Hallo Klaus,
das ist "teilweise" leider ein Trugschluss!
1.
Wenn ich hingehe und nur Remispartien von starken Schachspielern (die fast alle schwächer sind als die TOP-60 im Schnellschach ... nur mal so dahingestellt) nehme, dann habe ich ein Buch bei dem sehr viele Partien durch Stellungswiederholung schnell Remis enden. Fast 500 solcher Varianten habe ich gesammelt und befinden sich im Download File meiner FCT Datenbank. Beim Engine testen bringen mir solche Partien nichts wenn diese schon nach 20 Zügen mit Remis enden bevor die Partie überhaupt begonnen hat.
2.
Da ich seinerzeit auch so dachte beruhen die ersten Versuche des Buches auf solche Daten wie von Dir gerade beschrieben. Und was ist das Resultat nachdem ich nun mittels 160.000 Engine Partien das Buch optimiert habe. Ich habe über 3.500 von ca. 50.000 Varianten aussortieren müssen. Auch in den Remis-Partien von GMs verbergen sich viele schwache Eröffnungszüge die eine Engine viele gnadenloser ausnutzt und oftmals in den Partien selbst gar nicht auffallen.
Aber in der Tat, wenn ich um Varianten erweitere nehme ich nicht nur den Informator, sondern bediene mit einer Schachdatenbank. Suche mir hier in der Tat die Remispartien heraus und selektiere dann auch mittels Informator und Analysen aus. Wenn fertig bringe ich die Varianten ins Buch. Das dann dennoch wieder fragwürdige dabei sind sollte klar sein, denn in der Regel fliegen dann ca. 10% dieser geprüften Varianten wieder raus. Warum? Weil viele Engines damit nicht klar kommen und ein Buch für eine Ratingliste ausgewogen für alle sein sollte. Will keine Partien sehen bei dem das Buch entscheidet wer gewinnt. Sonst kannst Du die Ratingliste über den Jordan jagen.
Also, sage nicht ist doch Quatsch ...
Damit sagst Du nichts anders das jegliche Arbeit an einem Buch Quatsch ist denn ich bin mir sicher das wir uns dahingehend einig sind das es niemals ein optimales Buch geben wird. Und erst Recht nicht beim Einsatz für eine Ratingliste bei dem 60 unterschiedliche Programme spielen. Was die Arbeit natürlich wieder interessant macht, denn unmögliches reizt.
Was meinst Du mit "Turnierbuch"?
Ist so ein beliebter Begriff mit dem ich nichts anfangen kann.
Turnierbuch sollte seinerzeit mal aussagen, dass kritische Varianten durch Anzahl der Partien oder Ergebnis nicht ausgespielt werden sollen. Damit kann ich nichts anfangen. Es soll alles ausgespielt werden wenn denn die Variante ausgeglichen ist. Durch "Turnierbücher" schränken wir uns in der Vielfalt der Theorie ein, meist um uns die echte Mühe ein wirklich gutes Buch zu entwickeln nicht machen zu müssen. Insofern halte ich nichts von diesem Begriff.
Viele Grüße
Frank