Not logged inCSS-Forum
Forum CSS-Online Help Search Login
CSS-Shop Impressum Datenschutz
Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Kasparov und 30 Jahre Computerschach
- - By Benno Hartwig Date 2015-06-10 09:23 Edited 2015-06-10 09:25
Ich stieß gerade auf
http://de.chessbase.com/post/kasparov-und-30-jahre-computerschach
1985
Kasparov simultan gegen 32 Toprechner jener Zeit,
ungefähr die Zeit, in der ich auf Computerschach aufmerksam wurde,
in der die Kaufhäuser Tresen aufbauten, an denen man selbst mal gegen die Plastikburschen antreten konnte, wenn man denn ausdauernd genug gewartet hatte, dass eine dieser für mich völlig neuartigen Kisten frei wurde.
Und die Partien gibt es hier auch:
http://de.chessbase.com/portals%5C3%5Cfiles%5C2015%5C30jahrecomputerschach%5Ccomputersimultan1985_alle.pgn

Mit 32,0 : 0,0 konnte Kasparov diesen Parcour noch absolvieren.
Und es waren größtenteils sehr flotte Siege.

Um eine Vorstellung von der Rechner-Spielstärke dieser Zeit zu bekommen, helfen CEGT und CCRL nicht weiter.
In der SSDF-Liste (mancher mag sich erinnern? )
http://ssdf.bosjo.net/long.txt
tauchen aber Burschen wie Super Constellation und Excellence auf.
Und SSDF führt diese Haudegen mehr als 1500 ELO hinter Komodo 7 (ja, an dieser Stelle [K7, SF3 und H überhaupt nicht] ist die SSDF-Zeit wohl stehen geblieben)

Computerschachmäßig eine noch völlig andere Zeit.
Und trotzdem hatte ich das Tun dieser Kisten fasziniert bestaunt.
Und ich als Hobby-Patzer kam auch damals schon schachlich nicht mit den Kisten mit, was das Staunen nur verstärken konnte.

Benno
Parent - By Wolfgang Battig Date 2015-06-10 10:22 Edited 2015-06-10 10:28
Benno Hartwig schrieb:

....
Um eine Vorstellung von der Rechner-Spielstärke dieser Zeit zu bekommen, helfen CEGT und CCRL nicht weiter.
In der SSDF-Liste (mancher mag sich erinnern? )
<a class='urs' href='http://ssdf.bosjo.net/long.txt'>http://ssdf.bosjo.net/long.txt</a>
tauchen aber Burschen wie Super Constellation und Excellence auf.
Und SSDF führt diese Haudegen mehr als 1500 ELO hinter Komodo 7 (ja, an dieser Stelle [K7, SF3 und H überhaupt nicht] ist die SSDF-Zeit wohl stehen geblieben)

.....


"Stehengeblieben" sind sie nicht, aber es geht halt nur seeeeehr laaaaangsam voran. Aktuell wird immerhin Stockfish 6 auf (sehr altem) Quad getestet, siehe CCC, Postings von Lars Sandin. Was PC-Programme angeht ist die Liste total "outdated", die einzige Daseinsberechtigung hat sie m.E. dadurch, dass sie eben auch Brettcomputer, PDA-Programme usw. aufführt. Wobei die ganzen "Revelations" ja eigentlich nur PC-Programme in einem - m.W. sündhaft teuren - Brett sind.

Bei den Bedingungen ist es auch kein Wunder, dass sie nicht aktuell sind:
- 40/120 + 20/60 + 20/60 + ... (Ende quasi offen, besser wäre m.E. es eine Fischer-Zeitkontrolle einzubauen, z.B. 40/120' + 20/60' + 30'+10'' o.ä.)
- Die Engine bekommt immer alle verfügbaren Cores
- Ponder=On + Autoplayer (für ein Match werden also zwei Rechner benötigt, Ressourcenverschwendung!!!!)

