Engines spielen bei sehr reichlichen Ressourcen deutlich mehr Remis als bei kurzen Zeiten + wenig Kernen + langsamen Prozessoren.
Würdet ihr nun Folgendem zustimmen oder widersprechen wollen:
Die Spielstärkeunterschiede zweier Engines A und B lassen grob folgendermaßen umreißen:
Es gibt eine Wahrscheinlichkeit P, mit der A die nicht-remis-Partien gegen B gewinnt. (Beispiel P=70%)
wenn mit sehr knappen Ressourcen gespielt wird, haben wir vielleicht 40% Remis,
zu erwarten ist dann, dass A holt: 0,4*50%+0,6*70% = 62% also gut 100 Elo Vorsprung
Und wenn die Ressourcen reichlich sind, haben wir vielleicht 80% Remis,
dann wäre zu erwarten, dass A holt: 0,8*50%+0,2*70% = 54% also knapp 30 Elo Vorsprung
Trifft solch eine Modell eurer Meinung nach ungefähr die Realität?
Oder ist diese Vorstellung Quark?
Man(n) könnte einfach mal (nicht mehr ganz aktuelle) Ranglisten zu Rate ziehen:
Cegt 40/120 Cegt 40/4
Houdini 6 gegen Fire 7.1 +25 =71 - 4 +42 =53 - 5
oder
Stockfish 8 gegen Deep Shredder 13 +39 =61 - 0 +50 =47 - 3
oder
Stockfish 7 gegen Komodo 9.3 +17 =70 -13 +20 =66 -14
30-fache Bedenkzeit immerhin!
Im ersten Falle sind es 71% zu 53% Remis und 74 zu 135 ELO - passt ganz gut
im zweiten Falle sind es 61% zu 47% Remis und 143 zu 177 ELO - schon weniger gut
im dritten Falle sind es 70% zu 66% Remis und 14 zu 21 ELO - voll daneben.
Auch wenn diese Stichprobe sehr klein ist (ich habe nicht sehr viele Ergebnisse in der Cegt 40/120 Liste gefunden mit 100 Partien pro Begegnung) glaube ich nicht, daß man o.g. Formel (Modell) so ohne weiteres zur Anwendung bringen kann. Übrigens: 62% sind keine 100 ELO Vorsprung sondern "nur" 85.
Thanx für deine Einschätzung
> Übrigens: 62% sind keine 100 ELO Vorsprung sondern "nur" 85.
Stimmt, sorry!
Es ist ganz einfach.
Fall A) Schach ist spieltheoretisch Remis
Dann wird auch das schlechteste Programm, falls es korrekt implemeniert ist, bei beliebig großen Ressourcen Remis halten.
Fall B) Schach ist spieltheoretisch ein Gewinn für Weiß
Dann wird auch das schlechteste Programm, falls es korrekt implemeniert ist, jede Partie mit Weiß gewinnen.
Fall C) Schach ist spieltheoretisch ein Gewinn für Schwarz
Dann wird auch das schlechteste Programm, falls es korrekt implemeniert ist, jede Partie mit Schwarz gewinnen.
Stimmt!
Wenn also an meiner Idee überhaupt was dran ist, dann
- gilt entweder A)
- oder die Idee passt überhaupt nur in Bereichen, wo solche tatsächlichen Gegebenheiten noch keine Rolle spielen, weil ein weitaus besseres Durchrechnen dafür nötig wäre.