Hallo Heiko

Hier einige Kommentare zu dieser Auf-und-Ab-Partie.

Mfg
Kurt

[Event "20.PokaloE/V02"]
[Site "BdF-Schachserver"]
[Date "2013.12.04"]
[Round "?"]
[White "Kettl, Hans P"]
[Black "Krauß, Heiko"]
[Result "0-1"]
[WhiteElo "1573"]
[BlackElo "2108"]
[ECO "A09"]
[EventDate "2013.12.13"]

1.Nf3 d5 2.c4 d4 3.b4
    {Durchaus spielbar, aber damit ist kein Eröffnungsvorteil zu erreichen. Üblich ist 3.g3}
3...f6
    {Die beste Antwort, mit der sich Schwarz des Zentrums bemächtigt.}
4.e3 e5
    {Wenn Schwarz nach gerade 4 Zügen schon leicht besser steht, dann muss etwas falsch gelaufen sein. Weiss hat es bereits schwer, gute Züge zu finden.}
5.c5 d3
    {Verständlich, wenn Schwarz auf Gewinn spielen will, obwohl die langfristigen Folgen schwierig abzuschätzen sind. Mir persönlich gefällt der Entwicklungszug 5...Le6 besser. Auf die systemgemässe Alternative 5...a5 kann das unklare Springeropfer 6.Sxe5 folgen.}
6.Qb3 e4 7.Nd4 Nc6
    {Interessant wie zweischneidig zugleich mit Zulassung der Zersplitterung der schwarzen Bauernstellung. Positionell stärker begründet ist 7...a5. Ohne längere Analysen nicht beurteilen lässt sich die Fortsetzug 7...f5 8.g4!?!}
8.Nxc6 bxc6 9.f3
    {Die richtige Reaktion mit weissem Vorteil, was zeigt, dass es Schwarz irgendwie verpasst hat, seine besten Trümpfe auszuspielen.}
9...Rb8
    {Beachtung verdient auch 9...a5}
10.fxe4 Bxc5 11.a3 Nh6
    ( 11...a5 12.Bxd3 axb4 13.Bc4 Nh6 14.d4 Bd6 15.O-O {ist klar vorteilhaft für Weiss} )
12.Bxd3 Bd6 13.Qc2
    {Geht aus der Schusslinie des schwarzen Tb8 mit Angriff auf c6. Doch mit diesem Damenzug - an dessen Stelle 13.0-0 angezeigt war - wirft Weiss den grössten Teil seines Vorteils weg.}
13...Ng4 14.Ba6
    {? Das ist m.E. falsch. Mit dem konsequenten 14.Dxc6+ wäre Weiss besser gefahren.}
14...O-O
    {Die beste Antwort.}
15.Bxc8 Qxc8
    {Das Blatt hat sich gewendet, ist es nun doch Schwarz, der bereits besser steht, was angesichts der unterentwickelten weissen Stellung nicht verwundert.}
16.h3
    {Nur so lässt der Verlust des h2-Bauern vermeiden. Allerdings geht das nur zu Lasten des Rochadeverlustes.}
16...Bg3+ 17.Ke2
    {Erzwungen wegen 17.KI1? Da6+ und -/+}
17...Qa6+
    {?! Im Bestreben, den Minusbauer baldmöglichst wieder retour zu bekommen, begeht Schwarz eine Ungenauigkeit, denn nach der von Schwarz geplanten Variante steht Weiss wieder besser. Richtig war deshalb 17...Se5 und Weiss wird noch einige Zeit leiden müssen.}
18.Kf3
    ( 18.d3 Nf2 19.Rf1 Nxe4 20.Nd2 Nxd2 21.Bxd2 {mit weissem Vorteil dank der besseren Bauernstruktur. Der von Weiss gewählte Königszug ist falsch und wendet das Blatt erneut klar zugunsten des Gegners.} )
18...Nf2 19.Rg1
    ( 19.Kxg3 {war das kleinere Übel für Weiss} 19...Nxh1+ 20.Kh2 Nf2 21.d4 Qf1 22.Bb2 Nd3 23.Qc4+ Kh8 24.Nc3 Qf2 25.Qxd3 Qxb2 26.Ra2 Qb3 )
19...Bh4
    {Nun gibt es für Weiss keine Rettung mehr}
20.d4 Rbe8
    {Oop, ein äusserster ungeschickter Zug in einem Moment, wo Schwarz stattdessen mit 20...f5 auf die Gewinnerstrasse geraten wäre}
21.Nc3
    {?? Weiss geht an seinem Glück vorbei, denn mit 21.Sd2!, bald gefolgt von Dc2-c4 wären die schwarzen Gewinnträume versandet.}
21...f5
    {! Damit packt Schwarz seine Chance wieder.}
22.exf5 c5
    {?! Schade, nur der zweitbeste Zug. Dabei hatte Schwarz hier den rasch gewinnenden Knüller 22...Dc4!}
23.bxc5
    ( 23.e4 {ist nicht besser nach} 23...cxd4 24.g3 Nxh3 25.Rd1 dxc3 26.gxh4 Qg6 {-+} )
23...Qg6 24.g4 Rxf5+ 25.Qxf5 Rf8 26.Qxf8+ Kxf8 27.Rf1 Qc6+
    {?? Kurz vor dem Ziel strauchelt Schwarz und gewährt dem Gegner gute Rettungsschancen. Auf jeden Fall hätte Schwarz nach der richtigen Verteidigung noch eine gehörige Arbeit zu leisten, um den Punkt nach Hause zu schieben.}
    ( 27...h5 28.Rxf2 Qf7+ 29.Ke4 Qxf2 30.Kd3 Qf1+ 31.Kc2 Bf2 {und Weiss muss gewinnen} )
28.e4 Qf6+ 29.Ke3
    {?? Ein schlimmer Fehler anstatt 29.Kg2}
29...Ke8
    {? Erneut ungenau, so dass am Partieausgang gezweifelt werden muss. Richtig war 29...Kg8!!}
30.Rb1 Nxg4+ 31.Ke2 Qa6+
    {Und nicht 31...Dxd4? 32.Tb8+ usw. mit weissem Vorteil}
32.Nb5
    {! Eine sehr gute Verteidigung, die Schwarz übersehen hat.}
32...Nf6 33.Rf4
    {?? Der letzte Fehler, dabei hätte 33.Kf3 die Stellung gehalten.}
33...Bg5 0-1

