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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / Partie des Jahres nach Schachinformator
- - By Roland Riener Date 2014-01-03 23:52
Das Figurenopfer im 16. Zug als theoretische Neuerung und auf Position zeichnet diese Partie aus.

Event:
Ort:
Datum:

Weiss:
Schwarz:

Ergebnis
Board


Meine Quelle und kommentierte Version hier, nehme an, Kurt hat noch Ergänzungen.

http://derstandard.at/1388649970300/Phantastische-Abzweigungen

Gruß, Roland
Parent - - By Thomas Müller Date 2014-01-03 23:56
so auf den ersten blick "schreit" die stellung aber auch danach.
Ob es korrekt ist weiß ich jetzt nicht, aber im nahschach vermutlich sofort spielbar.

gruß
thomas
Parent - - By Michael Scheidl Date 2014-01-04 00:48 Edited 2014-01-04 00:50
Stocki bestätigt (i5/2*2,5...2,9 GHz, 4 Threads):

Engine: Stockfish 101213 (512 MB)
von Tord Romstad, Marco Costalba and Joona

  1/01   0:00   +0.54   16.Lxb4 Dxb4 (216) 108
(...)
33/46   3:16    0.00   16.Lxb4 Dxb4 17.a3 Db6 18.Se7+ Kh8 19.Txe6 fxe6 20.Sh4 g5 21.Shg6+ Kg7 22.Se5 Sxe5 23.dxe5 Sh7 24.Dg6+ Kh8 25.Dxh6 Tad8 26.Sg6+ Kg8 27.Se7+ Kh8 (694.243.114) 3539
34/46   5:17   +0.08++  16.Sxh6+ gxh6 17.c3 La3 18.Lc1 c5 19.Ka1 Sg4 20.Dd2 cxd4 21.Sxd4 Le7 22.Sxe6 fxe6 23.Dxd7 Lg5 24.Lxg5 hxg5 25.f3 Tad8 26.De7 (1.114.644.538) 3505
34/46   6:03   +0.16++  16.Sxh6+ gxh6 17.c3 Sg4 18.cxb4 Sxf2 19.Dc2 Sxd1 20.Lxh6 Dxb4 21.Txd1 De7 22.De4 Df6 23.Lxf8 Txf8 (1.274.315.113) 3505
34/56   9:36    0.00   16.Sxh6+ gxh6 17.c3 La3 18.Lc1 Tfe8 19.g4 Lf8 20.Tg1 Kh8 21.g5 hxg5 22.Sxg5 Te7 23.Lf4 Db5 24.c4 Df5 25.Ld6 Tae8 26.Tg2 Dxd3+ 27.Txd3 Lh6 28.f4 b5 29.b3 (2.003.290.617) 3472
35/56  12:55    0.00   16.Sxh6+ gxh6 17.c3 La3 18.Lc1 Tfe8 19.g4 Lf8 20.Tg1 Kh8 21.g5 hxg5 22.Sxg5 Te7 23.Lf4 Db5 24.Ld6 Dxd3+ 25.Txd3 Tae8 26.h6 Sh7 27.Sf3 Shf6 28.Sg5 (2.700.161.653) 3481
36/56  15:00    0.00   16.Sxh6+ gxh6 17.c3 La3 18.Lc1 Tfe8 19.g4 Lf8 20.Tg1 Kh8 21.g5 hxg5 22.Sxg5 Te7 23.Lf4 Db5 24.Ld6 Dxd3+ 25.Txd3 Tae8 26.h6 Sh7 27.Sf3 Shf6 28.Sg5 (3.127.146.627) 3472
Bester Zug: Sf5xh6 Zeit: 15:00.641 min  K/s: 3.472.612  Knoten: 3.127.146.627

Die große RT. auf der Stockfish erst zu 16.Sxh6+ umschwenkt, ist meines Erachtens eine schöne Bestätigung für die Güte des Karjakin-Zuges. Daß die Bewertung nur auf 0.00 lautet, mag mit der Abweichung von der Partie 19...Lf8 (M. spielte 19...Sh7) zu tun haben. Ich habe mich aber jetzt nicht analytisch vertieft; Schnellschuß siehe unten.

