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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / verliert Menschenschach an Popularitaet wegen Computerschach
- - By Guenter Stertenbrink Date 2019-04-29 07:55
frueher waren gute Spiele die Idole der Schachjugend

Aber heute sind die Engines so viel staerker und zahlreiche Fehler der
Grossmeister koennen leicht von jedermann gefunden werden

Und Schachtuerniere verlieren ihren Reiz fuer Zuschauer, wenn
gleichzeitig TCEC laeuft mit chat und Blaufish

Und leidet nicht der Ehrgeiz der Grossmeister, der Offiziellen,
der Turnierveranstalter, der Schachzeitungen, der Mitgliederzahlen ... wenn sie wissen
die Computer sind soviel besser ?

Vielleicht gibt es da mal eine Untersuchung ? Mit Zahlen
Parent - By Hermann Hartl Date 2019-04-29 08:18 Upvotes 3
"verliert Menschenschach an Popularitaet wegen Computerschach"

Ich kann nur von mir sprechen. Bei mir ist eher das Gegenteil der Fall.

Erst mit den Programmen kann ein Patzer wie ich ermessen, wie gut die Top-Spieler, trotz all der Fehler, spielen.
Man darf nur nicht den Fehler machen zu glauben, im stillen Kämmerlein sitzend und mit Stockfisch die Partien analysierend, man könnte ermessen was die Spieler dort tatsächlich leisten.
Parent - By Benno Hartwig Date 2019-04-29 08:24 Upvotes 1
Menschenschach ist Sport.
Und als Sport ist der Reiz sicher ungebrochen.
Im Gegenteil: durch die Engines wird dem Interessierten doch noch viel besser zugänglich, warum die Meister so und nicht anders handelten.
Interessanter ist es deshalb sogar geworden. (Es braucht keinen Helmut Pfleger mehr, der mir alles erklärt)

Aber:
Früher umschwebte den Schachmeister auch die Aura der unfassbaren Intelligenz, des Mystischen, des Übernatürlichen.
Das mag jetzt wohl verloren gegangen sein. Aber ist das schade? Eher nicht, denke ich.

Benno
Parent - - By Klaus Wlotzka Date 2019-04-29 12:32 Upvotes 1
Guenter Stertenbrink schrieb:

frueher waren gute Spiele die Idole der Schachjugend

Aber heute sind die Engines so viel staerker und zahlreiche Fehler der
Grossmeister koennen leicht von jedermann gefunden werden

Und Schachtuerniere verlieren ihren Reiz fuer Zuschauer, wenn
gleichzeitig TCEC laeuft mit chat und Blaufish

Und leidet nicht der Ehrgeiz der Grossmeister, der Offiziellen,
der Turnierveranstalter, der Schachzeitungen, der Mitgliederzahlen ... wenn sie wissen
die Computer sind soviel besser ?

Vielleicht gibt es da mal eine Untersuchung ? Mit Zahlen


Hallo Günter,

genau das Gegenteil ist der Fall.

Zum Einen schaue ich mir wesentlich lieber eine Partie zwischen zwei lebendigen Schachspielern an, als eine Computerpartie, zum Anderen geht es ja nicht nur darum, den wahrscheinlich besten Zug zu finden. Im Menschenschach kommt der psychologische Faktor dazu und zum Beispiel die die Zeitnotphase. Alles das macht das Spiel zwischen zwei Schachspielern so reizvoll. Das muss nicht einmal grundsätzlich eine Großmeisterpartie sein. Selbst auf Landesliga-Niveau sieht man immer wieder hochspannende Partien.

Die Schachengine macht die Menschenschachpartie noch reizvoller, weil ich entweder bei einer Liveübertragung noch während der Partie oder bei einer eigenen Turnierpartie hinterher perfekt analysieren kann. Bei der Liveübertragung kann ich der Partie viel besser folgen und kann am Brett noch die ein oder andere eigene Überlegung prüfen. Auch bei der Nachanalyse der eigenen Partie kann ich die Fortsetzungen prüfen und verworfene Partieanalysen noch einmal gegenchecken. Der Lerneffekt ist enorm. Alles das ging früher nicht und von daher hat die Entwicklung der enormen Spielstärke im Computerschach für mich nur positive Aspekte für das Menschenschach.

