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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Computerschach-Gedicht
- - By Ingo Althöfer Date 2014-09-30 18:53
Hallo,
beim Aufräumen bin ich auf ein altes Computerschach-Gedicht
gestossen, was ich im Mai 2002 mit Hilfe von Günter Gehls
Gedichtgenerator erzeugt hatte.


11. Mai 1997

Oh katastrophales Etwas du!
Bizarre Stunde!
Warum verlieren?
Musstest du es so zelebrieren?

Es ist passiert.
Welch spöttischer Moment!

Kasparow du.
Hurtig im ewigen Raum
zwischen Pusten und Passieren.
Ach Garri, warum so selbstsicher?

*************************
Den Generator gibt es immer noch online:
http://www.poetron-zone.de/cgi-bin/poetron?F=f&Q=N&T=G&B1=Bitte+dichte+f%FCr+mich%2C+Poetron!&C=1

Viel Spaß allen beim Ausprobieren.

Ingo Althöfer.
Parent - - By Michael Bechmann Date 2014-09-30 22:35 Edited 2014-09-30 22:46
Ich habe den Generator mal probiert:

Ergebnis:
"Pantoffeltierchen reitet euch rot
Rot und steil
Tja Pantoffeltierchen
Ihr reitet nicht die Linde
Doch reitet euch das Brunzen
Ihr Pantoffeltierchen, ihr Steilen "

Meine Vorgabe "Teilchenbeschleuniger" (das sollte schon auch mit im Gedicht vorkommen) hatte der Generator gar nicht berücksichtigt.

2. Versuch:
"reitende Teilchenbeschleuniger
niedlich - nun denn albern
buddelnde Teilchenbeschleuniger
blau vielleicht flau
und es reiten die Verbrecher
und buddelnde Zecher
sind so flau
und so blau"
                                      Poetron 2.3

Früh um drei mit mehreren Bierchen kann ich das so auch. Aber wirklich erst dann, wenn(!) ich "auch so blau" bin. Bei nüchternem Zustand fällt mir nicht soviel Unsinn in 6 Zeilen ein.

   
Parent - - By Olaf Jenkner Date 2014-09-30 23:24
Michael Bechmann schrieb:

Früh um drei mit mehreren Bierchen kann ich das so auch.

Vorsicht, das hört man oft in Museen mit moderner Kunst.

Ein Laie wird Probleme haben, diese elektrischen Gedichte von
moderner Lyrik zu unterscheiden.

PS: Wie viele geniale Menschen stammt der Autor aus Chemnitz.
Parent - - By Michael Bechmann Date 2014-09-30 23:55 Edited 2014-10-01 00:07
Wenn man zu den "Gedichten" (siehe Bsp. oben) erklärt, es wären vergessene Werke von Goethe dann wären es sofort Kunstwerke.

Bsp.: http://www.textlog.de/18833.html
Quizfrage: Kommt das Gefasel von so einem Generator, von einem durchschnittlich begabten Menschen oder von einem bekannten Dichter?
Lösung: Es war von Goethe.

In der 9. Klasse sollte ich einen Deutschaufsatz über das Gedicht dazu schreiben und es zu interpretieren.
Dazu hatte ich 4 Stunden Zeit (!). Es viel mir überhaupt nichts ein, außer dass das Gedicht 3 Seiten nach meiner Ansicht wirres Zeug war und sich nicht mal reimte. Entsprechend
schrieb ich das im Aufsatz auch - mit der Anmerkung, dass Goethe bekanntermaßen Stammgast in fast jeder Gaststätte in unserer Stadt war und es sich nicht lohnt,
wirklich alles zu interpretieren, etwa, wenn jemand sichtlich nichts gedacht hat oder bewusst einen Jux gemacht hat.
Irgendwie hatte ich es geschafft noch eine "Vier" zu bekommen - allerdings mit den Strafauflagen, das Gedicht 5 mal in Schönschrift niederzuschreiben und es außerdem
schön betont in der nächsten Woche auswendig aufzusagen.

Jedenfalls hat das "Prometheusgedicht" hat etwa den Sinngehalt wie die Generator-"Gedichte".


In dem Sinne: "Pantoffeltierchen reitet euch rot, Rot und steil "
Parent - - By Thomas Zipproth Date 2014-10-01 00:31
Michael Bechmann schrieb:

Jedenfalls hat das "Prometheusgedicht" hat etwa den Sinngehalt wie die Generator-"Gedichte".

Wirklich?
http://de.wikipedia.org/wiki/Prometheus_(Hymne)
Parent - By Michael Bechmann Date 2014-10-01 00:49 Edited 2014-10-01 00:59
Mit so einem Zeug wird tatsächlich ein 14jähriger traktiert. Den Inhalt erschließt kein Schüler und sogar zur verlangen, dem Lehrer zuliebe es auswendig zu lernen und
am nächsten Tag zu vergessen ist völliger Unsinn.
Goehte ist natürlich wichtig zur Allgemeinbildung (1749, Frankfurt -1832, Weimar) und die wichtigsten Werke namentlich zu kennen (und zu wissen dass "Faust" eben nicht von Klitschko geschrieben wurde). Aber man muss sie nicht sie auswendig können und auch nicht interpretieren. Germanistikfreunde können die Werke in der Freizeit gern nachlesen.
Wenn aber Unterrichtszeit dazu verschwendet werden soll, wäre es sinnvoller pro Woche 2 Deutschstunden in 2 Mathematikstunden zu ersetzen oder statt "Sturm und Drang" im Deutschunterricht zeitgemäßere Themen zu besprechen, etwa, mit Word ein Bewerbungsschreiben nach DIN 5008 zu entwerfen.
Parent - - By Olaf Jenkner Date 2014-10-01 00:59
Das hatten wir auch in der Schule, aber außer dem Titel habe ich alles vergessen.
Es erinnert mich sehr an Olaf Schubert, da hat der alte Goethe wohl einen schlechten
Tag gehabt.
Parent - - By Peter Martan Date 2014-10-01 06:29 Edited 2014-10-01 07:18
Olaf und Michael (Bechmann) entschuldigt mal bitte!