Jeder Punkt für sich ist natürlich ok, aber die Kombination daraus führt halt dazu, dass sie keine halbwegs vernünftige Anzahl von Spielen in vertretbarer Zeit durchführen können.
Parent - By Stefan Pohl Date 2015-06-10 15:19
Moin Benno,

vielleicht ist diese Liste in dem Zusammenhang interessant?! Ich schlage da jedenfalls gelegentlich mal nach...

http://www.schach-computer.info/wiki/index.php/Wiki-Elo-Liste

Stefan
Parent - - By Krug Peter Date 2015-06-10 22:17
Dass du trotz deiner - hier angegebenen Spielstärke dem Schach
treu geblieben bist und es nach wie vor faszinierend findest...
zeigt wie großartig Schach ist!

Gruß Peter
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-06-10 23:31
Schon richtig,
Aber ich gestehe:
so richtig ganz besonders fasziniert mich, wie es gelingt, und wie erfolgreich es gelingt, in diesem Spiel mit den Möglichkeiten der Programmierung erfolgreich zu sein.
Benno
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-06-11 09:32
PS:
...und damals faszinierte mich bereits, dass es immerhin hieß, dass die Rechner das Niveau von Vereinsspielern (OK, ohne Angabe eine Spielklasse) erreichen.
Und ich dachte über diese Wertung nach, während ich den Mephisto-II-Brikett in Händen hielt und von der völlig andersartigen Suchstrategie des Mephisto-III las.
Und bald danach hatte ich auf meinem C64 den Colossus-2...

Benno
Parent - - By Ingo B. Date 2015-06-11 11:00
Hallo

Mir ging es ähnlich, zugleich kamen die Homecomputer auf, die ebenfalls Schach spielten, mich schlagen konnten und billiger als die "one purpose" Schachcomputer waren - die sich für mein jugendliches Begriffsvermögen nur Superreiche leisten konnten. Deswegen habe ich von Anfang an (und bis heute) nie den Hang zu Brettcomputern entwickelt sondern Computerschach auf "normalen" (Home) PC betrieben.

Gruß
Ingo
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-06-11 14:11 Edited 2015-06-11 14:16

> Deswegen habe ich von Anfang an (und bis heute) nie den Hang zu Brettcomputern entwickelt sondern Computerschach auf "normalen" (Home) PC betrieben.


Wobei ich z.B. die Mephisto-Exklusive-Modelle einfach auch richtig schön finde,
richtig gut in die Hand zu nehmen und zu spielen, und auch sonst einfach richtig attraktiv.
Gerade auch weil seine Elektronik so komplett in der Schublade verschwinden konnte.
Und auch wenn ihre Spielstärke und die Funktionesvielfalt unendlich weit hinter der der heutigen Engines zurückliegt, finde ich sie toll, und ja, zu ihnen habe ich immer einen Hang gehabt.
Zu Platikkisten mit Platikfiguren deutlich weniger. Auch wenn gerade der Superconny natürlich spielerisch faszinieren konnte.

Gibt es die hölzernen Möbelstücke eigentlich noch irgendwo zu kaufen (außer Ebay)?

Benno
Parent - - By Ingo B. Date 2015-06-11 14:57
Benno Hartwig schrieb:

Wobei ich z.B. die [url]Mephisto-Exklusive-Modelle[/url] einfach auch richtig schön finde,
richtig gut in die Hand zu nehmen und zu spielen, und auch sonst einfach richtig attraktiv.
Gerade auch weil seine Elektronik so komplett in der Schublade verschwinden konnte.
Und auch wenn ihre Spielstärke und die Funktionesvielfalt unendlich weit hinter der der heutigen Engines zurückliegt, finde ich sie toll, und ja, zu ihnen habe ich immer einen Hang gehabt.
Zu [url]Platikkisten mit Platikfiguren[/url] deutlich weniger. Auch wenn gerade der Superconny natürlich spielerisch faszinieren konnte.

Gibt es die hölzernen Möbelstücke eigentlich noch irgendwo zu kaufen (außer Ebay)?



