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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Lange vs kurze Bedenkzeit.
- - By Tom Paul Date 2015-08-08 17:37
Da fällt mir ein:
Bei den Testern im Blitzmodus Stockfish vs Houdini, da gewinnt Houdini auch ganz viele Partien, selbst wenn er die meisten verliert.
Aber egal wie oft ich meinen Test durchführe, also ab dem 1 Zug verschiedene Eröffnungen, mit vielen Kernen und viel Bedenkzeit und Dubletten gibt es keine, Houdini gewinnt gegen Stockfish keine einzige Partie, selbst bei 400 Partien.
Und wie stark ist hier der ELO Unterschied zwischen den kurzen und langen Bedenkzeit Ergebnissen?
Parent - By Dithyrambus Date 2015-08-08 21:12 Upvotes 2
Es scheint sich bei "Tom Paul" um die unausgereifte testversion eines DoS-bots zu handeln, der foren mit trollartigen fragen fluten soll.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-08-09 00:51
Eine Orientierung bieten die Tabellen von CEGT und CCRL.
Beide werten kurze und auch ein gutes Stück längere Zeiten aus.
Benno
Parent - - By Ingo B. Date 2015-08-09 12:45 Upvotes 1
Benno Hartwig schrieb:

Eine Orientierung bieten die Tabellen von CEGT und CCRL.
Beide werten kurze und auch ein gutes Stück längere Zeiten aus.
Benno


Und zeigen praktisch keine nennenswerten Unterschiede! Vielleicht tauschen einmal Engines die sehr eng zusammen liegen den Platz, das wars aber auch. Ich bin immer noch der Meinung das die Zeitkontrollen der Ranglisten im unteren Bereich, der den Menschen ausser für die Engineentwicklung nicht interessiert, nicht unbedingt das  "Können" einer Engine abbilden, ab einer bestimmten Zeitkontrolle sich die Ranglisten aber angleichen. (Bei langen Zeitkontrollen werden die Abstände vielleicht etwas kleiner aufgrund der erhöhten Remisquote, die Reihung ändert sich aber nicht mehr wesentlich (siehe "mal ein Tausch", aber in der Errorbar)).
Wo liegt dieser Punkt? Definitiv unter meinen 5 + 3 aber über 1 + 1. Ich selber habe für Tests hier einige hunderttausend 2 + 1  gemacht (auf 3.2GHz AMD) und würde sagen das genau dort so ein kritischer Punkt ist.

Gruß
Ingo
Parent - - By Ralf Mueller Date 2015-08-09 19:53
Wie ermittelst du diesen Punkt? Durch Tests. Du testest, mit welcher möglichst kurzen Bedenkzeit man die lange Bedenkzeit imitieren kann. Warum dann nicht einfach die lange Bedenkzeit nehmen, wenn die kurze nur eine Imitation der langen darstellen soll?
Das Ergebnis unter kurzen Bedenkzeiten kann nie genauer sein als das unter langen, denn sobald kurze Bedenkzeiten ein anderes Ergebnis als bei langen Bedenkzeiten produziert, muss es als falsch angesehen werden.
Parent - - By GS Date 2015-08-09 19:58
Ralf Mueller schrieb:

{...snip...]
Das Ergebnis unter kurzen Bedenkzeiten kann nie genauer sein als das unter langen, denn sobald kurze Bedenkzeiten ein anderes Ergebnis als bei langen Bedenkzeiten produziert, muss es als falsch angesehen werden.


Das ist ZU krass ausgedrückt.
Das Ergebnis bei kurzen Bedenkzeiten ist nicht falsch,
sondern lediglich der (zu kurzen) Bedenkzeit geschuldet.
Wie Ingo bereits richtig anmerkte, ab einem gewissen
Level, sei es 2'+1" oder auch 3'+1" resp. 40/3 + ... tut
sich nach all den Erfahrungen und praktischen Tests
nicht mehr allzu viel.

Viele Grüsse,
G.S.
Parent - - By Ralf Mueller Date 2015-08-09 21:55
Wie du schreibst, basiert das ganze nur auf Erfahrung, nur auf den Vergleich mit langen Bedenkzeiten. Ein ausschließliches Testen kurzer Bedenkzeiten wäre keine Option, weil man immer verifizieren muss, ob das Ergebnis auch auf Standardbedenkzeiten zutrifft. Wenn man aber ohnehin beide Bedenkzeiten testen muss, ist es doch schlichtweg Zeitverschwendung auch kurze Bedenkzeiten zu testen. 
Parent - - By GS Date 2015-08-10 08:59
Kurze oder auch sehr kurze Bedenkzeiten, z.B. im Falle der CEGT der
Level 40/4 + ..., helfen uns zum Beispiel dabei auszuwählen welche
Engine ein Kandidat für unsere Listen mit längerer Bedenkzeit sein könnte.
Dies funktioniert sehr zuverlässig und ist vor allem in überschaubarer
Zeit möglich. Ohne unsere 40/4 + ... wäre schon so mancher "Fehlgriff"
für die anderen CEGT-Listen entstanden.
Ich persönlich sehe 3'+1" resp. 40/3 + ... als unterste Grenze, übrigens
unabhängig von der gewählten Hardware, an.

Viele Grüsse,
G.S.
Parent - - By Ralf Mueller Date 2015-08-10 14:56
Zitat:
Dies funktioniert sehr zuverlässig und ist vor allem in überschaubarer
Zeit möglich. Ohne unsere 40/4 + ... wäre schon so mancher "Fehlgriff"
für die anderen CEGT-Listen entstanden.


Du kannst eben nicht sagen, dass es sehr zuverlässig funktioniert, weil du nur nachprüfen kannst, ob es falsch negative gibt (Engines, die bei kurzen Bedenkzeiten stark performt haben, performen bei längeren Bedenkzeiten schwächer), aber nicht, ob es falsch positive gibt (Engines, die bei kurzen Bedenkzeiten schwach performt haben, performen bei langen Bedenkzeiten stärker).
Parent - - By GS Date 2015-08-10 18:21
Doch !! Ich kann sagen resp. behaupten das "es" sehr zuverlässig funktioniert,
ich bin selbst daran beteiligt und keiner hat bisher auch nur ansatzweise etwas
besseres (bezüglich der Datenmenge und der Anzahl an verschiedenen Engines)
zu bieten. Jedoch, Du darfst mich sehr gerne eines Besseren belehren, also:
her mit den Fakten !! Ich bin gespannt.

