Hallo Herr Professor!
Ingo Althöfer schrieb:
Die Programmierer trauen sich jetzt, auf Basis neuronaler Netze
und des Deep Learnings, Dinge zu, die vorher nicht vorstellbar
waren. Und das nicht nur bei Spielen, sondern auch bei anderen
Aufgaben, z.B. der automatischen Sprachübersetzung: Google
Translate ist deutlich besser geworden.
Na ich weiß noch nicht ganz, der Robo- Fußball ist ja auch und erst recht besser geworden, man freut sich aber da wie dort vielleicht schon deshalb noch so besonders, wenn's überhaupt funktioniert, weil's bis kurz davor noch gar nicht wirklich ging, jedenfalls nicht lief (ohne dauernd über den Ball oder die eigenen "Füße") zu stolpern.
Und ich würde in dem Zusammenhang eigentlich weniger von "trauen sich Dinge zu" reden, als von "trauen der Maschine Dinge zu", nämlich sich selbsttätig weiter zu verbessern.
Ingo Althöfer schrieb:
Auch Kasparow hat diese Entwicklung verfolgt. Und ihm dürfte
es geholfen haben, sich mit seinem Schicksal zu versöhnen, nachdem
die besten Go-Spieler auch von Programmen überholt wurden.
Das klingt psychologisch schlüssig, würde aber eigentlich schon auch den Verdacht nahelegen, es lag wohl zumindest ein bisschen an den Ressentiments und oder der Selbstüberschätzung davor, dass es dieses Trostes bedurfte, darüber hinweg zu kommen.
Ingo Althöfer schrieb:
Im übrigen kann es sehr wohl helfen, die gleiche Sache über die
Jahre und Jahrzehnte immer wieder mal neu zu bedenken.
Das steht außer Frage, was die "moderne KI" angeht, scheint es mir aber doch schon ein bisschen auf "neu bedenken zu lassen" hinauszulaufen.
Kann durchaus auch gut sein, so lange man selbst noch mitdenken kann und wenigstens noch versteht, was da eigentlich wie, delegierter Weise und inwieweit "neu" bedacht wird.
Sonst steht man irgendwann mal wieder stummstaunend vor der Maschine, die die Erdäpfel (alpin für Kartoffel
) anbaut, erntet, schält, kocht und aufisst.
(Sinngemäß zitiert nach Ephraim Kishon.)