Ich bin ja auch nicht der dichteste der Dichter, aber bevor Ihr den guten alten Geheimrat so heruntermacht (bei dir Olaf, könnte man ja noch sagen, du hast ihn beim Prometheus an anderen seiner Werke gemessen und ein schlechter Tage von Goethe kann immer noch ein viel besserer sein als ein guter von mir):
Es kommt mir ein bisschen so vor, wie wenn ich mit den Schachengines im Rücken (na gut, die können immerhin ein Art von Schach, vielleicht sogar in Ansätzen besser als die menschlichen Meister ) einen Supergroßmeister kritisiere, am Brett unter Zeitdruck nicht den Zug gefunden zu haben, den Stockfish ausspuckt.
Der Vergleich hinkt aber gerade da: die Schachengine gewinnt gegen den Meister over the board, was Schach als Spiel angeht, ist sie also messbar besser, und ob Schach eine Kunst ist, ist Ansichtssache, sähe man es so, wäre die Kunst auch hier nicht die Sache der Maschine, weil ob's schön ist, was sie spielt, müsste erst recht wieder der Mensch beurteilen, die weit verbreiteten Ansätze, Schachkunst in Elo zu messen, sind umstritten.

Dann wäre es aber vor Allem von dem, der ohne auch nur irgendwas zu verstehen, was der Supergroßmeister und von dem, was die Maschine an Schach spielt, immer noch ausgesprochen naseweis, mit dem engine- Output aufzutrumpfen, weil der Supergroßmeister kein so schönes Layout schafft, während er spielt.

Den dichtenden Generator hab ich mir noch nicht näher angeschaut, Herrn Prof. Althöfers Beispiel war ja ganz lustig, irgendwie vielleicht auch das von Michael, und als Ansatz, sich über IT mit Sprache auseinanderzusetzen, mag das Ganze ja durchaus auch was haben, aber ein bisschen für möglich halten, dass man Manches, was große Geister so erdenken, einfach immer noch nicht zwingend aus der Retorte viel besser, schöner und schneller heraus bekommt, würde ich doch auch gern, was nicht heißt, dass man sich nicht aller möglichen technischen Hilfsmittel bedienen dürfte und sollte, wenn einem allein nicht gleich die ganz großen Erkenntnisse gelingen.

Zugeben muss ich, dass mir der Vergleich mit der modernen Kunst als solcher (man müsste da vielleicht auch etwas mehr differenzieren) verständlich ist bei den Generatorbeispielen, ich muss dennoch ein bisschen weiter ausholen, wenn mir der Prometheus (von Goethe der) aus der Welt der Titanen herunter geholt werden soll,
auch wenn mir selbst die Begabung und der Eifer fehlt, mich ein Leben lang so damit zu beschäftigen, was Dichter, Philosophen und Wissenschaftler alles geschöpft und erdacht haben, dass ich mir das alles oder wenigstens einen größeren Teil davon wirklich angeeignet hätte und auch nur öfter zum Augenblicke sagen könnte, verweile doch, du bist so schön, ohne dabei zunächst gleich nur an die Freude am Essen zu denken, die mir vom vollen Bauch verdorben wird, nein, so ist es wieder nicht, es fallen mir schon auch gleich noch ein paar andere vergängliche Freuden ein.

Und auch wenn ich merke gerade, dass ich furchtbar überheblich klinge in dem, was ich hier schreibe, wenn man sich nicht ein bisschen über den grauen Alltag der Maschinen und die Eintönigkeit und die Grausamkeit und die Unverständlichkeit der Welt überhebt hin und wieder, und sei's mit auf den ersten Blick sinnlos scheinender Kunst, ist man dann nicht eigentlich selbst schon eine ziemlich armselige Maschine, deren Funktionieren man nicht einmal ansatzweise durchschaut und deren Biologie man bei aller Technik immer noch völlig hilflos ausgeliefert ist? (Übrigens so etwas ähnliches könnte Prometheus vielleicht auch dem Göttervater vorgeworfen haben, dass er ihm da irgend etwas vorenthalten hätte, damit das Göttliche Sache der Götter bliebe, und könnten wir seine Verzweiflung und seine Wut dann nicht hin und wieder ein bisschen nachempfinden, auch wenn's erst recht weh tut?)

Respekt z.B. vor deinem Gustav, Olaf, da hast du einen guten Tag oder ein paar gute solche gehabt, als du den schriebst, bist du dir aber sicher, dass dessen Sinn und Schönheit wirklich alle Menschenkinder auf Anhieb verstehen?

Nix für ungut, den Vergleich musste ich mir gönnen, so vom Künstler zum Künstler, und jetzt darf dann wieder einer der Sprachfachsachverständigen hier erwidern, ich hätte einmal mehr ziemlich gekünstelt geschrieben, da widersprech ich ja dann dafür auch nicht, sind wir doch alle allzumal Patzer, im Schachspiel und im Dichten.

P.S. Als Kultukritik an Goethes Prometheus wollte ich das Meinige nicht verstanden wissen, mag sein, man findet anderes von Goethe noch bemerkenswerter, mir auch sowas mal wieder durchzulesen, hat mich aber durchaus auch nicht nur gelangweilt und ich fand das Werk als solches rein so handwerklich und von der philosophisch-psychologischen Seite her schon auch irgendwie ansprechend. Auch hab ich mich für meine Verhältnisse etwas mehr mit Smileys zurückgehalten als sonst, weil du ja selbst Humor hast und man dir nicht immer orthographisch anzeigen muss, wo's was zu lachen gibt.
Parent - By Peter Martan Date 2014-10-01 07:38 Edited 2014-10-01 08:06
Peter Martan schrieb:

, wenn man sich nicht ein bisschen über den grauen Alltag der Maschinen und die Eintönigkeit und die Grausamkeit und die Unverständlichkeit der Welt überhebt hin und wieder, und sei's mit auf den ersten Blick sinnlos scheinender Kunst, ist man dann nicht eigentlich selbst schon eine ziemlich armselige Maschine, deren Funktionieren man nicht einmal ansatzweise durchschaut und deren Biologie man bei aller Technik immer noch völlig hilflos ausgeliefert ist? (Übrigens so etwas ähnliches könnte Prometheus vielleicht auch dem Göttervater vorgeworfen haben, dass er ihm da irgend etwas vorenthalten hätte, damit das Göttliche Sache der Götter bliebe, und könnten wir seine Verzweiflung und seine Wut dann nicht hin und wieder ein bisschen nachempfinden, auch wenn's erst recht weh tut?)