Viele Grüsse,
G.S.
Parent - By Ralf Mueller Date 2015-08-10 22:08
Welche Fakten möchtest du genau? 
Ich wollte dich nicht angreifen.
Parent - - By Ingo B. Date 2015-08-09 21:48
Ralf Mueller schrieb:

Wie ermittelst du diesen Punkt? Durch Tests.


Ich habe diesen Punkt nicht ermittelt, ich habe "geschätzt".

Ralf Mueller schrieb:

Du testest, mit welcher möglichst kurzen Bedenkzeit man die lange Bedenkzeit imitieren kann.


? Das ist eine Unterstellung.
Als Tester interessieren mich die (langen) Bedenkzeiten nicht die Bohne, sondern der Vergleich der Engines. Das versuche ich möglichst präzise mit möglichst wenig Aufwand hinzubekommen. (Mit Abstrichen; ich mag Pondern, aber das ist eine andere Geschichte). Ab einer gewissen Zeitkontrolle ist alles nur noch Verschwendung von Resourcen - aber das ist die Enginetesterei per se!

Ralf Mueller schrieb:

Warum dann nicht einfach die lange Bedenkzeit nehmen, wenn die kurze nur eine Imitation der langen darstellen soll?


Ingo B. schrieb:
Ab einer gewissen Zeitkontrolle ist alles nur noch Verschwendung von Resourcen...

Mein eingens Posting im Originalposting zitieren! Tolle Rekursion, wollte ich schon immmer mal machen

Ralf Mueller schrieb:

Das Ergebnis unter kurzen Bedenkzeiten kann nie genauer sein als das unter langen, denn sobald kurze Bedenkzeiten ein anderes Ergebnis als bei langen Bedenkzeiten produziert, muss es als falsch angesehen werden.


Deine Meinung, nicht meine - allerdings schrieb ich ja, das ab einer gewissen Zeitkontrolle eben kein Unterschied mehr besteht.
Was ich aber schrieb ist, dass unter einer gewissen Zeitkontrolle andere Ergebnisse produziert werden als darüber. Diese anderen Ergebnisse mögen für die Engineentwicklung relevant sein. Davon abgesehen erzeugen sie aber keine verlässliche Rangliste um Engines für menschenliche Bedürfnisse (Spiel, Analyse) auszuwählen (Kein ernstzunehmender Fernschachspieler wird eine Engine aufgrund einer Ultrablitzliste auswählen). "Falsch" sind sie Ergebnisse deswegen nicht, ihr Zweck ist nur ien anderer. Wer weiß was er da tut oder liest kann damit leben, der unbedarfte wird dadurch aber womöglich in die Irre geführt.
Parent - - By Ralf Mueller Date 2015-08-10 15:02
Code:
Als Tester interessieren mich die (langen) Bedenkzeiten nicht die Bohne, sondern der Vergleich der Engines. Das versuche ich möglichst präzise mit möglichst wenig Aufwand hinzubekommen. (Mit Abstrichen; ich mag Pondern, aber das ist eine andere Geschichte). Ab einer gewissen Zeitkontrolle ist alles nur noch Verschwendung von Resourcen - aber das ist die Enginetesterei per se!


Hallo Ingo,
es gibt ja nicht DIE Reihenfolge zwischen Engines, sondern sie ist immer auf eine konkrete Bedenkzeit bezogen. Typischerweise verändert sie sich ab einer bestimmten Bedenkzeit nicht mehr stark, wie wir durch Versuche ermittelt haben. Allerdings ist das nur eine praktische Beobachtung und keine theoretische Tatsache. Theoretisch ist es sehr wohl möglich, dass sich die Spielstärke bei unterschiedlichen Bedenkzeiten verändert (Houdini galt bspw. seinerzeit als Blitzmonster, Komodo als Langzeitspezialist...).
Du schaust vermutlich deine Kurzzeitranglisten an und vergleichst sie mit Langzeitranglisten und stellst fest: Die kurze Bedenkzeit genügt, um Ergebnisse zu erzielen, die der Langzeitrangliste ähneln. Allerdings benötigst du für diesen Vergleich immer eine Langzeitrangliste. Sobald alle nur noch Kurzzeit testen, kann niemand mehr nachprüfen, ob diese Ergebnisse immer noch auch für Langzeit zutreffen. Insofern benötigt man immer eine Langzeitrangliste. Wenn man diese aber ohnehin braucht, ist es doch überflüssig, Kurzzeit zu testen, oder? Wo ist mein logischer Fehler? 
Parent - - By Ingo B. Date 2015-08-10 15:42
Ralf Mueller schrieb:

...
Hallo Ingo,
es gibt ja nicht DIE Reihenfolge zwischen Engines, sondern sie ist immer auf eine konkrete Bedenkzeit bezogen. Typischerweise verändert sie sich ab einer bestimmten Bedenkzeit nicht mehr stark, wie wir durch Versuche ermittelt haben.


An der Stelle bin ich schon vollauf zufrieden!

Ralf Mueller schrieb:

Allerdings ist das nur eine praktische Beobachtung und keine theoretische Tatsache. Theoretisch ist es sehr wohl möglich, dass sich die Spielstärke bei unterschiedlichen Bedenkzeiten verändert (Houdini galt bspw. seinerzeit als Blitzmonster, Komodo als Langzeitspezialist...).


Theoretisch kann die Rückseite des Pluto auch aus grünem Käse bestehen! Mir langt die Gewissheit die wir empirisch haben für alle tatsächlichen Belange völlig!

Ralf Mueller schrieb:

Du schaust vermutlich deine Kurzzeitranglisten an und vergleichst sie mit Langzeitranglisten und stellst fest: Die kurze Bedenkzeit genügt, um Ergebnisse zu erzielen, die der Langzeitrangliste ähneln. Allerdings benötigst du für diesen Vergleich immer eine Langzeitrangliste. Sobald alle nur noch Kurzzeit testen, kann niemand mehr nachprüfen, ob diese Ergebnisse immer noch auch für Langzeit zutreffen.


Mir langt der bisherige erbrachte empirische Beweis um das bis an mein Lebensende als recht gesichert anzusehen!

Ralf Mueller schrieb:

Insofern benötigt man immer eine Langzeitrangliste. Wenn man diese aber ohnehin braucht, ist es doch überflüssig, Kurzzeit zu testen, oder? Wo ist mein logischer Fehler? 


