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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / TCEC Partienlese 4
- By Tobias Lagemann Date 2014-02-24 09:46
Hallo zusammen,

weiter geht es mit der TCEC http://tcec.chessdom.com/live.php Partienlese.

1. Partie http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=6894
2. Partie http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=6897
3. Partie http://forum.computerschach.de/cgi-bin/mwf/topic_show.pl?tid=6900

Texel 1.03 überzeugte in Stage 1a nicht nur durch seine drei Remispartien gegen die Top 3 (Houdini, Critter und Gull), sondern in erster Linie durch seine Verteidigungsqualitäten. Gegen Gull konnte Texel dabei ein Endspiel mit Turm und Läufer gegen Turm und 5 Bauern halten.

Und gegen Gaviota (mit Tablebases) erkämpfte Texel (ohne Tablebases) trotz zweier Minusbauern das Unentschieden.

Aber wo Licht ist, da ist auch Schatten. Ein ganz tiefer, finsterer offenbarte sich in letztgenannter Partie.

Die schwarze Partieanlage sieht verdächtig aus. Auch bei heterogenen Rochaden bedarf ein Bauernsturm der Unterstützung durch Figuren. Die ist hier nicht gegeben. Zudem fehlt es dem schwarzen König an Unterstützung. Ob Texel deshalb zu

17...Th7 griff?

In Texels PV (18. Bc3 Kb8 19. Re1 h4 20. Qf4 Bxd3 21. cxd3 fxe5 22. Qxf7 Rxf7 23. Nc4 Bd6 24. Nxe5 Bxe5 25. Rxe5 Rxe5 26. Bxe5 Nh6 27. Re1 Rd7 28. d4 Nf5 29. Re4 c5 30. Rxg4 cxd4 31. Rg8+ Ka7) zumindest ist weit und breit nichts von einer weißen Attacke auf den schwarzen König zu sehen. Vielleicht ja wähnte sich Texel durch die Verstärkung der 7. Reihe auf der sicheren Seite. Auch im Hinblick auf den Damentausch im 22. Zug macht 17...Th7 durchaus Sinn.

Gaviota deckte die Schwäche des Zuges jedoch umgehend auf. Die Bewertung sprang von 0.26 vor Th7 nach 18.Lc5 auf +1.12 hoch. Weiß im Vorteil - dieser Auffassung schloss sich auch Texel nach 18...Lh6 mit +1.42 an. Gaviota kann zum Angriff übergehen.


Und schlägt in der Diagrammstellung mit dem Springer auf b7 zu (Stockfish will auf meinem Rechner 20.Db4 spielen und bewertet die Stellung bei ST 33 mit +2.99, 20.Sxb7 mit +2.00 eine Bauerneinheit schwächer).

Aber nicht Stockfish spielt, sondern Gaviota. Und nach 20.Sxb7 kommt diese Engine mit einem satten Gewinn von zwei Bauern aus der Attacke heraus - und landet in einem Springerendspiel.


Auch wenn der weiße König Zeit braucht, um ins Geschehen eingreifen zu können, sollte es für Weiß zum Sieg reichen (so meine Einschätzung als nicht-engine-unterstützter Zuschauer). Aber Springerendspiele sind oftmals sehr kompliziert.

In der Diagrammstellung hätte ich zu 34.b3 gegriffen, Gaviota wählte eine andere Vorgehensweise (34.Sf6 und sofortiges Abräumen der schwarzen Königsflügelbauern) und bewertet die folgende Diagrammstellung mit +2.40.


Und Texel? Ist nach zwischenzeitlich +2.31 für Weiß mit +1.87 wieder etwas optimistischer geworden. Und Stockfish? Sieht Weiß in ST 34 gerade noch bei +1.26.

Mir fehlt für eine eingehende Analyse des hochspannenden Endspiels aktuell die Zeit (ich schaue nämlich lieber beim TCEC zu, wann immer es geht), daher nur noch zwei Stellungen aus der Partie, an der es mich beim Live-dabei-sein durchzuckte.

Kann 43.c4 die Partie für Weiß entscheiden?

Funktioniert hier 49.c4 im Gewinnsinn? Sieht für mich logischer aus als der Partiezug Kd3.

Wie auch immer, nach Gaviotas 49.Kd3 endete die Partie schnell und zwangsläufig im Remis. Für Texel ein überaus wertvoller halber Punkt, der die Qualifikation für Stage 2 sicherte. Glückwunsch an Peter Osterlund. 

Hier die Partie

Event:
Ort:
Datum:

Weiss:
Schwarz:

Ergebnis
Board


Viele Grüße
Tobias
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