[quote="Arno Nickel"]
Bevor der unvermeidliche "Remistod" eines Tages zuschlagen wird, werden sich die Menschen über eine neuerliche Schachreform (wie seinerzeit in der Folge der Renaissance) verständigen, die das alte Spiel am Leben erhält und mit neuem Geist erfüllt.
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Hallo Arno!
Zu allem anderen, was du schreibst, auf dass ich es unterschreibe, vielleicht noch die Sache mit dem Buch und mit dem Multiengineeinsatz.
Hat die Maschine bis zum 20.Zug eine Variante, die auf das, was der Gegner spielt, perfekt zur engine passend, aufgesetzt ist, und kennt dieser Gegner davon die eine oder andere Fortsetzung noch nicht, oder noch schlimmer, schätzt sie persönlich in der Wahl der Eröffnungszüge falsch ein (hier ist das schlechtere Buch im Gegenzug die typische Selbstfallerfalle) natürlich macht's das dann schon im wahrsten Sinn des Wortes von Anfang an klar.
Verlässt sich der Mensch dann noch dazu zu sehr auf ein eigenes Fehlurteil oder das irgend einer falsch gewählten, falsch eingesetzten eigenen engine, dann kann natürlich das Mensch- Maschine- Team nur scheitern.
Das liegt aber dann nicht an der Übermacht der allein spielenden engine, sondern an den Fehlern, die der Mensch macht.
Natürlich kann die Auswahl der falschen engine, der falschen Eröffnung und dann noch der falschen Züge die Sache schneller versauen als gewinnen, aber dass Partien auch auf sehr hohem Niveau immer noch durch Fehler entschieden werden, das ist halt so.
Hätte eine einzelne engine in einer bestimmten Rangliste ihren Rang so sehr verdient, dass sie im Spiel
gegen ein Team, das auch nur aus ein paar gut ausgesuchten und gut eingesetzten engines und einem guten Aussucher besteht, mit einer gewissen Sicherheit gewinnt, dann würde ich sagen, Menschen, lasst endlich die Finger vom Schach und die engines ihre Elohöhenflüge ungestört weiter allein antreten, bis dahin rate ich stark dazu, es wenigstens zu versuchen, dem einzelnen Blechtrottel, dessen Schwächen man halt auch möglichst kennen sollte, nicht einfach das Feld zu überlassen.
Solange wir noch mitspielen wollen, sollten wir uns vielleicht weniger Gedanken machen, was wir alles den engines eh nicht mehr beibringen müssen oder können, sondern mehr über das, was wir ihnen immer noch voraus haben, uns auf das besinnen, wenn wir Weiterentwicklung der engines überhaupt auch noch im menschlichen Sinn erreichen wollen, in einem anderen Sinn sehe ich in einem Spielzeug wie dem Schachprogramm nach wie vor sowieso überhaupt keinen solchen (Sinn nämlich).
Ingo schreibt, wie er durch entsprechenden cleveren hardware- Einsatz (hat ja nicht bald jemand soviele Rechner
) gewinnt, wäre die einzelne engine auf noch so guter Einzelhardware ohnehin unschlagbar, wozu der Aufwand?
Kommen wir je nach realistischer Einschätzung der eigenen Fähigkeiten
bei einer bestimmt Stellung zu dem Schluss, das weiß diese oder jede engine besser, vor Allem, wenn ich sie mit den richtigen Varianten der richtigen anderen engines gefüttert habe und mit dem entsprechenden Stand der Theorie am einen und den Tablebases am anderen Ende, dann ist die Entscheidung, diesen oder jenen engine- Zug auszuführen, natürlich eine bessere, als mit Gewalt etwas anderes zu ziehen, damit man dann sagen kann, war von mir, ist schief gegangen, war aber von mir.
Und wieder einmal sollten wir zunächst über bestimmte einzelne Stellungen reden, bestimmte Züge und Varianten und dann erst über die Punkte, die zum Schluss nach vielen vielen Partien herausgekommen sind, insbesonders wenn beim Fernschach halt die Zeit etwas lang wird, bis soviele Punkte beisammen sind, das die dann mehr sagen als nur, ah, wieder einmal Glück gehabt und knapp aber unverdient gewonnen.
Natürlich muss man sich auch nicht überlegen, wie die Punkte zustande gekommen sind, aber wozu zählt man sie dann überhaupt?