Ich muß dir ja bei allem zustimmen, allein die Preise sind weit jenseits von gut und böse - eben weil Hobbyisten jeden Preis zahlen. Wenn ich mir überlege was ich dafür an normalem Computer bekomme ... (Bei DGT Brettern ist es übrigens ähnlich, der Preis ist nur dadurch gerechtfertigt das es eben keine Konkurenz gibt!)

Gruß
Ingo
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-06-11 17:23 Edited 2015-06-11 17:27
So ein "Exclusive" in neuer Version,
gern noch mit einer aus heutiger Sicht mäßigen Hardware (und damit zum Spielen sicher deutlich mehr als stark genug)
aber mit einer USB- oder Bluetooth-Verbindungsmöglichkeit zum PC (zum Notebook)
und auch zum Smartphone mit seinem entsprechend aufzupeppenden Droidfish (welches man dann auch gern in einer Schublade dort verschwinden lassen kann)
Das wäre für mich so der Traum-Brettrechner. Schön! Stark! Funktionell!
Spaß und Genuss!

Benno
Parent - - By Ingo B. Date 2015-06-11 18:16 Upvotes 1
Benno Hartwig schrieb:

So ein "Exclusive" in neuer Version,
gern noch mit einer aus heutiger Sicht mäßigen Hardware (und damit zum Spielen sicher deutlich mehr als stark genug)
aber mit einer USB- oder Bluetooth-Verbindungsmöglichkeit zum PC (zum Notebook)
und auch zum Smartphone mit seinem entsprechend aufzupeppenden Droidfish (welches man dann auch gern in einer Schublade dort verschwinden lassen kann)
...


Dann nimm doch ein DGT Brett? Das ist genau das was du oben beschrieben hast ...

Kurz: Ich habe damals wie alle anderen auch in den 80ern im "Karstadt" gestanden und die Brett-Schachcomputer bewundert. Trotzdem geht mir dieses rührselige Gehabe komplett ab. Ich verstehe es einfach nicht.

Das einzige was mich interessieren könnte wäre ein DGT Brett zum halben Preis (max!). Das wäre ein schönes Brett mit Sensoring und PC Anbindung Wert und zwar so, dass der Hersteller noch Geld verdienen würde (Und Chinapreise sehend, nicht mal wenig!)
DGT hat nicht verstanden das, wenn man ein Produkt billig genug macht, der Markt explodiert und man deutlich mehr verdient als mit Exklusivware!

Schade und egal
Ingo
Parent - By Thomas Müller Date 2015-06-11 20:52
ja gebnau, schade...die DGT sind leider astronomisch teuer.
Hätte ich mir schon lange eines gegönnt, aber nicht für den preis!

gruß
thomas
Parent - - By GAVON Date 2015-06-19 12:03
Dann schau doch mal hier nach: https://chessprogramming.wikispaces.com/Gavon?responseToken=0f0bfe923f7201586692822e16243a2de

Wird in Eigenarbeit in Spanien hergestellt. Leider ist bislang nur die Anbindung an DGT Bretter inkludiert. Habe den Hersteller bereits kontaktiert, ob er sowas nicht in ein Exclusive Brett einbauen kann.
Parent - - By Frank Brenner Date 2015-06-19 13:03
Was ich mir wünsche wäre ein Mephistobrett Modul (so wie zb das MM5 Modul)  welches per Funk (kein bluetooth mit notwendiger sichtverbindung) mit dem PC verbunden ist.
Auf dem PC läuft dann eine beliebige Engine (in Fullspeed auf dem PC) in einer speziellen GUI  und funkt über einen kleinen USB Stick mit dem Modul auf dem Mephisto Brett.

Das Modul im Mephistobrett sollte eine normale Anzeige  (zb 2-3 Zeilen a 10-20 Buchstaben zu je aus 12x8  leuchtpunkten) haben (bloß kein LCD) und so wie die Module von früher knöpfe für die bedienung.

Die Befehle sollten per Funk verzögerungslos an den PC geschickt werden und umgekehrt, damit das Brett auch Bulletfähig ist.

