Not logged inCSS-Forum
Forum CSS-Online Help Search Login
CSS-Shop Impressum Datenschutz
Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Artikel in "Der Freitag"
- - By Roland Riener Date 2022-10-10 12:33
Nicht sehr wohlwollender Auszug für uns ältere Spieler:

Magnus Carlsen machte Schach cool
Während die Geschichte vor sich hin holpert, erzählt sie aber noch etwas Anderes. Schach hat sich radikal verändert. Das muffige Stereotyp von einem Spiel, das von sozial unbeholfenen Männern und Jungs in zugigen Gemeindesälen und abgeschottet in Kneipenhinterzimmern gespielt wird, ist nicht mehr länger die Norm. Eine neue Ära des Schachs hat begonnen: jünger, hipper – sogar ein bisschen Rock’n’Roll.


https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/betrug-groupies-und-schlaegereien-im-suff-wie-schach-zum-rock2019n2019roll-wurde
Parent - - By Stefan Pohl Date 2022-10-10 12:48 Edited 2022-10-10 12:57
Ich bin auch alt. 52.
Und ich finde diese Entwicklung super. Und diesen Artikel auch.
Wesentlicher Satz in dem Artikel, der es auf den Punkt bringt:
Vom Brett zum E-Sport durch Streaming

Schach hat sich immer verändert, und wenn es im Internetzeitalter gerade auch für professionelle Spieler weiter Schach geben soll, dann braucht es mehr (Peis)-Gelder. Und die kommen nur durch Sponsoring und das gibts nur für Sport, den Leute auch live ansehen. Fussball finanziert sich mittlerweile ja auch schon zum grossen Teil durch Streaming (DAZN). Schach kann auch nur so wirklich den Profis ein gutes Einkommen bieten.
Also mehr Streaming, mehr Show, mehr Partien, kürzere Bedenkzeiten (keine Partie sollte netto länger als 60 Minuten dauern).  Wer es als Profi nicht schafft mit netto ca. 30 Minuten eine brauchbare Partie zu spielen, wird es auch mit netto 3 Stunden nicht schaffen. Und die Jungprofis, die jetzt auf der Weltschachbühne auftreten, sind Lichess- und Engine-gestählt und noch viel kürzere Bedenkzeiten gewöhnt.
Und was die Betrugsdebatte angeht: Je mehr Schach durch die nicht-Schach Presse geht, desto besser. Fürs Schach. Nur keine Berichterstattung ist wirklich schlechte Berichterstattung...

Was keinesfalls heisst, dass man Cheating auf die leichte Schulter nehmen sollte. Ganz und gar nicht. Jeder der mal gecheatet hat, sollte ein Jahr gesperrt werden. Jeder, der es dann nochmal macht für immer. Ganz egal, ob online oder OTB.
Dass ein mindestens zweifacher, wahrscheinlicher hundertfacher, Cheater wie Niemann jetzt bei der Amerikanischen Meisterschaft mitspielen darf, ist m.E. ein fatales Signal und ein schlimmer Fehler.
Parent - By Frank Quisinsky Date 2022-10-10 15:57 Edited 2022-10-10 16:08
Hallo,

wenn Partien z. B. länger als eine Stunde laufen ist das an der Schmerzgrenze des Einschlafens, gerade auf dem hohen Engine Niveau.
Zu viele Partien die in tote Remisstellungen verlaufen. Bei mir ist die max. Bedenkzeit 40 Züge in 40 Minuten. Aber solche Partien schaue ich
mir seit Jahren eher selten "Live" an. Bei Schachcomputer Partien eher ...

Interessant ist aber zu sehen, wie stark Vorsprünge von den Führenden zur Konkurrenz dahinschmelzen.
Wie unterschiedliche dann z. B. Langzeitanalysen interessanter Stellungen zwischen Engines ausfallen.

Bei meiner 40 in 4 im Vergleich zu meiner 40 in 20 Liste ist das enorm, wirklich krass und so vorher auch niemals vermutet.
Gerade heute im NN-Zeitalter. Spielen wir nur unter 3 Minuten (Bullet) oder unter 10 Minuten (Blitz) sehen wir vieles auch über Statistiken nicht
oder neigen dazu eigenes als ultimativ anzusehen.

Grundsätzlich teile ich die Meinung nicht und es ist gut, dass z. B. die Vorgaben für Spiele in der Bundesliga fest sind.
Es gibt kaum einen Lerneffekt und gerade bei sehr hochwertigen Partien brauchen auch Menschen mehr Zeit, um überhaupt folgen zu können.

Computerschach sollte nicht ausarten in "Schachpartie egal" aber "Statistik wichtig".
So geht die Schönheit vom Spiel verloren, weil keine Zeit mehr vorhanden ist, um diese Schönheit zu erkennen.

Thema:
Man nehme sich ein Schachbuch oder spielt Online eine Partie nach, was bleibt eher hängen und was hat den größeren Lerneffekt.
Natürlich eine Figur in die Hand zu nehmen, den Zug auszuführen.

Das alles ist bekannt und seit ein paar Jahren geht es beständig mit der Beliebtheit von guten Schachbüchern aufwärts.
SUPER, das freut mich!

Gibt einige interessante Studien wie viele Informationen / Bilder sich die Altersgruppen z. B. auf Handy, Internet etc. täglich ansehen und von welchen News
Altersgruppen angezogen werden. Ich finde daran erschreckend, wie z. B. "Sensations-News" abschneiden und wie gezielt das ausgenutzt wird.

Neuen Superlativen für "Negativ" Meldungen erfordern daher Kreativität.
Welchen Schaden diese Informationspolitik letztendlich anrichtet geht aus anderen Studien hervor.

Positiv sei anzumerken, dass dies schon lange erkannt wurde und es auch reichlich Quellen gibt, die eben nicht auf diesen Zug aufspringen, sehr viel kritischer
betrachten und von diesen vielen oberflächlichen News absehen.

Viele Grüße
Frank
Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Artikel in "Der Freitag"

Powered by mwForum 2.29.3 © 1999-2014 Markus Wichitill