Reinhold Stibi schrieb:
Hallo Kurt,
deinen Ausführungen kann ich grundsätzlich folgen.
Schöne Grüße
Reinhold
Hallo Reinhold
Ich verstehe dich vollkommen und kann mir vorstellen, dass es mit deiner
Einstellung zur Sache auch Spass machen kann. Ich bin eher der langsame
Typ. Hinzu kommt, dass Schachserver bei mir nie Freude haben aufkommen
lassen. In der Covid-19 Zeit bin ich als Präsident eines Schachvereins nun
aber auch gezwungen, etwas für das Club-Leben zu tun. So habe ich auf
dem Lichess Server einen Teamraum für unsere Vereinsmitglieder geschaffen
und wöchentlich finden dort nun Blitzturnier (5m+3s) statt. Allerdings betätige
ich mich dort nur als Team-Leiter und spiele praktisch nie selbst mit. Meine
schachlichen Haupttätigkeiten sind zum einen die alten Schachcomputer, man
sehe z.B. hier: https://www.schachcomputer.info/forum/showpost.php?p=90357&postcount=67
und das Sammeln mich interessierender Partien auf höchster Ebene, das Studium dieser
Partien und deren ergänzende Analysen von meistens bereits kommentierten Spielen. Auch
dazu ein Beispiel (s. unten).
Schöne Grüsse
Kurt
(358) Smyslov,Vassily - Botvinnik,Mikhail [C17]
Wch20 Botvinnik_Smyslov Moscow (3), 20.03.1954
[Botvinnik,Mikhail]
1.e4 e6 2.d4 d5 3.Sc3 [So spielt Smyslov fast immer; ich bin dagegen der Ansicht, dass es nach 3.Sd2 für Schwarz schwieriger ist, Gegenspiel zu bekommen.]
3...Lb4 [Diese scharfe Fortsetzung ist in Meisterkreisen seit ungefähr dreissig Jahren populär. Schwarz kann zwar in eine schwierige Lage geraten, hat dafür aber Gegenchancen.]
4.e5 [Weiss hat viele gute Fortsetzungen (4.e5, 4.a3, 4.Ld2, 4.Se2). Leider kann man in einer Partie nur eine von diesen anbringen. In diesem Wettkampf spielte Smyslov lediglich 4.e5 (erste, dritte und neunte Partie) und 4.a3 (siebente, neunzehnte und einundzwanzigste Partie).]
4...c5 5.a3 La5 [Wenn ich nicht irre, hat dieser Läuferrückzug in die Turnierpraxis Eingang gefunden mit der Partie Reshevsky-Botvinnik (Match Sowjetunion-USA, Moskau 1946). Seit damals ist viel Wasser den Berg herabgeflossen, und für Weiss sind viele feine und gefahrdrohende Spielpläne gefunden worden. Es darf daran erinnert werden, dass die früher grosse Popularität geniessende Fortsetzung 5...Lxc3 nach der bekannten Partie Alexander-Botvinnik (Radio-Wettkampf Sowjetunion-Grossbritannien 1946) einen beträchtlichen Teil ihrer Anhänger verloren hat.]
