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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Schachweltmeisterschaft Anand-Kramnik 2008 in Bonn
Poll Wer wird Weltmeister ? (Closed)
Anand 19 49%
Kramnik 20 51%
- - By Andreas Lüttke Date 2008-10-06 23:04 Edited 2008-10-07 08:15
Die Schachweltmeisterschaft 2008 wird in Deutschland stattfinden, in der Kunst- und Ausstellungshalle, in der schon das Match Kramnik gegen den Computer veranstaltet wurde, treffen vom 11.10.-30.10.2008 Viswanathan Anand und Wladimir Kramnik aufeinander.

Folgende Pressemeldung stammt vom Veranstalter UEP:

Schach-Weltmeisterschaft in Deutschland perfekt:

Viswanathan Anand und Wladimir Kramnik kämpfen im Oktober 2008 um den WM-Titel

- Vom 11. - 30.10.2008 in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn

- Gesamt-Preisfonds: 1,5 Millionen Euro  

- Bundesfinanzminister Peer Steinbrück Schirmherr der Veranstaltung

- Evonik Industries AG Hauptsponsor der Schach-WM 

Die Schach-Weltmeisterschaft 2008 in Deutschland ist perfekt: Viswanathan Anand (Indien) und Wladimir Kramnik (Russland) treten vom 11. bis 30. Oktober 2008 zum Kampf um den WM-Titel an. Austragungsort ist die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn.

Gespielt werden zwölf Partien mit klassischer Bedenkzeit, die zwischen dem 11. und 28. Oktober 2008 ausgetragen werden. Bei einem möglichen Gleichstand wird die Entscheidung in dem anschließenden Tie-Break am 30. Oktober 2008 fallen. Der Preisfonds, den sich die Spieler je zur Hälfte teilen, beträgt insgesamt 1,5 Millionen Euro (ca. 2,1 Millionen US-Dollar) inklusive Steuern sowie Gebühren an den Weltverband.

Mit Viswanathan Anand (37) und Wladimir Kramnik (32) treten die beiden herausragenden Persönlichkeiten des gegenwärtigen Schachs zum Kampf um die WM-Krone an. Dieser Zweikampf, dem die Schachfans aus aller Welt entgegenfiebern, wird sich nahtlos in die 120-jährige Tradition der größten Duelle der Schachgeschichte wie Capablanca-Aljechin, Fischer-Spasski, Kasparow-Karpow oder auch Kramnik-Topalow einreihen.

Der amtierende und unangefochtene Weltmeister Anand errang im September 2007 beim WM-Rundenturnier in Mexiko-Stadt den Sieg. Kramnik belegte dort den 2. Platz und ist in seinen drei bisherigen WM-Zweikämpfen noch unbesiegt.    

Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen, der selbst begeisterter und ambitionierter Schachspieler ist.

Hauptsponsor der Schach-WM ist Evonik Industries. Der Essener Industriekonzern hatte sich bereits 2006 anlässlich der World Chess Challenge zwischen Wladimir Kramnik und dem Schachcomputer Deep Fritz stark engagiert.

Die Schach-WM 2008 in Bonn wird vom Weltschachverband FIDE - mit ihrem Präsidenten Kirsan Ilyumshinov an der Spitze - auf allen organisatorischen Ebenen von Anfang an begleitet. Die FIDE mit Sitz in Athen ist mit 161 angeschlossenen nationalen Verbänden und 40 Millionen aktiven Schachspielern einer der weltweit größten Sportverbände.   

Veranstalter der Schach-WM ist die Universal Event Promotion GmbH (UEP) mit Sitz in Dortmund, der seitens der FIDE alle Rechte übertragen wurden. UEP machte sich bereits im Jahre 2006 einen Namen, als im Rahmen der World Chess Challenge das Match zwischen Wladimir Kramnik und dem Schach-Computer Deep Fritz, das weltweit große Medienresonanzen erzielte, erfolgreich organisiert und vermarktet wurde.

Zeitplan Schach-WM 2008:


1. Partie    Dienstag    14. Oktober               15 Uhr
2. Partie    Mittwoch    15. Oktober               15 Uhr
3. Partie    Freitag      17. Oktober               15 Uhr
4. Partie    Samstag    18. Oktober               15 Uhr
5. Partie    Montag      20. Oktober               15 Uhr
6. Partie    Dienstag    21. Oktober               15 Uhr
7. Partie    Donnerstag    23. Oktober           15 Uhr
8. Partie    Freitag      24. Oktober               15 Uhr
9. Partie    Sonntag    26. Oktober               15 Uhr
10. Partie    Montag      27. Oktober             15 Uhr
11. Partie    Mittwoch    29. Oktober             15 Uhr
12. Partie    Freitag      31. Oktober              15 Uhr
evtl. Tie-Break    Sonntag    02. November    15 Uhr

Geschichte der Schach-Weltmeisterschaft - ein historischer Streifzug



1886 - 1946
Der österreichisch-amerikanische Schachspieler Wilhelm Steinitz ging als der erste offizielle Schachweltmeister in die Geschichte ein. Im Jahr 1886 besiegte er in dem ersten klassischen Zweikampf um den WM-Titel - gespielt wurden 20 Partien - seinen Gegner Johannes Hermann Zukertort mit 12,5 zu 7,5 Punkten. Steinitz verteidigte diesen Titel bis zum Jahr 1894, bevor Emanuel Lasker (Deutschland) den ersten offiziellen Weltmeister entthronen konnte. 27 Jahre hielt Lasker diesen Titel inne - ein einmaliger Rekord in der Geschichte des Schachs. José Raoul Capablanca, Alexander Aljechin und Max Euwe waren die nächsten Weltmeister.

1948 - 1993
Von 1948 an wurde die Weltmeisterschaft offiziell vom Weltschachverband FIDE durchgeführt. Nach dem Tod des Titelinhabers Aljechin musste in diesem Jahr der neue Weltmeister in einem Rundenturnier mit mehreren Teilnehmern ermittelt werden. Michail Botwinnik (UdSSR) ging daraus als Sieger hervor. Fortan wurde der WM-Titel weiter durch einen klassischen Zweikampf zwischen Titelverteidiger und Herausforderer vergeben. Wassili Smyslow, Michail Tal, Tigran Petrosjan und Boris Spasski waren die weiteren Weltmeister, die die Schachkrone für die Flaggen der UdSSR holten. 1972 konnte Bobby Fischer aus den USA mit seinem Sieg gegen Boris Spasski die jahrelange Dominanz der sowjetischen Weltmeister brechen. Fischer trat jedoch 1975 nicht mehr zum WM-Kampf an, worauf Herausforderer Anatoli Karpow der Titel zugesprochen wurde. Diesen verteidigte Karpow zweimal gegen Viktor Kortschnoi sowie einmal gegen Garri Kasparow. Im November 1985 folgte die Wachablösung: Karpow musste sich seinem Kontrahenten Garri Kasparow mit 11:13 Punkten geschlagen geben. Dreimal (1986, 1987, 1990) verteidigte Kasparow seinen Titel erfolgreich gegen Karpow, bevor es zum Zerwürfnis mit der FIDE und der Spaltung der Schachwelt kommen sollte.