 
mit stabil (absturz/hängt etc) hat es jetzt nicht direkt zu tun, aber zumindest ist ein bug...ein gewaltiger

gruß
thomas

Guten Tag  Chrischan!
Aha, ein Qualitätsopfer in einer frühen Partiefase in deiner FS-Partie, ein mutiger Versuch!
Scheint zu funktionieren, jawohl!?
Ab Zug 28.....Kh7 (….Dd7!) wäre für Schwarz eine ausgezeichnete Möglichkeit mit großem Vorteil aus der Eröffnung  zu kommen und die recht farbige Partie für sich zu entscheiden!
Ich habe meinerseits mir die FS-Partie zu Gemüte geführt und einige Varianten beigesteuert (Engien-Varianten) und auf eine sonstige Kommentierung im üblichen Sinne verzichtet, da ich das Gefühl habe,
dass du zu recht auf diese Partie stolz sein kannst, gratuliere!
MfG. Roland

http://www.viewchess.com/cbreader/2015/7/18/Game73512585.html

Hallo Christian

Hier der Versuch, diese spannende Partie etwas näher zu beleuchten.

Gruss
Kurt

[Event "CP.2003.Q.00001"]
[Site "IECG"]
[Date "2005.01.15"]
[Round "?"]
[White "Boychuk, Taras"]
[Black "Bartsch, Christian"]
[Result "1/2-1/2"]
[WhiteElo "2289"]
[BlackElo "1835"]
[ECO "E52"]
[EventDate "2005.01.15"]
[EventCountry "GER"]
[EventType "corr"]
[Annotator "Utzinger,K"]

