[quote="Dietmar Klinger"]
Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe spielst du mit Hilfe von einer Engine gegen einen Spieler mit ebenfalls einer Engine eine Fernpartie, richtig ?[/quote]
Nein, ich spiele selbst gegen meine eigene Engines.
[quote="Dietmar Klinger"]
Du willst doch nicht etwa behaupten das du gegen diese Spitzenengine ohne jegliche Engine-Hilfe bestehst.
Darf ich dich nach deiner ElO fragen ?
Nur nebenbei ein Spieler mit etwa <2500 hat gegen Spitzenengine auf guter Hartware auch bei normaler Bedenkzeit z.B. 40/120+1h Rest relativ wenig Chancen
eine Partie zu gewinnen. [/quote]
Ja, ich spiele ohne jegliche Engine-Hilfe gegen meine Programme,
aber ...
... ich gebe mir bis zu 2h/Zug und die Engines bekommen nur 5 Min./Zug. Somit kann ich auf dem Analysebrett die Stellung analysieren, bis ich einen schönen Zug gefunden habe. Den bekommt der Rechner, darf aber nur max. 5 Minuten rechen, dafür aber auf meinem Core Duo 2x2.0 GHz mit voller Power.
Mir ist natürlich klar, dass ich auf normaler Turnierstufe, wie die meisten anderen Spieler auch, wenig Chancen gegen die modernen Programme auf moderner Hardware habe. Allerdings wendet sich das Blatt langsam, wenn man sich mehr Zeit lässt und den Rechner zeitlich limitiert. Somit bekomme ich schöne Partien, die ich unter ähnlichen Bedingungen spiele, wie bei Fernpartien.
Meine Idee war, dass man den Rechner an die eigene Spielstärke heranführen kann, wenn das Programm zeitlich limitiert wird.
Meine alte DWZ-Wertungszahl ist schon einige Jahre her, denn ich mich aus zeitlichen Gründen vom normalen Turnierschach zurückgezogen. Meine letzte Zahl lag bei 1915, aber ich habe natürlich fleißig weiter trainiert und dürfte heute um 2000 liegen.
Interessant ist dabei, dass die eigene Spielstärke um ein Vielfaches zu steigern ist, wenn man unter "Fernschachbedingungen" gegen die heutigen Rechner spielt. Ich bin z. B. ein schlechter Blitzer, aber meine Stärke wächst erst ab Turnierpartien-Länge deutlich an. Da meine Spielanlage meist strategisch angelegt ist, kommt mir das Analysebrett genau gelegen. Da kann ich meine Pläne gegen die Programme voll ausspielen, aber auch taktisch wasserdicht halten, ohne Engines zur Absicherung meiner Züge einzusetzen. Das wäre für mich unsportlich.
Jetzt folgende Überlegung:
Bei 5 Min/Zug spielt das Programm etwa unter Turnierbedingungen. Bei komplizierten Stellungen ist es natürlich zeitlich limitiert, was möglicherweise die Spielstärke ein wenig reduziert. Sagen wir mal großzügig 100 ELO unter den bekannten Wertungszahlen auf schneller Hardware.
Mein älteres Match gegen Hiarcs 7.32 ist 2,5 : 4,5 für Hiarcs ausgegangen. Hiarcs hatte auf einem 846 MHz Pentium 30 Min/Zug bekommen. Ich vermute, das dürfte heute etwa meinem 2x2.0 GHz mit 5 Min/Zug mit einem MP-Programm entsprechen. Zwei kürzlich gespielte Partien mit Deep Junior 10 habe ich auf dem Dual Core mit 5 Min/Zug gespielt. Da habe ich 1,5 : 0,5 gewonnen. Gegen Rybka 2.2n2 habe ich bisher eine Partie mit Remis beendet. Zur Zeit läuft noch eine Fernpartie unter diesen Bedingungen, gegen den Rechner von Michael Enderle, mit einem mir unbekannten Programm, was natürlich noch schwerer zu spielen ist.
Vorsichtig geschätzt ordne den Programmen unter meinen Bedingungen folgende Stärke zu:
Hiarcs 7.32 auf 846 MHz (30 Min/Zug): ca. ELO 2680
Deep Junior 10 auf 2x2.0 GHz (5 Min/Zug): ca. ELO 2750
Rybka 2.2n2 MP 32 Bit auf 2x2.0 GHz (5 Min/Zug): ca. ELO 2850
So, nun müsste man einmal ausrechnen, was ich bisher für eine Performance erspielt habe ... wohlgemerkt auf Fernschachstufe.
Grüße, Amin