1993 - 2006
1993 weigerte sich Kasparow, weiter unter den Bedingungen der FIDE um die Weltmeisterschaft zu spielen. Gemeinsam mit seinem Herausforderer Nigel Short (England) spaltete sich der Weltmeister von der FIDE ab, indem beide ihren WM-Kampf unter Federführung der neu gegründeten "Professional Chess Association" (PCA) austrugen. Kasparow ging als Sieger aus dem Match hervor und behielt seinen Titel als "klassischer Schach-Weltmeister". Zwei Jahre später verteidigte er diesen im New Yorker World Trade Center gegen Viswanathan Anand (Indien). Es war schließlich der 2. November 2000, an dem die Ära Kasparow beendet wurde. Mit einem 8,5:6,5-Sieg entthronte Wladimir Kramnik (Russland) den bisherigen Champion, der im gesamten Wettkampf keine einzige Partie gewinnen konnte. Kramnik, damals 25 Jahre alt, war der neue und 14. klassische Schach-Weltmeister der Geschichte. Im Oktober 2004 hielt der Russe im schweizerischen Brissago den Angriffen seines Herausforderers Peter Leko (Ungarn) stand und konnte seinen Titel verteidigen. Leko hatte sich 2002 beim WM-Kandidatenturnier in Dortmund für dieses Duell qualifiziert.

Die FIDE wiederum organisierte seit 1993 ihre eigenen Weltmeisterschaften, aus denen zwischen 1993 und 2006 Anatoli Karpow (1993), Alexander Khalifman (1999), Viswanathan Anand (2000), Ruslan Ponomariow (2002), Rustam Kasimjanow (2004) und Weselin Topalow (2005) als Sieger hervorgingen.

Die Spaltung der Schachwelt in zwei rivalisierende Weltmeisterschaften endete 2006: Vom 23. September bis 13. Oktober fand im russischen Elista das Duell zwischen dem klassischen Schach-Weltmeister Wladimir Kramnik und FIDE-Champion Weselin Topalow statt. Es war ein historischer Kampf, denn durch dieses Vereinigungsmatch wurden beide Titel in eine gültige FIDE-Weltmeisterschaft zusammengeführt. Indem er dieses bedeutende Duell gewann, wurde Wladimir Kramnik zum unangefochtenen Schach-Weltmeister.

2007
Die Schach-Weltmeisterschaft 2007 wurde vom 12. bis 30. September in Mexiko-Stadt ausgetragen. Acht der weltweit stärksten Großmeister nahmen an dem Turnier teil - vier von ihnen mussten sich zuvor in den Kandidatenwettkämpfen von Elista für Mexiko qualifizieren. Weltmeister Wladimir Kramnik (Russland), Viswanathan Anand (Indien), Peter Leko (Ungarn), Levon Aronian (Armenien), Alexander Morosewitsch (Russland), Boris Gelfand (Israel), Peter Swidler (Russland) und Alexander Grischuk (Russland) traten in einem Rundenturnier gegeneinander an. Noch vor dem Turnier hatte der Weltschachverband FIDE beschlossen, dass der Weltmeister künftig wieder in einem Zweikampf ermittelt wird. Mexiko-Stadt wurde damit als die letzte Weltmeisterschaft angesehen, die als Rundenturnier ausgetragen wurde.

Zahlreiche Ehrengäste waren bei der Eröffnungszeremonie dabei - unter anderem der ehemalige FIDE-Präsident Florencio Campomanes, Marcelo Ebrard, Bürgermeister von Mexiko-Stadt, sowie Valery Morozov, der Botschafter Russlands in Mexiko. Die Weltmeisterschaft und die täglichen Pressekonferenzen mit den Großmeistern verfolgten Schachfans und Medien weltweit mit großem Interesse. Nach der letzten Runde und der Schlusszeremonie standen die Schachfans in Mexiko Schlange, um ein Autogramm ihrer Idole zu ergattern.

Viswanathan Anand und Weltmeister Wladimir Kramnik wurden vor dem Turnier als klare Favoriten gehandelt. Manche Schachexperten mutmaßten auch, dass einer der jüngeren Teilnehmer in den Kampf um den Titel eingreifen könnte. Levon Aronian erschien vielen als aussichtsreicher Kandidat. Schließlich waren es Anand, Kramnik und Boris Gelfand (Israel), mit 39 Jahren ältester Teilnehmer im Feld, die im Laufe des Turniers um die Tabellenführung kämpften. Insofern entwickelte sich auch kein "Wettbewerb" der Generationen - die "ältere Generation" demonstrierte in Mexiko-Stadt deutlich Überlegenheit.     
                
Von Beginn an übernahm Anand die Spitzenposition, die er fortan auch nicht mehr abgeben sollte. Der indische Großmeister führte zur Halbzeit mit fünf Punkten aus sieben Partien. Gelfand lag einen halben, Kramnik bereits einen ganzen Punkt dahinter. In der neunten Runde dann die Vorentscheidung: Anand spielte Remis gegen Aronian, seine Verfolger Gelfand und Kramnik jedoch gingen gegen Grischuk bzw. Morosewitsch leer aus. Und nach Anands vierter Gewinnpartie in der elften Runde gegen Morosewitsch wurde es immer unwahrscheinlicher, dass ein Verfolger Anand noch einholen könnte. Mit eineinhalb Punkten Vorsprung konnte der Inder in die Schlussphase des Turniers starten - den letzten drei Partien.

Kramnik und Gelfand gewannen ihre Partien in der zwölften Runde - und Anand musste damit in den verbleibenden zwei Partien nochmals wirkliche Nervenstärke beweisen, um den Titel perfekt zu machen. Der Russe Grischuk bereitete Anand in der 13. Runde mit Weiß teilweise ernste Probleme. Anand spielte sehr schnell, aber unpräzise. Schließlich konnte Anand die Niederlage doch abwenden und sich ein enorm wichtiges Remis sichern. Nun genügte ein Remis in der Schlusspartie gegen Leko. Und nach 20 Zügen hatte Anand in der letzten Partie schließlich auch diesen halben Punkt erreicht - und konnte sich als der neue Weltmeister feiern lassen. Der Ex-Champion Kramnik schob sich durch einen Sieg in der Schlussrunde noch auf den zweiten Platz. Gelfand belegte am Ende den dritten Rang im Klassement.