1.d4 Nf6
    {Der Beginn einer spannenden Kampfpartie.}
2.c4 e6 3.Nc3 Bb4 4.e3 O-O 5.Bd3 d5 6.Nf3 b6 7.O-O Bb7 8.cxd5 exd5 9.Bd2
    {Eine zahme, aber gut spielbare Variante. Üblicher ist 9.a3, aber interessant finde ich das sofortige 9.Se5 mit der Idee eines baldigen f2-f4}
9...Nbd7 10.Qc2 a6 11.a3
    ( 11.Ne5 Re8
        ( 11...Nxe5 12.dxe5 Ne4 13.Bxe4 dxe4 14.Rfd1 Bxc3 15.Bxc3 Qe7 {+/=} )
    12.f4 c5 13.a3 Bxc3 14.Bxc3 {ergibt einen dynamisch spannenden Kampf} )
11...Bd6 12.b4 Re8 13.b5 a5
    {Durch Zugumstellung sind die Partner wieder in der Theorie gelandet.}
14.Qa2
    {Übt Druck auf d5 aus und verhindert so Sf6-e4}
14...Nf8
    {Nun ist d5 indirekt ein drittes Mal gedeckt, so dass Sf6-e4 wieder möglich wird. Ferner wird das künftige Manöver Sf8-g6-h4 vorbereitet.}
15.Rfc1 Re4
    {!? Dazu schreibt der Schwarzspieler: "Wie kam ich auf die Idee? In der 24-bändigen Modernen Schachtheorie aus dem Sportverlag hat Mark Taimanov in einer anderen scharfen Königsangriff-Variante betont, wie stark der Läufer auf b7 sein könnte. Der Turm auf f8 spielte stets eine untergeordnete Rolle beim Angriff auf den König. Die Vorbereitungen zum Opfer begannen also mit 12. ... Te8, wohl wissend, das das Opfer nicht unmittelbar erzwungen ist. Umso glücklicher war ich, daß Taras weiter am DF angriff und im 15. Zug mit Tfc1 das Opfer ermöglichte, um die Läuferdiagonale freizulegen. 15. ... Te4 ist gegenüber einer Engine vielleicht zweifelhaft, aber der Mensch nimmt wahrscheinlich das Opfer an. Sollte er doch den Turm stehenlassen, dann wirkt der Turm auf e4 bedrohlich und ein späterer Schwenk nach h4 ist auch möglich. Die folgenden Verwicklungen haben mir damals, aber auch heute beim Nachspielen, große Freude bereitet. Die Rätsel der Partie [ist das Opfer korrekt oder nicht] sind wohl 10 Jahre später immer noch nicht völlig gelöst."}
    ( 15...Ng6 16.Be1 Ne4 17.Kh1 Nh4 18.Nxh4 Qxh4 19.f4 Nxc3 20.Rxc3 Qh6 21.Bf2 Re7 22.a4 Rae8 23.Rf1 Bb4 24.Rc2 Bd6 25.Rc3 Bb4 26.Rc2 Bd6 27.Rc3 Bb4 28.Rc2 Bd6 {mit Remis durch Zugwiederholung war schon gespielt worden.} )
16.Bxe4
    {Bestimmt eine schwierige Wahl, denn die Annahme des Opfers ist alles andere als klar. Doch wird sich Weiss als der stärkere Spieler verpflichtet gefühlt haben, das "Geschenk" anzunehmen. Mir persönlich gefällt die Ablehnung des Opfers durch Umgruppierung mit 16.Se2 gefolgt von Sg3 und nachfolgender Verdoppelung der Türme auf der c-Linie. Auch muss Schwarz dann Massnahmen gegen den Läufertausch durch Sf5 treffen.}
    ( {[Komodo 9 64-bit ] 32:+0.60} 16.Nxe4 dxe4 17.Ne5 exd3 18.Nxf7 Bd5 19.Nxd8 Bxa2 20.Rxa2 Rxd8 21.Rc3 Ne6 22.Rxd3 Be7 23.f3 Kf7 24.Kf2 g6 25.h3 a4 26.Bb4 Rd5 27.Bxe7 Kxe7 28.Rb2 Ne8 29.Rb4 Nd6 30.Rxa4 Rxb5 31.Rb4 Rf5 32.g4 Rf8 33.Kg2 Ra8 34.f4 Kf6 35.Kf3 h5 36.Rc3 )
