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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Ab welcher ELO Zahl macht die Verdopplung der Hardwarepower keinen Sinn mehr?
- - By Tom Paul Date 2018-05-19 13:39
Weil die Engine durch die Verdoppelung der Hardwarepower nur noch 0 bis 10 ELO stärker spielt.
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2018-05-20 06:57 Edited 2018-05-20 07:03
Hallo,

ich denke, wenn die Spielstärke einer Engine eine Grenze von max. möglicher Menschenspielstärke erreicht hat (ca. 2850 - 2900 Elo) entscheidet nur noch der Spielstil aus menschlicher Sichtweise. Weil alles andere ist für uns nicht mehr logisch nachvollziehbar bzw. wirklich erfassbar. Ob dann eine Engine bei 3500 oder 2900 Elo liegt ist für mich persönlich also nicht mehr wichtig bzw. ist es mir völlig egal. Spannender eher wenn eine Engine so bei ca. 2600 - 2700 liegt, dann ist es reizvoll dagegen selbst zu spielen um vielleicht den Sieg im Selbstspiel mal zu schaffen.

Höhere Spielstärke wird also für mich immer uninteressanter wenn denn ...
Die Spielstärke "nur" im Übergang zum Endspiel erreicht wird. Aus menschlicher Sicht ist es nach wie vor spannend wenn spektakuläre Züge bei vielen Figuren auf dem Brett gespielt werden. Eine Engine äußerst aggressiv spielt und direkte Königsangriffe versucht (das Salz in der Suppe).

Nach wie vor sind die Optionen einer Engine von Wichtigkeit.
UCI Support und Möglichkeiten durch logische Einstellungen Spielstileigenschaften zu verändern. Abschwächung der Spielstile ist nach wie vor ein Thema. Keine Abstürze, korrekte Mattanzeigen, Remisvermeidung etc..

Mit anderen Worten ...
Spielstärke über 2900 Elo ist so interessant wie der berühmte Sack Reis in China.
Kann kein Mensch auf Erden wirklich selbst geistig erfassen.

Hardware spielt dabei immer weniger eine Rolle.
Viele Cores sind interessant für Messungen von Engine Spielstärke auf einen Core oder gleichzeitiger Analysen vieler Engines zu ausgewählten Stellungen.

Würde ich anders denken würde ich mir selbst etwas vor machen, würde auf etwas Wert legen was menschlich nicht mehr nachvollziehbar ist.
Dann wird es sinnentfremdend weil die Suche nach der Superlative ins Nirwana führt.

Gruß
Frank

LZero zeigt es schön auf.
Menschen wollen dagegen selbst spielen, warum wohl.
Spielstil könnte anders sein, ich kann dagegegen gewinnen.
Aus versteckter logischer Denke heraus im Unterbewusstsein ohne das es wahrscheinlich die meisten Spieler zugeben würden.
Psychologier Kniefall, mehr ist das nicht.
Parent - By Frank Quisinsky Date 2018-05-20 07:09 Edited 2018-05-20 07:41
Hi,

was ich geil finde ist feste Suchtiefe.
Ich suche gerade eine Engine die Wasp bei Suchtiefe 8 Halbzüge schlägt.
So ein Mist, ich werde nicht fündig.

Rohe Gewalt durch eine immer tiefere Suche war das Geheimnis für den Spielstärkefortschritt.
Schachwissen bleibt auf der Strecke.

Ein dummes schnelles Programm mit enorm hoher Spielstärke und plys ...
So ein Teil wird nie und nimmer zu meinen Favoriten zählen, bin selbst kein Computer.

Ich will hüpfen!
Viele richtigen Züge durch menschliches Wissen und schneller Ermittlung.
Das rockt, mein Hirn versucht zu folgen und zu verstehen.

