Lieber Herr Jenkner,
danke für die Anekdote.
[quote="Olaf Jenkner"]
Sie suchen Geschichten in x Worten.
Nicht "in", sondern "mit". Ich verstehe aber, was Sie sagen wollen.
Zu solch einer Geschichte gehören beispielsweise nicht nur die
Worte, sondern auch die Blanks dazwischen. Z.B. kann man durch
verschiedene Anhäufungen von Blanks verschiedene Aussagen
einbauen.
Zitat:
Dazu fällt mir folgendes ein:
In meiner Schulzeit vor ca. 30 Jahren gab bei einem Schulaufsatz
ein Mitschüler die Anzahl der Wörter mit "x Worte" an. Der strenge
Deutschlehrer kreidete ihm knallhart einen Orthographiefehler an,
denn
es hätte "x Wörter" heißen müssen.
Was für ein Korinthenkacker, der Lehrer.
Müsste ich ihm eine Figur in der Rätselaufgabe zuordnen,
wäre es der vierte gläserne Knopf von vorne links (der kleine).
Zitat:
Das habe ich mir bis heute gemerkt,
der arme Kerl ist inzwischen Professor, seinen Namen können Sie
privat bei mir erfragen.
Ist doch toll, wenn man - auch 30 Jahre verspätet - einem
Kollegen moralisch zur Seite springen kann. Vielleicht können
Sie ihn ja ermuntern, auch am Wettbewerb teilzunehmen. Es
wird von der Jury auch nicht in erster Linie Ottogravie
und Rechtschreibung bewertet.
Sie selbst sind auch herzlich eingeladen, mitzumachen.
Übrigens bleibe ich aus zwei Gründen bei meiner Formulierung:
(i) Im Wettbewerb sind auch literatisch hochwertige Beiträge
willkommen. Die entsprechenden Schreiber (Nobelpreisträgerklasse
und aufwärts) will ich ermuntern, indem ich edle Worte (<-- sehen
Sie, schon wieder) verwende. Sehr würde mich z.B. interessieren,
was Frau Jelinek zu dem Lego-Ensemble einfällt.
(ii) Ein Zitat aus Wikipedia zum Beitrag "Wort". Dort heisst
es zu den beiden Pluralformen:
> Diese Unterscheidung, die im 17. Jh. vom Sprachgelehrten
> Justus Georg Schottelius eingeführt wurde, wird
> inzwischen oft ignoriert.
Ingo Althöfer.
Jetzt erinnere ich mich übrigens an eine andere Geschichte
aus der Schachprogrammierer-Szene: Irgendwann in den späten
1980er Jahren gab es Smalltalk zwischen Helmut Horatscheck
(gestandener österreichischer Bitschnitzer) und Wolfgang
Delmare (Greenhorn aus Wuppertal).
Horatschek fragt: Wieviel Zeilen Code hat Ihr Schachprogramm?
Delmare: Komische Frage. Sie sollten lieber nach der Anzahl
von Befehlen fragen.
Horatschek: Das ist doch das Gleiche.
Delmare: Bei mir nicht. In die meisten Zeilen kriege ich
vier bis fünf Befehle rein.
Kopfschütteln bei Horatschek und Ende des Gesprächs.