Kein logischer Fehler, aber völlig verquere Prioritäten. Übrigens ist deine Ansicht sehr schwierig, weil du imer die Bedenkzeit verdoppeln könntest in der Annahme das sich etwas ändert insofern kommst du nie zu einer "gültigen" Rangliste. Ein bisschen mehr Praxis und weniger Theorie tut in diesem Fall ganz gut.

Aber wenn man es zu Ende denkt haben wir hier eine Win-Win Situation:
Ich bin zufrieden mit dem was wir haben und du mußt nie wieder eine Rangliste ansehen, weil sie sowieso nicht die Wirklichkeit abbilden
Auf diese Weise sparen wir alle viel Zeit!
Parent - - By Ralf Mueller Date 2015-08-10 16:17
Zitat:
Kein logischer Fehler, aber völlig verquere Prioritäten. Übrigens ist deine Ansicht sehr schwierig, weil du imer die Bedenkzeit verdoppeln könntest in der Annahme das sich etwas ändert insofern kommst du nie zu einer "gültigen" Rangliste. Ein bisschen mehr Praxis und weniger Theorie tut in diesem Fall ganz gut.


Nope, ich finde ja nicht die Spielstärke bei unendlichen Bedenkzeiten interessant, sondern bei Turnierbedenkzeiten. 

Wäre es für dich ok, wenn die Enginespielstärke nur noch ausschließlich mit kurzen Bedenkzeiten getestet wird?
Parent - - By Ingo B. Date 2015-08-10 16:50
Ralf Mueller schrieb:

Wäre es für dich ok, wenn die Enginespielstärke nur noch ausschließlich mit kurzen Bedenkzeiten getestet wird?


Eine letzte Antwort. Ja, absolut und 100% OK! Ich mache das so lange, dass ich zumindest mit meiner HW bei 5 + 3 sicher bin, dass das auch kein anderes Ranking ergibt als Turnierbedenkzeit (Wobei diese nicht mal ordentlich und anerkanntermaßen definiert ist!) - und wie ich oben schon schrieb ginge das wahrscheinlich sogar noch etwas kürzer, aber da bin ich unsicher bis wo, also 5 + 3 und gut ist.

Ich warte gespannt auf deine Turnierbedenkzeitliste mit ausreichend Spielen um mit den Errorbars der Kurzbedenkeitlisten mitzuhalten. Der schöne englische Spruch dazu ist: Put your Money where your mouth is!
Parent - - By GS Date 2015-08-10 18:35
Hi Ingo !

200"+2" pb=on würde mir sehr gut gefallen.
Allerdings geht das unter dem Shredder-GUI (noch) nicht.
Vielleicht könntest Du Stefan mal fragen, ob es ihm, ohne
grosse Mühe, möglich wäre dies zu implementieren ?!

Viele Grüsse,
G.S.
Parent - By Ingo B. Date 2015-08-10 20:45
GS schrieb:

Hi Ingo !

200"+2" pb=on würde mir sehr gut gefallen.
Allerdings geht das unter dem Shredder-GUI (noch) nicht.
Vielleicht könntest Du Stefan mal fragen, ob es ihm, ohne
grosse Mühe, möglich wäre dies zu implementieren ?!

Viele Grüsse,
G.S.


Eine sekundengenaue Zeiteinteilung in der Classic wäre schon nett aber im obigen Fall würde ich einfach 3min + 3s spielen. Das ist im Ganzen eine Winzigkeit länger aber fast das selbe.

Gruß
Ingo
Parent - By Ingo B. Date 2015-08-10 16:59
Kleiner Zusatz:
Zumal die Engines bei 5 + 3 und normaler neuer HW mindesens auf dem Level der TOP GMs bei Turnierbedenkzeit spielen. Insofern IST das eine Turnierzeitliste - zumindest für alles was menschliche Fähigkeit betrifft!
Parent - - By Frank Qy. Date 2015-08-11 08:24
Hallo Ralf,

Gegenfragen ...

1. Warum willst Du etwas wissen was Du selbst schon alleine deswegen nicht produzieren kannst weil ...

A) Die Spielstärke weit über Deinen Horizont liegt.
B) Du maximal selten solche Partien selbst spielen lässt um konzentriert zu folgen wenn Punkt A) zutrifft.

2. Welche Erkenntnisse reizen Dich um etwas zu wissen wenn es über Deinen Horizont liegt.
Wir wissen das die Remisquote zunimmt. Wir wissen das die Partien länger werden. Wir wissen das dann noch mehr Partien im sehr späten Übergang zum Endspiel und im Endspiel entschieden werden. Wir wissen, dass die Spielstärke der stärksten Menschen in der Partiephase wo Schachprogramme ihre Stärke entwickeln auch schon deutlich höher ist. Wir wissen, dass Menschen dazu neigen die Entscheidungen auf dem Brett mit vielen Figuren zu suchen.

Warum dann also willst Du wissen was unter immer höheren Bedenkzeiten raus kommt.
Warum dann also immer mehr Cores und schnellerer Hardware wenn wir auch dadurch nur produzieren was ich versuche zu beschreiben.

Interessant an Deiner Äußerung ist also die Frage (und die ist wirklich interessant).
Warum willst Du das wissen?
Was kannst Du mit diesem Wissen anstellen?

Es kann eigentlich nur eine einzige Antwort darauf geben:
Weil ich Programme für Fernschach einsetzen oder auf Schachservern und hier einen Vorteil gegenüber anderen haben möchte. Mit selbst verstehen hat das dann weniger zu tun. Aber berichtige mich wenn ich einen Denkfehler habe.

Jeder gute Schachspieler wird sich eher die Frage stellen ...
Mich interessiert nur eines ...

Wie stark ist eine Engine mit vielen Figuren auf den Feld (hier werden die Ideen entwickelt) denn je weniger Figuren desto mehr logische Züge (die wir nicht verstehen aber für ein Schachprogramm logisch sind). Wir wollen ja eigentlich wissen was wir begreifen können. Wir denken in der Partiephase mit vielen Figuren auf dem Brett sind mehr Kombinationen möglich ... für ein Schachprogramm ist auch das logisch aber hier klaffen die Stärken und Schwächen auseinander. Die stärksten Menschen können gnadenlos das "Nichtverstehen einer Engine in zu den vielen ECO Codes ausnutzen ... auch wenn das immer schwieriger wird ist es noch der einzige Punkt den wir ansatzweise wirklich verstehen und daher haben wir in dieser Partiephase zumindest noch Chancen.