Ich glaube nicht, dass das Computerschach negativen Einfluss auf die Mitgliederzahlen der Schachvereine nimmt. Auch hier glaube ich eher, dass das Gegenteil der Fall ist, da sich mir als Anfänger einfach wesentlich bessere Lernmöglichkeiten erschließen, als früher. Da sind es eher die grundsätzlichen vielfältiger gewordenen Freizeitangebote, die den Schachvereinen zu schaffen machen.

Viele Grüße

Klaus
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2019-04-29 16:42
Klaus Wlotzka schrieb:

Hallo Günter,
[...]
Ich glaube nicht, dass das Computerschach negativen Einfluss auf die Mitgliederzahlen der Schachvereine nimmt. Auch hier glaube ich eher, dass das Gegenteil der Fall ist, da sich mir als Anfänger einfach wesentlich bessere Lernmöglichkeiten erschließen, als früher. Da sind es eher die grundsätzlichen vielfältiger gewordenen Freizeitangebote, die den Schachvereinen zu schaffen machen.

Viele Grüße
Klaus


Hallo Klaus
Deiner Meinung schliesse ich mich an. Und insbesondere gehe ich davon aus, dass Computerschach
nicht den geringsten Einfluss auf die Mitgliederzahlen der Schachvereine hat. Als langjähriger Präsident
eines Schachvereins liegt die hauptsächliche Motivation neuer Mitglieder fast ausnahmslos darin, dass
sie sich  gleichwertige Schachpartner zum Spielen am Brett suchen. Und bei der grossen Mehrzahl
unserer Mitglieder stellt Computerschach fast ein Fremdwort dar.
Gruss
Kurt
Parent - - By Michael Scheidl Date 2019-04-29 17:32 Edited 2019-04-29 17:35
Zitat:
Und bei der grossen Mehrzahl unserer Mitglieder stellt Computerschach fast ein Fremdwort dar.

Spreche ich noch mit Kurt Utzinger dem Computerschach-Enthusiasten, der damals zahlreiche kompetente Artikel für die CSS geschrieben hat? Welcher Satan hat Dich auf die falsche Seite gelockt? M.a.W. Du bist ja mitverantwortlich dafür, inwieweit deine Vereinsmitglieder Computerschach verstehen, akzeptieren und konsumieren. Oder ist das ein Rentnerverein der Computer generell ignorieren möchte?
Parent - By Kurt Utzinger Date 2019-04-29 18:01
Michael Scheidl schrieb:

Zitat:
Und bei der grossen Mehrzahl unserer Mitglieder stellt Computerschach fast ein Fremdwort dar.

Spreche ich noch mit Kurt Utzinger dem Computerschach-Enthusiasten, der damals zahlreiche kompetente Artikel für die CSS geschrieben hat? Welcher Satan hat Dich auf die falsche Seite gelockt? M.a.W. Du bist ja mitverantwortlich dafür, inwieweit deine Vereinsmitglieder Computerschach verstehen, akzeptieren und konsumieren. Oder ist das ein Rentnerverein der Computer generell ignorieren möchte?


Hallo Michael
Du sprichst mit der richtigen Person ... und Satan hat mich nicht auf die
falsche Seite gelockt. Noch immer beschäftige ich mich stark mit
Computerschach (vor allem mit Oldies), doch vermag das mein Interesse
für Menschenschach nicht zu mindern. Und natürlich wissen unsere
Vereinsmitglieder mein Interesse für Computerschach, ohne sich selbst
damit auseinanderzusetzen (Ausnahmen bestätigen die Regel).  Die
meisten wollen wirklich nur einmal pro Woche Schachspielen. Bei den
wenigen Mitgliedern, die in (externen) Turnieren aktiv mitspielen, ist
natürlich der Computer kein Fremdwort, sondern das nützliche Instrument
für die Partievorbereitung.
Gruss
Kurt
Parent - By Roland Riener Date 2019-04-29 20:26
Kurt Utzinger schreibt:

Zitat:
Und bei der grossen Mehrzahl
unserer Mitglieder stellt Computerschach fast ein Fremdwort dar.

Diesen Eindruck habe ich in meinem Verein auch gewonnen. Ich habe mal eine Interessen-Untergruppe angeregt, das Interesse war gegen Null.
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2019-04-29 16:30 Upvotes 1
Guenter Stertenbrink schrieb:

frueher waren gute Spiele die Idole der Schachjugend

Aber heute sind die Engines so viel staerker und zahlreiche Fehler der
Grossmeister koennen leicht von jedermann gefunden werden

Und Schachtuerniere verlieren ihren Reiz fuer Zuschauer, wenn
gleichzeitig TCEC laeuft mit chat und Blaufish

Und leidet nicht der Ehrgeiz der Grossmeister, der Offiziellen,
der Turnierveranstalter, der Schachzeitungen, der Mitgliederzahlen ... wenn sie wissen
die Computer sind soviel besser ?