Jedenfalls sieht SF. hier "rückwirkend" die nächsten sieben Halbzüge dieser Super-GM-Partie richtig voraus.


Multi-PV(4); Sh7 fällt schnell aus den Top-3:

24   1:03   +0.10   19...Lf8 20.Tg1 Kh8 21.g5 hxg5 22.Sxg5 Te7 23.Lf4 Db5 24.Ld6 Tae8 25.Dxb5 cxb5 26.h6 Sd5 27.Se4 Lxh6 28.Lxe7 Txe7 29.Th1 Kh7 30.Tdg1 S7f6 31.Sg5+ Kg6 32.Sxf7+ Kxf7 (196.701.831) 3117
24   1:03   +0.36   19...Kh8 20.g5 hxg5 21.Sxg5 Tf8 22.h6 Tae8 23.c4 Lb4 24.Th1 Dc7 25.c5 La5 26.Dc2 Te7 27.Th4 Db8 28.Tdh1 e5 29.dxe5 Dxe5 30.b4 Lc7 (196.701.831) 3117
24   1:03   +0.60   19...Ld6 20.Lxh6 Da5 21.Sg5 Sf8 22.c4 Tad8 23.c5 Lxc5 24.Te5 Db4 25.Txc5 Dxc5 26.dxc5 Txd3 27.Txd3 Sxg4 28.Se4 f5 29.Tg3 Kh7 30.Ld2 Sd7 31.Sd6 Tg8 32.f3 Sge5 (196.701.831) 3117
24   1:03   +1.13--  19...Sh7 20.c4 Lxb2 21.Lxb2 Db4 22.a3 Df8 23.Tg1 De7 24.d5 cxd5 25.cxd5 e5 26.Df5 f6 27.Dg6+ Dg7 28.Lc3 Dxg6+ (196.701.831) 3117
Bester Zug: La3-f8 Zeit: 1:03.094 min  K/s: 3.117.204  Knoten: 196.701.831

Vermutlich ein K(n)ackpunkt.
Parent - By Thomas Müller Date 2014-01-04 10:46
hab laaange rechnen lassen...

Analysis by Stockfish 251213 64 SSE4.2mTB:

16.Ld2xb4 Db6xb4 17.a2-a3 Db4-a5 18.Sf5-e7+ Kg8-h8 19.Sf3-e5 Ta8-e8 20.Se5-g6+ f7xg6 21.Se7xg6+ Kh8-g8 22.Sg6xf8 Te8xf8 23.Dd3-b3 Da5xh5 24.Db3xe6+ Kg8-h7
  +/-  (0.74)   Tiefe: 7/7   00:00:00  7kN
  =  (0.00)   Tiefe: 13/23   00:00:00  395kN
16.Sf5-g3 Lb4-e7
  =  (0.00)   Tiefe: 14/23   00:00:00  579kN
  =  (0.00)   Tiefe: 16/23   00:00:00  897kN
16.Ld2xb4 Db6xb4 17.a2-a3 Db4-b6 18.Sf5-e7+ Kg8-h8 19.Te1xe6 f7xe6 20.Sf3-h4 g7-g5 21.Sh4-g6+ Kh8-g7 22.Td1-e1 Kg7-f7 23.Se7-f5 e6xf5 24.Te1-e7+ Kf7-g8 25.Dd3xf5 c6-c5 26.Sg6-f4
  =  (0.18)   Tiefe: 17/23   00:00:00  1235kN
  +/-  (0.73 ++)   Tiefe: 28/43   00:00:35  113mN
16.Sf5xh6+ g7xh6 17.c2-c3 Lb4-a3 18.Ld2-c1 Kg8-h8 19.Kb1-a1 La3-d6 20.Lc1xh6 Tf8-g8 21.Sf3-g5 Tg8xg5 22.Lh6xg5 Db6-b5 23.Dd3-d2 Db5-f5 24.f2-f3 Ld6-g3 25.Te1-h1 Ta8-g8 26.Lg5-h4 Df5-f4 27.Dd2xf4 Lg3xf4 28.Lh4xf6+ Sd7xf6 29.g2-g4 Sf6-d5 30.Td1-e1 Sd5-e3 31.Ka1-b1 Kh8-g7 32.Te1-e2 Kg7-h6 33.Th1-e1 Se3-d5 34.Kb1-c2 Tg8-d8 35.Te1-g1 c6-c5 36.d4xc5 Lf4-e3 37.Tg1-h1 Le3xc5
  +/-  (0.84)   Tiefe: 28/52   00:01:42  341mN
  +/=  (0.58)   Tiefe: 45/73   10:10:50  131188mN, tb=23036
Parent - By Thomas Müller Date 2014-01-04 00:02
habe ein zweite partie gefunden....

