Robert Bauer schrieb:
Andrerseits wissen wir mittlerweile, dass die Inzucht bei den Engines ein selbstgemachtes Problem ist. Die Stockfische führen zwar die Tabelle an, sind aber bei weitem nicht ohne Schwäche, und das ist nicht durch die Einführung von MonteCarlo oder vermeintlicher CI alleine auszumerzen, sondern viele Faktoren spielen eine Rolle. Die Diversität der Ansätze hoch zu halten und das beste daraus zu gewinnen, ist die Forderung an eine wirklich gute Engine.
Das ist verdammt richtig.
Und jetzt nur mehr in Richtung "AI im Zero- Prinzip" zu gehen, wäre einfach nur Programmierer- Faulheit, meiner Meinung nach, "lassen wir das Dingens doch selber drauf kommen, dann müssen wir uns natürlich raushalten, brauchen uns aber auch nicht anzustrengen".
Nicht einmal mehr bei der Entwicklungskontrolle.
Wie intelligent die einzelne Anwendung da wirklich ist, wird durch die bloße Nutzung von NNs noch überhaupt nicht gesagt, es kommt einzig und allein auf die Ergebnisse an, und dann sind "Elo" einfach auch noch absolut kein Maß für "intelligent" in diesem Zusammenhang, nicht einmal für "schachlich intelligent", sondern bloß für eine Performance im direkten Eng-Eng-Match gegen bestimmte Gegner aus bestimmten Stellungen heraus.
Was, z.B., wenn Leela einfach mal vielleicht wirklich "gelernt" hat, ausgeglichene grundstellungsnahe Eröffnungsstellungen gegen andere Engines, die das noch schlechter können als sie, gut auszuspielen und diejenigen Verwicklungen, die ihr schlechter als den vorhandenen Gegnern liegen, zu vermeiden. Das bringt Elo, weil die Eröffnungsbehandlung dreimal gezählt wird im Eng-Eng-Match, in der Eröffnung und im Mittelspiel und im Endspiel jeweils noch einmal, weil die Stellungen, die im Mittelspiel und im Endspiel aufs Brett kommen, von denen abhängen, die in der Eröffnung gewählt werden.
Was hilft das bei komplexeren Stellungen tiefer in der Eröffnungstheorie, bei Mittelspiel- und Endspielanalysen?
Die nach Jahr und Tag immer noch nur in Ansätzen vorhandenen, hart codierbaren, für mich schachlich "intelligenten" Hoffnungsträger waren und sind:
Hashlernen, Stellungslernen, shared analysis, shared hash, Buchlernen (nicht nur das sture rein statistische vom GUI, sondern Buchlernen durch automatisches Forward- Backward und eigene Algorithmen, eventuell auch wieder sogar nur bedingt abhängig von einer einzelnen primär analysierenden Engine, Algorithmen, die Algorithmen reiten) wie es Thomas Zipproth fürs Cerebellum nutzt.
Ceterum censeo...
Wie schaut's aus mit BrainLeela, Thomas?!