Ich will auf keinen Fall zusätzliche Kabel für Strom oder Kommunikation.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-06-19 13:30 Edited 2015-06-19 13:44

> ...welches per Funk (kein bluetooth...


Warum nicht einfach WLAN.
in den Notebooks vorhanden, für das Schachbrett sicher billig einbaubar.
"Nur" müsste das Thema dann jemand für genügend interessant halten, um die notwendigen Entwicklungsarbeiten für solch ein Schachbrett/rechner leisten zu wollen.
PS: ... und die Entwicklungskosten tragen zu wollen.

Benno
Parent - - By Frank Brenner Date 2015-06-19 18:42

>Warum nicht einfach WLAN.


WLAN ist doch Funk, also geht natürlich auch WLAN.

Wichtig ist halt, dass es ein Modul für ein Mephisto Brett ist mit digit Anzeige und Modul-tastatur, damit der PC auch ganz woanders stehen kann.

Das DGT Brett kann man so weit ich weiß nur verwenden wenn direkt dabei der PC steht. Den Level ändert man am pc und die suche kann man auch nur am pc verfolgen.
Ausserdem gefallen mir die Holzbretter von mephisto viel besser als das DGT brett.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-06-20 09:31
WLAN hat ja schon eine gewisse Reichweite, es geht schon ein paar Zimmer weiter oder ins andere Stockwerk. Immerhin.
Und Hardware-Module für WLAN gibt es wohl schon für sehr wenig Geld.
Es bleibt aber der Aufwand, die notwendige Hardware zu vereinen und eine anständige Steuerung zu programmieren.
Und ich denke ja, beispielsweise das bereits entwickelte Mephisto-exclusive-Equipment könnte hier eine Basis bieten, die jetzt gar nicht mehr sooo große Aufwände erforderlich macht.
Wer hat eigentlich heute die Rechte daran?

Benno
Parent - - By Frank Brenner Date 2015-06-20 13:54

> Wer hat eigentlich heute die Rechte daran?


Ich würde sagen die Frage ist ob es ein patent  gibt für

-  ein Schachbrett auf dem auf jedem Feld eine LED in einer Ecke steckt die den Zug durch blinken signalisiert

und für

-  ein Schachbrett auf dem ein Relais unter jedem feld steckt welches durch einen Magneten betätigt wird um das entfernen/setzen einer Figur zu signalisieren

und für

- Figurenerkennung durch Spulen unterschiedlicher Wicklungszahl .

Es handelt sich hierbei meiner meinung nach um Trivialideen die keines Patentes würdig sind. Aber die Bürokratie in Deutschland/EU/Welt ist ja vorhanden und damit die Bürokraten nicht arbeitslos werden aktzeptieren die auch Trivialpatente, vor allem weil es sich dabei so vorzüglich streiten lässt, weil trivialpatente ständig verletzt werden da tausende menschen unabhängig voneinander die gleiche Idee haben und die Bürokraten und Winkeladvokaten daher nie arbeitslos werden.

Die Modulelektronik kann mit handelsüblichen bauteilen (mikrocontroller , speicherchips und digital-anzeigen die es bei conrad elektronik gibt) mühelos gebaut werden.
Es gibt für alles schon fertige Einheiten, die müssen nur richtig verdrahtet und programmiert werden.

Schwerer stelle ich mir aber im moment die USB/WLAN komunikation vor, weil ich nicht weiß ob es hier auch schon fertige Module gibt.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-06-20 22:20
Klar, das grundsätzliche Design sollte nicht geschützt sein.
Ich dachte an die konkreten Fertigungspläne und ggf. sogar noch die dafür genutzten Maschinen und Konfigurationen.
Die Maschinen sind wohl weg.
Und Pläne ggf auch gar nicht auffwändig in der Neuanfertigung.

USB-WLAN-Lösungen gibt es übrigens für weniger als 6 Euro.
WLAN kann also nicht der Faktor sein, der die Lösung teuer macht.