[Event "Budapest FS10 GM"]
[Site "Budapest"]
[Date "2013.10.12"]
[Round "7"]
[White "Sean, Winshand Cuhendi"]
[Black "Kojima, Shinya"]
[Result "0-1"]
[ECO "B19"]
[WhiteElo "2360"]
[BlackElo "2344"]
[PlyCount "86"]
[EventDate "2013.10.05"]
[EventType "tourn"]
[EventRounds "10"]
[EventCountry "HUN"]
[EventCategory "7"]
[Source "Chessbase"]
[SourceDate "2013.10.25"]

1. e4 c6 2. d4 d5 3. Nc3 dxe4 4. Nxe4 Bf5 5. Ng3 Bg6 6. h4 h6 7. Nf3 Nd7 8. h5
Bh7 9. Bd3 Bxd3 10. Qxd3 e6 11. Bd2 Ngf6 12. O-O-O Be7 13. Kb1 Qb6 14. Rhe1 O-O
15. Nf5 Bb4 16. Nxh6+ gxh6 17. c3 Ba3 18. Bc1 Kh8 19. Ka1 Be7 20. Bxh6 Nd5 21.
g4 Rg8 22. g5 Bf8 23. Bxf8 Raxf8 24. Qd2 Qc7 25. c4 Qf4 26. cxd5 Qxf3 27. g6
Rg7 28. dxe6 fxe6 29. Rg1 Rf6 30. Qa5 a6 31. Rdf1 Kg8 32. Qd8+ Nf8 33. Rh1 Rf5
34. Qh4 Rf4 35. Qd8 Rd7 36. Qe8 Rfxd4 37. a3 Rd8 38. Qe7 R8d7 39. Qe8 Rd8 40.
Qe7 R4d7 41. Qh4 Rd3 42. Qe7 R8d7 43. Qe8 Qf6 0-1
Parent - - By Silvio Zschako Date 2014-01-04 17:08
Eine typische Partie von Karjakin aus der Retorte - gezüchtet in häuslicher Vorbereitung! Ähnlich einer Partie bei der Schacholympiade in Dresden, zwischen Karjakin und Eljanov ( auch Caro-Kann ): Vom ersten bis zum letzten (!) Zug, hatte Karjakin alles schon in häuslicher Computer-Analyse vorbereitet und die Züge am Brett praktisch "nur" noch aus dem Gedächtnis abgerufen!

In der vorliegenden Partie ist das Primat auch die häusliche Vorbereitung, wenn auch möglicherweise diesmal nicht bis zum letzten Zug. Kein Fernschachspieler könnte es in Sachen Computer-Analyse-Gründlichkeit ( NICHTS wird dem Zufall überlassen ) besser machen, wie Karjakin. Höchstes Lob also für ihn für seine häusliche Fleißarbeit! Und Anerkennung für seine Gedächtnisleistung - die Züge und Varianten wieder aus dem Gedächtnis abzurufen und auf's Brett zu werfen. Vergessen darf dabei aber nicht werden, daß die Leistung Karjakins nicht seiner Kreativität am Schachbrett entspringt, sondern seiner häuslichen Vorbereitung und Fleißarbeit! Dies ist seine eigentliche beachtenswerte Leistung. Meinen Respekt!