Vielleicht gibt es da mal eine Untersuchung ? Mit Zahlen


Hallo Guenter
Deine Meinung kann ich nicht teilen. Und vor allem Dein Argument, dass Schachturniere
wegen TCEC ihren Reiz verlieren, trifft m.E völlig ins Leere. Ich schätze, 90% aller Schachspieler
haben keine Ahnung von TCEC. Und von den verbleibenden 10% Computerschächern
gibt es noch immer einige, denen TCEC auch nichts sagt.
Mfg
Kurt
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2019-04-29 16:49 Edited 2019-04-29 16:54
ich hatte zuerst mal Grossmeisterpartien online verfolgt.
Mit Stockfish auf dem Tablet.

Dann fand ich TCEC und es war sofort klar, dass das viel besser ist.
Viele kompetente Kiebitze.
hoehere Qualitaet,
Analysebretter,
evals,
pvs,
alles runterladbar

Frueher fand ich es ganz interessant, bei Schachturnieren zu kiebitzen, mit anderen
die Partien zu besprechen, zu analysieren. Das macht heutzutage keinen Sinn mehr.
Oder im Verein Eroeffnungsvarianten zu analysieren.
Oder eigene gespielte Partien zu besprechen.
Oder "Haengepartien" analysieren.

Ganz zu schweigen vom Fernschach.

--mit Engine wird der Patzer zum Schachgott ---
Parent - - By Hermann Hartl Date 2019-04-29 17:15 Upvotes 2
"Viele kompetente Kiebitze"

Mit Stockfisch am laufen kann man gut "kompetent" sein.....

"Frueher fand ich es ganz interessant, bei Schachturnieren zu kiebitzen, mit anderen
die Partien zu besprechen, zu analysieren. Das macht heutzutage keinen Sinn mehr."

In Baden-Baden schickt sich gerade ein gewisser M. Carlsen an, ein Turnier der Weltklasse mit 7.5/9 Punkten und teilweise faszinierendem Schach zu gewinnen. Ich sage es Dir ganz offen: ich bedauere dich zutiefst, dass du nicht in der Lage bist, diese grandiosen Leistung des derzeitigen Weltmeisters zu geniessen. Menschenschach ist nicht Maschinenschach. Trotzdem ist die Leistung im Menschenschach großartig, trotz oder wegen der dort gemachten Fehler.

"Ganz zu schweigen vom Fernschach."

Du sagst, dass bei TCEC Schach höherer Qualität gezeigt wird. Ich garantiere Dir, dass du im Fernschach Schach allerhöchster Qualität geniessen kannst. Insofern kann ich die zitierte Aussage von Dir nicht nachvollziehen.
Parent - By Guenter Stertenbrink Date 2019-04-29 17:43
die meisten der fuehrenden engine-Programmierer und der Fernschachweltmeister waren dort oft im TCEC-Chat,
in letzter Zeit allerdings weniger

Carlsen ist grossartig aber Stockfish ist noch viel grossartiger

Die Qualitaet im Fernschach ist so gross, dass mittlerweile fast alles remis ist.
_Wegen_ der Engines. Fernschachspielen ist relativ witzlos heutzutage

Hermann Hartl schrieb:

"Viele kompetente Kiebitze"

Mit Stockfisch am laufen kann man gut "kompetent" sein.....

"Frueher fand ich es ganz interessant, bei Schachturnieren zu kiebitzen, mit anderen
die Partien zu besprechen, zu analysieren. Das macht heutzutage keinen Sinn mehr."

In Baden-Baden schickt sich gerade ein gewisser M. Carlsen an, ein Turnier der Weltklasse mit 7.5/9 Punkten und teilweise faszinierendem Schach zu gewinnen. Ich sage es Dir ganz offen: ich bedauere dich zutiefst, dass du nicht in der Lage bist, diese grandiosen Leistung des derzeitigen Weltmeisters zu geniessen. Menschenschach ist nicht Maschinenschach. Trotzdem ist die Leistung im Menschenschach großartig, trotz oder wegen der dort gemachten Fehler.

"Ganz zu schweigen vom Fernschach."

