Max Siegfried schrieb:
Hast du es inzwischen ausprobiert?
Ja, das habe ich. Wirklich begeistert bin ich aber noch nicht von ECA.
Positiv ist, dass die Analyse wirklich sehr gründlich ist. Das liegt einfach daran, dass absolut jeder Zug mit den eingestellten Bedingungen analysiert und bewertet wird. Für die nächste Analysestufe (nächster Halbzug) muss man sich dann auf wenige Möglichkeiten beschränken, weil sonst der Baum ganz schnell sehr breit und damit groß wird.
Als Limit habe ich im Test 10% eingestellt, was bei einer komplexen Mittelspielstellung immer noch etwa 4 Züge sind, die in jeder Stufe mit allen (!) Antwortmöglichkeiten untersucht werden. Mit diesen Einstellungen ist es mir mit meinen 4 Kernen nicht gelungen, innerhalb von gut 9 Stunden Analysezeit mehr als 4 Halbzüge zu analysieren. Das ist mir bei aller Gründlichkeit einfach zu langsam, wenn ich an meine 19 gerade laufenden ICCF-Partien denke.
Mit IDeA habe ich da deutlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten, was Breite und Tiefe des Baumes angeht. Außerdem kann ich bei IDeA jede einzelne Partie aus der Datenbank direkt mit einem IDeA-Projekt verbinden, d.h. ich habe neben dem Analysebaum gleichzeitig die tatsächlich gespielten Züge und meine gerade analysierten Varianten im Überblick. IDeA scheint mir deutlich flexibler zu sein.
Ich sehe bei ECA auch nicht, wie ich meine über insgesamt 5 Computer verteilten Kerne gleichzeitig an einem Projekt rechnen lassen kann, weil man bei ECA pro Projekt immer nur eine Engine (mit mehreren Instanzen) auswählen kann.
Fazit: ECA hat durchaus Potenzial, ist aber noch meilenweit von IDeA entfernt. Ich werde die Entwicklung weiter verfolgen.