Hallo Werner,
ich vergesse immer wieder, dass ich nach der 12 Mathe abgewählt habe
Und es wird noch schlimmer, ich habe nicht mal Lust, das Versäumte nachzuholen.
Dennoch bleibe ich dabei: Die monatliche Aktualisierung der Fide Ratings mag ich nicht. Und noch weniger mag ich dieses Live-Rating Gedöns. Die auf diese Weise produzierten Zahlen haben nichts mit dem zu tun, was auf dem Brett passiert, scheinen aber für manche wichtiger zu sein.
Übrigens mag ich auch die Engine-Ranglisten nicht, da sie in keiner Weise das schachliche abzubilden vermögen. Spielt eine neue Version spekulativer, kann sie besser lavieren, beherrscht sie Turmendspiele (ohne Endspieldatenbanken!). Und was ist der Preis des Fortschritts? Hat sie an taktischen Geschick eingebüßt? Das interessiert mic. Und nicht ob Ratzfatz 1.01 ein Rating von 3021 hat und Ratzfatz 1.02 3045.
In London haben Kramnik und Carlsen die letzte Partie verloren. Carlsen dadurch - oh Schreck! - Elo eingebüßt. Was bei dieser Zahlenbetrachterei nicht sichtbar wird, ist die Partie. Denn Carlsen hat, weil es um die Qualifikation für die WM ging, - wie Kramnik auch - das Risiko hochgeschraubt. Mit anderen Worten: Beide haben Mut bewiesen.
Auch auf die Gefahr hin, dass es dir jetzt mal wieder zu dick kommt, diese verlorene Partie (bzw. die Elo Punkte) wäre in einem drei- oder sechsmonatigen Aktualisierungszyklus vielleicht gar nicht als "Carlsens ELO-Rating sinkt" sichtbar geworden. "Das" meinte ich mit "mehr Partien".
Und zum Thema Nachjustieren: Für die Auswertung von Liga Partien wird das zu Beginn der Saison gültige Rating heran gezogen. Welchen Sinn macht da ein monatliches Aktualisieren der Ratings? Da sollte die Fide mal "nachjustieren".
Viele Grüße
Tobias