Endstand  Weltmeisterschaftsturnier 2007 in Mexiko-Stadt:


1. Viswanathan Anand (IND)    9 Punkte
2. Wladimir Kramnik (RUS)    8 Punkte
3. Boris Gelfand (ISR)      8 Punkte
4. Peter Leko (HUN)      7.5 Punkte
5. Peter Swidler (RUS)      6.5 Punkte
6. Alexander Morosewitsch (RUS)  6 Punkte
7. Levon Aronian (ARM)      6 Punkte
8. Alexander Grischuk (RUS)    5.5 Punkte
Parent - - By Andreas Lüttke Date 2008-10-07 13:44
Pressemitteilung von UEP

Terminänderung für Schach-WM in Bonn: Viswanathan Anand und
Wladimir Kramnik kämpfen vom 14.10. - 02.11.2008 um den Titel
Dortmund. Der Startschuss für die Schach-Weltmeisterschaft 2008 in Deutschland fällt
drei Tage später als zunächst vorgesehen: Das WM-Duell in der Bonner
Bundeskunsthalle zwischen Viswanathan Anand (Indien) und Wladimir Kramnik
(Russland) findet nun vom 14. Oktober bis 02. November 2008 statt.

"Der Veranstalter UEP hat sich kurzfristig für diese Terminänderung entschieden. Wir
möchten gewährleisten, dass hochrangige Gäste aus Politik und Gesellschaft, die die
Veranstaltung nach Kräften unterstützen, zur Eröffnung der WM anwesend sein können.
Deshalb haben wir den Terminplan gerne neu angepasst", erklärt Josef Resch, Präsident
des Veranstalters Universal Event Promotion.

Die erste WM-Partie zwischen Anand und Kramnik wird am Dienstag, 14. Oktober, um 15
Uhr in der Bundeskunsthalle eröffnet. Insgesamt werden bis zum 31. Oktober zwölf Partien
mit klassischer Bedenkzeit gespielt. Bei einem möglichen Gleichstand wird die Entscheidung
im anschließenden Tie-Break am 02. November 2008 fallen.

neuer Zeitplan der Schach-WM 2008 lautet wie folgt:

1. Partie Dienstag 14. Oktober 15 Uhr
2. Partie Mittwoch 15. Oktober 15 Uhr
3. Partie Freitag 17. Oktober 15 Uhr
4. Partie Samstag 18. Oktober 15 Uhr
5. Partie Montag 20. Oktober 15 Uhr
6. Partie Dienstag 21. Oktober 15 Uhr
7. Partie Donnerstag 23. Oktober 15 Uhr
8. Partie Freitag 24. Oktober 15 Uhr
9. Partie Sonntag 26. Oktober 15 Uhr
10. Partie Montag 27. Oktober 15 Uhr
11. Partie Mittwoch 29. Oktober 15 Uhr
12. Partie Freitag 31. Oktober 15 Uhr
evtl. Tie-Break Sonntag 02. November 15 Uhr
Parent - By Günther Höhne Date 2008-10-10 12:43
http://www.chessbase.com/newsdetail.asp?newsid=4950

Hier ist ein schnelles Pre-Match-Interview mit Vladimir Kramnik.

Gruß
Günther
Parent - By Andreas Lüttke Date 2008-10-07 22:04
Zwei Hauptsponsoren für Schach-WM in Bonn
Für die Schach-Weltmeisterschaft zwischen Titelverteidiger Viswanathan Anand (Indien) und Wladimir Kramnik (Russland) in Bonn haben die Veranstalter einen zweiten Hauptsponsor gewonnen.
Neben dem Essener Unternehmen Evonik Industries beteiligt sich auch der russische Energieriese Gazprom finanziell an dem Zwölf-Partien-Match, das am 14. Oktober in der Bundeskunsthalle beginnt.
Der WM-Preisfonds, den sich Anand und Kramnik zur Hälfte teilen, beträgt insgesamt 1,5 Millionen Euro. "Mit Evonik und Gazprom engagieren sich zwei Weltunternehmen für die WM.
Dies unterstreicht den herausragenden Stellenwert, den der klassische Zweikampf um den höchsten Titel im Schachsport besitzt", betonte Josef Resch, Präsident des WM-Veranstalters Universal Event Promotion GmbH (UEP).
Beide Konzerne engagieren sich auch im Fußball. Die Essener Firma ist unter anderem Trikotsponsor von Borussia Dortmund, das russische Gasunternehmen sponsert Schalke 04 und ist Eigentümer des UEFA- Cupsiegers Zenit St. Petersburg.

Bonn:
Jeder Schachzug der Konkurrenten Viswanathan Anand und Wladimir Kramnik wird bei der Schach-Weltmeisterschaft live im Internet übertragen.
Vom 14. Oktober bis 2. November sitzen sich die beiden Großmeister in der Bundeskunsthalle in Bonn am Brett gegenüber.

Das Konsortium Chess Media Services, das alle Rechte zur Übertragung der Schach-WM im Internet besitzt, setzt zur Live-Übertragung Foidos-Chess ein.
Die Anwendung basiert auf der neuen Microsoft Silverlight Technologie, die eine revolutionär neue Art von Videopräsentation über das Internet darstellt.
Foidos-Chess wird fünf parallele Video-Streams verwenden, um den WM-Kampf sowie mehrsprachige Kommentare von Top-Großmeistern zu präsentieren - in Deutsch (Artur Jussupow, Dr. Helmut Pfleger, Klaus Bischoff), in Englisch (Yasser Seirawan), Spanisch (Miguel Illescas) und Russisch.
Alle Kommentatoren werden während der Partien interessante Gäste empfangen.
Über die Chat-Funktion ist auch die Kommunikation zwischen Kommentator und Internet-Zuschauer möglich.
Die Videoübertragung beinhaltet Nahaufnahmen der Spieler während der Partie ebenso wie Live-Berichte aus dem Kommentatorenraum sowie Gespräche mit Experten und bekannten Gästen.
Parent - By Andreas Lüttke Date 2008-10-07 23:29
Erstmals nach 72 Jahren findet die Schach-Weltmeisterschaft wieder in Deutschland statt. 
Vom 14. Oktober bis 2. November können Schachfreunde aus der ganzen Welt das Wettkampf-Highlight  in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn miterleben.
Nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wird die Schach WM das sportliche Großereignis für Fans und Medien.
Dazu findet Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, selbst ein begeisterter Schachspieler und Schirmherr der WM, deutliche Worte: "Freuen Sie sich auf spannende Duelle in der, vielleicht neben Fußball, faszinierendsten Sportart der Welt in einer der schönsten Städte unseres Landes".