Dem übrigen schlechten Stil noch den einen des Selbstzitates draufzusetzen:
Das Wiederholte wäre die Fassung für den zwar geneigten Leser, der aber verständlicher Weise doch nicht das Ganze lesen kann oder will, sozusagen Kurt's Fassung meiner Abhandlung zum Thema Prometheus, mit folgender wesentlicher Ergänzung:

Die Wut und die Verzweiflung allein darf natürlich beim Prometheus noch nicht alles sein: sein eigener Schöpferdrang wäre wohl noch charakteristischer für ihn, bei Goethe und in der Mythologie, und das wäre jedenfalls auch eine deutlich positivere zusammenfassende Haltung fürs Publikum, (Prometheus ist ja dann zu guter (?) Letzt (?) eh wieder vom Herakles befreit (?) worden) eine (vielleicht die einzige) hoffnungsvollere, ganz im Sinn der weiteren Prometheus- Geschichte, wie sie erzählt wird: die Hoffnung wäre das, was in Pandoras Büchse als einzige Gabe der Götter verschlossen aufbewahrt geblieben wäre, als eine dieser Hoffnungen könnte man den Schöpferdrang des Menschen sehen.
*Schluchz, Heul*.
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2014-10-01 08:33
Lieber Herr Martan, liebe Mitforisten,

Peter Martan schrieb:

Den dichtenden Generator hab ich mir noch nicht näher angeschaut,
Herrn Prof. Althöfers Beispiel war ja ganz lustig...


zur Erzeugung möchte ich noch etwas ausholen.

Der Generator von Günter Gehl ist nicht deterministisch. Zu den gleichen
vorgegebenen Worten erzeugt er immer (etwas) andere Gedichte. Beim
Kasparow-Gedicht hatte ich etwa zehn Versuche gemacht. Das in meinen
Augen beste Ergebnis habe ich dann genommen und noch etwas geglättet
(Anmerkung: Glätten ist viel leichter als ganz neu zu schreiben). So entstand
das Gedicht aus dem Ausgangsposting. Den Titel hatte ich selbst gewählt.

Viel Spass beim Dichten,
Ingo Althöfer.
Parent - By Peter Martan Date 2014-10-01 08:40
Ingo Althöfer schrieb:

(Anmerkung: Glätten ist viel leichter als ganz neu zu schreiben).


Ich weiß nicht recht, Herr Professor, vielleicht sollte ich ja aber auch einfach hin und wieder mehr Mühe aufs Glätten dessen, was ich geschrieben habe, verwenden und weniger neu schreiben.
Es ist nur so bei mir: so richtig glatt wird's sowieso nie.
Andererseits ist ja glatt allein auch noch nicht alles.

Danke für Link und Beispiel!
Parent - By Dithyrambus Date 2014-10-01 13:14
tltr

Horst
Parent - - By Michael Bechmann Date 2014-10-01 01:14
Ich will es doch nochmal testen - lustig ist es doch:
Begriffe: Schach; spielen; schwarz - das kann doch ein sinnvolles Gedicht werden.

"Die Schache und die Trage

spielende Schache
still - und oed
gruebelnde Schache
schwarz vielleicht auch beschwipst
und es spielen die Tage
und gruebelnde Tragen
sind so beschwipst
ach so schwarz "


   
Parent - By Peter Martan Date 2014-10-01 06:36 Edited 2014-10-01 07:17
Na das ist ja aber doch wirklich auch schon ganz nett, finde ich.

Weil mein überlanges Posting oben irgendwie auch an dich ging, du bist hoffentlich nicht beleidigt, dass ich mich zu Goethes Anwalt aufgeschwungen habe, es ging nur mal wieder irgendwie mit mir durch, und das Thema Dichtung rechtfertigt das ja vielleicht auch irgendwie rein literarisch.

Und danke jedenfalls, dass du dem Generator solche Dinge entlockst und uns daran teilhaben lässt, immerhin bringt es auf Ideen, mich halt offenbar noch mehr als mir guttut, und wie das so meine Art ist, muss ich dann gleich wieder der Kunst des Menschen gegen die der Maschine verteidigen, bin ich doch auch das Eine und das Andere (Mensch und Künstler).
Wenn man dir mit dem Prometheus in der Schule so übel mitgespielt hat, dass du es 5x schönschreiben musstest, soll man dir auch eine gewisse blinde Wut zubilligen, aber "Gefasel" schien mir doch etwas hart formuliert.

Auch dir ein herzhaftes "nix für ungut", mir war einfach etwas langweilig, wieder mal viel zu früh aufgestanden zu sein, verfluchte senile Bettflucht!
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2014-10-01 08:39
Lieber Herr Bechmann,

hier ist mal ein Versuch, dass von Ihnen generierte Gedicht
etwas zu glätten.

Vorlage:
Michael Bechmann schrieb:

"Die Schache und die Trage

spielende Schache
still - und oed
gruebelnde Schache
schwarz vielleicht auch beschwipst
und es spielen die Tage
und gruebelnde Tragen
sind so beschwipst,
so schwarz "



Geglättet:

Schach untertage

Spielendes Schach,
still und öd .
Grübelndes Schach, schwarz;
vielleicht auch beschwipst.

So spielt es alle Tage
und grübelt untertage.
Ach, so beschwipst;
ach, so schwarz.


Naja, Geschmackssache.
Ingo Althöfer.
Parent - By Peter Martan Date 2014-10-01 09:11 Edited 2014-10-01 09:14 Upvotes 1
Na gut, weil's um Schach geht, darf ja ein jeder, auch wenn's nicht die eigene Partie ist.