    ( {[Stockfish 6 64] 40:+0.42} 16.Rc2 Ng6 17.a4 Nh4 18.Be2 Nxf3+ 19.Bxf3 Re6 20.g3 Ne4 21.Bc1 Rf6 22.Bg2 Nxc3 23.Rxc3 Bb4 24.Rc2 c6 25.Ba3 cxb5 26.axb5 Bxa3 27.Qxa3 Rc8 28.Rxc8 Bxc8 29.Rc1 Bf5 30.Qb3 Rd6 31.Rc6 Rd7 32.Bf3 g6 33.h4 h5 34.Qa3 Kg7 35.Bg2 Be6 36.Qc3 a4 37.Qa3 Ra7 )
    ( {[spark-1.0] 25:+0.34} 16.Bxe4 dxe4 17.Ne1 Qd7 18.h3 Ne6 19.Qc4 Ng5 20.Qf1 Qf5 21.Kh1 Rb8 22.a4 h6 23.Rcb1 Re8 24.Rb2 Bg3 25.Kg1 Bh4 26.Nc2 Nd5 27.Nxd5 Bxd5 28.Qe2 Ne6 )
16...dxe4 17.Ng5
    {Folgt man der Partie, bekommt man den Eindruck, dass dies nicht die beste Wahl darstellt. Allerdings bleibt alles ziemlich kompliziert und endgültige Schlüsse wage ich keine. Persönlich hätte mir 17.Se5 besser gefallen, würde dadurch doch der gegnerische schwarzfeldrige Läufer als wichtige Angriffsfigur verschwinden. Genauere Untersuchung verdient auch die Alternative 17.Se1}
17...Qd7 18.Qc4
    {Eilt zur Verteidigung der weissen Felder an den Königsflügel. Doch was sprach gegen 18.f3!?}
18...h6 19.Nh3 Ng4 20.Nf4
    ( 20.g3 {wird stark mit} 20...Ng6 {beantwortet} 21.Nf4 N4e5 {! sehr gut} 22.dxe5 Nxe5 23.Qf1 {erzwungen} 23...Nf3+ 24.Kh1 Nxd2 {mit Angriff auf die Dame und der Gabeldrohung Sb3} 25.Qd1 Nf3 {und Schwarz bleibt weiterhin am Drücker} )
20...g5 21.Nh5 Bxh2+
    {Es sieht optisch nicht sehr schön aus für Weiss. Doch mit Optik allein kann man nicht gewinnen.}
22.Kh1 Qd6
    {Das ist vielleicht nicht einmal die optimale Fortsetzung, wenn man die spätere Variante anschaut. Stockfish jedenfalls plädiert für 22...Ld6}
    ( {[Stockfish 6 64] 41:-1.22} 22...Bd6 23.Ne2 Nxf2+ 24.Kg1 Ng4 25.Neg3 Nh7 26.a4 Rc8 27.Rc2 Bxg3 28.Nxg3 Nhf6 29.Qe2 Qd6 30.Nf1 h5 31.Qe1 Nd5 32.Qg3 Qg6 33.Nh2 Nh6 34.Rac1 Nf5 35.Qf2 Nd6 36.g3 f5 37.Nf1 Qf7 38.Qe1 Kh8 39.Qf2 Kg7 40.Qe1 Rh8 41.Qf2 h4 42.Qg2 Qe7 43.Qe2 hxg3 44.Nxg3 Rh4 45.Be1 Rg4 )
23.Qe2
    ( 23.Nxe4 {! war interessant, denn nach} 23...Bxe4 24.Qe2 f5 25.f3 Bg1 {droht ...Dh2 Matt} 26.g3 Bd3 27.Qg2 Bxe3 28.Bxe3 Nxe3 29.Qa2+ Qe6 30.Nf6+ Kh8 31.Qxe6 Nxe6 32.Rc3 Nc2
        ( 32...Be2 33.Rxe3 Nxd4 34.Re7 {und Schwarz wird Matt} )
    33.Rc1 Ncxd4 34.Rxd3 {steht es in etwa ausgeglichen} )
23...f5
    {Die schwarze Bauernwalze sieht furchterregend aus.}
24.f3
    {? Nun strauchelt Weiss und gerät milde ausgedrückt in grosse Verlustgefahr. Hier war der Übergang mit 24.Sxe4 zur im 23.Zug erwähnten Variante möglich.}
24...Bg1
    {droht ...Dh2 Matt}
25.f4
    {? Verhindert das Matt mit Angriff auf den schwarzen Lg1, aber nach dem Textzug hätte es endgültig schlimm für Weiss ausgehen müssen. Nur mit 25.Sf6+ Sxf6 26.Kxg1 war noch echter Kampf möglich.}
25...Bh2