Schreien wir nach Turnierbedenkzeiten ... hochwertigeren Partien (was immer das sein mag aus der Sicht eines Menschen bei Nichtverstehen) gibt es dafür keinen Grund. So hart manche meiner Äußerungen auch für viele sind ... das ist wie mit allen Sachen im Leben ... das Resultat aus dem was ich selbst mache, aus meinen Erfahrungswerten ... und glaube mir ... davon habe ich reichlich wenn ich über viele Jahre immer unterschiedliche Stats anfertige um irgend etwas festzustellen. Frisst einem auch ein bissel die Lust auf das Hobby weg weil je mehr man sich damit beschäftigt desto mehr schwindet der Reiz an diesem Hobby weil das aufregende aus Schachcomputerzeiten mehr verschwindet und alles immer logischer erscheint ... wie gesagt ... je mehr man sich damit beschäftigt.

Gruß
Frank
Parent - - By Ralf Mueller Date 2015-08-11 11:41
Hallo Frank,

Zitat:
Warum willst Du das wissen?
Was kannst Du mit diesem Wissen anstellen?

Interessante Fragen, allerdings könntest du diese noch mehr als mir jeden Schachspieler stellen, der gerne wissen möchte, wer der aktuell stärkste Schachspieler ist. Für manche Sachen gibt es keinen unmittelbaren praktischen Nutzen, aber dennoch ein Interesse. 
Findest du es so gar nicht interessant, welcher der Schachspieler denn der beste ist, wer Nummer zwei ist usw.
Parent - - By Frank Qy. Date 2015-08-11 12:33
Hallo Ralf,

wenn ich aus der Konsequenz geboren weiß, wo sich die weiteren Stärken beim Computerschach bilden dann ist für mich das Ende der Fahnenstange erreicht. Es passiert dann einfach nichts was im Horizont des Verstehens liegt. Sprich wenn ich weiß, dass Engines durch die derzeitige Optimierungsphase immer weiter an Spielstärke zunehmen, die den Bereich "Übergang zum Endspiel" immer weiter auseinanderziehen, meine im Verhältnis zu den anderen Phasen zu stark ausgelegt, dann ist die Sättigung an Spielstärke erreicht. Das Endspiel selbst wurde erobert, derzeit erobern wie den Weg dort hin ...

Was mich mehr reizt ist die Phase mit vielen Figuren auf dem Brett. Wenn hier dann das passiert was bei immer weniger Figuren auf dem Brett passiert wird's wieder interessant. Auch wenn das genauso über den Horizont liegt liegt hier dann die wahre Schönheit des Schachspiels in 80%-90% aller Fälle.

Deswegen reizt mich Hakkapeliitta. In der ersten Partiephase ist die Engine auf einem Level der nicht weit von dem vom Stockfish und Komodo weg liegt bzw. spielt hier gar noch aufgeschlüsselter hinsichtlich aggressiven Angriffsschach, findet gar mehr an Märchenkombinationen. Auch das können wir irgendwann nicht mehr verstehen aber das ist zumindest noch ein Punkt den wir erlenen können bzw. die Strategie die bei vielen Figuren auf dem Brett zu spielentscheidenden Situationen führt kann erlernt werden. Ein Computerschachprogramm lehrt uns dann mehr oder weniger wie wir Schach zu spielen haben weg von altertümlichen Lehrbüchern aus GM-2500 Vergangenheiten. Ein GM kann uns ja auch nur das beibringen was er selbst versteht. In dieser Partiephase sind die besten Spieler der Welt meines Erachtens nicht weit weg von den besten Schachprogrammen der Welt. Daher lesen wir auch noch voller Spannung die Theoriebücher zum Schach. Aber was passiert so unmittelbar nach der Theorie bzw. die Schnittstelle von Ende ECO Code zu es werden weniger Figuren auf dem Brett.

Also mich interessiert nicht unbedingt wer ist der stärkste. Gerade im Computerschach macht das keinen Sinn ...
Könnte auch umbenennen in ... das beste Schachprogramm ist das was im Übergang zum Endspiel perfekt spielt.
Diese Partiephase hat eher mit Logik zu tun, die über unseren Horizont liegt und damit das wir zu viele kleine Fehler genau in dieser Phase selbst ausspielen. Durch konsequentes Spiel werden diese kleinen Fehler einfach nur gnadenlos ausgenutzt, gepaart mit Zügen die wir gar nicht als fantastisch deuten weil wir nichts fantastisches sehen ... logische Abfolgen die wir aber auch selbst gar nicht hinbekommen.

Dafür interessiere ich mich nicht.
Ich habe selbst so viele kleine Fehler und wenn ich die nicht hätte wäre ich nicht der der ich bin.

Also, ich picke mir lieber den spannendsten Punkt raus und versuche die Sicht zu schärfen.
Warum sollte ich ein Fan vom Karpov sein, nur weil er etwas genauer spielte als andere. Da bin ich lieber ein Fan von Ivantschuk der Genialität in seinen Fehlern zur Tagesordnung macht. Oder Shirov, Tal ... Schachspieler mit einer mehr persönlichen Note, die diese auf dem Brett zeigen, sich verraten wer sie wirklich sind. Ivantschuk verrät wer er wirklich ist ... auch persönlich ... am Schachbrett.

Habe mir viele Partien von Magnus reingezogen. Der Spieler reizt mich nicht. Und da mich viele nicht reizen ist es mir auch egal wer von denen oben steht. Mir ist es egal welche Fussballmanschaft auf 1 steht, mir ist es nicht egal wie die Fussballmanschaft zu Platz 1 gelangen konnte. War das spannend und mit welchen Mitteln ... einfach nur Spielerkäufen oder vielleicht das eingespielte Team oder beides oder wie konnte das passieren.

Je stärker die Programme werden, desto mehr werden Schachspieler die besonderen Engines bewundern. Die besonderen Engines müssen nicht die spielstärksten sein.