Aus Michaels Generator Entsprungenes und durch Ihren und Ihre Feder (?) Geglättetes ist mir schon fast zu glatt und ich mach mich ganz ohne Generator daran, die Sache rein thematisch neu zu schöpfen:

Ich spielte Schach,
doch leider schwach.
Weil mich das kränkt,
hat man geschenkt,
s'ist lange hin,
eine Maschine mir zum Trost,
na dann mal Prost.
Mein Vater war's
er sah nicht schwarz
genug, was werden würd'
für eine Bürd'
fürs arme Kind,
auch er schachblind,
wie Väter sind,
wenn Schach und Kind,
unter den Hut
nicht leicht und gut
zu bringen seien,
will's ihm verzeihen.

Jetzt spiel ich schon so viele Tage,
s'ist oftmals eine echte Plage,
plagt lieber ich mich untertage,
wenn ich mal wieder Züge wage,
und die Maschin mich mores lehrt,
als hätte ich es je begehrt,
von ihr zum Meister ausgebildet
gar oder im Verein gegildet
zu werden müssen, sei's wie's sei,
es ist mir halt nicht einerlei.

Beschwipst kann man es oftmals nennen,
was ich am Brett so muss errennen,
auch wenn es Meister nicht erkennen,
d' Maschin' versteht, was ich ersännen
tät tagaus tagein,
es ist schon mehr ein Rausch, oh nein,
gar eine Sucht könnte es heißen,
ich möchte oftmals darauf sch...
(geglättet:
etwas danach schmeißen)
doch lässt Maschine, Fernschach, Forum
der Gegner und der Leser Quorum,
mir nach wie vor gar keine Wahl,
das Schach es ist und bleibt mir Qual.

Man soll das Positive auch,
wenn denn schon nicht gleich aus dem Bauch
heraus erwähnen unbedingt:
Das Schach, auch wenn's mir öfters stinkt,
hat auch sein unvergleichlich Schönes,
siehst du's nicht ein,
dann gewöhn es.
Sonst bleibt es halt verschlossen dir,
Spiel, Sport und Kunst, das sag ich mir,
Kann es dir sein,
bild's dir ruhig ein.
Dann ist es fein.

Ich lege Wert auf die Feststellung der Tatsache, dass das wirklich praktisch völlig ungeglättet ist, so wie es mir in genau diesem Moment aus dem Stegreif (stegunreif) in die Tastatur kam.
Vielleicht versteht man dann besser, warum ich immer wieder Ungereimtes lieber noch und noch neu schreibe, als auch nur zu versuchen, es zu glätten, es würde sich einfach nicht lohnen.
Parent - - By Dithyrambus Date 2014-10-01 13:07
In der 9.klasse einen 15jährigen an solch ein hoch philosophisches gedicht zu zwingen, ist absolut kontraproduktiv und deshalb unverantwortlich von der damaligen deutschlehrkraft. Statt einsicht hat man dir tiefe abneigung gegen gedichte eingeimpft, in folge dessen wirst du auch andere gedichte mit starkem vorbehalt gelesen haben.
"Prometheus" war bei uns thema irgendwann in klasse 11 oder 12. Es ist das wütende aufbegehren des Prometheus, der mit der gabe des feuers die menschwerdung ermöglicht hat. Als strafe ließ Zeus ihn im Kaukasus an einen felsen ketten.
Ungebrochen rechnet Prometheus mit den göttern ab und hält ihnen den spiegel vor, in dem sie ihre erbärmlichkeit erkennen müssen.

Absolute weltliteratur.

Viele grüße
Horst
Parent - By Peter Martan Date 2014-10-01 15:53
tsts (too short to sell)

Natürlich, wenn's keiner liest, weil's tltr ist, verkauft man's auch nicht, aber hätte Goethe die Sache kurz und bündig machen wollen, hätte er sicher auch weniger Worte gemacht als in seiner Hymne.
Getretner Quark wird breit nicht stark, hast nicht sogar gerade du mir das mal im Forum geschrieben?
Ich bilde es mir ein.
Das geht aber noch weiter:

Getretener Quark wird breit, nicht stark.
Schlägst du ihn aber mit Gewalt
In feste Form, nimmt er Gestalt.
Desgleichen Steine wirst du kennen,
Europäer Pisé sie nennen.

Übrigens, nur so am Rande, wenn du's nicht liest, weil's dir gleich am Anafang zu lang scheint, woher willst du dann wissen, dass das, was drinsteht,  kürzer wirklich besser gewesen wäre?
Vermutlich weil du meine Schreibe schon kennst, schon gut, du hast natürlich recht, drum hab ich ja aber auch noch einen Succus draus gemacht, direkt drunter als Selbstantwort um wenigstens niemanden Anderen weiter unnötig zu belästigen.
Wie findest du Kurt's Fassung?
Parent - - By Benno Hartwig Date 2014-10-01 08:18
Der 2. Versuch ist ja sogar ein gereimtes Gedicht (mehr oder wendiger)!
Benno
Parent - - By Chess Player Date 2014-10-02 11:43
Robert

    Robert dereinst
    In der Tinte ach so absurd
    Fast nur albern
    Doch das Ferkel
    Nicht in der Tinte, doch beim Floerten
    Das war zuckersuess

    Dort wurde es suess
Parent - - By Chess Player Date 2014-10-02 11:44
Forum

    moderiert euch Forum
    ja ihr Forum
    moderiert und albert - EUCH
    doch albert seidig
    heiter und sei es auch weiter
    ihr Forum
    bleibt seidig
    ach seidig
Parent - - By Chess Player Date 2014-10-02 11:44
Das Sehen der Richter