Benno
Parent - By Ingo B. Date 2015-06-21 07:57
Benno Hartwig schrieb:

...
Ich dachte an die konkreten Fertigungspläne und ggf. sogar noch die dafür genutzten Maschinen und Konfigurationen.
Die Maschinen sind wohl weg.
Und Pläne ggf auch gar nicht auffwändig in der Neuanfertigung.
...


Die Maschienen um so etwas zu produzieren wären mit Sicherheit noch verfügbar. Das Holz geht immer irgendwie, Kunststoff auf jeder Maschine, Platinen werden auch ncoh gefertigt ... die Produktion ist kein Thema. as keht sogar noch in Europa. Der Arduino wird (auch) immer noch in Italien gefertigt ... so ein simpler Schachcomputer fält in die selbe Kategorie.
Dein Problem des Nachbauens ist ein ganz anderes. Für das ganze Zeug aus den 80ern und vieles bis zur Mitte der Neunziger bekommst du einige damals produzierte IC nicht mehr. Meine Firma mußte vor 3, 4 Jahren erste Boards neu designen, weil einfache Treiber IC (Verstärker) von damals nicht mehr zu bekommen waren. Nachdem ein neues Board designet war stellte sich herraus, das dieses, trotz gleicher Spezifikation aber mit neuen Chips, nicht mit enem anderen Board zusammenarbeiten wollte (Timing zu schnell, das waren Daten die damals nicht mal erfast wurden!)) - also mußte auch dieses neu "gebaut" werden.
Einfach Nachbauen ist also nicht. Wenn, dann etwas neues konstruieren, und das zahlt einfach niemand mehr für ein "dedicated Ding". DGT macht das eigentlich richtig, nur der Preis ist astronomisch hoch - und Wlan brauch man nicht, die haben Bluetooth (https://www.youtube.com/watch?v=H_lf8_pxg2Q)!

Die Rechte liegen übrigens bei Saitek. Patente (nicht Copyright) laufen nach 20 Jahren sowieso aus und ich bezweifle das die erneuert wurden. Das kostet Geld und für etwas das nicht mal mehr produziert wird macht das keiner.

Gruß
Ingo
Parent - By Mythbuster Date 2015-06-21 08:55
Am modularen System der Mephisto Bretter hat auch heute noch Saitek alle Rechte. Einfach für diese Bretter etwas entwerfen und dann auf den Markt werfen, ist nicht so einfach.

Ruud Martin hat ja diverse Module für die Mephisto Bretter entworfen (in kleiner Stückzahl) bis hin zum Revelation als Modulsatz. Aber auch hier war alles nur mit Genehmigung der Fa. Saitek möglich und die Stückzahl war begrenzt.
Parent - - By Frank Brenner Date 2015-06-21 12:48

> Ich dachte an die konkreten Fertigungspläne und ggf. sogar noch die dafür genutzten Maschinen und Konfigurationen. Die Maschinen sind wohl weg.


Die alten Schaltpläne und Bauteile von den Mephistomodulen interessiert heute niemanden. Niemand käme auf die idee diese alten Module nachzubauen.

Wenn,  dann wird so ein Modul vollkommen neu gestaltet.

Von Atmel gibt es sehr gute Microcontroller zb Atmega32  dazu ein modernes Digit-Display, paar latches (speicherchips um die leds anzusteuern und um die relais abzufragen) und eine ein paar Transitoren oder Fets um die leds anzusteuern, da die leds mehr strom ziehen als der Microcontroller an Strom liefert und fertig ist das Modul.

Die Bauteile kosten auch in einzel Stückzahlen alle zusammen bei Reichelt nur 10-50 Eur. Ein schönes 2 Zeiliges Modul kostet  nur 9,90 und mit 4 Zeilen 17,50 EUR mit farbiger Hintergrundbeleuchtung. Der Microcontroller kostet weniger als 4 EUR.

Fehlt nur das USB-WLAN Modul. Benno, hast du einen Link dazu ?