Der Kampf um den Weltmeistertitel zwischen den Schachkönigen Viswanathan Anand (Indien) und Wladimir Kramnik (Russland) gilt als das Schachereignis des Jahres.
Beide Kontrahenten treten erstmalig gegeneinander an. Das Duell um den höchsten Titel im Schachsport, dem die Fans aus aller Welt entgegen fiebern, reiht sich in die 120-jährige Tradition der größten Duelle der Schachgeschichte ein.
Es werden zunächst zwölf Partien mit der klassischen Bedenkzeit zwischen dem 14. und 31. Oktober 2008 ausgetragen.
Bei einem Gleichstand fällt die Entscheidung im anschließenden Tiebreak am 2. November.

Weitere Informationen rund um den Zweikampf und alle bisherigen Partien der beiden Kontrahenten zum Nachspielen sind im Internet unter: www.uep-worldchess.com zu finden.
Parent - By Andreas Lüttke Date 2008-10-08 01:09
UEP Bericht:

WM-Vorschau von Kommentator Artur Jussupow

In genau einer Woche fällt der Startschuss zur Schach-Weltmeisterschaft 2008 zwischen Titelverteidiger Viswanathan Anand (Indien) und Wladimir Kramnik (Russland). In einer sportlichen WM-Vorschau beleuchtet Großmeister Artur Jussupow Schach-Philosophie, Spielweise und Stärke der beiden Kontrahenten. Artur Jussupow, selbst dreifacher WM-Halbfinalist, ist einer der offiziellen Kommentatoren bei der Schach-WM.

Großmeister Artur Jussupow über Schach-Philosophie, Spielweise und Stärke der beiden Kontrahenten. Artur Jussupow, selbst dreifacher WM-Halbfinalist, gehört bei der Schach-WM zum offiziellen Kommentatoren-Team.

Nach langer Zeit des Wartens ist es jetzt endlich soweit: Wir erleben in Bonn den WM-Kampf zwischen Viswanathan Anand und Wladimir Kramnik! Wie so viele andere Schachfreunde hoffe ich auf spannende Partien. Die Hoffnung ist gut begründet, treffen doch hier zwei völlig unterschiedliche Spielertypen mit verschiedenen Schachphilosophien aufeinander. Auf den ersten Blick könnten die Unterschiede nicht größer sein: der "taktische Gott" Anand trifft auf den "Endspiel-Gott" Kramnik. Anand, der spielfreudige Weltmeister aus Indien, fühlt sich in komplizierten Stellungen wie ein Fisch im Wasser. Stattdessen bevorzugt Kramnik eher das planvolle, strategische Spiel, bei der er die Stellung unter Kontrolle behalten kann. Zwei Gegensätze also wie Feuer und Wasser? So einfach ist es nicht im modernen Schach.

Im Spitzenschach hat die Eröffnungsvorbereitung inzwischen eine so große Bedeutung, dass man sie mit dem Aufschlag im Tennis vergleichen kann. Und vielleicht wird deshalb der Spieler, der sich geschickter vorbereitet und mehr Überraschungen in der Eröffnung bringen kann, der Sieger sein. Natürlich müssen die Top-Spieler in allen Phasen eines Spiels gut sein - sie müssen letztlich alle Situationen beherrschen und vielseitig agieren können. Die besten Spieler werden also immer universeller. So wird ein Anand nicht im Endspiel "schwimmen", und ein Kramnik wird sich auch in einer verwirrenden Stellung behaupten. Doch trotzdem: Wenn es zum "langen Ballwechsel" - um in der Tennissprache zu bleiben - kommt, bekommen die stilistischen Unterschiede Bedeutung.

Anand ist der geborene Angriffsspieler, der sehr schnell rechnen kann und seine eigene taktische Chance niemals übersehen wird. Zudem besitzt er ein gutes positionelles Gefühl und pflegt eine aggressive, aber gleichzeitig natürliche Spielweise. Im Laufe der Jahre hat er sich in vielen Bereichen verbessert, besonders in der Verteidigung. Er ist stark in der Eröffnung, spielt einige aggressive Varianten mit Schwarz, und gewinnt somit als "Nachziehender" viele Partien. Und er kann solide Systeme spielen. Anand hat die notwendige innere Balance gefunden - und ist auf dem höchsten Punkt seiner Schachkarriere.

Kramnik hat sich in eine andere Richtung entwickelt. Nach dem historischen Sieg gegen Kasparow in London 2000 hat sich der Russe mehr und mehr auf seine Stärken konzentriert: tiefe Eröffnungsvorbereitung, einzigartiges positionelles Gefühl, hervorragende Endspieltechnik. Bei nahezu allen Gewinnpartien hatte er die weißen Steine, mit Schwarz spielt er pragmatisch auf Ausgleich. Schließlich erreicht Kramnik die meisten Siege im Endspiel, eine Angriffspartie von ihm ist die seltene Ausnahme. Er ist sehr stark in der Verteidigung - und verliert nur wenige Partien.

In der folgenden Vergleichstabelle möchte ich meine - natürlich subjektive - Meinung über die Stärken der Spieler in verschiedenen Komponenten darstellen. Die maximale Punktzahl in jeder Kategorie ist 10. Dies ist kein "absoluter Wert", sondern soll die Position des Spielers und seine Stärke in diesem Bereich innerhalb der führenden Top Ten der Weltrangliste aufzeigen.

Eröffnung:                            Anand   9          Kramnik 10
Taktik:                                 Anand 10          Kramnik 8
Variantenberechnung:           Anand 10          Kramnik 9
Angriff:                                Anand 10          Kramnik 7
Verteidigung:                       Anand   9          Kramnik 9
Positionelles Spiel:               Anand   9          Kramnik 10
Strategie:                            Anand   8          Kramnik 9
Endspiel/Technik:                Anand   8          Kramnik 10

Natürlich, und dies muss deutlich betont werden, wird ein Zweikampf um die Weltmeisterschaft nicht allein durch die schachlichen Qualitäten entschieden. Andere Faktoren werden eine wichtige Rolle spielen: guter physischer Zustand, kluge Match-Strategie, Motivation, das richtige Sekundanten-Team, bessere Vorbereitung - und nicht zuletzt die Form während des Wettkampfs. Der Spieler, der es schafft, den Zweikampf in eine für ihn günstige Richtung zu lenken, um dann "seine" Stellungen zu bekommen, kann möglicherweise so den entscheidenden Vorteil erhalten.
Parent - - By Andreas Lüttke Date 2008-10-08 01:30
WM-Shop bei UEP: Neuer Dokumentarfilm über Anand und Kramnik auf DVD  

Ein neuer Dokumentarfilm auf DVD über die WM-Kontrahenten ist im WM-Shop erhältlich. "Kampf der Könige - Fighting for the Crown" porträtiert die beiden Gegner und Ihren Stil und zeigt, wie und warum Sie es in die Weltspitze geschafft haben. Der Regisseur und Grimme-Preisträger Bernhard Pfletschinger und die Produktionsfirma Schnittstelle Film&Video GmbH haben Viswanathan Anand und Wladimir Kramnik über zwei Jahre bei verschiedenen Turnieren, u.a. in Wijk aan Zee, Mainz und Dortmund, begleitet. Der 70-minütige Film (plus Bonusmaterial) ist ab Anfang Oktober 2008 lieferbar.
Parent - - By Michael Scheidl Date 2008-10-08 13:21
Mann, lern doch endlich mal Links zu setzen anstatt alles hier per Copy&Paste hereinzukopieren! Verstehst Du das Internet nicht?? Setze Links zu den Originalquellen, anstatt den ganzen Schmarren zu kopieren und hier nochmal zu posten...

