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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Lars Bremer: Die 32-Steiner... (locked)
- - By Walter Eigenmann Date 2009-01-30 15:11
.

Man kann sich dem Thema
"Ist 2035 Schluss mit Schach?"

auch sehr entspannt und witzig, nichtsdestoweniger dokumentiert nähern -
wie das beispielsweise jetzt Lars Bremer im "Glarean" getan hat:

Lars Bremer: "Die 32-Steiner"

Viel Spass: Walter

.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2009-01-30 16:14
[quote="Walter Eigenmann"]auch sehr entspannt und witzig, nichtsdestoweniger dokumentiert nähern -
wie das beispielsweise jetzt Lars Bremer im "Glarean" getan hat:[/quote]Ein sehr netter Text über das "Was können wir schon, wenn sich nur wenig ändert" und das "Was werden wir alles können, wenn die Entwicklung nur noch lange genug so rasant weitergeht".


Zukunftsprognosen in EDV, die mehr als wenige Jahre in die Zukunft gehen, neigen dazu, Kaffeesatzleserei zu ähneln.
Hatte man sich vor 50 Jahren vorstellen können, dass man heute für'n Appel und'n Ei ein Terrabyte kaufen kann, um es dann locker in einer Hand zu wiegen?
Prozessortakte in so schneller Folge, dass das Licht inzwischen nicht von einer Gehäusewand zur anderen kommt?

Ich denke, dass auch gerade in der Software-Entwicklung immer wieder auch neue Ideen gekommen sind, die Lösungen von Problemen in deutlich kürzeren Zeiten ermöglichten, die man lange Zeit für undenkbar gehalten hatte. (AKS, Schönhage-Strassen...)
Und ich bin nun gespannt, was das für Schach bedeutet.
Meiner Meinung nach bedarf jede 'geht nicht'- oder 'wird kommen'-Prognose einer verdammt guten Begründung.

Benno

PS:
Für das Zeigen eines zwingenden weiss-Gewinns reicht es, solch einen Plan zu 'raten' (oder durch eine clevere Heuristik automatisiert raten zu lassen) und jeden Verteidigungsversuch iterativ durch kluges Raten und Abklopfen der sich anschließenden Verteidigungsversuche zu widerlegen.
Die Anzahl der möglichen Stellungen muss dabei vermutlich nicht andeutungsweise angeschaut werden.
Andere 'Denkspiele' mit dem Schach vergleichbar riesigen Zustandsräumen und trotzdem sehr einfachen Gewinnstrategien hatte ich ja schon erwähnt.
Parent - - By Olaf Jenkner Date 2009-01-30 16:20
Beweis doch mal, daß Weiß gewinnt, wenn Schwarz eine Dame weniger
hat. Selbst das ist heute nicht machbar.

OJe
Parent - By Benno Hartwig Date 2009-01-30 20:51
[quote="Olaf Jenkner"]Beweis doch mal, daß Weiß gewinnt, wenn Schwarz eine Dame weniger
hat. Selbst das ist heute nicht machbar.[/quote]Wie kommst du darauf, dass ich dazu in der Lage sein sollte?
Und was möchtest du ggf. damit belegen, dass ich es nicht kann?
Wir können uns gern darauf verständigen, dass dies gar nicht so einfach ist.
Wenngleich: mich würde interessieren, ob solch ein Beweis nicht doch heute wirklich bereits möglich ist.
(Das normale Schach ist natürlich weitaus schwieriger.)

Benno
Parent - - By Michael Bechmann Date 2009-01-30 23:01 Edited 2009-01-30 23:08
"Das ist doch beherrschbar", sagt der Mathematiker.

Es sei angenommen, dass sich die Kapazität verfügbarer Festplatten jährlich verdoppelt. Das scheint mir ein ganz praktischer Wert gemessen an den letzten Jahren zu sein.

