engine nutzer schrieb:
Der patch ist einfach: man verbietet stockfish eine 3 fache stellungswiederholung, wenn andere züge nicht zum verlust oder nachteil führen.
...
@Jörg Oster: So funktioniert's vermutlich nicht.
Aber eigentlich ist es doch so, dass die Bewertung einer Position zwischen MATT ... 0 ... -MATT liegt. Die Spielregeln schreiben vor, dass die Partie nach Patt, 3maliger Stellungswiederholung und 50-Zug-Regel als remis also unentschieden beendet ist (lassen wir mal die Kleinigkeit weg, dass remis reklamiert werden muss). Die Bewertungsfunktion (wohl der meisten Programme) vergibt für diese (Sonder-)Fälle den Mittelwert zwischen MATT und -MATT.
Wie wäre es, wenn in der Suche
- nach der
1. Stellungswiederholung nicht 0 für remis zurückgegeben wird, sondern der "normale" Stellungswert. Das Programm nimmt nicht den zweitbesten (=schlechteren) Zug, sondern gibt damit den schwarzen Peter an den Gegner/das gegnerische Programm zurück, das nun entscheiden muss, ob es etwas besseres hat und weiterspielen will.
- Wiederholt auch der Gegner, könnte unser Programm
a) jetzt den zweitbesten Zug spielen oder
b) ins Remis gehen.
Der Witz der Lösung wäre, dass unser Programm nicht in Versuchung gerät, schlechte Stellungen (Bewertung < 0) durch Stellungswiederholungen auf das Remisniveau zu heben - die (1.) Stellungswiederholung würde den Suchbaum aber weiter wirksam beschneiden (Es wird ja nur nicht mehr 0 für Remis zurückgegeben, sondern der "normale" Stellungswert.).
Wenn die wiederholte Stellung allerdings besser als 0 ist, der zweitbeste Zug aber schlechter als 0, muss das Programm außerdem abwägen können (vllt. mit dem contempt-Faktor):
Ist der zweitbeste Zug eine Katastrophe (bspw. ein Einsteller, der uns unter die 0 bringt)
oder ein erträglicher Nachteil? - Beim Stand von 1,10 könnte man einen Bauerverlust ja noch ertragen - wir bleiben über der 0 und im Spiel.
Ich bin mit Stockfish nicht genügend vertraut, um diese Idee umzusetzen und auszuprobieren. Aber vielleicht ist sie ja eine nützliche Anregung. Oder enthält sie einen Denkfehler?
Viel Grüße
Th. Plaschke