Wo sind die Moderatoren?? Soll das hier eine 1:1-Koie der UEP-Seite werden oder was? Anscheinend besteht bei diesem Stammposter Nachschulungsbedarf wie man Infos weiterreicht. Um diese Aufgabe beneide ich Euch nicht. 
Parent - By Andreas Lüttke Date 2008-10-08 20:00
Hallo Micha,

ich weiss schon wie das Internet funktioniert, aber dies ist auch ein Forum was sich mit Schach beschäftigt und es wäre es doch wirklich schade wenn wir nur Links hier setzen würden, zudem habe ich mich ja auch immer auf die Website bezogen von der die Beiträge stammen.
Keine Angst es wird mit Sicherheit keine Kopie von UEP hier werden, aber viele andere Internetseiten beziehen sich in ihren Beiträgen auch auf das was auf UEP bekannt gegeben wurde, stell Dir mal vor es wären tatsächlich nur Links hier zu finden wie würde das in einem Schachforum ausschauen. Darüber hinaus habe ich mich bemüht wirklich nur das wissenswerte hier zu posten.

Gruss Andreas
Parent - - By Benno Hartwig Date 2008-10-09 09:41
Ich finde gut, dass Andreas hier so schreibt, wie er es tat!
(Copy and Paste? OK, wie es urheberrechtlich aussieht, muss er selbst beurteilen)

Gern würde ich sehen, wenn er in diesem Thread in genau dieser Weise weiterberichtet.
Und wen dies nicht interessiert, oder wen dieser Stil stört, der kennt nun diesen Thread und ignoriert vermutlich jetzt diese eine Zeile in der Threadübersicht.
Ich glaube nicht, dass damit irgendjemandem Ungebürliches zugemutet wird.

Benno
Parent - - By Michael Scheidl Date 2008-10-09 19:15
Mein Gemecker über Copy & Paste hat hier nichts mit dem Urheberrecht zu tun. Es handelt sich ja um Presseaussendungen etc. - Mein Tonfall war eventuell etwas gereizt woran aber nicht speziell dieser Thread schuld ist, sondern weil mir dieser Postingstil früher schon öfters störend aufgefallen ist. Manchmal wird man aus völlig unbedeutenden Gründen sauer. Einfach Links zu setzen statt alles zu Kopieren und komplett Einzufügen, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Dafür sind Links erfunden worden. Eventuell sind kurze Zitate bzw. Auszüge sinnvoll, falls man selber etwas anmerken will.

Wie dem auch sei, auf folgender Seite veröffentlicht die UEP "laufend" diese Neuigkeiten zur WM:

http://www.uep-chess.com/cms_german/index.php?option=com_content&task=blogsection&id=3&Itemid=13

Es gibt einen deutschsprachigen WM-Blog, geführt von zwei Internationalen Meistern:

http://www.schachwm2008.de/

Diese Quelle dürfte interessant(er) sein. Dort erfährt man beispielsweise, welche bekannten Schachspieler neben den Kontrahenten selbst im "Spielerhotel" eingecheckt haben und somit wohl als Sekundanten fungieren, darunter Kasimdzhanov, Leko und Rublevsky.
Parent - - By Roland Rösler Date 2008-10-10 00:04
Nur keinen Rückzieher, Michael! Ich habe mich jedenfalls geärgert, dass dieser Thread so zugemüllt wurde.
Das Thema Sekundanten ist deutlich interessanter. Leko hat seine Ambitionen (falls er jemals welche gehabt hat) auf die WM-Krone aufgegeben. Sekundant für Kramnik, ich fass es nicht! Naja, wir werden so auf jeden Fall phantastische Angriffspartien von Kramnik sehen bei der Unterstützung.

Bleibt das Thema Übertragung der WM-Partien.
Obwohl ich in Bonn wohne, werde ich die 280 Euro (bzw. 35 Euro auf den billigen Plätzen) pro Partie nicht bezahlen. Schachpartien live zu erleben ist halt nicht so prickelnd (hab mich schon über mein Eintrittsgeld beim Match Kramnik vs. Fritz geärgert).
Bleibt die Übertragung durch Foidos Chess. 10 Euro pro Partie (90 Euro für das ganze Match) sind möglicherweise angemessen aber m. E. doch eher hochpreisig. Man kauft die Katze im Sack (die Demoversion hat mir aber gefallen).
Letztlich bleibt die Übertragung auf dem CB-Server, falls sie überhaupt angeboten wird (?).
Oder einfach ignorieren? Wen interessiert schon ein Match zwischen dem 5. gegen den 6. der Weltrangliste?
Und dann noch Patzer-Schach, sprich Menschen-Schach. Das einzig interessante daran ist die Eröffnungstheorie, die gespielt wird und anschliessend die Fehler, die man genüsslich zu Hause mit Engine-Unterstützung beobachtet. In diesen Momenten ist natürlich ein Live-Bild nicht schlecht. Steigert die Dramatik ungemein (z. B. hätte ich die zweite Elista Partie Topalov-Kramnik gerne im Bild gesehen in den entscheidenden Momenten). Ist man live im Zuschauerraum, kriegt man nichts mit (ich hab mich jedenfalls nicht getraut, mein Notebook mit in den Zuschauerraum zu nehmen).

Noch Fragen? Wie seht ihr das Thema Übertragung?
Parent - - By Ralf Badera Date 2008-10-13 15:16
Hallo Roland,
[quote="Roland Rösler"]
Wen interessiert schon ein Match zwischen dem 5. gegen den 6. der Weltrangliste?
Und dann noch Patzer-Schach, sprich Menschen-Schach. Das einzig interessante daran ist die Eröffnungstheorie, die gespielt wird und anschliessend die Fehler, die man genüsslich zu Hause mit Engine-Unterstützung beobachtet.