Wie die Mephisto Bretter angesteuert wurden, also mit  welcher logik ist mir vollkommen unbekannt und das ist glaube ich öffentlich auch nicht dokumentiert.

Es ist viel einfacher das alles neu zu erfinden.

Also müssten auch die Bretter neu gebaut werden.

Die Frage ist nur ob es  von den 3 genannten Patenten welche existieren.
Parent - - By Benno Hartwig Date 2015-06-21 13:34 Edited 2015-06-21 13:55

> Die alten Schaltpläne und Bauteile von den Mephistomodulen interessiert heute niemanden. Niemand käme auf die idee diese alten Module nachzubauen.


Schaltpläne etc. meinte ich auch nicht.
Ich meine das Holzbrett, die 64 Magnetsensoren,
Ggf. sogar die Tastatur-Module, das Display würde hoffentlich durch ein moderneres ersetzt.
Und der Rechner wäre eine Neuentwicklung, ggf. basierend auf heutigen Standardmodulen.

Ggf. sollte Saitec sich einfach ein bestimmtes Android-Handy aussuchen, dem die Telefoneigenschaften herausprogrammieren und über die usb-Schnittstelle das Brett ansteuern. (Hier wäre natürlich brettseitig noch was zu tun.) Dies hätte dann einfach wie gewohnt beim Exclusive einen festen Platz in einer Schublade. Bedienung per Touch.
Danach liefe es auf eine normale Android-Programmierung hinaus.

Dieser Aufbau hätte auch den Charme, dass ein günstiges Modell angeboten werden könnte, mit einem billig-Smartphone halt
und ein (vermutlich gnadenlos überteuertes) edel-Modell, in welchem die Engine auf aktuellem Top-Prozessor und viel Hash arbeiten kann.
Reguläre (wenn auch nicht dem Standard entsprechende, wenn Saitec es nicht will), einfache Software- und Hardware-Updates inklusive.

Why not?
Benno

PS:

Saitec könnte entscheiden, diesen Rechner zu öffnen für beliebige UCI-Engines.
Dann gäbe es halt einen superschönen Holzrechner mit Droidfish- und Komodo-Herz

Oder Saitec beschließt, ausschließlich selbst Engines bereitzustellen.
Da wären dann ggf. bislang recht unbekannte Engine-Entwickler, aber auch die Komodo-Leute und Stefan mit einem sehr interessanten Angebot konfrontiert, dank dem ihre Engine dann ggf. zum absoluten King auf dem Brettcomputer-(also nicht-PC-)Markt katapultieren würde.
Und mit jedem verkauften Stück würden sie auch noch verdienen.
Das billig-Modell vielleicht mit noname-Engine
Das Flagschiff aber halt mit Komodo oder Shredder.
Parent - By Frank Brenner Date 2015-06-21 16:42

> Ggf. sollte Saitec sich einfach ein bestimmtes Android-Handy aussuchen,
> Saitec könnte entscheiden, diesen Rechner zu öffnen für beliebige UCI-Engines.


Selbst in einer Milliarde Jahren wird Saitec das mit Sicherheit nicht machen. Darauf zu warten ... da könnte ich ja gleich warten bis ein Goldklumpen aus dem Weltall in meinem Garten fällt.

Und Überhaupt:
So eine komplizierte Lösung die auf höchstintegrierten Schaltkreisen basiert wie sie in Smartphones vorkommen sind nur von großen Konzernen realisierbar.

Mit Standardbauteilen wie sie bei Reichelt zu kaufen sind kann jeder Hobbyelektroniker ein Modul in Heimarbeit herstellen.
Parent - - By Roland Riener Date 2015-06-11 15:56
Habe auch noch einige Brettcomputer in meiner Sammellade, das Glanzstück ist ein Mephisto MM V.

In diesem Zusammenhang habe ich das Buch "Schachcomputer - Was sie wirklich können" von N.H. Yazgac (Beyer Verlag, 1989) herausgekramt. Gegen Ende der Teststellungen sind auch solche angegeben, die "von keinem Computer gefunden" (bzw. gelöst) werden konnten.