Gruß
Frank
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2018-05-20 08:35 Edited 2018-05-20 08:37
musst du mal Fernschach spielen oder Stellungen analysieren, dann ist 2900 oder 3500 nicht mehr egal

Oder engine-Turniere .. das hattest du schon mit FCP
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2018-05-20 08:50
Hi Guenter,

um mir noch mehr vorzumachen, teuere Hardware zu kaufen um Engines laufen zu lassen und hier und da mal den zweit besten oder drittbesten Zug zu wählen bzw. zu entscheiden ... um dann sagen zu können, das habe ich zusammengetellt aus meinen eigenen Analysen. Das nicht mehr mitkommende menschliche Hirn stellt etwas zusammen was gut ausschaut mit menschlichen Zufallsgenerator und macht sich vor ... mit diesem Zug irritiere ich meinen Gegner. Der Gegner ist nicht irritiert weil er selbst nicht durchblickt, dann wieder seine Hardware mit der Stellung beglückt.

Fernschach ...
Würde es in Grönland den Sack Reis geben.
Interessiert mich so viel als wenn in Grönland der Sack Reis umfällt.
Bin da ganz ehrlich!

Und je stärker die Engines werden ... desto weniger interessiert mich Fernschach.
Würde z. B. niemals aber auch niemals nur ein einziges Fernschachbuch in meine Bücher-Sammlung holen.
Das wäre mir immer ein Dorn im Auge.

Aber jeder soll Spaß haben und wenn andere an solche Dinge Spaß haben, bitte!

Gruß
Frank
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2018-05-20 10:12
deine Engine-Turniere -
das war aber doch primaer, um die besten der besten zu unterscheiden
und ihnen ein Rating zu geben ?!

> http://www.amateurschach.de (FCP Rating List)
Parent - By Frank Quisinsky Date 2018-05-20 10:28 Edited 2018-05-20 11:07
Hi Guenther,

bei meinen Engine Turnieren interessieren mich nur die Kurzpartien bzw. teils wegen den gespielten Eröffnungen.
Sonst interessieren mich Eng-Eng Partien nicht!
Bzw. nicht mehr so wie in der Vergangenheit weil ich über Spielstile genug weiß.

Die Ratinglisten erspielte ich zum Zwecke der Bucherstellung als Grund Nummer 1.
Aber mit dem Thema bin ich auch durch, FEOBOS steht genau so wie ich es immer wollte.
Kann da nichts mehr verbessern.

Gruß
Frank
Parent - - By Benno Hartwig Date 2018-05-20 09:16

> ich denke, wenn die Spielstärke einer Engine eine Grenze von max. möglicher Menschenspielstärke erreicht hat...


Das kommt mir so vor, Frank, als würde jemand sagen:
"Sportgeräte interessieren nur so lange, wie sie nicht schneller sind als ein 100m-Läufer unterwegs sind."
Ich hingegen finde auch Fahrräder und Formel-1-Autos interessant.

Ich finde (vor allem aus Sicht der Programmierung und der Methodik, maschinell Spielstärke in möglichst große Höhen zu bringen) auch superspannend, wenn auch langfristig immer weitere Spielstärkesprünge geschafft werden. (Formel-1-Rennwagen, und wen schert, dass der Mensch viel langsamer läuft. Dass die Lauffähigkeit der Menschen dadurch unterstützt würde, erwartet doch auch niemand.).

Benno
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2018-05-20 10:29 Edited 2018-05-20 11:03
Hi Gerd,

wenn eine Spielstärke nicht mehr erfasst werden kann macht das Streben nach immer mehr keinen Sinn mehr.

Wenn festgestellt wird das bei einem 100-Meter Lauf die maximal menschliche Leistung 9,3 beträgt und ein Mensch schafft dann die 9,6 könnte ich mich auf solche Wettbewerbe freuen in der Hoffnung ich sehe mal eine 9,5. Dann ist die Spannungskomponente noch da. Würde da plötzlich ein Außerirdischer mitrennen der dann auf 8,1 kommt, dies nicht mehr vergleichbar zu irgend etwas ist ... würde der Sport plötzlich den Reiz verlieren.

Menschen verlieren den Reiz an etwas wenn die Superlative erreicht ist.
Das Medieninteresse läßt nach erst Recht bei Personen die sich viele Jahre intensiver mit solchen Dingen beschäftigt haben.