Noch Fragen? Wie seht ihr das Thema Übertragung?
[/quote]
Ich finde es immer wieder lustig, wie sich wirkliche Patzer einen Ast freuen, wenn sie dank technischer Hilfsmittel erkennen können, wenn große Sportler oder Spieler einen Fehler machen. Egal in welcher Sportart. Was sie ohne technische Hilfsmittel niemals erkennen würden.
Psychologisch ist das bestimmt interessant, woher diese fehlgeleitete Pseudo-Überheblichkeit stammt. Lustig ist das allemal.

Übertragung? Interessiert mich reichlich wenig, weil ich zu der Zeit arbeiten muss. 

Da dies ein Computerschach-Forum ist:
Was sagen eigentlich die Statistiker und Spezialisten mit ihren Datenbanken zu den zu erwartenden Eröffnungsduellen? Mit welchen Abspielen ist zu rechnen, basierend auf den Partien von Kramnik und Anand, auch den Partien untereinander? Vielleicht sogar noch eingegrenzt auf die Partien der letzten 2-3 Jahre?
Wird wieder die Berliner Mauer bis zum Erbrechen praktiziert oder doch eher Russisches Roulette? Was kommt dabei heraus, wenn sich jemand die Partien anschaut und hinsichtlich Eröffnungen analysiert?

MfG,
Ralf
Parent - By Urs Maier Date 2008-10-14 00:39
es ist eigentlich nicht möglich vorherzusagen, was beide spielen werden, da sie sich gegenseitig zu überraschen versuchen. in den letzten turnieren haben jedenfalls beide gut zu verborgen, was sie spielen werden.
Parent - - By Urs Maier Date 2008-10-14 00:42
@roland: wenn man keine ahnung von schach hat, braucht man sich die partien der WM genausowenig wie die von engines ansehen.
warum du keine ahnung hast? weil kein turnierspieler solch abschätzige bemerkungen machen würde.
Parent - - By Roland Rösler Date 2008-10-14 01:47
Urs: Ich sehe, Du gehst nie in Fussball-Stadien, denn dann wüsstest Du, was abschätzige Bemerkungen sind. Und würden nur Leute in die Stadien gehen, die Ahnung von dem Spiel haben, wären die Stadien leer.
Schach ist ein interessanter Sport. Und Schach-WM Partien live zu beobachten macht mir halt nur Spass, wenn ich Engine-Unterstützung habe.

PS: Nach dem Friedel-Interview mit Kramnik habe ich mir die 8.Partie von Brissago noch mal angeschaut. Fantastische Stellung (nach Df1)! Und von Leko gar nicht mal so schlecht gelöst, wenn man bedenkt, dass er nur ein Mensch ist.
Parent - - By Urs Maier Date 2008-10-14 01:52
beim fußball verstehst du wenigstens in welche richtung sie laufen, sonst bräuchtest du da auch einen kommentator, um dich über die spieler lustig zu machen.
noch eine persönliche frage: wärst du lieber ein computer?
Parent - - By Roland Rösler Date 2008-10-14 02:33
Die Spieler werden beschimpft, egal was sie tun! So scheint es mir jedenfalls häufig; ist aber auch stark abhängig vom Spielstand.
Die persönliche Frage verstehe ich nicht ganz. Der Computer ist für mich ein Hilfsmittel, das ich beim Schach nutze; vergleichbar einem Auto, das ich nutze, um längere Strecken zurückzulegen.
Wärst Du gern ein Auto?
Parent - By Urs Maier Date 2008-10-14 11:08
ich lache zumindest kein auto aus, weil es langsamer ist als ein flugzeug.
du könntest den wettstreit am schachbrett auch so sehen, daß das sportliche niveau bei der WM höher ist, als wenn zwei engines gegeneinanderspielen. es sind einfach zwei verschiedene wettbewerbe mit anderen voraussetzungen, wobei das menschliche schach logischerweise wegen der viel größeren verbreitung und der längeren tradition ein höheres niveau aufweist, als die noch jungen schachprogramme. rybka ist vielleicht der capablanca unter den engines..
im übrigen wird auch das absolute niveau der partien nicht unbedingt unter dem der engines liegen - das ist zumindest meine meinung.
Parent - - By Axel Caro Date 2008-10-14 20:30
[quote="Roland Rösler"]
Wen interessiert schon ein Match zwischen dem 5. gegen den 6. der Weltrangliste?
Und dann noch Patzer-Schach, sprich Menschen-Schach. Das einzig interessante daran ist die Eröffnungstheorie, die gespielt wird und anschliessend die Fehler, die man genüsslich zu Hause mit Engine-Unterstützung beobachtet. In diesen Momenten ist natürlich ein Live-Bild nicht schlecht. Steigert die Dramatik ungemein (z. B. hätte ich die zweite Elista Partie Topalov-Kramnik gerne im Bild gesehen in den entscheidenden Momenten). Ist man live im Zuschauerraum, kriegt man nichts mit (ich hab mich jedenfalls nicht getraut, mein Notebook mit in den Zuschauerraum zu nehmen). Noch Fragen?
[/quote]

Guten Abend Roland,

manchmal ist es ja gut, eine Nacht über seinen Ärger zu schlafen, oder zumindest den Tag darüber hinweg gehen zu lassen. Als ich Dein Posting heute Morgen las, war ich wahrlich fassungslos über die Ignoranz und den Hochmut gegenüber wahrhaftig anerkennenswerter menschlicher Leistung, die aus Deinem Beitrag deutlich wurden. Nur die Notwendigkeit, zur Arbeit aufzubrechen, hatte mich davon abgehalten, meiner Fassungslosigkeit deutliche Worte zu verleihen.

Nun haben bereits andere Ihrem Unmut (Urs Maier) und Ihrer Belustigung (Ralf Badera) Ausdruck verliehen - dem habe ich wenig hinzuzufügen.

Ich fürchte, Du hast Dir mit diesem Posting keinen Gefallen getan...