    Richter duerfen hauen.
    Sie hauen frech und wichtig.
    Sie dehen verwundet und kaputt.
    Was jedoch asten, was sehen?
    Die Zehen.
    Dehende Richter!
    Frech hauen die Richter,
    frech und kaputt.
Parent - - By Peter Martan Date 2014-10-02 11:55
Danke CP, ich weiß jetzt endlich, was ich für ein kurzes Statement zu der Sache mit dem Dichtungsgenerator hätte abgeben können von Anfang an (ich war nur etwas verwirrt, weil es eine Zeit lang so schien, als sollte es wirklich um Poesie gehen):
Das ist allesamt ein Riesenschmarrn, nur weil es aus einer Maschine kommt, ist es auch nicht besser, als wenn ein "moderner Künstler" sein Publikum auf andere subtlile Art (allzumal oft genug die einzige Kunst an der Sache) absichtlich besch...ummelt, mit irgend einem anderen Brimborium so tuend, als wäre der eigene Mist etwas besonderes.
Und jetzt will ich dann bitte einfach keine Vergleiche mehr mit echter Kunst hören und sehen, sonst fang ich auch wieder an zu dichten, diesmal zur Abwechslung vielleicht mit der Silikonpistole?
Einen Vorschlag, was man mit dem Generator noch machen könnte, hätte ich aber: lassen wir die Generatoren gegeneinander dichten und messen wir die Ergebnisse in Elo.
Parent - - By Michael Bechmann Date 2014-10-02 12:14
Ich würde die Gedichte in das Komitee für den Literaturnobelpreis einreichen!

Ode an Hund

Du bizarres Fruechtchen du!
Hund, meine daemliche Tatze.
Irgendwo allzeit!
Ich belle!
Ich rolle!
Du spoettische Erde!
Hund du,
Wund fuer immer.
Oh ja und trotzdem!
Hund zwischen Wimmern und Rollen.
Hund meist ach so bunt.
Parent - - By Peter Martan Date 2014-10-02 12:20

3100.
Parent - - By Michael Bechmann Date 2014-10-02 13:06
Die Hund und die Gasse

bellende Hund
scharf - vertraut
verseuchende Hund
bunt nichtsdestotrotz rund
und es bellen die Winden
und verseuchende Gassen
mit brunzend Mund
der Hund
ach so rund
und so bunt
und allezeit wund
Parent - By Benno Hartwig Date 2014-10-02 13:12
Zur Abwechsung wieder ein altehrwürdig-anerkanntes (und ggf. auch bereits bekanntes) Kunstwerk: 

     ottos mops trotzt
     otto: fort mops fort
     ottos mops hopst fort
     otto: soso

     otto holt koks
     otto holt obst
     otto horcht
     otto: mops mops
     otto hofft

     ottos mops klopft
     otto: komm mops komm
     ottos mops kommt
     ottos mops kotzt
     otto: ogottogott

     (Ernst Jandl)

Benno
Parent - By Heiko Krauß Date 2014-10-01 13:51
für so ein Gedichtlein
müsste man ganz schön dicht sein
da streikt vorher mein Magen
sozusagen   
Parent - - By Benno Hartwig Date 2014-10-01 08:54 Upvotes 1
Der total menschliche Eugen Roth reimte übrigens mal

Ein Mensch sitzt da, ein schläfrig trüber,
ein and`rer döst ihm gegenüber.
Sie reden nichts, sie stieren stumm.
Mein Gott, denkst du sind die zwei dumm!
Der eine brummt, wie nebenbei,
ganz langsam: Tc6-c2.
Der and`re wird allmählich wach -
und knurrt: Da3-g3 Schach!
Der erste, weiter nicht erregt,
starrt vor sich hin und überlegt.
Dann plötzlich vor Erstaunen platt,
seufzt er ein einzig Wörtlein: Matt!
Und die du hieltst für nied`re Geister,
erkennst du jetzt als hohe Meister!


Und ein Mensch künstlernamens Schlö erzählte von folgender Begebenheit:

Ein weißer Bauer, weitgereist,
von zwei nach sechs (was sehr viel heißt),
traf dort der Dame schwarzen Leib
und sprach sie an: "Erhabenes Weib!
Ich bin zwar nur ein kleiner Mann,
der weder rück- noch seitwärts kann,
bei dem es wie beim Überschuß
die Masse quasi bringen muß,
der meistens, wie Ihr selber seht,
bloß tut, als ob er etwas tät --
allein, wenn wer von rechts nach links
mir schräge kommt, dann allerdings
gebricht's mir nicht an Selbstvertraun,
selbst Euch eins auf den Kopf zu haun.
Und dieser Fall scheint mir zur Zeit
gegeben, Eure Herrlichkeit!"
Und sprach's - und schlug sie dann und gab
sie seinem Herrn fürs Massengrab,
wo schon die andern Schwarzen stumm
verschliefen ihr Martyrium. --
"Mich deucht", sprach er voll Mitgefühl,
"nicht königlich ist dieses Spiel,
nicht ziemt sich's, das ein Bauersmann
selbst Damen schlägt, sobald er kann!
Ich werde ihr im Kasten drin,
gestehn, daß ich erschüttert bin."
Und deshalb, Mensch, sei du vernünftig
und schlag die edle Dame künftig
mit einem Pferd; denn daß ein Pferd
dies tut, hat man schon oft gehört.


Und ggf. gibt es auf
http://members.liwest.at/svboss/allerlei/gedichte.htm
noch andere Perlen zu finden.

Benno
Parent - - By Michael Bechmann Date 2014-10-01 11:11 Edited 2014-10-01 11:19
Wenn Goethe das Programm hätte, hätte er viel Arbeit beim Dichten sparen können.

Ich würde gern 50 oder 100 diese Gedichte an den verehrten Marcel Reich-Ranicki senden mit der Bitte,
eine Rezession und eventuell eine Interpretation zu schreiben.
Leider lebt er nicht mehr.

Jedes dieser Gedichte sind einmalig und stehen in keinem Gedichtbuch oder Lesebuch!

Bsp.: Affe, laufen, haarig

Ergebnis:
"laufende rauchende Affe

Die Affe, jene wie es nun sei,
Sie laufen haarig ganz defloriert!
Sie rauchen!
Welch haariger Schrecken!
Oh ergoetzliches Glueck!
Du Affe!

Laufende Affe allezeit. " 


2. Bsp.: Schach, schlagen, weiß

Ergebnis:
"Legende von der Tulpe

Schach
Oh Schach du
Welch ergoetzliches Traeumen!
Tulpe in weißer Stimmung
schlagen und donnern
bumsen Oh Tulpe
so glitzernd
Und Schach - du, so frech
Und Trauer wird herrschen in endloser Nacht!" 