Beim Schach ist die Gefahr also sehr hoch, dass plötzlich der Reiz nachläßt.
Da Schach aber viele Varianten hat ... kann das auch bei extremer Ausübung immer wieder reinzvoll sein, wenn nicht immer gleiches gemacht wird und viele mögliche Perspektiven betrachtet werden.

Gruß
Frank
Parent - - By Reinhold Stibi Date 2018-05-20 11:41
Hi Frank,

eine weitere Verbesserung der Spielstärke von Engines über 3600 Elo  kann noch im taktischen Bereich gut menschlich
nachvollzogen werden.

Es gibt doch noch einige Stellungen wo man sagen könnte dass es schön wäre, wenn z.B. Stockfish 9 diese schneller lösen könnte.
Bei einer Verdoppelung der Hardwarestärke würden dann diese in der halben Zeit gelöst. Ein gutes Beispiel dazu ist meine
kürzlich angeführte Teststellung mit Doppelopfer wo zur 17.Sg6: ! langfristig gewinnt ( Helbig-Dahl, PF-op. Mehlingen  GER 05  1992).

Du legst sehr großen Wert auf den Spielstil. M.E. hat Stockfisch 9 da überhaupt keine Schwächen mehr. Stockfish 9 spielt perfekt
aus der Eröffnung, im Mittelspiel und im Endspiel.

Wenn ich gegen Stockfish 9 spiele, werde ich in der Regel nach 20 Zügen zusammengeschoben, egal ob ich auf Verteidigung oder
Angriff spiele. Stockfish 9 (und auch andere Engines) spielen enorm angriffslustig. Da nützt einigeln überhaupt nicht.

Wenn ich gegen Stockfish 9 spiele (auch nur mit einem Thread] habe ich den Eindruck dass ich nur noch Klötzchen schieben kann obwohl ich doch viele
Turniere gewinnen habe. 
Wie stark Stockfish  schon aus der Eröffnung spielt, zeigt z.B. besonders die Partie Stockfish Version 30.11.14 gegen Komodo 8
TCEC S7 18. Partie Stufe 4 aus 2014 mit 11.g4. Dieser Zug bedeutet Angriffslust pur.

Werde in Bälde noch über Brettcomputer schreiben. 

Gruß
Reinhold
Parent - - By Reinhold Stibi Date 2018-05-20 11:53
Nachtrag:
LZero finde ich z.Zt.  uninteressant, höchstens zum experimentieren.

Das interessante an Schachengines ist doch die taktische Stärke und da scheint LZero erhebliche
Schwächen zu haben.

Ich wünschte mir von ChessBase dass LZero dort einfach eingebunden werden könnte.

Ist halt etwas Neues, womit man sich mit Computerschach beschäftigen könnte.
Auf einem Computer habe ich eine NVIDEA Geforce 1060. Die müsste reichen; mehr Geld möchte
ich für eine Grafikkarte nicht ausgeben.
Parent - By Frank Quisinsky Date 2018-05-20 12:12
Hi Reinhold,

sage ich doch.
Er Reiz ist gegen ein neue Idee im Computerschach noch Chancen zu haben.
Und plötzlich sind wieder alle hell wach.

Denke das ist eher der Reiz an LZero.
Würde LZero z. B. die Stockfish Stärke erreich haben ... würde auch bedingt darüber diskutiert.

Ist ist immer nur der Weg zum Ziel interessant.
Das Ziel selbst eher uninteressant.

Gruß
Frank
Parent - By Frank Quisinsky Date 2018-05-20 11:57 Edited 2018-05-20 12:08
Hi Reinhold,

