In letzter Zeit wurde ja häufiger über Ratinglisten für Schachprogramme diskutiert. Einige sind unzufrieden damit, dass immer 10000de Partien notwenig sind, um verlässlich zu erfahren, wie stark eine Engine spielt. Manche stellen gar die ganzen Testabläufe hinsichtlich ihrer Signifikanz in Frage.
Und es scheint mir auch, als könnte man Tests vereinfachen und dennoch eine relativ praxisgerechte Spielstärkebestimmung vornehmen.

Mein vorerst nur gedankliches Modell beruht darauf, dass es vor allem darauf ankommt, wie eine Engine sich unter Wettkampf- und Turnierbedingungen verhält: also ob regelmässig bestimmte Tabellenpositionen erreicht werden, also Turnier-Performance.

Beispiel:
Würde eine Engine in einem 3-fach redundaten Testlauf (Turnier gegen heterogene Gegnerschaft mit wechselnden Engines im Feld und unterschiedlichen Zeitvorgaben) jeweils immer, also 3 mal auf Platz 1-3 landen, wäre der angenommene

Competition-Factor = 1, also sehr gut.   TOP-Engine                 3x Platz 1-3
Competition-Factor = 2, also gut.          TOP-Follower               3x Platz 1-7
Competition-Factor = 3, befriedigend.    average                      3x Platz 1-15
Competition-Factor = 4, weniger stark.  less than average         3x Platz 1-30

Die Errechnung einer Elozahl müsste dann in einem darauf abestimmten Verfahren entwickelt werden.

Turniere müssten mit mindestens 30 Teilnehmern durchgeführt werden.

Das System wäre ausbaufähig. Wichtig ist nur, zu sehen, welchen C-Factor eine Engine erreicht. Die genaue Bestimmung der ELO-Zahl ist dann nur noch für Spezialzwecke erforderlich.