Reich-Ranicki hätte vermutlich geantwortet (Ich habe noch den Tonfall von ihm "im Ohr", besonders, wenn ihm etwas missfallen hat):
"Das Machwerk ist der Niedergang der deutschen Literaturkunst und es ist für mich eine persönliche Niederlage,
das mir so ein Buch begegnet ist. Wie können Sie es wagen mir so ein abscheuliches Buch zu schicken?"
Parent - - By Peter Martan Date 2014-10-01 11:49
Michael Bechmann schrieb:

Ich würde gern 50 oder 100 diese Gedichte an den verehrten Marcel Reich-Ranicki senden mit der Bitte,
eine Rezession und eventuell eine Interpretation zu schreiben.
Leider lebt er nicht mehr.


Dafür bleibt ihm das wenigstens erspart.

Ich finde aber halt, dass du dann, an wen auch immer, mein langes Computerschachgedicht auch einschicken solltest, ich würde sagen,  dass es mindestens so viel hergibt wie einige der Generator- Dinger zusammen, rein quantitativ sowieso, mehr als bei denen würde sich der arme Reich-Ranicki auch nicht im Grabe umdrehen, denk ich.

Gut, dich haben deine ja wohl kaum angestrengt, wenn du nicht viel geglättet hast, mich meins aber auch nicht, und der arme Goethe hat sich mit seinem Prometheus ja wohl doch eine ganze Weile geplagt, wer weiß.
(Lucy von den Peanuts sagt ja mal mir scheint zu ihrem Bruder Linus, ein wahres Kunstwerk dauert mindestens eine Stunde.)

Ich schließe mich jedenfalls Herrn Professor Althöfers Meinung an, ist wohl wirklich alles Geschmackssache.
(Hätte ich noch Haare, würde ich sie an dieser Stelle in den Nacken wedeln.)
Parent - By Michael Bechmann Date 2014-10-01 12:20
Zitat:
Ich finde aber halt, dass du dann, an wen auch immer, mein langes Computerschachgedicht auch einschicken solltest...


unbedingt!

Zitat:
und der arme Goethe hat sich mit seinem Prometheus ja wohl doch eine ganze Weile geplagt, wer weiß.


Da bin ich nicht so sicher. Ich bin immer noch der gleichen Meinung vor 30 Jahren im Aufsatz:
Goethe war in jeder Kneipe bekannt und vermutlich brauchte er dort in fortgeschrittenem Zustand nicht länger als 10 Minuten.
Parent - By Benno Hartwig Date 2014-10-02 12:33

> Wenn Goethe das Programm hätte,...


Und die klassischen Komponisten hätten sich auf die faule Haut legen können, wenn sie
http://www.capella.de/de/index.cfm/produkte/tonica-fugata/info-tonica-fugata/
auf ihren Rechnern gehabt hätten.

Die generierten Gedichte verblüffen bisweilen, weil sie eine ähnliche Absurdheit präsentieren wie manche moderne menschliche Lyrik.
Die vom Programm gefertigten computer-Kompositionen verblüffen dadurch, dass sie wirklich ganz schön gut klingen, und dass der angestrebte Stil durchaus ganz anständig getroffen wurde. "Ja, das könnte wirklich von Bach sein, nur dass es eben ein Thema war, das ich mir gerade ausgedacht hatte!"

Benno
Parent - - By Olaf Jenkner Date 2014-10-01 18:31
Einmal mit Google ins Englische und zurück:

11. Mai 1997

Oh katastrophalen Etwas, das Sie!
Bizarre Stunde!
Warum verlieren?
Hast du es so zu feiern?

Es ist passiert.
Was spöttischen Moment!

Kasparov Sie.
Hurtig in der ewigen Raum
zwischen schnaufend und Vergehen.
Oh Garry, warum so zuversichtlich?
Parent - By Ingo Althöfer Date 2014-10-01 20:00
Super, hätte von GM Lew Gutman sein können.

Ingo Althöfer.

Olaf Jenkner schrieb:

Einmal mit Google ins Englische und zurück:

11. Mai 1997

Oh katastrophalen Etwas, das Sie!
Bizarre Stunde!
Warum verlieren?
Hast du es so zu feiern?

Es ist passiert.
Was spöttischen Moment!

Kasparov Sie.
Hurtig in der ewigen Raum
zwischen schnaufend und Vergehen.
Oh Garry, warum so zuversichtlich?
Parent - - By Chess Player Date 2014-10-02 13:27
Busen

    springt euch Busen
    ja ihr Busen
    springt und schwankt - EUCH
    doch schwankt furz
    schnurz mitnichten jedoch doof
    ihr Busen
    seid furz
    furz
    ...
Parent - - By Dithyrambus Date 2014-10-02 14:10
Und was bitte sollen diese spätpubertären albernheiten?
Parent - By Chess Player Date 2014-10-02 15:03
Schlag' nach bei Shakespeare, bei dem steht was drin.
Parent - - By Michael Bechmann Date 2014-10-01 22:38 Edited 2014-10-01 22:46
Wenn man sich von dem Generator nun einige Male belustigen lässt erkennt man aber auch einen poetisch-mathematischen Hintergrund.
Wir sind sicher einig, dass diese Gedichte fast immer ziemlich sinnfrei werden.

Mir viel die Episode aus dem Märchen von der "unendlichen Geschichte" ein.
Alle Bewohner von Phantasia kommen, wenn ihnen alle Phantasien abhanden gekommen sind zwangsläufig in eine alte Kaiserstadt. Dort leitet der Affe Argax die Einwohner an, das Beliebigkeitsspiel zu spielen um eine Beschäftigung zu schaffen.
Weil sie keine Phantasien und Erinnerungen mehr hatten, können sie nicht mehr sinnvolles schreiben.
Da sie keine Geschichten mehr schreiben können, lässt er sie mit Würfeln werfen, auf denen sich Buchstaben befinden. Wenn man dieses Spiel nur lang genug spielt, entstehen durch Zufall Wörter, Gedichte, Geschichten. Spielt man es in alle Ewigkeit, müssen sich daraus alle Gedichte und Geschichten ergeben, die überhaupt möglich sind.