Stockfish hat keine Schwächen. Würde zwar nicht sagen spielt die Eröffnung perfekt aber ich kann auch nicht sagen, spielt die Eröffnung nicht perfekt. Sehe hier und da mal andere Züge die gut sind und Stockfish nicht auf Plan hat. Fraglich ist, ob die besser sind. Gegen Stockfish, Komodo oder Houdini zu spielen ... macht keinen Sinn für mich. Da würde es nur darum gehen ein schnelles Remis zu erreichen. Selbst mit meinem ganzen Wissen zu Skandinavisch gehe ich nach spätestens 35 Zügen sang und klanglos unter wenn die Eröffnung auf dem Brett ist. Eine kleine Ungenauigkeit reicht schon aus. Selbst in meiner absolute sicheren Skandinavisch Variante (gebe ich die ersten 8 Züge vor) kann ich zwar das Mittelspiel halten aber auch hier ... spätes Mittelspiel / Übergang Endspiel ... FEIERABEND. Und wenn ich dann vor dem Schachbrett sitze schüttle ich jedes Mal den Kopf weil ich nicht weiß warum ich diese Partie eigentlich gerade verliere. Verstehe die Züge gar nicht die zum Gewinn führen, würde die teils nie und nimmer selbst spielen.

Hatte eine solche Variante die Tage auf dem Brett.
Angetreten gegen Fizbo.

Wollte Fizbo mal zeigen wie aus einer ruhigen Skandinavisch Stellung ein Angriff gezaubert werden kann. Voll motiviert in die Partie gegangen. Lief alles nach Plan und mein Angriff sah richtig gut aus. Fizbo spielte in der Mitte blöd rum und sah meinen Angriff am Königsflügel gar nicht. Freute mich schon weil Läufer und Türme in Position waren und die offenen Linien auch erreicht wurden. Plötzlich kam der Einschlag in der Mitte. Ich wusste gar wie mir geschieht, Welt nicht mehr verstanden ... stand doch so gut. Hätte drauf wetten können ich gewinne schnell, tatsächlich wurde ich durch ein geiles Opfer in der Mitte zusammengeschoben wie ein Anfänger, dieses dumme Ding. Wollte nicht rochieren und die vorbereitendenen Züge zur Rochade dem Angriff geben. Das war mein Fehler in der Partie. Sah was auf mich zukommen wird, erst 3 volle Züge später und hatte mir schon runde 10-15 Minuten pro Zug Zeit genommen. Was glaubst Du denn was meine Figuren auf dem Brett blöd geschaut haben. Die waren genauso siegessicher wie ich.

Gruß
Frank

Ja, für taktische Analysen bei vielen Figuren auf dem Brett setze ich Stockfish, Komodo und Houdini gern ein. Aber da gibt es auch andere Programme wie Wasp oder Fizbo die außerordentliche Ideen haben. Computerschach heute ist so eine Art "Zurückgeführte Kausalität". Irgendwie vom Ende der Partie aus gesehen zu immer mehr Figuren auf dem Feld bzw. zum Beginn zurückgeführt das perfekte Schach. Oder anders, je weniger Figuren auf dem Brett desto perfekter das Schach. Reizvoll daher nach wie vor die Situation bei vielen Figuren auf dem Brett, sprich Eröffnung und frühes Mittelspiel.

Denke ich sollte besser versuchen meinen Schatten zu überholen.
Das ist erfolgversprechender als gegen Stockfish, Houdini oder Komodo zu gewinnen.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2018-05-20 22:18

> Menschen verlieren den Reiz an etwas wenn die Superlative erreicht ist.


Superlative?
Wenn perfektes Spiel erreicht wäre, könnte deine Aussage stimmen.
Davon ist und bleibt man aber weit entfernt.
Und deine These, dass Spielstärken deutlich über der der Menschen "nicht mehr erfasst" werden können, halte ich für abenteuerlich.
Es kommt darauf an, sich auf eine geeignete Definition solcher Spielstärken zu einigen. IMHO sehr sinnvoll möglich. Dann kann man auch erfassen.
Benno
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2018-05-21 05:37 Edited 2018-05-21 05:44
Hallo Benno,

sorry, aber wenn 2.850 erreicht ist, kann kein Mensch auf Dauer gegen eine solche Engine mehr gewinnen.
Was darüber hinaus geht ist die Jagd nach der Superlative aus menschlicher Sicht.

Es spielt keine Rolle ob "perfekt oder nicht" wenn kein Mensch auf Erden dauerhaft eine Chance hat.
Aus menschlicher Sicht beginnt also ab 2.850 die Jagd nach der Superlative.

Weil die Superlative ist 2.850!