Du sagst, dass bei TCEC Schach höherer Qualität gezeigt wird. Ich garantiere Dir, dass du im Fernschach Schach allerhöchster Qualität geniessen kannst. Insofern kann ich die zitierte Aussage von Dir nicht nachvollziehen.
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2019-04-29 17:48
Guenter Stertenbrink schrieb:

ich hatte zuerst mal Grossmeisterpartien online verfolgt.
Mit Stockfish auf dem Tablet.

Dann fand ich TCEC und es war sofort klar, dass das viel besser ist.
Viele kompetente Kiebitze.
hoehere Qualitaet,
Analysebretter,
evals,
pvs,
alles runterladbar


Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich habe gar nichts gegen TCEC.
Im Gegenteil finde ich TCEC gut. Aber Menschenschach fasziniert mich
trotz allem noch immer sehr stark. Und was die modernen Engines
auf schnellen Rechnern leisten und uns zeigen, verstehen wir so oder
so nicht mehr ... und was man nicht versteht, hat meistens auch keinen
Reiz mehr.

Zitat:
Frueher fand ich es ganz interessant, bei Schachturnieren zu kiebitzen, mit anderen
die Partien zu besprechen, zu analysieren. Das macht heutzutage keinen Sinn mehr.
Oder im Verein Eroeffnungsvarianten zu analysieren.
Oder eigene gespielte Partien zu besprechen.
Oder "Haengepartien" analysieren.


Das alles machen wir noch immer mit grosser Freude und Spass
in unserem Schachverein oder myself manchmal auch zuhause mit
einem passenden Schachpartner.

Zitat:
Ganz zu schweigen vom Fernschach.


Diese spezielle Schachart habe ich praktisch aufgegeben und
spiele so pro Jahr vielleicht noch 2 Partien. Für mich hat FS
den Reiz so ziemlich verloren, weil 85% bis 90% (oder noch mehr)
aller Schachzüge von irgendeinem Rechner stammen und so
betrachtet die Eigenleistung - abgesehen von zeitaufwendigen Vergleichen
und dem Aussscheiden von Zügen - auf ein echt tiefes Niveau sinkt.

--mit Engine wird der Patzer zum Schachgott ---
Parent - By Frank Quisinsky Date 2019-04-30 09:41
Hi Kurt,

also ich habe immer noch ca. 9.000 Personen in meinem Outlook und die meisten schreiben seit Jahren nicht mehr in Schachforen.
Gibt Tage da schreibe ich noch heute 50 E-Mails.
Öffentlicher Informationaustausch wird Allgemein als zu oberflächlich angesehen.

Die spannenden Diskussionen finden eher in E-Mail Gruppen statt.
Viele sind also Foren eher überdrüssig geworden weil keine wirklich neuen Informationen zu entnehmen sind bzw. Zeug was schon lange bekannt ist.

Zur Zeit laufen zum Beispiel spannende Diskussionen wie Spielstärke sinnvoll abgeschwächt werden könnte.
Einen offiziellen Beitrag gibt es ja z. B. in den Wasp News.

Hierzu gingen schon 600 E-Mails in der Gruppe hin- und her.
Im Internet = 0 und so denken jetzt natürlich viele ... kein Thema von Interesse.
In mir bekannten E-Mail Gruppen derzeit das Hauptthema.

Das beobachte ich schon seit Jahren!!
Gibt noch noch wenige Mohikaner die intensiven Austausch in Foren suchen.
Wir beide sind ja Computerschächler alte Schule und wissen das durch einen vernünftigen Austausch annimiert wird.
Annimation steht für Entwicklung!

Nur bei vielen Anwendern ist eine Sättigung eingetreten.
Wie bei allen Dingen die irgendwann nichts besonderes mehr darstellen.
Generationen bedingter Umstand, ein Zeitalter im WWW wird immer kürzer.

Gruß
Frank
Parent - By Tobias Lagemann Date 2019-04-29 17:51 Edited 2019-04-29 17:54
Hallo Günter,

wie viele Mitglieder hat der Deutsche Schachbund, wie viele Mitglieder hat dieses Forum?

Ich glaube nicht, dass man sich um das Nahschach zwischen MenschenSorgen machen muss. Denn am Brett messen sich Menschen mit all ihren Schwächen und Stärken. Dass Engines beim Nachspielen der Partien in Schallendes Gelächter ausbrechen würden, wenn die Lachen könnten, ändert nichts an der Spannnung während der Partei. Es bleibt ein Kräftemessen, auch wenn diese Kräfte weit davon entfernt sind, perfekt zu spielen.