Gruß
Frank
Parent - By Ralf Mueller Date 2015-08-11 16:26
Hallo Frank,

ich weiß, dass dich nicht so interessiert, wer der stärkste ist (mich im Übrigen auch nicht). Allerdings klang dein vorheriger Post so, als ob du es generell nicht verstehst, sich dafür zu interessieren, wer der stärkste ist.
Parent - - By Frank Qy. Date 2015-08-10 01:37
Hallo Ingo,

ich glaube eher:
Das bei immer länger werdenden Bedenkzeiten sich die stärkeren von den schwächeren Engines minimal weiter entfernen.
Dies ist aber aufgrund dessen was vorhanden ist bzw. wir so feststellen mit den Listen die vorliegen ...

a) Nicht komplett zu beweisen
b) zu aufwendig zu testen

Es gibt ja auch nur wenige Engines die bei wirklich längeren Bedenkzeiten ganz offensichtlich zulegen.
Zappa wegen hervorragender Hardware Optimierungen (obwohl schon älter). Bei Junior wird es schon bei einer einfachen Analyse klar warum.

Richtiger als diese These wird wahrscheinlich eher sein:
Taktisch ausgeprägte Engines werden mit mehr Zeit wahrscheinlich im Verhältnis zu den anderen etwas schwächer. Solide spielende Programme werden mit mehr Zeit eher wie oben beschrieben minimal besser. Das liegt einfach daran, dass dann die solide spielenden Programme irgendwann auch die taktische Kombination finden bzw. die Wahrscheinlichkeit einfach größer wird das die taktischen Löcher weitestgehend gestoppt werden.

So ganz pauschal zu sagen ... ab Schwelle x also Zeitfaktor x wird sich nichts tun halte ich für nicht ganz korrekt. Wie gesagt, es wird sich sehr wenig regen bei den Vergleichsmöglichkeiten die vorliegen aber es wird sich etwas regen.

Wir haben ja z. B. auch eine ganze Reihe von Engines die sehr gut im Endspiel bzw. Übergang zum Endspiel sind. Das ist die Partiephase wo sich dann die Engines deutlicher voneinander trennen. Nach der Eröffnung und im puren Endspiel liegen die Ratings deutlich näher zusammen. Allerdings glaube ich dann nicht, dass Engines die im Endspiel einfach das Wissen nicht haben irgendwann auch den besseren Zug finden. Und wie es derzeit ist, sind meist taktisch gute Programme etwas schlechter im Endspiel was zu einem weiteren Punkt führt warum taktisch gute Engines im Verhältnis zu den anderen eher mit mehr Zeit etwas fallen.

So ganz pauschal kann das also nicht von der Zeit selbst abhängig gemacht werden, eher von den Stärken und Schwächen der Engines, also vom Spielstil der Engine. Aber wie gesagt, ich glaube auch das dies nur dann deutlich zu sehen ist wenn deutlich mehr Zeit gegeben wird. Bei den vorhandenen Listen fallen immer nur sehr kleine Unterschiede auf und diese Unterschiede liegen dann meist eher auch an anderen Beeinflussungsfaktoren als "nur" der Zeit.

Gruß
Frank

Gutes Beispiel für die Ausführungen ist Shredder.
Es gibt unter den TOP-40 nur 3 Engines die schlechtere Stats bis zu Zug Nummer 50, hinsichtlich schnelle Verlustpartien erzeugen als Shredder. Shredder ist taktisch anfällig und im Endspiel stark. Shredder wird bei mehr Partien gegen modernere bzw. aktuellere Engines ständig weiter an Spielstärke in unseren Listen abnehmen. Würde aber die Bedenkzeit deutlich erhöht wird Shredder mehr von den eigenen taktischen Fehlern selbst erkennen und durch die gleichbleibende Endspielstärke wird die Engine also sehr wahrscheinlich mit mehr Zeit sehr minimal zulegen.

Und so wie wir Shredder aufs Korn nehmen können, können wir das mit jeder beliebigen Engine tun und würden dann sehr schnell feststellen ...
Pauschale Aussagen sind wegen unterschiedlichen Stärken und Schwächen nicht möglich.
Parent - - By Ingo B. Date 2015-08-10 10:57
Frank Qy. schrieb:

...
ich glaube eher:
Das bei immer länger werdenden Bedenkzeiten sich die stärkeren von den schwächeren Engines minimal weiter entfernen.
...


Ich glaube durchaus das du das glaubst, auch wenn dein erster Satz nicht durch die vorhanden Daten (Ranglisten) gedeckt wird (sofern wir Engineentwicklerultrakurzflashblitz weglassen).

Frank Qy. schrieb:

...

Gutes Beispiel für die Ausführungen ist Shredder.
Es gibt unter den TOP-40 nur 3 Engines die schlechtere Stats bis zu Zug Nummer 50, hinsichtlich ...


Bei allem Respekt vor der Arbeit die du dir da machst aber wichtig ist was hinten rauskommt! Das Spiel kennt nur 1, = und 0. Aber wenns Spaß macht ...!

Frank Qy. schrieb:

... Würde aber die Bedenkzeit deutlich erhöht wird Shredder mehr von den eigenen taktischen Fehlern selbst erkennen und durch die gleichbleibende Endspielstärke wird die Engine also sehr wahrscheinlich mit mehr Zeit sehr minimal zulegen...


Kurz, mit mehr Zeit spielen die Engines besser und deswegen erhalten wir mit steigender Bedenkzeit eine höhere Remisqote (Siehe alle Listen ab 3+1) und keine größeren Abstände! Alle Anbieter veröffentlichen die Remisquote, schau es dir an.
Parent - By Frank Qy. Date 2015-08-10 13:23
Hallo Ingo,

bei der Remisquote gibt es denke ich keine Zweifel.
Das ist klar!
Denke das sind wir uns alle auch ziemlich einig!

Aber es ist wie es ist, die Engines haben nicht alle gleiche Stärken und Schwächen. Im Übergang zum Endspiel sind die Unterschiede zwischen den besten und schwächeren Engines deutlich deutlicher. Es gibt Engines mit taktischen Löchern und es gibt Engines die im Endspiel dann mehr glänzen. Was Shredder teilweise für taktische Löcher hat ist haarsträubend. Shredder kann von Platz 40 in den Listen regelrecht zershreddert werden und dass dann in aller Regelmäßigkeit. Ich mag selbst einfach mehr die Engines die bei vielen Figuren auf dem Feld packend und dramatisch spielen. Schaue ja während den Partien zu und das ist mir sehr viel lieber als diese Hin- und her Manöver wenn es in Richtung Endspiel geht, die eh kein Mensch wirklich noch versteht.