Wenn ein Mensch 2.850 selbst erfassen kann, würde er dieses Level haben.
Hat aber niemand ...

Abenteuerlich empfinde ich eher Deine Aussage, streng genommen weit weg von irgend einer Realität.
Und genau das halte ich auch für problematisch beim Computerschach. Etwas hinterherzujagen was
weit über das mögliche nicht mehr zu erfassende Level liegt.

Erreicht eine Engine 2.850 Elo ist die Grenze erreicht.
Was darüber hinaus geht ist aus menschlicher Sicht nicht mehr erfassbar und mithin zunächst mal egal.

Für mich persönlich sind dann andere Kriterien maßgebend.
Schöner Spielstil aus meiner Spielstärkesicht ist dann einzig und allein entscheidend.
Warum sollte ich mich sonst mit einer Engine beschäftigen?

Weil die 3.500 Elo hat ... völliger Quatsch!

Wir haben derzeit ca. 40 Engines die um 2.850 liegen bzw. drüber sind.
Insofern sind die für mich zunächst mal alle gleich zu bewerten.
Wie weit die über 2.850 Elo liegen ist egal, interessiert mich nicht mehr weil die maximal mögliche menschliche
Leistung ab hier erreicht wurde.

Meine Sichtweise!
OK, muss nicht Deine sein ... ist klar!

Gruß
Frank
Parent - By Frank Quisinsky Date 2018-05-21 05:56 Edited 2018-05-21 06:15
Einzig und allein interessan könnte noch sein ...

Wie hoch können Menschen das max. Level treiben, wenn Sie versuchen den Weg zu einer höheren Spielstärke, welche Engines erreichen, zu treiben. Eng-Eng Partien auf hohem Level haben einen sehr hohen Partiedurchschnitt. Die enorm hohen Spielstärken solcher Engines werden durch immer perfekteres Spiel in der Übergang zum Endspiel getrieben. Die langen Vorausberechnungen in dieser Spielphase der spielstärksten Engines sprengt das menschliche Gehirn. Menschpartien werden meist im Mittelspiel bzw. späten Mittelspiel entschieden, klar wir bewegen uns über 600 Elo drunter, geht der Zügedurchschnitt nach unten.

Für Menschen daher interessant was noch erfassbar ist.
Wir entwickeln die Pläne nach der Eröffnung und im Mittelspiel.
Was können uns hier die Engines mitgeben!?

Das ist interessant, viele Figuren auf dem Brett bedeutet: Wir können versuchen die erhöhe Spielstärke zu verstehen ... aber auch nur noch die Großmeister bzw. unter GM Level maximal wir durch längere Analysen. Aber auch nur dann wenn uns vorgegeben wird was richtig ist. Wenn Du ältere Schachbücher liest und Engines mitlaufen läßt wird es klar. Heute sind wir nur schlau, weil wir die Engines haben, früher musste alles hart erarbeitet werden und viele fehlerhafte Kommentare sind zu lesen.

Bedeutet:
Die Spielphase in der TOP-Engines die hohe Spielstärke erreichen ist aus menschlicher Sicht nicht mehr nachzuvollziehen (Übergang Endspiel).
Die Spielstärke der TOP-Engines geht runter bei vielen Figuren auf dem Brett, hier ist es noch interessant ... sowieso interessant weil atemberaubende Kombinationen nehmen wir eher bei vielen Figuren auf dem Brett war als bei wenigen.

Sehe den Reiz seit vielen Jahren nur noch im frühen Mittelspiel bei Eng-Eng Partien. Spielen zwei Engines fast perfekt in den Partiephasen danach, ist zusehen bei häufiger Remis aus menschlicher Sicht eh langweilig. Es wird nichts mehr verstanden und es fehlt an atemberaubenden Kombinationen die wir noch erfassen können (weil wir übersehen, das es gute Züge bei weniger Figuen gibt ... und mithin empfinden wir Endspiele zwischen Top-Engines meist als langweilig).

