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Date 2015-02-01 12:47
Stefan Ratzmann schrieb:
Hallo Schachfreunde
Ich habe mal eine Frage?Ich schaue ganz gerne bei Computermatches zu (15 Min Partien).Und finde die Partien zum Teil sehr spannend aber lohnt sich das,oder ist es reine Zeitverschwendung?
Sollte ich lieber nur GM Partien mir ansehen?
Danke für die Antworten
Stefan
Hallo Stefan,
meines Erachtens lohnt sich das Zuschauen bei Computerpartien nicht, wenn du unter "lohnen" die Steigerung deiner Spielstärke verstehst. Kommentierte GM-Partien bringen mehr.
Entscheidend ist aber stets, dass du versuchst, die Ideen der Spieler bzw. Engines zu verstehen und nicht niur als Konsument vor dem Brett sitzst.
Gruß
Ulrich
Hallo Stefan,
das Ansehen von Großmeisterpartien hat gegenüber den Partien mit elektronischen Kontrahenten natürlich einen ganz anderen Charakter. Hier kommt der psychologische Faktor hinzu. Auch wiegt der Vorteil durch kleine Ungenauigkeiten oftmals hin und her, was die Partie spannender macht. Computerschachpartien wirken bei etwa gleich starken Kontrahenten oftmals langweilig, insbesondere bei geschlossenen Stellungen. Aber hat eine Engine erstmal einen gewissen Vorteil erspielt, wird es für den Kontrahenten schwierig, diesen Vorteil wieder zu egalisieren. Wie gesagt, ich spreche von ebenbürdigen, starken Gegnern.
Sehr wohl können Computerpartien auch interessant anzusehen oder gar lehrreich sein. Insbesondere bei offenen, taktisch geprägten Stellungen oder bei Partien mit unterschiedlicher Materialverteilung entstehen oft höchst interessante Partien mit überraschenden Wendungen und Manövern. Gerade im taktischen Bereich sind die Engines den Großmeistern einfach überlegen.
Lasse den Kontrahenten aber genug Bedenkzeit, möglichst mit Pondern. Hier macht das Verfolgen der Partien am meisten Spaß, weil man unterschiedliche Herangehensweisen innerhalb der passiven Analyse sehr schön erkennen kann. Ich habe dies im Zuge der Erstellung der CSS-Rangliste, soweit dafür Zeit war, immer wieder gerne gemacht, auch um mir ein Bild von der Engine als solches (taktische Stärke, Endspielbehandlung, Zeiteinteilung ...) zu machen. Man findet die interessanten Partien innerhalb einer Turnierdatenbank am besten, indem man sich die Bewertungskurven der Partien ansieht. Interessant sind oftmals die Partien, bei der die beiden Engines die Partie sehr unterschiedlich bewerten oder ein größerer Vorteil dann doch noch in eine Niederlage bzw. Remis mündet.
Viele Grüße
Klaus
By Krug Peter
Date 2015-02-03 15:48
Hallo!
...Kommt drauf an wo man steht...
Als Anfänger beispielsweise ahmt man die Züge nach, die generell als gültig gelten.
Hilfsregeln wie:
"Springer am Rand ist keine Schand" können anfangs auch zur Orientierung helfen.
Leider bleiben die meisten Schachspieler in dieser Anfangsphase stecken und hinterfragen die eigene Spielweise nicht.
Die anfangs hilfreichen Wortsprüche und Nachahmungen werden zu festen und unerschütterlichen Dogmen und verhindern so das Weiterkommen des Schachspielers.
Das selbstständige Analysieren (auch mit Hilfe d. PC´s) ist deshalb grundlegend um weiterzukommen und hinter den engen Horizont zu blicken.
Computerschach hat bis in die Weltspitze das Verständnis verändert.
Fest -geglaubte Strategien wurden brüchig.
Bis zu einem gewissen Grad glaube ich also schon, dass Computerschachpartien den Horizont erweitern können, aber damit das auch zur Spielstärkesteigerung
reicht, bedarf es mehr noch als das passive Zuschauen.
Gruß Peter