Hallo Ingo!
Wie lauter die Motive von welchem der an sich als honorig bekannten Leute, die das unterschrieben haben, ist natürlich eine interessante Frage an sich.
Jedenfalls wäre die Petition viel leiser (höchstens noch halblauter
) geworden, hätten nicht alle unterschrieben, und für manch einen mag die Devise daher auch gelautet haben: wenn wir nicht alle unterschreiben, können wir's auch gleich lassen.
Soviel zu der mathematischen These, die hier auch schon diskutiert wurde, würde es mehr oder weniger zählen, wenn ein jeder Einzelne seinen eigenen Brief mehr oder weniger offen geschrieben hätte.
Dass der im talkchess zuletzt, als ich geschaut hab, einzig verbliebene thread, der ja aus ein paar aus dem Boden geschossenen gärtnerisch zurechtgestutzt wurde, namentlich die Weltmeisterschaftswürden erwähnt, zeigt, dass die Motive jedenfalls auch sportlicher Natur sind.
Im Ernst, man kann so tun, wie Frank, als ob man David Levy gar nicht kennt (ich nehme an, er wird ihm einfach entfallen sein, so lang wie Frank dabei ist
), muss man aber gar nicht, weil die Institution, der er hier vorsteht, und für die er sich hier mit der Sache auseinandersetzten muss, ist keine, die sich explicit um Schachspielerinteressen kümmert, auch wenn man das meinen könnte, weil ja Levy Schachspielern vielleicht sogar besser bekannt ist, denn Computerspielern.
Die Vereinigung, die sich mit Computerspielen aller Art befasst, hat andere Interessen als die "community" der Computerschachspieler und ganz andere als die der Schachspieler.
Ich befürchte, die Spaltung, die zwischen diesen größeren Subgruppen schon immer bestanden hat, wird mit derlei Aktionen einfach wieder eine Nummer weiter aufgerissen.
Computerspieler, die irgendwas am Computer spielen, gibt es viele, die Teilmenge der Computerschachspieler spaltet sich in zwei weitere, deren Größenverhältnisse ich nicht abschätzen mag, diejenigen die vorwiegend Schach mit dem Computer und solche, die vorwiegend irgendwas mit dem Computer, z.B. auch Schach spielen.
Dann gibt's noch die vielleicht zahlenmäßig immer noch größte Einzelgruppe, die Schachspieler, die sind heutzutage mehr oder weniger gezwungen, Schach mehr oder weniger auch mit dem Computer zu spielen, auch wenn sie ansonsten vielleicht eigentlich lieber nur Schach spielen würden.
Diese letzte und vielleicht marktpolitisch und schachcomputerprogrammierwirtschaftlich betrachtet immer noch am wenigsten erschlossene Wähler- und Käuferschar wird durch offene Briefe von Programmierern an eine (wieder mit Frank zu sprechen) weitgehend unbekannte Dachorganisation ICGA und einen (mehr oder weniger zufällig derzeit, wenn auch schon lange) Schachspieler an ihrer Spitze meiner Meinung nach nicht sehr laut (daher eher unlauter, less loud even if unsophisticated
) angesprochen, eher halblaut, so gut die Absichten auch sein mögen.