    {?! Obwohl Schwarz auch nach dieser logisch anmutenden Antwort - der Läufer wird gedeckt und der weisse König bleibt im Loch - noch immer besser steht, stand hier mit 25...Dg6! ein m.E. klarer Gewinnzug zur Verfügung.}
26.Qc4+
    {Ob die Verteidigung 29.Sd1 Dg6 usw. etwas mehr Widerstand leistet, vermag nur eine vertiefte Analyse aufzeigen.}
26...Ne6 27.Rf1
    {Auch der Versuch 27.g3 hätte die Partie nicht mehr gerettet.}
27...Rf8 28.g3 Kh7
    {!? Keine Frage, der Königszug gewinnt. Aber noch schneller war der Sieg wohl mit 28...Dd7 und der Idee 29...Df7 gefolgt von ...Dxh5 zu erzwingen.}
29.Kg2 Nxd4
    {?! Schade, denn dieses attraktive Scheinopfer erschwert den Gewinn enorm, zumindest steigen die weissen Remischancen stark an. Mit 29...Kg6 war ein relativ einfacher Gewinn möglich.}
30.Qxd4 Qxd4 31.exd4 e3+ 32.d5 exd2 33.Rfd1 Kg6 34.Rxd2 Kxh5 35.Rh1 Re8 36.Rd3 Kg6 37.Rxh2 Nxh2 38.Kxh2 Kh5 39.fxg5 hxg5 40.Kg1 Kg6 41.d6
    {! Der notwendige Durchbruch, bevor Schwarz zu seiner Traumstellung mit einem auf d8 stehenden Turm und einem auf e5 platzierten König kommt. Der d-Bauer geht verloren, dafür kriegt Weiss aber den b6-Bauer.}
41...Rd8 42.Rd1
    {Nachdem der Td1 gedeckt ist, droht dxc7}
42...cxd6
    ( 42...Rxd6 43.Rxd6+ cxd6 44.Na4 Be4 45.Nxb6 Bd3 46.a4 {ist klar schwächer und Weiss wird das Remis sicherstellen können.} )
43.Na4
    {Die Einschätzung der Stelliung zeigt, dass Schwarz vorübergehend zwei Mehrbauern sein eigen nennen darf. Vorübergehend deshalb, weil der b6-Bauer nicht zu halten ist. Der weitreichend einsetzbare Läufer ist dem Springer klar überlegen und die Beherrschung der Diagonale a8-h1 eine wichtige Waffe, solange die Türme noch auf dem Brett sind. Auch kann der schwarze König - der viel aktiver ist als sein Gegenpart - rasch nach g4 gelangen, wonach der weisse g3-Bauer unter Druck gerät. Zudem kann die schwarze Majestät auf g4 den Vormarsch seiner Königsflügelbauern unterstützen. Und last but not least kann der schwarze Turm - richtig eingesetzt - aktiver und vor allem gefährlicher agieren als der weisse Turm. Die schwarzen Figuren sind leicht in der Lage, die weissen Damenflügelbauern unter Kontrolle zu halten, was man von Weiss umgekehrt nicht behaupten kann. In der Gesamtwertung ergibt sich, dass die Vorteile von Schwarz so gross sind, dass meines Erachtens die weisse Stellung noch immer verloren ist.}
43...Be4
    {?! Nach meinem Dafürhalten der falsche Ansatz, denn nach 43...Tc8 !! gab es für Weiss langfristig keine genügende Verteidigung mehr.}
44.Nxb6 d5 45.Na4 d4 46.Rd2 Kf6 47.b6 Ke5
    ( 47...Bc6 48.Nc5 Rb8 49.Rxd4 Rxb6 )
48.Nc5 Bc6 49.Kf2 Rb8 50.b7 a4 51.Rd1 Kd5 52.Na6 Rxb7 53.Nb4+ Rxb4
    ( 53...Kd6 54.Rxd4+ Kc5 55.Nxc6 Kxc6 56.Rxa4 {ist ohne Wenn und Aber klar Remis} )
54.axb4 Bb5 55.Rc1 Bc4 56.Ke1 f4 57.gxf4 gxf4 58.Ra1 Bb3 1/2-1/2