Dies ist eine davon - Unzicker vs Antoschin, 1965 Sotschi (War anscheinend schon damals ein Event-Ort!)

Parent - - By Kurt Utzinger Date 2015-06-11 16:34 Edited 2015-06-11 16:43
Meine "verstaubten" Schachcomputer sind:

Compu Chess II
CXG Sphinx Dominator
Fidelity Chess Challenger 7
Fidelity Mach II C/20 MHz
Mephisto Almeria 68000
Mephisto MM IV + HG 550
Mephisto Polgar Modul
Novag Printer
Novag Scorpio 68000
Novag Super Forte C / 6 MHz
Nova Super V.I.P.
Saitek Galileo mit diversen Modulen (Analyst, Maestro 4 x,)
Saitek Maestro Turbo Kit C18
Saitek Risc 2500
Saitek Travel Champion
SciSys Express 16K
Tasc R30 v2.5
Yeno 532 XL
Parent - - By Roland Riener Date 2015-06-11 17:00
Alle Achtung Kurt, tolle Sammlung!

Jetzt verstehe ich, wieso du Platz brauchst und daher die alten CD/DVD entsorgen möchtest. Laufen übrigens letztere auf aktuellen Betriebsystemen?

Roland
Parent - By Kurt Utzinger Date 2015-06-11 17:33
Roland Riener schrieb:

Alle Achtung Kurt, tolle Sammlung!

Jetzt verstehe ich, wieso du Platz brauchst und daher die alten CD/DVD entsorgen möchtest. Laufen übrigens letztere auf aktuellen Betriebsystemen?

Roland


Hallo Roland
Kann die Frage nicht beantworten, weil ich es gar nicht mehr vesucht habe. OK, Junior9 habe
ich kürzlich versuchsweise auf meinem Windows 8.1 Rechner installiert. Hat noch gefunzt.
Mfg, Kurt
Parent - By Ralf Mueller Date 2015-06-13 15:16
Wieder eine Stellung, die von modernen Engines in Bruchteilen von Sekunden gelöst wird...
Parent - - By Martin Hertz Date 2015-06-13 16:48
Also bei dieser Stellung ist der Herr Yazgac etwas zu pessimistisch gewesen, denn auch damals gab es schon Programme
die es geschafft hätten, allerdings erst nach einigen bis etlichen Stunden.

Bei 3,3 GHz unter realem DOS:

M-Chess 1.70       07  00:00:42  +0.86

Chess Player 2150  08  00:02:05  +0.42

Fritz 1.00         12  00:04:30  +1.02

Turbo-Chess        10  00:32:30  +0.16

Rex-Chess und ColossusX fanden den Zug nicht innerhalb einer Stunde und Tiefe 12.
Parent - - By Roland Riener Date 2015-06-13 17:41
Interessant, danke. Yazgac gab den Brettcomputern, um solche handelt es sich ausschließlich, im allgemeinen 15 Minuten, es finden sich aber auch Stellungen, wo er bis zu einer Stunde rechnen ließ.

Die nächste "ungelöste" Stellung im Buch ist aus heutiger Sicht unklar. Als Lösung hat er Lxg6 angegeben. Die heutigen Engines (ev. auch die alten?) sehen jedoch cxb5 als bedeutend besser an.

Boey vs Filip, "Belgien" 1972

Parent - - By Martin Hertz Date 2015-06-14 12:49
Leider ist diese Stellung problematisch für einen Test, denn cxb5 wird zwar flott gefunden, jedoch bei einigen Programmen aus einem falschen Grund,
sodaß es als Lösung eigentlich nicht gelten kann. Lxg6 wollte keines der Programme spielen. Eventuell ist eine andere Stellung besser geeignet.
Parent - - By Roland Riener Date 2015-06-14 16:38
Wieso aus "einem falschen Grund"?