Gruß
Axel
Parent - - By Roland Rösler Date 2008-10-15 02:00
Hallo Axel,

ich ignoriere die menschliche Leistung im Schach keineswegs. Ich respektiere sie. Was ich gemacht habe ist die Qualität von Menschenschach zu Computerschach ins rechte (?) Licht zu rücken. Ich weis, das stört manche Menschen ungemein. Viele träumen immer noch davon, das der beste menschliche Schachspieler gleichwertig oder besser ist als die beste Engine auf einem normalen C2D Notebook. Dem ist nicht so!
Dennoch sind menschliche GM- (WM-) Partien viel interessanter zu beobachten als CS-Partien. Man erkennt die unterschiedlichen Strategien von Weiss und Schwarz (wenn man Glück hat), die häufig zu einem Kumulationspunkt führen (äusserst komplexe Stellung). Und hier gewinnt dann der Mensch, der den vorletzten Fehler macht. Und mit Engine-Unterstützung ist man als Zuschauer hier fein raus. Man weis (!), welcher Zug gewinnt und zittert mit, das der unterstützte Spieler diesen Zug auch findet. Emotion pur! Und man entwickelt ein Gespür über die Wahrscheinlichkeit, das der Spieler diesen entscheidenden Zug auch findet. Passt er ins Suchschema oder ist er ein reiner Computerzug (man schaut sich die Variante an).
Die erste Schach-WM, die ich bewusst miterlebt habe, war das Match Spassky vs. Fischer 1972 in Reykjavik. Damals konnte man uns alles erzählen über den Verlauf der Partien. Wir kannten nur das Ergebnis und die Notation. Alles hatte etwas mysthisches (weil unbekanntes). Heute sind wir Schach-Fans in einer viel besseren Position. Wir können selber nachschauen, was Sache ist. Wir sind mündig geworden! Keine arrogant hingeworfenen Varianten mehr, die nicht hinterfragt werden können. Heute schaltet man seinen Computer ein und schaut nach bzw. verfolgt live die Partien (was damals illusorisch war).
Dieses elitäre und mimosenhafte Gehabe im Schach ist mir zutiefst zuwider. Wenn man genauer hinschaut stellt man fest, das dieses Verhalten weniger von den wahren Meistern (GMs) kommt, sondern von Teilen der Fan-Gemeinde.

Fazit: Nicht aufregen! Beiträge sorgfältig lesen und wenn man anderer Meinung ist, dies kundtun. Und wenn man dies tut, muss man nicht unbedingt den Schreiber des "Aufregers" persönlich angreifen (was Du auch nicht getan hast). Klare Darstellung der Gegenmeinung reicht!

Gruss Roland
Parent - - By Axel Caro Date 2008-10-15 09:35
[quote="Roland Rösler"]
Ich weiß, das stört manche Menschen ungemein. Viele träumen immer noch davon, das der beste menschliche Schachspieler gleichwertig oder besser ist als die beste Engine auf einem normalen C2D Notebook.
[/quote]

Davon träume ich nicht. Natürlich verliert das Schach durch die Computer in gewisser Weise an Reiz: Mystisch-romantisch-künstlerische Verklärung wird entzaubert. Großartige menschliche Leistungen werden relativiert und auf menschlich-allzumenschliches reduziert (das gilt ja nicht nur für schachliche Leistungen). Aber selbst wenn die absolute Leistung menschlicher Top-Schachspieler durch die Computer relativiert wird, ändert dies doch nichts an der persönlichen Leistung und dem gleichbleibend immensen Unterschied zwischen uns Patzern und wahren Meistern. Denn Meister bleiben sie - nach menschlichem Ermessen - immerhin!

[quote="Roland Rösler"]
Fazit: Nicht aufregen! Beiträge sorgfältig lesen und wenn man anderer Meinung ist, dies kundtun. Und wenn man dies tut, muss man nicht unbedingt den Schreiber des "Aufregers" persönlich angreifen (was Du auch nicht getan hast). Klare Darstellung der Gegenmeinung reicht!
[/quote]

Warum nicht aufregen? Das ist doch der Sinn provokanter Thesen und Postings, oder?! Eine (nicht persönliche / nicht beleidigende) Provokation, die zu einer angeregten, kontroversen Diskussion führt, ist mir alle mal lieber, als eine Gleichschaltung aller Meinungen und ewig-langweilige Bestätigung eigener Ansichten.

Gruß
Axel
Parent - - By Benno Hartwig Date 2008-10-15 20:14
[quote="Axel Caro"]Großartige menschliche Leistungen werden relativiert und auf menschlich-allzumenschliches reduziert[/quote]
Und das ist ja auch nicht schlimm.
Vielleicht hat bei den alten Griechen auch die reine abstrakte Geschwindigkeit des Sprinters fasziniert (wenngleich sicher auch manches noch schnellere Tier bekannt war).
Und seit einiger Zeit wird diese Geschwindigkeit mit technischen Mitteln weit übertroffen.
Aber die menschliche Leistung bei den aktuellen Rekordläufen fasziniert immer noch.
Und dass der Porsche schneller fährt, dass er den Düsenjägern noch schlechter folgen könnte, tut der Faszination keinen Abbruch.
Vielleicht erleben wir im Schach jetzt einen ähnlichen Umbruch.

Benno
Parent - By Axel Caro Date 2008-10-15 22:52
[quote="Benno Hartwig"]
[quote="Axel Caro"]Großartige menschliche Leistungen werden relativiert und auf menschlich-allzumenschliches reduziert[/quote]
Und das ist ja auch nicht schlimm.
[/quote]

Nein Benno, schlimm ist es nicht. Es ist nur ein weiterer Schritt zurück auf den Boden der Tatsachen. Der Mensch ist nicht göttlicher Abstammung, die Erde nicht Mittelpunkt der Welt, freier Wille Illusion und schachliche Intuition ein inferiores Surrogat millionenfacher Transistorrechenkraft.

Gruß
Axel
Parent - By Andreas Lüttke Date 2008-10-09 21:16
Hallo Benno,

zunächst danke für Deine positive Einstellung was diesen Thread betrifft, leider kann man es wie so oft nicht allen recht machen und deshalb ein kleiner Tip von mir, HIER IM OLDI-FORUM kann man sich das in aller Ruhe ganz ohne störende Bemerkungen von anderen anschauen.

Gruss Andreas
Parent - - By Axel Caro Date 2008-10-08 19:27
Hallo Andreas,

Dein Anliegen, in diesem Forum Infos zur WM zu verbreiten ist sicher gut gemeint, aber sei doch so gut und belass es bei einem Verweis (Link) auf die Quelle - es ist etwas anstrengend bei der Suche nach neuen Diskussions-Beiträgen massenweise kopierten Info-Text zu bewältigen.

Danke und Gruß
Axel
Parent - By Andreas Lüttke Date 2008-10-09 21:42
Hallo Axel,

danke für die freundlich geschriebene Kritik, ich war und bin nach wie vor bemüht mich wirklich nur auf wissenswerte sowie lesenswerte Beiträge zu beschränken.
Wem das hier tatsächlich zuviel oder zu unübersichtlich erscheint kann dies auch in unserem Oldie-Forum nachlesen ohne dort ewig suchen zu müssen.
Übrigens hatte ich diesen Thread eigentlich mehr als Information und nicht unbedingt als Diskussion gedacht, was leider ein Denkfehler von mir war.
Aber meine Denkweise ist nicht ganz unbegründet, denn man hatte ja schon gesehen was dabei rauskommt wenn beides miteinander vermischt wird, siehe WCCC 2008 (Bejing): Info-Center, für mich persönlich war es dort ziemlich unübersichtlich, vielleicht wäre es dort wirklich besser gewesen zwei Threads anzulegen einen für Infos und noch einen zweiten für Diskussionen, aber im Nachhinein ist man immer klüger.