U. a. müssten so auch alle Werke von Goethe entstehen. Wie lange das dauert ist ein mathematisches Problem.

Um nicht einfach die Wikipedia abzuschreiben und zu tun, dass mir eine mathematische Lösung eingefallen sei gebe ich einen Link zu diesem Thema in die Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Infinite-Monkey-Theorem#Literatur_und_andere_Texte
Parent - By Chess Player Date 2014-10-02 13:27
Sieg

    Da war mal ein Sieg
    In der Wanne im Prinzip auch furz
    Fast nur intim
    Doch der Weg
    Nicht in der Wanne, doch bei Mutti
    Der war so frei

    Und so - vorbei?!
Parent - By Chess Player Date 2014-10-02 13:25
pustende Egel

    Es pusten die duftigen Egel.
    Pustendes Ferkel?!
    Sie pusten und grapschen duftig.
    Und dennoch!?
    Grapschen sie scharf und ferklig?
    Nichtsdestotrotz;
    Sie pusten verdammt so selig!
Parent - - By Wolfram Bernhardt Date 2014-10-02 17:44
Nur ganz leicht geglättet.
aus "Wanze, Mauer, sitzen, klein"

Wanze

    setzt euch Wanze
    ja ihr Wanze
    sitzt und moniert
    aber moniert irritiert - EUCH
    klein - jedoch schmierig
    ihr Wanze
    bleibt irritiert
    ach irritiert
    immerdar

Hat was.
Parent - By Michael Bechmann Date 2014-10-02 18:43
Mauer in Raum und in Zeit

In Raum und in Zeit ist hoch der Modul!

Welch goettliches Glueck!
In Raum und in Zeit!
Ja Mauer, bauen und gruessen
Ist alt
und immerdar
So furchtbar und hoch!
Mauer allezeit
                                      Poetron 2.3
Parent - - By Guenter Date 2014-10-07 21:08 Upvotes 2
Ingo Althöfer schrieb:


Den Generator gibt es immer noch online:
<a class='ura' href='http://www.poetron-zone.de/cgi-bin/poetron?F=f&Q=N&T=G&B1=Bitte+dichte+f%FCr+mich%2C+Poetron!&C=1'>http://www.poetron-zone.de/cgi-bin/poetron?F=f&Q=N&T=G&B1=Bitte+dichte+f%FCr+mich%2C+Poetron!&C=1</a>

Hallo Leute
Man hat mich auf eure Diskussion hier hingewiesen. Als "Vater" - um nicht zu sagen Großvater von Poetron und Sloganizer - sollte ich vielleicht was dazu sagen.
Ihr verwendet ein "historisches"   Script aus den Anfangszeiten des Internets. Ich habe das aus nostalgischen Gründen, und auch weil es eben immer noch Nutzer gibt, am Leben gehalten. Eine modernere  Version ist hierüber erreichbar: http://www.poetron-zone.de/poetron.php

Das Ursprungsprogramm ist etwa 30 Jahre alt, also älter als WWW. Ich schrieb es dereinst beim Lernen von C, da mir die gängigen HalloWorld-Programme zu langweilig waren (auf einem K1630 - einem pdp11-Nachbau in der DDR). Ich habe es immer weiter genutzt zur Qualifizierung, um diverse Techniken auszuprobieren. Die aktuelle Version läuft beispielsweise in einer Client-Server-Architekur, total absurd für ein Scherzprogramm. Ich habe Abstand genommen, von der Idee, das Programm weiter zu verbessern, KI-Ansätze einzubauen, Datenbanken ranzuhängen usw... Das kann man alles tun, aber allein hätte man dafür ohnehin keine Kraft gehabt, es bis zu einem ernsthaften Projekt durchzuziehen, und ich habe auch sehr schnell begriffen, dass es auch den Spaß gestört hätte. Das Programm hätte dann wirklich angefangen "Herz" auf "Schmerz" zu reimen und wäre ziemlich langweilig geworden.

2 Aspekte sind interessant. Am Anfang habe ich neben viel Zustimmung auch wilde Haßmails bekommen. Dabei ist mir klar geworden, dass Poetron eine köstliche Parodie auf überkandidelte Möchtegerndichter ist. Denn diese Clientel fühlte sich hier immer wieder angegriffen und verschaukelt. Das ist schon mal viel Schönes   .

Interessanter ist aber ein anderer durchaus nachdenkenswerter Aspekt. Mein Programm hat es damit bis in ein Schulbuch geschafft. Man kann es auch als Kreativwerkzeug sehen. Das ist ein Ansatz, der in eurer Diskussion hier auch schon aufkam. Was ist kreativ? - Denken, was noch keiner gedacht hat. Dinge kombinieren, wie es noch niemand getan hat. Wenn man mit einem Zufallswürfel, wie es Poetron intern macht, Worte zufällig kombiniert, dann kann man damit Assoziationen anregen beim Leser. Assoziationen, die den Nutzer auf neue Ideen bringen. Ob er aus dem Machwerk des Programms dann durch Anpassung und Korrektur ein Gedicht macht, oder einen Text oder eine Idee für ein eigenes Werk ableitet, das ist nicht mehr so wichtig. Das Programm kann helfen, Denkblockaden zu überwinden. Das finde ich schon spannend.

Man kann es natürlich auch einfach zum Entspannen und zum Blödeln verwenden.
Sloganizer ist dafür allerdings noch besser geeignet

In diesem Sinne viel Spaß weiterhin
Günter
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2014-10-08 09:18
Lieber Guenter,

danke für Deine Erklärungen - und auch an dieser Stelle nochmals
Danke für Dein tolles Programm.

Guenter schrieb:

... Interessanter ist aber ein anderer durchaus nachdenkenswerter Aspekt. Mein Programm
hat es damit bis in ein Schulbuch geschafft.