Hier eine Analyse einer aktuellen Engine, die beide besagten Varianten bewertet:

r1b5/p2k1r1p/3P2pP/1ppR4/2P2p2/2P5/P1B4P/4R1K1 w - - 0 1

Analysis by Stockfish 110515 64 POPCNT:

1. +-  (3.70): 1.cxb5 Lb7 2.Tdd1 Tc8 3.Lb3 c4 4.La4 Kd8 5.d7 Txd7 6.b6 Txd1 7.Txd1+ Ke7 8.Td7+ Kf6 9.Txb7 axb6 10.Txh7 Ta8 11.Lb5 Kg5 12.Lxc4 Tc8 13.Lb3 Txc3 14.Tf7 Kxh6 15.Txf4 Kg5 16.Tf8 Tc6 17.Tb8 Tc1+ 18.Kg2
2. +-  (2.92): 1.Tdd1 Kd8 2.cxb5 Tb8 3.Lb3 c4 4.Lxc4 Tf6 5.Td4 g5 6.Te7 Lf5 7.Txa7 Tb6 8.Tg7 Tbxd6 9.Txd6+ Txd6 10.Txg5 Lc2 11.Td5 Kc7 12.Txd6 Kxd6 13.Kf2 Kc5 14.Lb3 Le4 15.a4 Kb6 16.Le6 Lc2 17.Lg8 Lxa4
3. +-  (2.70): 1.Lb3 Lb7 2.Tdd1 Te8 3.Txe8 Kxe8 4.cxb5 Td7 5.Kf2 Kf8 6.a4 Td8 7.a5 Le4 8.Lc4 La8 9.Le6 Le4 10.Lg4 Lc2 11.Td5 Le4 12.Txc5 Txd6 13.Tc8+ Kf7 14.Tc7+ Kf6 15.Lf3 Lf5 16.Txh7 Td2+ 17.Kg1 Tb2 18.Lc6 Ld3 19.Txa7 Lxb5 20.Lxb5 Txb5 21.Ta6+ Kf5 22.h7
4. +-  (2.47): 1.Lxg6 hxg6 2.Te7+ Txe7 3.dxe7+ Kxe7 4.Td8 Kxd8 5.h7 bxc4 6.h8D+ Kd7 7.De5 Lb7 8.Dxc5 f3 9.Dxc4 Te8 10.Kf1 Te6 11.Da4+ Kc7 12.Dxa7 Te2 13.Da5+ Kd6 14.Db4+ Kc6 15.Da4+ Kc7 16.Df4+ Kb6 17.Dd4+ Ka6 18.a4 Le4 19.Db4 Ka7 20.Dc5+ Ka6 21.Db5+ Ka7
Parent - - By Martin Hertz Date 2015-06-14 17:21
Damit meinte ich, daß z.B. Turbo-Chess die Lösung zwar in wenigen sekunden findet. jedoch nicht in der Lage ist, den Vorteil umzusetzen.
M-Chess 1.70 dagegen findet den Zug nicht nur sofort in Tiefe 5, sondern kann auch gegen Houdini gewinnen, also ist hier die Aufgabe eher
als gelöst zu betrachten als bei Turbo-Chess. Sorry, falls ich mich zu missverstädlich ausgedrückt haben sollte.
Parent - By Kurt Utzinger Date 2015-06-19 13:51
Martin Hertz schrieb:

Damit meinte ich, daß z.B. Turbo-Chess die Lösung zwar in wenigen sekunden findet. jedoch nicht in der Lage ist, den Vorteil umzusetzen.
M-Chess 1.70 dagegen findet den Zug nicht nur sofort in Tiefe 5, sondern kann auch gegen Houdini gewinnen, also ist hier die Aufgabe eher
als gelöst zu betrachten als bei Turbo-Chess. Sorry, falls ich mich zu missverstädlich ausgedrückt haben sollte.


Der richtige Ansatz. Was nutzt es, den richtigen Zug zu finden, dann aber unfähig zu sein, den Vorteil nach Hause zu schieben?
Kurt
Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Kasparov und 30 Jahre Computerschach

Powered by mwForum 2.29.3 © 1999-2014 Markus Wichitill