Logische Schlußfolgerung:
Wie gut und aufregend ist der Spielstil einer Engine im Mittelspiel (was erfassbar ist).
Spielt eine Engine wie z. B. Fizbo ein angriffslustiges Schach beginnen wir zu hüpfen.
Spielt eine Engine, die auf dem Level von Fizbo ist, trocken bis Übergang Endspiel ... wird nicht gehüpft.
Wir bleiben unbehüpft kopfmäßig verankert sitzen ... sprich die Äuglein fallen vor lauter Langeweile zu.

z. B. ein moderner Schachcomputer:
Heute können wir den steuern.
Packender Spielstil im Mittelspiel, Level sollte nicht über 2.600 gehen und abzustufbar sein.
Das perfekte menschliche Trainingswerkzeug ist geboren.

Was ich sagen will.
Heute haben wir alle Möglichkeiten etwas zu konzipieren ... zu Mephisto Zeiten waren wir eher entwicklungsmäßig unterwegs.

Gruß
Frank
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2018-05-21 06:11
die Elozahl haengt doch von der Bedenkzeit ab.

Und die menschliche Elo wird besser, wenn man am Brett analysieren darf,
sich Notizen machen darf, Zuege zuruecknehmen darf, Buecher benutzen darf etc.

Sieh die 3500er-engine als eine 2850er, die das Ergebnis schon nach 1s liefert statt nach 2 Stunden !
Parent - - By Frank Quisinsky Date 2018-05-21 06:24 Edited 2018-05-21 06:30
Hi Guenter,

klar, benutzen wir alle Werkzeuge die uns gegeben werden machen wir weniger Fehler.
Kleine Ungenauigkeiten und die Partie ist hinüber.

Je weniger Fehler, desto höher die Spielstärke.
Je mehr Werkzeuge benutzt werden desto höher die Spielstärke.

Ich bezweifle aber ob wir durchschnittlich die Spielstärke durch höhere Bedenkzeit ohne Werkzeuge steigern können.
Merke das immer selbst wenn ich spiele. Je länger ich über einen Zug nachdenke desto fehleranfälliger wird der eher.
Spiele ich intuitiv nach Bildern (wo müssen die Figuren stehen, wissen wir) spiele ich stärker.

Wirklich ein Problem!
Wenn wir länger über einen Zug nachdenken sehen wir meist mehr gute Züge.
Wir müssen einen auswählen. Die Auswahl wird aber oftmals dann falsch getroffen.

Glaube Anand hat das auch mal über seine Fähigkeiten geschrieben, glaube es war Anand.

Erinnere mich an die küzlich gespielte bei TMET gegen MMII.
Ich hatte 4 gute Züge bei einer schnellen Gewinnpartie, so dachte ich.
Es waren aber nur drei und ich spielte den schlechteren vierten Zug nach längerer Überlegung.
MM II sah das nicht und verlor dennoch schnell.

Aber bei der späteren Analyse hätte MM II durch den von mir gespielten wieder ausgeleichen können.
Und der Zug sah besser aus als die anderen drei ... sah diesen Zug nach längerem Nachdenken.
Hätte ich intuitiv gespielt ... hätte ich den richtigen Zug ausgespielt.

Interessant ist:
Spiele ich die Schachpartie zu 50% optimal = 2200 Elo.
Spielt MM II zu 30% optimal = 1900 Elo.
Spielt GM zu 75% optimal = 2500 Elo.
Spielt SF zu 95% optimal = 3300 Elo.

Selbst mit allen Werkzeugen spielt kein Mensch zu 95% optimal weil eine kleine Ungenauigkeit ...
Es sein denn der Mensch setzt sämtliche Engines auf vielen Cores ... Fernschach Käse.

Hat nichts mehr mit Schach zu tun!
Fehlt es der Schachpartie an Ungenauigkeiten ist der Reiz weg, nicht mehr menschlich!

Gruß
Frank
Parent - - By Guenter Stertenbrink Date 2018-05-21 08:54
das ist im allgemeinen aber nicht so.
Je hoeher die Bedenkzeit, je hoeher die Spielstaerke.

Ich kannte eher die Leute, die, egal wieviel Zeit du denen gabst, die kamen immer wieder
in unverstaendliche Zeitnot. Mich selber will ich da nicht ganz ausnehmen.