Ich bin übrigens aus beruflichen Gründen nicht mehr in einem Schachverein. Ich kann WG. Arbeit nicht mehr an Mannschaftskämpfen teilnehmen.

Ich schaue übrigens auch im Internet lieber bei Turnieren unter Menschen vorbei, als bei Engineturnieren

Viele Grüße
Tobias
Parent - By Thorsten Czub Date 2019-04-29 22:59
Das Problem ist maschinenschach. Also künstliche Dummheit. Das Gegenteil von künstliche Intelligenz.
Programme die dumm sind sind stärker als Menschen im Schach. Aber sie spielen ohne Plan.

Spielen ohne Plan ist wie blind sein.
- - By Guenter Stertenbrink Date 2019-04-29 14:33
danke fuer die Antworten.

Die Popularitaet von Schach orientiert sich stark an solchen (Weltmeister-) Idolen. deren Mythos
durch die Computer in Frage gestellt wird. Fischer in USA, Anand in Indien.
Fuer die Grossmeister scheint es nur zu funktionieren, wenn sie nicht/kaum gegen Computer spielen
und die Computer so gut wie moeglich ignorieren.
Eroeffnungsbuecher zitieren noch immer Menschenpartien anstatt der besseren Computerpartien.
Der Ehrgeiz tolle einmalige Patien zu spielen , Eroeffnungsvarianten zu erfinden ist dahin.
-------------------------------------
https://www.schachbund.de/files/dsb/images/2017/01/mitgliederentwicklung_gesamt.jpg
--------------------------

dieses survey von 2012 fand ich just , kannte ich noch nicht:
https://www.chess.com/news/view/how-popular-is-chess-8306
Parent - - By Benno Hartwig Date 2019-04-29 16:27 Edited 2019-04-29 16:32

> Die Popularitaet von Schach orientiert sich stark an solchen (Weltmeister-) Idolen. deren Mythos durch die Computer in Frage gestellt wird.


Der Mythos des unbegreiflichen über-über-Hirns, so Betrachter denn davon fasziniert waren, mag gelitten haben.
Der Sport ist aber begreifbarer und damit durchaus für den Durchschnittsmenschen interessanter geworden. Finde ich.

Und das Schach selbst ist vielfältiger geworden.
Und die Themenfelder, auf denen schlaue Leute erfolgreich sein können, auch! Und ich denke dabei an die Engine-Entwickler, die mit neuen Ideen das Computerschach voranbrachten. So oft auch dann noch voranbrachten, wenn man schon glaubte
"Es ist ausgereizt, jetzt kann nur noch ein wenig an den Bewertungsroutinen gepfriemelt werden!" Weit gefehlt, so oft.

Benno

PS:

> Der Ehrgeiz tolle einmalige Partien zu spielen … ist dahin.


Wie kommst du darauf, dass man sich darum heute weniger bemüht als früher, dass man sich drüber ggf. weniger freut?
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2019-04-29 16:41
ich meine jetzt die Grossmeister, die beruehmten Partien die dann in die Buecher kommen.
Die Eroeffnungsneuerungen, die ueberraschenden Opfer.
Das "erledigen" jetzt die Computer.

Logischerweise ist man im Computerforum etwas positiver fuer Schachcomputer eingestellt.

Aber wie denkt der Durchschnittsschachspieler ?
Parent - By Benno Hartwig Date 2019-04-30 06:08
Ja, ok, das Glück, eine "unsterbliche Partie" produziert zu haben, würde heute wohl noch intensiver empfunden (und auch gewollt sein),
aber die Chance dazu wäre heute geringer, weil jeder Interessierte mit Computerunterstützung die Partie auseinandernehmen kann und vermutlich auch in dem Sahnestück unschöne Stellen entdeckt, oder zumindest Fehler "die der andere ja auch machte!"

Das mystische, übernatürliche, dieser Superhirnflair findet nicht mehr in der Weise statt wie früher.

Benno
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2019-04-29 16:48
Guenter Stertenbrink schrieb:

danke fuer die Antworten.