[5...Lxc3+ 6.bxc3 Se7 7.Dg4 cxd4 8.Dxg7 Tg8 9.Dxh7 Da5 (9...Dc7) 10.Tb1 Dxc3+ 11.Ld2 Dc7 12.f4 Sbc6 13.Sf3 Ld7 14.Sg5 Txg5 15.fxg5 0–0–0 16.Dxf7 Dxe5+ 17.Kd1 Sf5 18.g6 Se3+ 19.Kc1 De4 20.Ld3 Dxg2 21.Te1 Se5 22.Df4 Sf3 23.Te2 Dh3 24.Lxe3 e5 25.Df7 dxe3 26.g7 Dg4 27.h3 Dg1+ 28.Kb2 Dg3 29.Lg6 Sd4 30.g8D Txg8 31.Dxg8+ Kc7 32.Dh7 Kd6 33.Ld3 e4 34.Dh6+ Kc7 35.Txe3 De5 36.Ka2 Sf5 37.Dg5 Le6 38.Le2 d4+ 39.Teb3 b5 40.Dd2 d3 41.Lg4 1–0 (41) Alexander,C-Botvinnik,M Soviet Union 1946]
6.b4 [Ein bekanntes Bauernopfer, auf das von Aljechin im Turnierbuch des New Yorker Internationalen Turniers 1924 hingewiesen wird. Diese Empfehlung wurde, nebenbei bemerkt, bald einer Prüfung unterzogen in der Partie Botvinnik-Ragosin, Leningrad 1926, in der es zu einer analogen Stellung kam Aljechin hatte als Antwort lediglich 6...cxb4 in Betracht gezogen, wonach Weiss starken Druck auf die schwarze Stellung durch 7.Sb5 bxa3+ 8.c3 usw. erhält.]
[6.Dg4 Se7 7.dxc5 Lxc3+ 8.bxc3 Sd7 9.Dxg7 Tg8 10.Dxh7 Sxe5 und Schwarz hat den Zentralbauern e5 erobert und steht nun befriedigend 11.Le2 Da5 12.Ld2 Dxc5 13.Sf3 Sxf3+ 14.Lxf3 e5 15.Lh5 Lf5 16.Lxf7+ Kd7 17.Dh6 Txg2 18.Tf1 Db6 19.Dxb6 axb6 20.0–0–0 Txa3 21.Kb2 Ta4 22.Le3 Le6 23.Lxe6+ Kxe6 24.Lxb6 Txh2 25.Tg1 Th6 26.Tg7 Tg6 27.Th7 Sf5 28.Txb7 Sd6 29.Kb3 Ta8 30.Tc7 Tb8 31.Tc6 Kd7 32.Tc7+ Ke6 33.Tc6 Tb7 34.c4 dxc4+ 35.Kb4 Ke7 36.Ka5 Kd7 37.Txc4 Te6 38.Ka6 Tb8 39.Tc7+ Ke8 40.Ka7 Td8 41.Th1 Sb5+ 42.Kb7 Sxc7 43.Lxc7 Td4 44.c3 Tc4 45.La5 Kd7 46.Th8 Tf6 47.Td8+ Ke7 48.Td2 Td6 49.Ta2 Kd7 50.Tb2 Tc5 51.Lb6 Txc3 52.Tb4 Ke6 53.Tb2 Tdd3 54.Ta2 Td7+ 55.Ka6 Tb3 56.Le3 Td6+ 57.Ka5 Td8 58.Ka6 Txe3 0–1 (58) Reshevsky,S-Botvinnik,M Moscow 1946]
6...cxd4 7.Sb5 [Smyslov verzichtet hier auf die "stärkste" Angriffsfortsetzung 7.Dg4, welche z.B. in der Partie Neshmetdinow-Aramanowich, Tiflis 1949, vorkam; zu vergleichen die neunte Partie dieses Wettampfes. Im gleichen Turnier wurde in der Partie Makogonow-Aramanowich mit 7.Sb5 fortgesetzt. Diese verhältnismässig ruhige Fortsetzung macht sich hier auf Smyslov zu eigen.]
[7.Dg4 Se7 8.bxa5 dxc3 9.Dxg7 Tg8 10.Dxh7 Sd7 11.Sf3 Sf8 12.Dd3 Dxa5 13.h4 Ld7 14.Lg5 Tc8 15.Sd4 Sf5 16.Tb1 Tc4 17.Sxf5 exf5 18.Txb7 Te4+ 19.Dxe4 dxe4 20.Tb8+ Lc8 21.Lb5+ Dxb5 22.Txb5 Se6 23.Lf6 Txg2 24.h5 La6 25.h6 1–0 (25) Smyslov,V-Botvinnik,M (9) Moscow 1954]
7...Lc7 8.f4 Se7 9.Sf3 Ld7 [Bis zu diesem Zuge eine glatte Wiederholung der ersten Partie; hier folgte jedoch eine kleine Überraschung für Weiss (9...Ld7). Jetzt droht das einfache 10...Lxb5; Weiss hat deshalb keine Wahl. (KUT: Wohl hat Weiss eine Wahl zwischen 10.Sbxd4 und 10.Sxc7.)]
