Entschuldige, Benno, ich hab diesen thread jetzt erst gelesen, weil ich auch gerade wieder mit MV herumexperimentiere.
Ähnliche Ansätze wie du hatte ich früher auch schon und bin damals für mich selbst zum Schluss gekommen, dass die Quotienten aus den verschiedenen Evals der verschiedenen Züge des MV einer und derselben engine mir am meisten sagen.
Wie auch schon Michael (mir scheint sowohl Hoeppenstein als auch Scheidl früher mal
) zum 0.00- Wert meinte, nehme ich dann, um nicht eventuell durch 0 dividieren zu müssen, 0.01 als Plus- oder Minuswert statt dessen, je nachdem, ob das Vorzeichen des Dividenden + oder - ist, so bleibt das Vorzeichen im 0.00-Output immer +, so lange kein realer -0.01-Output daraus wird, und der gröstmöglich negative Wert (somit der kleinste
) ergibt sich immer erst dann, wenn man einen positiven durch einen sehr kleinen negativen Wert dividiert.
Mir scheint das keine Verzerrung sondern eine Abbildung derjenigen schachlichen Realität, dass die am stärksten zählenden Evalunterschiede nahe 0 sein sollten, wenn ein noch so kleiner Vorteil der einen Seite zu einem Nachteil wird, die Stellung also wörtlich kippt.
Hast du jetzt eine relativ große numerische Stockfish- Eval für den erstgereihten MV- Zug und eine nicht viel kleinere für den nächsten, sollte der genannte Quotient der beiden ein vergleichbares Ergebnis liefern zu dem bei einer anderen engine, die numerisch beide kleiner bewertet, aber ebenso nahe beisammen.
Schlägt bei einer engine die Eval von klein positiv zu klein negativ um zwischen den beiden in Frage kommenden MV- Zügen einer engine, sollte sich so tatsächlich durch den Vorzeichenwechsel ein stärker zählender Quotient ergeben als bei zwei ebenfalls kleinen aber im Vorzeichen gleich bleibenden Zügen einer anderen engine.
BTW wäre das auch ein Ansatz zu dem früheren Problem (warst das auch du?) mit dem "Remisvermeidungscontempt", in Stellungen mit nahe beinander liegenden Evals von Kandidatenzügen könnte er automatisch höher gesetzt werden, hast du keine ähnlich stark bewerteten Evals, wird die Wahrscheinlichkeit steigen, dass das Remis tatsächlich lieber angesteuert werden sollte.
Ich würde übirgens solche Experimente niemals mit ganzen Partien statistisch untersuchen wollen, sondern immer nur als Stellungstest einzelner Stellungen und Varianten.
Mehr noch als im MV- Mode interessiert mich diese ganze Rechnung in Hinblick auf den Verlauf von Evalveränderungen über die der Halbzüge einer bestimmten Variante hinweg. Auch hier zählen ja Evalveränderungen viel mehr als ihre einzelnen numerischen Werte.