Du solltest vielleicht mal versuchen, die Hauptvarianten aufzuschreiben, daran zu arbeiten,
die Analysen systematisch zu verbessern uns aufzuschreiben.
Ich glaube das hat mir geholfen, im Schach und im Leben.
Parent - By Frank Quisinsky Date 2018-05-21 09:42
Hallo Guenter,

bei Schachprogrammen ganz sicher.
Bei Menschen in der Regel auch.

Verständlich ist aber, dass intuitiv spielende Schachspieler sehr hohe Blitzstärken erreichen.
Also nicht immer absolut vergleichbar.

Können nicht immer versuchen auf alles die Schablone zu legen, funktioniert nicht.

Nein, nein ... werde ganz sicher nicht so vorgehen wie von Dir beschrieben.
Behalte mir meine Spielweise genau so wie ich mir die erarbeitet habe.
Spiele intuitiv auf Angriff und wenn das in die Hose geht ist das nicht weiter schlimm, hatte meinen Spaß.

Spielstärke versuche ist systematisch eher mit erklärten Wissen aus Schachbüchern zu verbessern, nicht mit eigenen Analysen.

Gruß
Frank
Parent - - By Benno Hartwig Date 2018-05-21 09:41
Frank, wir beide müssen und können sicher auch akzeptieren, dass unterschiedliche Überzeugungen bestehen.

Natürlich ist interessant, inwieweit Maschnen dem Menschen helfen können.
Mein Interesse ist aber auch sehr stark geweckt, wenn die Menschen weit abgehängt sind und Spielstärkeunterschiede anders in Erscheinung treten.
Für mich ist der Vergleich zum Menschen nur einer der Punkte, die interessieren.
(Weil das aber auch einer der Punkte ist, hätte ich ja so gern Engine-Teilnahmen an Events, bei denen Menschen Turnierzeiten bekommen, die Engine aber nur 1 Sekunde pro Zug auf einem flotten Kern, ohne Pondern. Aber das ist ja ein anderes Thema.)

Benno
Parent - By Frank Quisinsky Date 2018-05-21 09:47 Edited 2018-05-21 09:58
Hi Benno,

klar gibt es unterschiedliche Überzeugungen und wir haben ja die Möglichkeit Spielstärke zu messen auch wenn die weit über die menschlich derzeit maximale liegt. Insofern kann ich den Reiz schon verstehen aber für mich selbst spielt es keine Rolle mehr. Für mich zählt nur fun beim Zusehen und natürlich bei vielen Figuren auf dem Brett.

Wünsche mir den perfekten Schachcomputer.
Interessanter Spielstil und richtig gutes Buch.

Buch steht (FEOBOS, 10 Engines haben auf höchsten Niveau alles durchanalysiert) und solche Engines gibt es.
Wie gesagt, maximal 2.600 und jeder Mensch auf Erden hat einen super guten Trainingspartner wenn denn die Spielstärke bis ca. 1.600 abzustufen ist.

Computerschach selbst wird für mich eigentlich mit immer höher werdenen Spielstärken immer langweiliger (wenn denn die besten gegenander spielen). Warum hatte ich ja erklärt. Blicke bei dem Geschiebe mit wenigen Figuren kaum noch durch und bei solchen Partien zuzusehen, die in der Regel ohne Aufgabefaktor mit hohem Contempt bei durchschnittlich 85 Zügen enden, ist nicht mehr mein Ding. Da gibt es spannendere Dinge zu sehen. Da bin ich wirklich draußen. Die Jagd nach immer mehr ELO ist für mich beendet, hat keinen Reiz mehr.



Gruß
Frank

PS: Wasp müsste noch so auf 2.950 ELO getrieben werden und vor allem darf sich dabei der Stil nicht ändern.
Dann wäre mir höhere Elo bei Wasp auch schon egal (100 ELO über menschliches Level ... dann endet für mich Spielstärke beim Schach).
Mehr als 2.950 Elo braucht kein Mensch mehr, weil kein Mensch dieses Level selbst jemals erreichen wird.
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