By Peter Martan
Date 2012-01-10 06:13
Edited 2012-01-10 06:21
Benno, du bist mir da ein Quelle, das hast du jetzt davon!
Ich hoffe aber übrigens auch wieder sehr auf Thomas Mayer, der sich schon das eine oder andere Mal zu diesen Dingen geäußert hat, vielleicht könntest du den Riis- Artikel doch auch noch einmal kurz kommentieren, Thomas?
Sehe ich das richtig, was ja auch Riis gerade wieder so ähnlich schreibt, dass die Aufgabe, ein so komplexes Programm zu dekompilieren, ohne Vergleichssourcen gar keine Chance hat?
Hat er damit irgendwie dann jedenfalls recht, dass das Ergebnis sehr davon abhängen wird, wie man an das herangeht, was man als reversed engineered code erhält?
Würde es nicht zwangsläufig Fruit- ähnlich, wenn man als Grundlage der Interpretation Fruit verwendet?
Kann man das vermeiden, kommt man ohne vorhandenen code aus?
Nimmt man aus naheliegenden Gründen Fruit, in wie weit ist man dann von vornherein biased?
Ich weiß, ich bin selbst schon wieder tendenziös, aber müsste man nicht eigentlich, wenn man insbesonders mit meinem minimen Wissen an sowas herangeht, den Irrtum aktiv auszuschließen versuchen, um ihn nicht automatisch zu begehen?
Das im Zweifel für den Angeklagten, in diesem Fall das angeklagte Programm, müsste das hier nicht dazu zwingen, die Ähnlichkeiten, die durch einen bestimmten Prozess, der nicht anders als durch Vergleich Ergebnis liefert, mit anderen Programmen vergleichen, als mit dem allein, von dem man beweisen, nein eigentlich ausschließen will, dass es kopiert wurde?
Wurde deiner Meinung nach im ICGA Panel wirklich sorgfältig genug ein solches Ausschlussverfahren angewendet, oder hat man nur nach Indizien gesucht, um eine Anklage zu untermauern?
Das wäre nämlich für mich jedenfalls auch absolut kein wissenschaftliches Vorgehen gewesen, sondern einfach eine kriminaltechnische Untersuchung, CSI pur.
In diesem Fall kann man dann aber nicht einfach durch Abstimmung beurteilen lassen, inwiewiet die zusammengetragenen Indizien ausreichen, eine Abstimmung unter mehr oder weniger informierten und teilweise desinteressierten Mitgliedern, von denen man noch als bestes Abstimmverhalten die Enthaltung erhoffen kann, bei denen, dich nicht zu einem selbständigen Urteil kommen, .
Ja, für eine Anklage mag das noch reichen, bräucht aber juristischer Weise auch noch einen Stattsanwalt, es reicht aber jedenfalls absolut nicht für eine Verurteilung, nicht nach öffentlichen Recht, Vereinsrecht spielt in dem Zusammenhang einfach keine Rolle mehr.
Das ist ja das wirkliche Dilemma der ICGA mit der Sache, die hat jetzt in erster Linie damit zu kämpfen, die Verantwortung wieder abgeben zu dürfen, will sie weiter irgendwie öffentlich akzeptierte Turniere.
Ich muss wirklich mehr und mehr darauf drängen, dass die FSF, die ja ganz offenbar schon vor längerer Zeit damit befasst wurde, irgend eine Stellungnahme dazu abgibt!
Tut sie das nicht, spricht das dann nicht erst recht eine deutliche Sprache?