Die Popularitaet von Schach orientiert sich stark an solchen (Weltmeister-) Idolen. deren Mythos
durch die Computer in Frage gestellt wird. Fischer in USA, Anand in Indien.
Fuer die Grossmeister scheint es nur zu funktionieren, wenn sie nicht/kaum gegen Computer spielen
und die Computer so gut wie moeglich ignorieren.
Eroeffnungsbuecher zitieren noch immer Menschenpartien anstatt der besseren Computerpartien.
Der Ehrgeiz tolle einmalige Patien zu spielen , Eroeffnungsvarianten zu erfinden ist dahin.
-------------------------------------
<a class='ura' href='https://www.schachbund.de/files/dsb/images/2017/01/mitgliederentwicklung_gesamt.jpg'>https://www.schachbund.de/files/dsb/images/2017/01/mitgliederentwicklung_gesamt.jpg</a>
--------------------------

dieses survey von 2012 fand ich just , kannte ich noch nicht:
<a class='ura' href='https://www.chess.com/news/view/how-popular-is-chess-8306'>https://www.chess.com/news/view/how-popular-is-chess-8306</a>


Hallo Guenter
Die sinkende Mitgliederzahl hat nichts mit Computerschach zu tun. Das ist
eine allgemein bekannte gesellschaftliche Entwicklung. Man will (sich) nicht
a) in einem Verein engagieren
b) zu festen Zeiten irgendwo teilnehmen und
c) dann vielleicht einmal im Jahr noch für einen besonderen Anlass mitarbeiten
Gruss
Kurt
Parent - By Frank Quisinsky Date 2019-04-30 09:14 Edited 2019-04-30 09:18
Hi Kurt,

denke TCEC oder auch im heutigen Zeitalter die tausendste Fish Engine sind eher unbedeutet für diese Frage.
Das sind eher Freak Sachen die Allgemein nicht sonderlich interessieren.
Für mich klar zu sehen, dass heute das Interesse an starke Engines eher rückläufig ist.
Gibt zu viele davon die auf einem höheren Level als der Weltmeister spielen.
Maximal ist der Spielstil dieser Engines interessant oder die für Analysezwecke zu nutzen.

Grundsätzlich haben sich die Bezugsquellen / Medien in den letzten 30 Jahren verschoben.
Seinerzeit waren schon allein deswegen viele in den Vereinen um überhaupt Informationen aufzuschnappen.

Wir hatten die Schachzeitschriften und die Vereine als Quelle.
Dann kamen z. B. im Schachcomputerzeitalter die Kaufhäuser dazu und hier da mehr im TV zum Thema.

Dann kam verstärkt das Internet und auch die Schachserver.
Denke eher, dass durch die Schachserver weniger Leute ein Interesse an Schachvereinen haben.
Kenne viele die noch sporadisch im Schachverein Mitglied sind und in Ihrer Freizeit lieber auf einem Schachserver spielen.

Auch die Zeitschriften haben heute weniger Leser als einst.
Schachcomputerzeitschriften gibt es schon lange nicht mehr.

Im Internet haben sich dann viele Gruppen gebildet.
Das Thema Computerschach ist heute weit gesplittet, früher waren eher alle Interessengruppen zusammen, siehe z. B. die Themen die in den früheren Foren abgehandelt wurden (z. B. dem Gambit-Soft Forum als erstes deutsches Computerschachforum, lange vor dem CSS Forum, dem Arena Forum und andere die es mal gab).

Alles wieder zu vereinen ist heute sicherlich schier unmöglich.
Dieses Forum entwickelt sich auch mehr und mehr zu einem Freak-Forum für TCEC oder dem ganzen Fish Zeug.
Auch in TalkChess gehen mehr und mehr die Themen aus.

Es gibt heute einfach zu viel zu jedem erdenklichen Thema.
Und Überangebote fördern nicht direkt den Drang zu entwickeln.
Überangebote sind und waren stets verantwortlich für "Stillstand", sicherlich kein Geheimnis.

Letztendlich wird Schach / Großmeisterschach immer interessant sein.
Daran ändern Schachprogramme nichts, die von mir aus auch mit 4.000 Elo daher kommen könnten, wen interessierts!
Sind nur wenige die wegen 4.000 Elo Computerschach das Interesse am Großmeisterschach oder Schach in Vereinen verlieren.

Schach ist und bleibt ein Kampf auf 64 Feldern.
Dieser Kampf ist und bleibt interessant ganz egal wie stark die Kontrahenten sind.
Und für Menschen ist es eh interessanter Wettkämpfe zu folgen deren Züge der Partien zu erklären sind und vor allem verstanden werden.

Persönlich finde ich es schade das wir entwickelte Spiesltärke nicht für neue Anwendungen nutzen.
Da gibt es x Ideen die interessant sind aber 0 laufende Entwicklungen.

Potential etwas interessantes zu entwickeln wird also meines Erachtens nie ausgehen.

Viele Grüße
Frank
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