Es ist zwar richtig, dass bei der Berechnung in Elo entscheidend ist was hinten raus kommt aber richtiger ist zu wissen wie sich die Spielstärke die hinten raus kommt zusammensetzt. Nur so können wir Engines gezielter einsetzen und ich warte ja auch immer noch darauf, dass wir Engines mixen können. Sagen können, in der ersten Partiephase lasse ich mal Hakkapeliitta spielen in der zweiten Partiephase dann Komodo und in der dritten Partiephase von mir aus Stockfish. Wir könnten die Spielstärke durch interessante Kombinationen höher treiben ... wie Du so schön sagt, es ist interessant was hinten dabei raus kommt. Hinten würde deutlich mehr rauskommen. Nach meinem Wissen hat auch Stefan ein Interesse daran solche Funktionen mal umzusetzen. Wir hätten auch beim Testen viel spannendere Möglichkeiten und können wild mixen und kombinieren. Das ist für User auch interessanter als den Sourcenklau zu beobachten bei Engines die dann unter einem neuen Namen veröffentlicht werden und wir feststellen ... na ja, zumidnest der Name ist ja neu.

Das wir bei den Zeiten die wir einsetzen oft die Unterscheide nicht so deutlich erkennen, liegt eher daran das die Bedenkzeiten zu nah in den Listen zusammenliegen. Wenn ich z. B. Analysen mache und dann vier engines auf Quad gleichzeitig laufen ... die Unterschiede werden immer deutlicher bei einer längeren Analyse einer "besonderen" Stellung. Warum soll das im Spiel anders sein wenn denn plötzlich 2-3 spielentscheidende Züge mit mehr Zeit mehr gefunden werden ... wir können nicht pauschal sagen das jede Engines alles findet ... sie benötigt nur mehr Zeit dafür. Das wäre die logische Konsequenz aus der These von Dir, dem ist aber nicht so. So einfach ist das nicht, auch wenn wir es gerne ... ziehe mich dabei ein ... gerne einfacher hätten.

Schön das Du die Mühe erkennst, aber seit ich versuche mit gleichen Mitteln und vielen von den Stats mehr herauszufinden werde ich ja auch mit immer gleichen Stats immer wieder belohnt. Es lüften sich ein paar Rätsel mehr die unklar waren. Nur in wenigen Fällen bringen dann auch die Stats weniger weil hieraus einfach nichts wesentliches an neuen Erkenntnissen zu erkennen ist.

Aber Frühwarnsystem funktioniert.
Neue Engine wie Hakkapeliitta und meine Stats melden Alarm ... das Teil ist etwas besonders und fällt ziemlich krass ins Auge.
Erkennen wir die Stärken und Schwächen haben wir mehr Möglichkeiten diese zu nutzen.

Viele Grüße
Frank
Parent - By Frank Qy. Date 2015-08-10 13:35
Ach so ...
Werden die Partien länger, die Remisquote höher, werden die Programme die eh im Übergang zum Endspiel glänzen sich von vorhandener Konkurrenz weiter absetzen. Die Frage ist dann ab welcher Zeit es "messbarer" wird. Denke mit dem was wir haben können wir das nicht sagen.

Ach ja ...
Denke das sich so bei aktueller Hardware die Ergebnisse verstärkt annähern ... sehen wir ja bei IPON, CEGT und CCRL ... die Zeitunterschiede sind zu gering um die geringen Veränderungen gut zu erkennen. Da stimme ich ja zu. Bei den Analysen sehe ich oft das im Verhältnis zu meinen 40 Zügen in 10 Minuten ca. 3-4 plys hinzukommen müssen ... meine bis Engines bei Analysen der Partien dann "regelmäßiger" spielentscheidendere Züge ausfindig machen ... ist aber auch nur so mein Eindruck ... muss nicht richtig sein.

Gruß
Frank
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-08-11 06:25

> Das bei immer länger werdenden Bedenkzeiten sich die stärkeren von den schwächeren Engines minimal weiter entfernen.
> Dies ist aber aufgrund dessen was vorhanden ist bzw. wir so feststellen mit den Listen die vorliegen ...


Ich bin überrascht.
Ich meinte, allein schon weil erfahrungsgemäß die Remisquote steigt, rutschen die Engines generell zusammen. Gemeint ist: kleinere ELO-Differenzen.
Und ich hatte bislang den Eindruck, dass die CEGT- und CCRL-Listen solch einen Trend bestätigen.

Benno
Parent - - By Frank Qy. Date 2015-08-11 07:58
Hallo Benno,

entscheidend ist eher der Spiesltil der Engines:

Das geht doch so wunderschön aus den vielen Stats hervor die ich seit einiger Zeit anfertige.

20 - ca. Zug Nummer 50:
TOP-21 liegen ca. 250 Elo auseinander.

60 - ca. Zug Nummer 100:
TOP-21 liegen ca. 450 Elo auseinander.

100 - ca. Zug Nummer 300:
TOP-21 liegen ca. 200 Elo auseinander.

Der Zügedurchschnitt einer Partie liegt bei ca. 88 Züge ohne Aufgabefaktor.

Bis hier ...
Das kannst Du alles in CEGT und CCRL nicht sehen weil ...
1. Die Stats fertigt dort niemand an.
2. Die spielen mit Aufgabefaktor.

Insofern können diese Listen bis hier auch gar nicht mitreden bzw. wenn wir solche Listen betrachten fehlen uns jegliche Ansatzpunkte weil wir keine bilden können und wir beginnen zu raten.

Weiter ...

Schauen wir jetzt mal auf Rykba ...
Rybka gewinnt kaum Partien schnell, holt den Vorteil im späten Mittespiel heraus, wie im Grunde alle reinen IPP Engines. Das z. B. Houdini durch den extremen Contemp dann z. B. im Mittelspiel aber immerhin ein paar Partien entscheiden kann führt schon dazu das sich Houdini von allen IPPs absetzt die kaum in der Phase Partien entscheiden. Im Grunde klar zu sehen ... Houdini ist IPP mit extremen Contemp und verbesserten Endspiel. Wir sehen das Rybka bis Zug Nummer 50 im unteren Mittelfeld liegt ...dort werden aber die wenigsten Partien entschieden. Im Endspiel ist Rybka normal stark, aber dort werden auch nicht geringfügig mehr Partien als im Mittelspiel. Und da Rybka im Übergang zum Mittelspiel (die Engines liegen bis zu 450 auseinander) aber die extreme Stärke hat ... die Engine ist unter den TOP-8.