Viele Grüsse Andreas
Parent - - By Ulrich Haug Date 2008-10-08 17:29
Hallo miteinander,

wie kann man sich eigentlich an Umfragen beteiligen? Ist das auch Gastpostern möglich oder dem erlauchten Kreise der Stammposter vorbehalten?

Freundliche Grüße,

Ulrich
Parent - By Gerhard Sonnabend Date 2008-10-08 18:41
Hallo Ulrich !

[quote="Ulrich Haug"]
Hallo miteinander,
wie kann man sich eigentlich an Umfragen beteiligen? Ist das auch Gastpostern möglich oder dem erlauchten Kreise der Stammposter vorbehalten?
Freundliche Grüße,
Ulrich
[/quote]

Das hast Du jetzt aber schön gefragt
Antwort:
selbstredend nur dem "erlauchten" Kreis ist es erlaubt.

Viele Grüsse,
G.S.
Parent - By Andreas Lüttke Date 2008-10-08 18:46
Hallo Ulrich,

das kommt darauf an wie das vom Administrator im Forum eingerichtet wurde, diese Frage kann Dir also nur der Admin selbst oder einer seiner Moderatoren beantworten.

Gruss Andreas
Parent - By Horst Wandersleben (CSS-Forum) Date 2008-10-08 19:30
Hallo Ulrich,
du hättest als registrierter stammposter nicht nur den vorteil, an umfragen teilnehmen zu können, du könntest auch viele andere funktionen, die die forumssoftware anbietet, nutzen, wie zum beispiel persönliche nachrichten, direkte übersicht, welche beiträge seit deiner letzten anmeldung neu sind, benachrichtigung per email, wenn jemand auf einen deiner beiträge geantwortet hat und vieles mehr.
Viele grüße Horst
Parent - By Daniel Mehrmann (CSS-Forum) Date 2008-10-13 12:37
Hallo !

ChessBase berichtet von der ersten Pressekonferenz in Bonn:

http://www.chessbase.de/nachrichten.asp?newsid=8244

Erstes Probesitzen:


Quelle: ChessBase

Gruß
Daniel
Parent - - By Ingo Bauer Date 2008-10-14 13:58
Hallo,

Auch wenn die Abstimmbeteiligung mit nur 30 Stimmen recht Mau ist ist vielleicht die Wettquote eines großen Anbieters 1h vor dem "Anpfiff" interessant:

Code:
Weltmeisterschaft, Welt
Schach-Weltmeisterschaft 2008 - 15:00
 
Turniersieger
Viswanathan Anand (IND)  1.75
Wladimir Kramnik (RUS)   1.95


Auf Deutsch heißt das 1EUR auf Anand gibt 1.75EUR Wenn Anand WM wird/bleibt, analog 1.95EUR falls Kramnik gewinnt. Insgesammt also eine knappe Sache!

Mein Tip ist Kramnik, ohne Tiebreak - Kramnik ist so ein zäher "Hund" ...

Bye
Ingo
Parent - By Andreas Lüttke Date 2008-10-15 01:12
Hallo Ingo,

ich glaube dass Du mit deiner Prognose recht haben könntest denn Kramnik ist wirklich ein zäher Typ der sich wenn es darauf ankommt auch wirklich gut zu verkaufen weiss.
Allerdings muss man natürlich abwarten was passiert, aber auch ich denke dass sich der gesunde Kramnik letztlich durchsetzen wird.

Gruss Andreas
Parent - By Roland Rösler Date 2008-10-15 03:30
Anand ist knapper Wettfavorit! Immerhin. Ich würde auch auf Kramnik setzen, aber weniger weil er ein zäher Hund ist, sondern weil Anand kein Match-Player ist.
Würde Anand gewinnen, würde ich mich dennoch freuen. Dann hätte diese unselige Kramnik-Ära endlich mal ein Ende. Und das alles nur, weil Kasparov nicht gegen Shirov spielen wollte und Topalov gegen ihn spielen wollte, obwohl er schon längst draussen war. Beharrlichkeit zahlt sich aus!
Kramnik ist auf dem besten Wege, der Botvinnik der Neuzeit zu werden, obwohl er keinen Stalin in seinem Rücken hat.
Parent - By Benno Hartwig Date 2008-10-20 18:18
[quote="Ingo Bauer"]Auf Deutsch heißt das 1EUR auf Anand gibt 1.75EUR Wenn Anand WM wird/bleibt, analog 1.95EUR falls Kramnik gewinnt.[/quote]
Und der Veranstalter und Vater Staat machen dabei auch einen doch recht guten Schnitt.
Ich hatte halt gedacht, wenn es denn nur 1.75 Euro für Anand gibt, dann sollte Kramnik doch deutlich mehr als 2 Euro bringen

Benno
Parent - - By Michael Bechmann Date 2008-10-15 00:51 Edited 2008-10-15 00:53
In einem AOL-Chatraum, in welchem sich die Besucher gelegentlich zur wechselseitigen Unterhaltung Quizfragen zur Allgemeinbildung stellen, hatte ich am Sonntag (12.10.) nachgefragt "In welcher Sportart findet in Deutschland ab nächstem Dienstag die Weltmeisterschaft statt?"

Von ca. 20 Anwesenden konnte keiner eine Antwort geben.

Hätte ich nach dem nächsten Formel1-Rennen gefragt, hätte es wohl jeder gewusst.

Die Popularität von Schach und das Interesse für Schach sind in Deutschland leider auf einem recht niedrigen Niveau, habe ich folglich enttäuscht festgestellt.

positiv: Im ARD-Text wird sehr ausführlich über die Schach-WM berichtet, sogar die Notation der 1. Partie ist 2 Seiten wert. Das war bisher nicht so.
Parent - By Roland Rösler Date 2008-10-15 02:32
positiv: Im ARD-Text wird sehr ausführlich über die Schach-WM berichtet, sogar die Notation der 1. Partie ist 2 Seiten wert. Das war bisher nicht so.

Das stimmt nicht! Notation von Schach-WM Partien hat es im Videotext schon vor ca. 20 Jahren gegeben. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich damals die Bedienungsanleitung studiert habe, um das automatische Umspringen der Seite zu stoppen bzw. kontrollieren zu können. Heute bringt man die Notation auf zwei Seiten (811-812). Anwenderfreundlich, aber wer braucht das noch, wenn man Internet hat?
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