auch schon mal unbemerkt ein Achterl in die Boxershort gehen.
Hat ein Spieler in Vishys Alter schon ein bisschen was mit der Prostata, kann man in einem Nichtkontaktsport doch ruhig auch ungeniert an eine kleidsame Windelhose denken, oder der Ringbetreuer bringt halt einfach eine dezent- geschmackvolle Harnkaraffe, Bettpfanne oder ein hübsches Nachttöpfchen, sowas muss alles nicht vulgär aussehen heutzutage, es würde hingegen dem Event einen noch intimeren Charakter verleihen und zur Gemütlichkeit beitragen.
Und wenn nun dann doch in Zeiten wie diesen der Ruf nach maschineller Absicherung der mittlerweile ja schon wirklich kaum mehr memorierbaren Eröffnungs- und Enspieltheorie und der kaum noch berechenbaren Varianten immer lauter wird von den Spielern und den Zuschauern, na dann lasst doch in den Ringecken hin und wieder ein Handy, ein Laptop, den tragbaren Bildschirm eines ganz anderswo platzsparend untergebrachten Servers herumgehen.
Das könnte wieder ans Boxen angelehnt eine dieser hübschen CheerleaderInnen präsentieren, statt dass sie so wie dort nur die Runden- oder Zugzahl hochhält aber schon auch so ähnlich underdressed für die gezeigten Inhalte der Uniform und dennoch dem Ernst des Anlasses angepasst.
Highheels würden ja z.B. auch der besseren Bildschirmansicht dienen.
Der Spieler darf so lange wie seine Ringpause dauert, spicken, man kann diskutieren, ob er was eintippen darf oder nicht, geht ja auch alles von der Zeit ab, die dann halt nicht mehr für Gluckgluck- Hamham, Pipi und Aa zur Verfügung steht.
Ist ja jetzt auch schon so, wenn da einer am Klo dauernd nur computerspielt, muss er sich das andere dann halt dafür am Brett weiter verkneifen und zusammengezwickt dasitzen, selber schuld.
Ist doch wahr, kann man doch alles ein bisschen besser organisieren und ins rechte Rampenlicht rücken, muss doch nicht alles unter vorgehaltener Hand oder auf dem Lokus passieren, die Zuschauer würden das alles gerne sehen und miterleben, dann wäre Schach vielleicht auch endlich mal ein bisschen medienpräsenter und nicht mehr so ein Randsport.