[9...Sbc6 10.Ld3 Lb8 11.Sbxd4 a6 12.Le3 La7 13.0–0 Sxd4 14.Lxd4 Lxd4+ 15.Sxd4 Db6 16.Kh1 Ld7 17.c3 Tc8 18.De1 h6 19.a4 a5 20.Sb3 Dc7 21.Sc5 Lc6 22.Df2 0–0 23.Sb3 Ld7 24.Dc5 Dxc5 25.Sxc5 Tc7 26.Sxd7 Txd7 27.bxa5 Ta8 28.a6 bxa6 29.c4 dxc4 30.Lxc4 Td4 31.Le2 Sd5 32.g3 Sc3 33.Lf3 Tb8 34.Ta3 Sb1 35.Ta2 Sd2 36.Tf2 Sc4 37.h4 g5 38.hxg5 hxg5 39.fxg5 Sxe5 40.Le2 Tb1+ 41.Kg2 a5 42.Tc2 Tb3 43.Tf4 Td5 44.Te4 Kg7 45.Lh5 Sg6 46.Tg4 Te3 47.Lxg6 Kxg6 48.Tf2 Tf5 49.Txf5 exf5 50.Tc4 Te4 51.Tc7 Txa4 52.Ta7 Ta3 53.Kh3 f4 54.Kh4 fxg3 55.Ta6+ Kf5 56.Tf6+ Ke4 57.Kh3 Tf3 58.Ta6 Tf5 0–1 (58) Smyslov,V-Botvinnik,M Moscow 1954 [Botvinnik,Mikhail]; 9...a6 10.Sxc7+ Dxc7 11.Lb2 Sbc6 12.Sxd4 Ld7 13.Sf3 Sa7 14.a4 Sac8 15.Ld3 h6 16.De2 Sb6 17.a5 Sa4 18.Ld4 Sc3 19.De3 Lb5 20.0–0 Lxd3 21.cxd3 Sb5 22.Lc5 0–0 23.d4 f6 24.exf6 Txf6 25.Se5 Sf5 26.Dd3 Sfd6 27.Tac1 Tc8 28.g3 Dd8 29.Tfe1 De8 30.Sg4 Tg6 31.Se5 Tf6 32.Dd1 Sf5 33.Tc2 Sfd6 34.De2 Se4 35.Sg4 Tg6 36.Se5 Tf6 37.Dd1 Sed6 38.Tg2 Sc3 39.Dd3 Sce4 40.Tc2 Da4 41.Tec1 Sf5 42.Tb2 Sfd6 43.Te1 De8 44.Tbe2 Tc7 45.Db3 Kh7 46.Lxd6 Sxd6 47.Sd3 Se4 48.Sc5 Sxc5 49.bxc5 Dd7 50.Dc2+ Kg8 51.Tb1 Tc6 52.Te3 Tc8 53.Teb3 Tf7 54.Db2 Tc7 55.Tb6 Te7 56.Te1 Tc6 57.Tb3 Tf7 58.Kg2 Kf8 59.Tbe3 Kg8 60.Te5 Tf6 61.T1e2 Dc7 62.Dd2 Df7 63.De1 Kh8 64.Tb2 Dd7 65.Te3 Dc8 66.Teb3 Tf7 67.Db1 Tcc7 68.Tb6 Kg8 69.De1 Tf6 70.Te2 Tc6 71.f5 Kf7 72.Tb3 Txf5 73.Db1 Kg8 74.Txb7 Tf8 75.Te7 Tf7 76.Txf7 Kxf7 77.Tb2 g6 78.Tb8 Dd7 79.Df1+ 1–0 (79) Makogonov,V-Aramanovich,I Tbilisi 1949]
10.Sbxd4 [Das ist wohl der Unterschied zwischen Mensch und Computer. Jedenfalls habe ich kein modernes Schachprogramm gefunden, das hier nicht 10.Sxc7+ als beste Fortsetzung betrachtet . Botvinnik gibt zu diesem Zug keinen Kommentar (KUT).]