Jetzt kommt der Zeitfaktor in die Betrachtung ...
Mit mehr Zeit werden ja nicht im Mittelspiel oder im Endspiel bessere Ergebnisse erzielt. Rybka wird nach wie vor überragen im Übergang zum Endspiel. Daher sehen wir bei Rybka z. b. keine große Veränderung mit mehr Zeit weil Rybka einfach 0815 heute ist, weil diese Stärke von Rybka haben auch die IPPs und in den Listen wimmelt es nur so von IPPs die alle die gleichen Stärken und Schwächen haben.

...

Nun kommt eine Engine daher die im Übergang zum Endspiel starke Probleme hat.
Gutes Beispiel z. B. Junior. Da hier die Partien entschieden werden fällt Junior deutlicher ab. Mit mehr Zeit allerdings findet Junior gerade in dieser Partiephase aber bessere Züge, weil die Engine Zeit benötigt. Und plötzlich haben wir bei Junior den Umstand das die Zeitkomponente entscheidend ist für eine höhere Spielstärke im Verhältnis zu den anderen.

Und so müssen wir jede Engine mit einen eigenen Stil betrachten.
Erst wenn wir das tun, die Stärken und Schwächen der Engines kennen, wissen was das für Auswirkungen auf eine Ratingliste hat werden wir jede Ratingliste richtig deuten können wenn ausreichend Gegner vorhanden sind die unterschiedliche Spielstile haben. Würde Junior nur gegen IPPs spielen wäre das krass ...

Spielen z. b. in einer Ratingliste nur die IPPs gegeneinander ist eine Elo einfacher zu messen, weil die Auswirkungen alle gleich sind. Dann spielen die Bedenkzeiten kaum ein Rolle weil alle mit gleichen Stärken und Schwächen daher kommen.

Das Thema Spielstil / Stärken und Schwächen ist neben Anzahl der Gegner für die Berechnung einer Elo die maßgeblichen Beeinflussungsfaktoren. Thema Remisquote oder viele Partien ... sind zweitrangig. In Diskussionen halten wir uns meist an zweitrangigen Thesen auf weil nur darüber diskutieren können was wir kennen und sehen und das sehen wir in den Ratinglisten. Die viel wichtigeren Dinge sehen wir in CEGT und CEGT nicht ... wir sehen nur eine Zahl die hinten raus kommt ... wir sehen nicht "Weg zum Ziel" ... wir sehen nur das Ziel.

Das Geheimnis ist immer ...
Der Weg zum Ziel und das trifft auch auf eine Schachpartie zu.
Knallharte Statistiker sehen das leider oft nicht und diskutieren mehr um den heißen Brei und rennen oft am Thema vorbei.

Also, CEGT und CCRL bestätigen begrenzt.
Liefern nur "was kommt hinten heraus" ... daraus lässt sich aber nichts im Detail ableiten und wenn wir nicht wissen beginnen wir zu pauschalisieren.

Es ist nicht korrekt zu sagen das durch mehr Zeit generell nichts ändert an den Reihenfolgen in den Listen oder der Leistung in Elo.
Mehr Zeit ist ein ganz entscheidender Beeinflussungsfaktor. Durch mehr Zeit wird Einfluss auf Stärken und Schwächen einer Engines ausgeübt.
Insofern werden sich Resultate verändern.

Wissen wir das alles stellt sich dann die Frage wie hoch ist der Einfluss und wann wirkt sich das sichtbar aus.
Das ist schwierig zu sagen weil die Stärken und Schwächen nicht nur den Zeitfaktor aus Beeinflussungsfaktor haben sondern auch noch andere Faktoren wie ... wurden für die Ermittlung von Elo unterschiedliche Gegner eingesetzt oder meist Gegner die absolut gleiche Charaktereigenschaften, sprich Spielstil haben.

Klar, können es uns verdammt einfach machen und sagen ...
Alles das interessiert mich nicht und da es mich nicht interessiert kann ich auch pauschalisieren.
Dann werden viele Jubeln weil diese Arbeit im Detail mehr festzustellen macht sich kaum jemand.

Alles Engines spielen gleich ...
Wenn das so wäre ... dann könnten wir mit 1+1 das gleiche feststellen wie mit 40 Züge in 120 Minuten.

Dem ist aber leider nicht so bzw. wie schön das es so ist bzw. so ist wie es ist.

Gruß
Frank
Parent - - By Tom Paul Date 2015-08-11 08:47 Edited 2015-08-11 09:02
Interessant.

Wo siehst du denn die Fehler in den Partien z.B. zwischen Stockfish und Komodo?
Mir fällt da bei langer Bedenkzeit auf, dass Komodo sehr oft mit einem Königsangriff im Mittelspiel den Stockfish überrollt und somit die meisten Siege einfährt.

Die neueste Stockfish Dev:
Author: DiscanX
Date: Mon Aug 10 01:26:59 2015 +0800
Timestamp: 1439141219

Tuned values for mid and end game passed pawns.

STC :
LLR: 2.96 (-2.94,2.94) [0.00,4.00]
Total: 22691 W: 4468 L: 4228 D: 13995

LTC :
LLR: 2.95 (-2.94,2.94) [0.00,4.00]
Total: 13620 W: 2216 L: 2023 D: 9381

Bench: 8384669

Resolves #391

spielt übrigens spürbar besser mit den Bauern, kommt aber immer noch nicht an Komodo 9.1 heran.
+2 =11 -4

3 von den 4 Siegen gewann Komodo mit einem Königsangriff!
Parent - - By Frank Qy. Date 2015-08-11 10:18
Wenn Du Komodo und Stockfish vergleichen willst.
Komodo verliert deutlich mehr Partien als Stockfish (die Zeitgleichen Versionen von April in meiner Liste).
Stockfish spielt dafür öfters Remis (sicherlich auch wegen Contemp). Der Zügedurchschnitt dieser beiden Engines geht sagenhaft weit auseinander.

Code:
  1 Komodo 9 x64                              3116.14     0.00   17.66   17.44     2150  82.51%  2863.02  29.67%  67.67%      1455-57-638
  2 Stockfish 26Apr2015 BMI2 x64              3112.74    -3.40   16.50   15.83     2150  82.53%  2863.18  31.58%  66.74%      1435-36-679


Hier siehst Du es schön ... beide hatten die gleichen Gegner, mithin auch die gleiche Anzahl an Partien.