Viele Grüße
Silvio
Parent - - By Michael Scheidl Date 2014-01-04 17:20
Das ist keine Einschätzung die leichtfertig beiseite geschoben werden sollte, sondern...

...die mit Wucht in eine Ecke geschleudert werden sollte! Frei nach Dorothy Parker.

(Auch wenn es möglicherweise eine falsche Zuschreibung des Zitates ist, um den Prinzipienreitern zuvorzukommen. )
Parent - - By Silvio Zschako Date 2014-01-04 23:02
Gern auch noch die Quelle der erwähnten Partie Karjakin - Eljanow: SCHACH 11/2010, Seite 31 ff. Ausführlich kommentiert von Sergej Karjakin.
" Wahrscheinlich ist es mir zum ersten Mal im Leben gegen einen so starken Gegner gelungen, vom ersten bis zum letzten Zug meiner Analyse zu folgen! " endet die kommentierte Partie mit den Worten Karjakins.

Im Gegensatz zu Ihnen, lieber Herr Scheidl, habe ich hier richtig zitiert. 

Noch viel Spaß beim Schleudern! Vielleicht dieses Mal in eine andere Ecke? 
Parent - - By Michael Scheidl Date 2014-01-06 11:25
Na gut wenn er es selber sagt... Aber was ich meinte ist: Karjakin, und auch sonst kein Super-GM (oder überhaupt kein GM) kann auf häusliche Vorbereitung und "Retortenschach" reduziert werden, wie ich es oben zwischen den Zeilen zu lesen glaubte. Daher habe ich gleich Einspruch erhoben.

P.S. Mein Zitat war im Prinzip richtig, es steht nur die Originalquelle in Frage.

P.P.S. Wäre ich Karjakin, hätte ich die näheren Umstände verschwiegen. Wer vom Schachsport lebt muß nicht alles ausplaudern, denn das beeinträchtigt u.U. die magische Ausstrahlung.
Parent - By Silvio Zschako Date 2014-01-08 18:23 Upvotes 1
Nein, das wird sich nicht verheimlichen lassen. Zumal: Der Gegner merkt es bereits am Brett, wenn er "ausanalysiert" wurde. So schaute auch Eljanow recht bedeppert drein, als ihm während der Partie klar wurde, daß er, zumal in seiner Leib- und Magenvariante, von Karjakin "auspräperiert" wurde.

Sagen wollte ich einfach, daß vom Kommentator einer Partie gefälligst auch erwähnt werden sollte, wenn ein Spieler seine Züge nicht am Brett gefunden hat, sondern seiner häuslichen Analyse verdankt. Alles andere ist einfach eine Vorspiegelung falscher Tatsachen bzw. wird der Leser, der die Partie nachspielt, getäuscht und belogen.

Ich rechne es deshalb Karjakin hoch an, daß er in seiner kommentierten Partie gg. Eljanow seine häusliche Analyse nicht verschwiegen hat. Es schmälert in meinen Augen dann auch nicht seine Leistung, im Gegenteil. Der Leser bringt ihm vielmehr seine aufrichtige Anerkennung und Sympathie entgegen.

Im anderen Falle bleibt indes - ein schaler Beigeschmack...

Es ging mir also nicht darum, die irdischen Schachgötter von ihrem Olymp zu stoßen, sondern darum, daß sich Medien und Spieler einigermaßen an die Tatsachen und Wahrheiten halten sollten. Denn das sind sie ihren Lesern und Schachfans schuldig.

Schön und treffend in diesem Zusammenhang ist ein Zitat der österreichischen Dichterin Ingeborg Bachmann: " Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar! "

Viele Grüße
S. Zschako

PS: Danke hier auch an Roland, für die gepostete Partie. Diese unter verschiedenen Aspekten zu erörtern, scheint mir legitim und auch angebracht. Und sicher gibt es noch eine Menge mehr solcher Aspekte. Z.B. ob es notwendig war, ein Allerweltsopfer auf h6 mit zwei oder noch mehr Rufzeichen zu versehen...
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