10...Sbc6 [Während der Partie schien mir der Textzug die stärkste Fortsetzung zu sein, und ich war mit meiner Stellung zufrieden ... Man müsste denken, dass Schwarz keine Schwierigkeiten hat, denn er hat Weiss in der Entwicklung überholt.]
11.c3 [Sehr gut. Da Schwarz offenbar zum Springertausch gezwungen ist, bekommt Weiss ein festes Zentrum. Doch sichert immerhin der energische Zug b2–b4, der den weissen Damenflügel etwas geschwächt hat, Schwarz den Ausgleich.]
11...Sxd4 [Ob dieser Tausch wirklich erzwungen ist, mag dahingestellt bleiben. Immerhin bevorzugen die Engines fast durchwegs 11...Lb6, ein ebenfalls logisches Manöver, das den Läufer auf eine starke Diagonale bringt (KUT).]
12.cxd4 Sf5 [Schwarz beginnt auf taktische Witze zu spielen; das wäre ein angängiger Spielplan, wenn er nicht schliesslich selber fehlgreifen würde. Am logischsten sieht das Manöver Se7–c8–b6–c4 aus, und Schwarz steht ganz sicher. Vermutlich hat Smyslov gerade wegen dieser Möglichkeit auf die weitere Anwendng der Makogonov-Variante verzichtet.]
[12...Sc8 13.Ld3 Sb6 14.0–0 Sc4 15.a4 und Weiss steht nur geringfügig besser (KUT).]
13.Le2 [Aufmerksam gespielt; auf 13.Ld3 hätte Schwarz vorteilhaft mit 13...Lb6 fortgesetzt.]
13...Tc8 14.a4 [Auch das ist gut. Weiss errät die Absicht von Schwarz. Im Falle von 14.0–0 Lb6 hätte Weiss einige Schwierigkeiten wegen der Drohung 15...Txc1 16.Dxc1 Sxd4. Jetzt aber käme auf 14...Lb6 15.a5. (KUT: Ein abstruser Hinweis, denn wie diese Variante zeigt, droht Schwarz gar nichts, falls Weiss die Rochade ausführt.)]
[14.0–0 Lb6 15.g4 und wenn nun Schwarz die von Botvinnik erwähnte Drohung ausführt mit 15...Txc1 nimmt Weiss doch einfach mit dem Turm, statt der Dame zurück 16.Txc1 (16.Dxc1? Sxd4) und nach 16...Se3 17.Dd2 Sxf1 18.Lxf1= herrscht Ausgleich]
14...f6? [Ein schwerer Fehler. Dieser Vorstoss ist zu Gunsten von Weiss; denn jetzt kann er in einem günstigen Augenblick das Spiel in der Mitte und auf dem Königsflügel öffnen. Für Schwarz ist es aber stets ungünstig, im Zentrum zu tauschen (fxe5). Richtig war 14...a6 (oder vielleicht gleich 14...b5) und sowohl bei 15.0–0 Lb6 16.Kh1 (es drohte 16...Txc1) 16...Dc7 wie auch bei 15.Dd2 b5 mit nachfolgendem Lb6 hätte Schwarz ein befriedigendes Spiel.]