Welches Schulbuch für welcheAltersstufe war das?
Hast Du daraufhin Rückmeldungen von Lehrern
oder Schülern oder Eltern bekommen?

Zitat:

Man kann es auch als Kreativwerkzeug sehen. Das ist ein Ansatz, der in
eurer Diskussion hier auch schon aufkam.


So hatte ich es auch gemacht. Zum einen, um Anregungen zu bekommen;
zum anderen, um mithilfe des Generators (in meinen Augen) schöne Kurzgedichte
zu produzieren.

Ich habe dann typischerweise zu den gleichen oder ähnlichen Schlüsselworten
etwa 10 Gedichte generieren lassen, davon die ein oder zwei besten genommen
und "geglättet" oder modifziert. So war ja auch das Gedicht zu Kasparow und
DeepBlue entstanden.  (Für mich selbst mit dem 3-Hirn war das eine ganz
natürliche Vorgehensweise. Beim 3-Hirn bekommt ja ein menschlicher Schach-
Spieler die Vorschläge von zwei verschiedenen Schachcomputern vorgelegt
und trifft daraus die Endauswahl.)

Zitat:

Was ist kreativ? - Denken, was noch keiner gedacht hat. Dinge kombinieren, wie es
noch niemand getan hat. Wenn man mit einem Zufallswürfel, wie es Poetron intern
macht, Worte zufällig kombiniert, dann kann man damit Assoziationen anregen
beim Leser.


EIn bisschen ähnlich funktionieren auch die Computer-Go-Programme auf
Monte-Carlo-Basis so - und sind damit knapp 1000 Elo-Punkte stärker als die
rein deterministischen Go-Programme.

Zitat:

Assoziationen, die den Nutzer auf neue Ideen bringen.


Der für mich schönste Exzerpt aus einem Poetron-Gedicht war der
Satz
"Die drei Tränen - so schräg wie die Dächer der Welt".

Es war 2002: Zwei Schachkumpel und ich (die "drei Tränen") hatten bei
dem berühmt-berüchtigten Straßenmusikfestival in Osnabrück
den Sonderpreis "Goldene Säge" für den schrägsten Act gewonnen:
Wir hatten den Schlager "Tränen lügen nicht" mit 15 verschiedenen
Textvarianten gesungen - einen ganzen Tag lang. Abends konnten
wir die Melodie nicht mehr hören und mußten uns trotzdem von
begeisterten Zuhörern immer wieder zurufen lassen: Noch eins,
bitte. Noch mal!

Zitat:

Das Programm kann helfen, Denkblockaden zu überwinden.


Richtig. Oft funktioniert das auch, wenn man Personen, die für
gewisse Dinge eigentlich nicht kompetent sind, diese Sachen
erzählt und auf ihre Reaktionen achtet. So erzähle ich manchmal
Ideen aus meiner Forschung den Studenten im zweiten Jahr -
und bekomme oft genug Feedback, was mir bei den Beweisen
und Modellen weiterhilft.

Nochmals Dank für Dein Programm und die Webseite(n).

Ingo.
Parent - By ? Date 2014-10-08 21:57
Lieber Ingo

Ingo Althöfer schrieb:

Welches Schulbuch für welcheAltersstufe war das?Hast Du daraufhin Rückmeldungen von Lehrern oder Schülern oder Eltern bekommen?

"Deutsch vernetzt" 9/10 Klasse vom Diesterweg-Verlag. War allerdings schon 2003.
Feedback gab es da nicht allzu viel, insofern weiß ich nicht, ob das nun intensiv genutzt wurde. Allerdings sind die Zugriffszahlen über alle Jahre auf einem für meine kleine Seite relativ hohem Niveau konstant geblieben.

Ingo Althöfer schrieb:

EIn bisschen ähnlich funktionieren auch die Computer-Go-Programme auf Monte-Carlo-Basis so - und sind damit knapp 1000 Elo-Punkte stärker als die
rein deterministischen Go-Programme.

Spannend.
Ich habe meine disbezüglichen privaten Programmieraktivitäten jetzt eine Weile ruhen lassen und andere Hobbys gepflegt. Teilweise aus gesundheitlichen Gründen, aber vorrangig auch, um nicht einseitig zu werden. Ich habe einfach ein anderes kreatives Betätigungsfeld gebraucht. Aber langsam kriege ich wieder Lust, hier mal wieder was zu basteln.
Die Metrikanalyse (metricalizer) auf meiner Seite hat bereits eine listige Datenbank in der Hinterhand. Damit schiele ich auch ein wenig auf die Generatoren, um sie mächtiger zu machen. Mal sehen

Ingo Althöfer schrieb:

Der für mich schönste Exzerpt aus einem Poetron-Gedicht war der
Satz "Die drei Tränen - so schräg wie die Dächer der Welt".
...

cool

Ingo - die faszinierendste Erleuchtung der Romantik!
                   (Slogan Nr. 23331764)
Parent - By Ingo Althöfer Date 2014-10-08 12:10
Hallo nochmal,

jetzt habe ich mich mit dem Poetron zusammengesetzt,
um ein kleines Gedicht für Dich zu machen. Ist es nicht
hübsch? Es war Poetrons siebte Ernte - und wurde
anschliessend in meinem Reimkeller veredelt:


Randomisierende Poeten

Warum randomisieren die herzhaften Poeten?
Sie randomisieren und malen so herzhaft.
Und, malen sie erregt und dumm?
Ach was: Sie randomisieren halt so sportlich!

Günter muss dies zählen:
Gedicht Nummer 7676918



Ingo.
Parent - By Chess Player Date 2014-10-08 16:37
Hexer

    experimentiert euch Hexer
    ja ihr Hexer
    experimentiert und wirbt
    doch wirbt armseelig - EUCH
    armseelig vielleicht armselig
    ihr Hexer
    bleibt armseelig
    armseelig
    allezeit
Parent - By Chess Player Date 2014-10-08 16:37
Manipulator

    Zwar dumm doch stumm.
    Sie manipulieren;
    Sie tupfen?
    Und knacken den Baenker.
    Ja dumme Manipulator!
    
    Und Baenker
    So stumm...
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