Es ist genau anders herum als von Dir beschrieben.
Stockfish hat sehr viel mehr kurze Siege zu verzeichnen als Komodo wenn wir das frühe Mittelspiel sehen.
Betrachten wir das späte Mittelspiel schaut es anders aus. Dann scheint Komodo auch im späten Mittelspiel mit mehr Königsangriffen um die Ecke zu kommen.

Je weniger Figuren im Mittelspiel desto mehr steigt die Quote bei den Königsangriffen zu Gunsten von Komodo.
Das ist auch die Stärke von Komodo im Verhältnis zu Stockfish. Allerdings ist Stockfish dann wieder im Endspiel besser.

Denke das Programm mit mehr Wissen ist Komodo. Das Programm welches durch mehr Technik erfolgreich spekulativer spielt ist Stockfish. Sich von den beiden jetzt einen Favoriten auszusuchen ist schwierig. Denke beide Programme sind gleich interessant wobei ich aber auch denke das Stockfish auch an Komodo deutlicher vorbeizieht. Es arbeiten dort einfach zu viele fähige Personen mit und letztendlich ist es logisch das eine Gruppe von Personen immer eine stärkere Leistung abliefert als eine Einzelperson, wenn die Gruppe sich gut organsiert und nicht gegenseitig behindert.

Gruß
Frank
Parent - By Tom Paul Date 2015-08-11 23:14
Frank Qy. schrieb:


Stockfish hat sehr viel mehr kurze Siege zu verzeichnen als Komodo wenn wir das frühe Mittelspiel sehen.
Betrachten wir das späte Mittelspiel schaut es anders aus. Dann scheint Komodo auch im späten Mittelspiel mit mehr Königsangriffen um die Ecke zu kommen.

Je weniger Figuren im Mittelspiel desto mehr steigt die Quote bei den Königsangriffen zu Gunsten von Komodo.
Das ist auch die Stärke von Komodo im Verhältnis zu Stockfish. Allerdings ist Stockfish dann wieder im Endspiel besser.

Gruß
Frank


= Für Stockfish viele kurze Siege gegen verschiedene Gegner aber nicht gegen Komodo.
= Komodos Königsangriff wirkt gegen verschiedene Gegner und auch gegen Stockfish.
= Wenn Komodos Stärke vor Stockfishs Stärke zum Einsatz kommt, dann hat ja Stockfish gar keine Zeit mehr seine Stärke auszuspielen, dann heißt es nur noch Remis oder Niederlage.

=Somit sieht das TCEC sehr düster aus für Stockfish.

Ps. habe jetzt so viele Tests mit jeweils 40 Partien mit Komodo 9.1 vs Stockfish Devs. vom 29 und 30 und 04 und 08 und 10 zusammen und dabei so viele gewonnene Königsangriffe von Komodo, dass ich daraus schon ein Buch über Königsangriffe schreiben könnte.
Interessanterweise hat Stockfish dieses Problem nur wenn er kurz rochiert und so gut wie nie wenn er lang rochiert oder in der Mitte bleibt je nach Stellung.
Beim TCEC werden die Königsangriffe noch viel spektakulärer aussehen.
Parent - - By Tom Paul Date 2015-08-11 21:17
Sind eigentlich jemandem in letzter Zeit die starken Bewertungsunterschiede in Partien mit langer Bedenkzeit zwischen Stockfish und Komodo aufgefallen?
Oft sieht sich da Stockfish mit ~ -0.50 in Nachteil und Komodo sieht da schon ein -2.50 oder sogar -3.50.
Und ich weiß man kann die Tiefe der Engines nicht vergleichen, nur wenn man das machen würde: Komodo mit 7 Tiefen weniger erkennt mehr als Stockfish.
Ich finde so ein großer Unterschied zwischen den beiden ist etwas zu heftig.
War das früher auch so?

Ein Unterschied von
0.50 ist potentiell noch remis.
1.00 höchstwahrscheinlich ein Gewinn.
2.00 klar gewonnen.
3.00 was, du willst noch weiter spielen?
Parent - - By Ludwig Buergin Date 2015-08-12 09:24
Die unterschiedliche Berechnung und  Bewertung beim erreichen einer bestimmten Stellung beim Spiel mit 2 Programmen kann schon mal 2-3 Bauerneinheiten ausmachen. Meistens relativiert sich das beim Erreichen der  folgenden Zügen wieder.

  Gruß Ludwig
Parent - By Tom Paul Date 2015-08-12 09:35
Ja wenn mir Stockfish vs Komodo -4.50 und -7.50 anzeigen, dann ist mir das egal.
Aber wenn mir eine Engine sagt -0.50 Remis und die andere -2.50 oder sogar -3.50 also ganz klarer Sieg, dann ist mir das nicht mehr egal.
Vor allem wenn man die Engine für Analysen einsetzt.
Und das passiert bei Spielen mit langer Bedenkzeit ohne Zeitnot und 6 Kernen.
Beim Blitzen mit 1 Kern kann man das noch akzeptieren.
Parent - - By Kurt Utzinger Date 2015-08-09 12:37 Upvotes 1
Tom Paul schrieb:

Da fällt mir ein:
Bei den Testern im Blitzmodus Stockfish vs Houdini, da gewinnt Houdini auch ganz viele Partien, selbst wenn er die meisten verliert.
Aber egal wie oft ich meinen Test durchführe, also ab dem 1 Zug verschiedene Eröffnungen, mit vielen Kernen und viel Bedenkzeit und Dubletten gibt es keine, Houdini gewinnt gegen Stockfish keine einzige Partie, selbst bei 400 Partien.
Und wie stark ist hier der ELO Unterschied zwischen den kurzen und langen Bedenkzeit Ergebnissen?


Der zweite Satz ist stark widersprüchlich. Und wenn Houdini bei Dir keine Partie gegen Stockfish
in einer 400-Serie gewinnt, dann scheinen deine Einstellungen für den Test faul zu sein.
Kurt
Parent - By Martin Müller Date 2015-08-12 18:50
Der Widerspruch im zweiten Satz ist nur vordergründig.
Es gibt die Gesamtmenge der Partien eines Tests. Davon gibt es gemäss Tom viele Gewinnpartien von Houdini deren Menge aber bedeutend kleiner ist als die Menge der Verlustpartien.
Somit verliert er meistens obwohl er einige (viele) Gewinnpartien aufweisen kann.

Martin
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