[14...a6 Die oben erwähnte Beurteilung von Botvinnik ist korrekt, dass dies die richtige Wahl gewesen wäre (KUT). 15.0–0 (15.Dd2 b5) 15...Lb6 16.Kh1 Hingegen ist das nicht notwendig, denn die postulierte "Drohung" 16...Txc1 stellt eben keine Drohung dar, weil Weiss natürlich mit 17.Txc1 zurückschlägt und ...Sxd4 gar nicht möglich ist (KUT). 16...Dc7]
15.0–0 0–0 [Die logische Folge im vorhergegangenen Zuge Schwarz beeilt sich mit der Rochade, weil sein König im Zentrum nun schon unsicher steht. Jetzt kann Weiss ohne Risiko - der schwarze Turm hat das Feld h8 verlassen, und die Sprengung h5 ist unmöglich - einen Bauernsturm mit dem Standardzug g2–g4 einleiten.]
16.g4 Se7 17.Ld3 De8 [Schwarz übersieht in einer Variante den Zug 23.Sh4; zu vergleichen die Anmerkung zum 19. Zuge von Weiss.]
[Das unverzügliche 17...Sg6 mit der Folge 18.f5 exf5 19.gxf5 fxe5 20.fxg6 e4 21.gxh7+ Kh8 22.Sg5 gefiel ihm natürlich nicht. (KUT: Ist der schwache Zug 22.Sg5? exd3 -/+ mit spürbarem schwarzem Vortei allenfalls ein Schreibfehler zum sehr starken 22.Lg5, wonach es Weiss ist, der die deutlich bessere Stellung erhält.) (22.Lg5!! De8? erzwungen wäre das Qualitätsopfer ...Tf6 23.Sh4+– und Weiss gewinnt) ]
[Deshalb deckt Schwarz den Punkt f7, wobei er die Kontrolle über den Punkt h4 verliert. Vorzuziehen war 17...f5]
18.b5 Sg6 [Führt zu einer glatt verlorenen Stellung. Hier ist es aber schon schwer, für Schwarz irgendetwas anzuraten. (KUT: Die Engines beurteilen die Lage nicht so dramatisch und wahrscheinlich würde es kein menschlicher Spieler schaffen, die schwarze Verteidigung nach dem besseren 18...f5 zu knacken.)]
[Stockfish 030520 64 POPCNT: 18...f5 19.h3 Ld8 20.Ld2 a6 21.bxa6 bxa6 22.Lxa6 Ta8 23.Ld3 Txa4 24.Txa4 Lxa4 25.Db1 Ld7 26.Kg2 h6 27.Db7 Lc8 28.Db2 Ld7 29.Tb1 Sc6 30.Da3 Le7 31.Da6 g6 32.Db7 Dc8 33.Kg3 Dxb7 34.Txb7 Le8 35.Tb6 Kg7 36.g5 hxg5 37.fxg5 Kg8 38.Lb5 Sd8 39.Lf1 Kf7 40.Le2 Sc6 41.h4 Kg8 42.Kf4 Kg7 43.Lb5 Sd8 44.Lxe8 Txe8 45.Ta6 Kf7 46.Ta70.77/48; Komodo 13.2.5 64–bit: 18...f5 19.h3 La5 20.Kh1 Ld8 21.De2 Dg6 22.Ld2 a5 23.Tac1 Dh6 24.Dh2 Lb6 25.Kg2 Dg6 26.Dg3 Txc1 27.Txc1 h6 28.Sh4 Df7 29.Tc2 Tc8 30.Txc8+ Lxc8 31.Lc3 Ld7 32.Df2 Sg6 33.Sxg6 Dxg6 34.Dg3 De8 35.Lc2 h5 36.Df3 hxg4 37.hxg4 Dg6 38.Dg3 Dh6 39.Df30.59/39]
19.f5 [Nach 20 Minuten langem Überlegen findet Weiss den richtigen Weg.]
19...Se7 [Der Springerrückzug ist erzwungen.]
