Hallo Frank,
Frank Quisinsky schrieb:
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Halte diese Ausscheidungen eh für nicht mehr zielführend.
Würde es viel besser finden wenn im Jahr eine gewisse Anzahl an hochwertigen Turnieren als Voraussetzung für die Herauforderung auf den WM-Titel angesetzt wird.
Damit würden die großen Turniere auch deutlich mehr gepuscht werden.
Der Spieler mit den größten Erfolgen, Zeitabstand von 2 Jahren wäre dann sicherlich erforderlich, sollte den Herausforderer stellen!
So entscheiden keine Zufallsturniere wo gerade jemand profitiert aus eigener Bestform oder schlechtere Form der Gegner.
Macht die Sache auch angenehmer und ist wesentlich enstpannter für die möglichen Titelanwärter.
Der amtierende Weltmeister hätte dann auch sicherlich immer den würdigsten Gegner am Brett und Interesse der Schachwelt wäre größer als beim letzten WM Kampf.
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schau da ->
https://www.chess-international.com/?p=39322das Kandidatenturnier ist ja nur das Topping. Da treten die in verschiedenen Turnieren ganz vorn Platzierten gegeneinander an. Ein guter Test für die Nervenstärke (und auch dafür, sich für so ein Turnier in Bestform zu bringen). Durch die Grand Prix Serie sind dabei auch Spieler*innen vertreten, die in einer Serie hochwertiger Turniere Beständigkeit bewiesen haben. Und, ähm, wenn man sieht, wie hart die Konkurrenz beim z.B. Fide Grand Swiss Tournament war, dann weiß man, dass da niemand aus Zufall einen Platz im Kandidatenturnier ergattert.
Mir gefällt diese Art der Qualifikation übrigens besser als die der früheren Zonen- und Interzonenturniere und der sich anschließenden Zweikämpfe bishin zur Kür des Herausforders bzw. der Herausforderin. Klar, die Zweikämpfe waren schon spannend, aber wenn man an Hübners übersehender Springergabel denkt, dann hat sich nicht immer der Stärkste durchgesetzt sondern nur der Nervenstärkste. Pah, und das auch schon mal bei Gleichstand (nach Verlängerung) die Roulettekugel entschied ...
Missfallen würde mir bei einer Serie hochwertiger Turniere, dass man da dann ja auch erstmal mitspielen können dürfen muss. Schaut man sich die Einladepolitik der "großen" Turniere an, gibt es da ja leider viel zu oft gern gesehene Gäste. Beim Fide Grand Swiss war man aber dabei, wenn man eine gewisse Elogrenze überschritten hatte. Natürlich können Veranstalter dazu verdonnert werden, die Teilnehmer etwas breiter zu streuen, aber dann hat am Ende einer solchen Serie vielleicht Spieler A eine schon recht anders durchmischte Serie als Spieler B gespielt und es vielleicht leichter gehabt ... Beim Grand Prix z.B. müssen ja nicht alle Turniere gespielt werden, da kann man als Spieler durchaus schon mal unangenehmeren Gegnern ein wenig aus dem Weg gehen.
Ja, das ist alles sehr kompliziert und ein wirklich gerechtes System gibt es nicht. Ich erfreue mich daher an einem System, das aus unterschiedlichen Serien die vorn Platzierten aufpickt und dann gegeneinander antreten lässt.
Viele Grüße
Tobias