Die größte derzeit vorhandene Platte fasst 2 TB, das sind 16*10^12 Byte. Kurze Rechnung:

t(optimistisch) = ln([4,56*10^46]/[16*10^12]) / ln 2 = 111,1

Also ist in ca. 111 Jahren kann man (wenn die Geschwindigkeit des Fassungsvermögen der Datenspeicher weiter exponentiell mit jährlicher Verdoppelung anwächst) mit entsprechenden Speichermeiden rechnen. Übrigens sind die Datenträger trotz des Zuwachses der Fassungsvermögen volumenmäßig nicht größer geworden sondern eher kleiner, ein weiterer Irrtum in der angeführten Geschichte.

Verdoppelt sich die Kapazität doch nur alle 3 Jahre, dann steht so ein Datenträger erst in über t(pessismistisch) = ca. 330 Jahren zur Verfügung - ein immer noch ein überschaubarer Zeitraum. Das werde ich dann wohl nicht mehr erleben und hoffe auf die optimistische Variante.

Ob es nun eine technische Möglichkeit gibt, bis dann das Schachspiel bis zur Ausgangsstellung durchzurechnen und auf diesem Datenträger zu speichern, ist eine andere Geschichte.
Parent - By Michael Bechmann Date 2009-01-30 23:17
Die Computer werden aber auch immer schneller... Der Mathematiker hat letztlich Recht und ein Philosoph sollte sich nicht mit konkreten Zahlen und Berechnungen beschäftigen.
Parent - - By Michael Bechmann Date 2009-01-30 23:21
Korrektur (verwechsle immer mal Bit und Byte)

t(optimistisch) = ln([4,56*10^46]/[2*10^12]) / ln 2 = 114,1
Parent - - By Rudolf Klamert Date 2009-01-31 00:37 Edited 2009-01-31 00:39
Man muß nur Geduld haben und nicht in alter Technologien denken.

Speichermedium der Zukunft soll 12,8 Millionen GB/cm2 Platz bieten
Ein Speichermedium mit Nanodrähten aus Barium-Titanoxid als Schwebstoff in Wasser soll als mögliches Speichermedium der Zukunft eine Speicherdichte von 12,8 Millionen GB zur Verfügung stellen können.
Die Ferroelektrizität der Nanodrähte, sie sind 100.000 Mal so dünn wie ein menschliches Haar, würde im Wasser stabilisiert und kontrolliert werden. Wissenschaftler von drei US-amerikanischen Universitäten arbeiten an der vielversprechenden Technologie.
Die Kapazität würde ausreichen, um mit einem Gerät von der Größe eines iPods 300.000 Jahre Musik abspielen zu können, ohne dass ein Stück sich wiederholen würde. Bis solch eine Technik nutzbar werde, sei noch viel zu tun, so einer der Forscher.

Wünsche weiterhin ein fröhliches Fabulieren,

Gruß Rudolf
Parent - By Joe Nettelbeck Date 2009-01-31 02:21
Nun ja, ich gehe davon aus, dass der Mathematiker sich in der Tat geirrt hat. Die heutigen Rechner sind nicht mehr so weit von physikalischen Leistungsgrenzen entfernt - nicht umsonst packt man ja schon mehrere Prozessoren in einen Rechner, statt die Leistungsfähigkeit der Prozessoren weiter im üblichen Tempo zu erhöhen. Aber auch das geht nicht endlos - man denke nur an die Hitzeprobleme.

Und ob es in baldiger Zukunft ganz anders funktionierende Computer geben wird, die viel besser und schneller funktionieren als die jetzigen, steht noch sehr in den Sternen. Nach einem Artikel in Spektrum der Wissenschaft, von dem ich nicht mehr als ein paar Schlussfolgerungen verstanden habe, werden sich auch Quantencomputer nicht sonderlich für Schach eignen - und sie werden auch nicht besonders schnell sein...

Nichtsdestoweniger interessant finde ich aber den neuen Monte-Carlo-Ansatz bei Rybka 3. Die Hardware ist noch nicht ganz da, wo sie sein müsste, aber das wird sie schon noch schaffen in ein paar Jahren. Schach mit Hilfe der Statistik zu spielen, ist jedenfalls mal wirklich eine lustige Idee.
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