[Der Clou liegt darin, dass nach 19...exf5 20.gxf5 fxe5 (ihm hilft auch 20...Sxe5 21.dxe5 fxe5 22.Lb1! nicht (22.Db3 KUT: ist noch besser) ) 21.fxg6 e4 22.gxh7+ Kh8 23.Sh4 Schwarz eine Figur weniger behält.]
20.De2 exf5 [Das Figurenopfer ist die letzte Chance von Schwarz.]
21.e6 fxg4 22.Sh4 Lb6 [Schlecht ist auch 22...Td8 23.exd7 Dxd7 24.Sf5!]
23.Lb2 [Am einfachsten. Es könnte auch 23.Dxg4 geschehen.]
23...Sg6 24.Sxg6 [Hier ist 24.exd7 noch stärker (KUT)]
24...hxg6 25.Tae1 [Die erste Ungenauigkeit von Weiss.]
[Mittels 25.a5 Ld8 KUT: Wenn schon, dann gehört der Läufer nach c7. (oder 25...Dxe6 26.Dxe6+ Lxe6 27.axb6 axb6 28.Lxg6 f5 29.Tfe1) 26.exd7 Dxe2 27.Lxe2 Tc2 28.La3 (KUT: Stärker ist 28.Ld3 Txb2 29.Tae1 Kf7 30.Te8 f5 31.Lxf5 gxf5 32.Txf5+) 28...Txe2 29.Lxf8 Kxf8 30.Tfe1 Txe1+? (30...Te7 31.Tec1 Txd7 32.Tc8 a6 33.b6 f5) 31.Txe1 Le7 32.Te6 Kf7 33.a6 (oder 33.b6) konnte er den Gegner sofort zur Kapitulation zwingen. Jetzt kann sich Schwarz noch einige Hoffnungen machen. (KUT: Diese Variante strotzt vor Fehlern, wie meine Einschübe zeigen.)]
25...f5 26.exd7 Dxd7 27.De6+? [O weh! Mein Partner tauscht bei der esten sich bietenden Gelegenheit die Damen. Dabei wird die Lage von Schwarz nach jedem Abtausch leichter. Im Falle von 27.Dg2 Tfe8 28.h3 La5 29.Te5 hätte Schwarz vor kaum lösbaren Aufgaben gestanden.]
[27.Dg2 Tfe8 Deutlich mehr Widerstand leistet 27...Dd6 (KUT). 28.h3 La5 29.Te5+–]
27...Dxe6 28.Txe6 Kf7 29.Tfe1 [Nicht stärker war auch 29.Te5 Te8! und sowohl bei 30.Txd5 Te3! 31.Lb1 Te2, droht ...Ke6, wie auch bei 30.Tfe1 Lc7 ergibt sich das gleiche Bild wie in der Partie.]
29...Tfe8 30.Txe8 Txe8 31.Txe8 [Das führt zu einem klaren Remis; denn jetzt kann Schwarz eine Festung bilden. Zweifelhaft wäre auch 31.Td1 wegen des Manövers 31...Te3 32.Kf2 Th3. (KUT: Natürlich wäre 32.Kf2? Th3! falsch, weil gar zu schwarzem Vorteil führend.)]
31...Kxe8 32.Lc3 Kd7 33.a5 Ld8 34.Lb4 b6 35.a6 Lf6 36.Lc3 Ke6 37.Kg2 g5 38.Le2 g6 39.Ld1 Le7 40.Ld2 Ld8 41.Le3 [Der Abgabezug. Ohne das Spiel wieder aufzunehmen, einigten sich die Gegner auf Remis. Schwarz braucht keine Verwicklungen zu fürchten. Beim Tausch der schwarzfeldrigen Läufer, beispielsweise auf e5, braucht er nur seine fünf Bauern im Zentrum und auf dem Königsflügel gegen die zwei Bauern d4 und h2 zu tauschen, worauf eine neue, das Remis verbürgende Festung entsteht und der schwarze König dann auf dem Feld b8 eine nicht zu erschütternde Stellung einnimmt.]
½–½