[quote="Frank Quisinsky"]
Nur ...
Ich verstehe die Äußerungen zu der Eröffnungszügen nicht.
Fast jeder Schachspieler hat seine favorisierten Eröffnungen und eröffnet entsprechend der bevorzugten Theorie. Menschen fragen Ihre Datenbank genauso ab wie Engines, die hier aber sehr viel mehr Möglichkeiten hinsichtlich Kapazitäten von gesammeltes Wissen (Datenbanken, Bücher) mitbringen. Ich finde es ist müßig darüber zu diskutieren.
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Tun wir das?
[quote="Frank Quisinsky"]
So lange Schach aus so viele Möglichkeiten anbietet, es zu unglaublich viele Positionen gibt so lange bleibt dieses Thema eine Wissenschaft. Alles was wir nicht komplett erfassen können, müssen wir mühsam erforschen. Erst Recht wenn wir die künstliche Intelligenz hierzu benutzen.
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Wie wahr. Die Frage bleibt, wie nützen wir sie am besten. Das ist eine andere Frage als die schiere, wer gewinnt unter möglichst nivellierenden Bedingungenen den einen und einzigen Hut: alle gehen von Stellungen ähnlich der Grundstellung aus (ich wiederhole mich hier wieder mal, für madpruning machines wie heutige engines sind 5 oder auch 8 Züge nach der Grundstellung eine reine Frage von vielleicht 10 Sekunden Rechenzeit und schon gehen sie wieder alle von einer der Stellungen aus, die sie ohnehin bereits von der Grundstellung aus im hash gehabt hätten, hätten sie 10 Sekunden früher zu rechnen angefangen. Ich kann mir nicht helfen, Thorstens Bezeichnung Kastratenschach find ich nicht so unpassend, die engines werden in ihren Fähigkeiten auf das herunterkastriert, was bei aller gebotenen Fairness das im Schach noch einzig spannende wäre, was wäre wenn das erst ein paar Züge später anfinge, und eine Seite schon irgendwas riskiert hätte, im Schatrandsch waren das übrigend die Tabijas, was meinst du, warum man sich die damals schon ausgedacht hat?
[quote="Frank Quisinsky"]
Ist das wirklich Computerschach? Vermutlich spielen wir eher Kaffeehausschach. Stelle mir öfters die Frage, zu wie viel Prozent möglicher Stellungen Menschen auf hohem Level Schachprogrammen auf hohem Level unterlegen sind. Vergleiche ich jetzt die für mich unlogischen Züge von Engines müssen es über 60% sein.
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Falsche Frage, Frank. Es geht nicht darum, was Lieschen Müller ohne fremde Hilfe am Brett sieht, sondern was sie mit der entsprechenden Hilfe, die gute engines durchaus sein können und noch mehr sein sollten, herausfinden kann.
Wenn ich absolut nicht mehr verstehen kann, was engines spielen, spielen sie einfach kein Schach mehr für mich, oder sagen wir für den durchschnittlich gebildeten Schachspieler, irgendwann spielen sie dann auch kein Schach mehr für Großmeister, wer soll dann noch beurteilen, ob sie nicht längst völligen Blödsinn spielen, der nur gegen andere Blödengines erfolgreich ist, ist das die Zukunft der Ranglisten, wie du sie dir vorstellst? Eigendynamik statt Nützlichkeit für das, wozu sie erdacht wurden?
[quote="Frank Quisinsky"]
Aussagen über Engines:
NEIN, der ganze Spielaufbau einer Engine während einer ganzen Partie gibt Dir die Info über eine Engine. Gerade wenn es darum geht kämpfen zu müssen, weil im Nachteil ... die Züge dann zu beobachten ist interessanter als den Gewinn näher zu beobachten.
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Trefflich formuliert, Frank. Warum setzt du ihnen dann aber für deine Tests immer nur grundstellungsnahe Stellungen vor?
Könnten sie sich nicht besser an unterschiedlicheren Stellungen beweisen, wenn sie nicht nur immer in die Mittelspielstellungen kämen, die von engines aus grundstellungsnahen ausgeglichenen Eröffnungsstellungen gespielt werden?
Du kastrierst die Eröffnungstheorie in ihrer Breite, vor Allem aber in ihrer Weite (zugegeben, du selber weniger als viele Andere) und freust dich an dem, was übrig bleibt, dass die engines alle noch immer ihrer Endspielschwächen haben, wissen wir auch alle, sie brauchen ja auch immer nur diejenigen Endspiele spielen, die ihnen die anderen Endspieldummies unter den engines vorsetzen, das geht soweit, dass das banale basale Endspielwissen von den Programmierern wieder herausgenommen wird, weil es in der Art, in der getestet wird, kein Elo bringt, das ist nicht meine Vorstellung von Kunst und auch nicht von Wissenschaft, Frank, das ist simpler Utilitarismus, in diesem bekannten Beispiel führt es schlicht zu Rückschritt, tolle Entwicklungskontrolle, die das hervorgebracht hat.
[quote="Frank Quisinsky"]
Das wäre etwas für den Bereich Engines.
Die Stärken und Schwächen den Engines bei Stellungstypen haben zu sammeln bedeutet Wissen aufzubauen um diesen Bereich entscheidend zu verbessern obwohl wir letztendlich schon in der Gesamtspielstärke Meilen zurück liegen.
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Wissen aufbauen, bravo! Wissen ist Matt. Mit dem entsprechenden Buch, dass du dir selbst gegen eine Eloriesenengine, die ohne Buch spielen muss, anzutreten, das lässt dich wachsen, mein Lieber.
Was ist schon die Spielstärke der maschinellen Giganten ohne ihr Buchwissen gegen das gesammelte solche, das schon gespeichert ist?
Wir werden es nie erfahren, wenn wir es nicht testen.
[quote="Frank Quisinsky"]
Finde auch nicht wir reden aneinander vorbei.
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Eh nicht, absolut nicht, mit dir kann man ja reden.
[quote="Frank Quisinsky"]
So kann ich mir Gedanken über Deine Äußerungen machen, finde Ansatzpunkte zu meinen Schwerpunkten die es sich lohnen drüber nachzudenken ... weil GEDANKENGUT.
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Danke, auch gut!
Im Ernst, ich hab von dir auch schon viel gelesen, was ich noch nicht wusste, und vieles hat mich auch immer wieder gut unterhalten. Wenn ich mir nur meine eigenen Gedanken machen will, brauch ich das nicht zu veröffentlichen, naja, ehrlich gesagt, weiß ich oft auch erst, was ich meine, wenn ich lese, was ich schreibe.
[quote="Frank Quisinsky"]
Dennoch, sollten wir dankbar sein über die Daten die Ratinglisten produzieren. Mit gewaltigen Datenbanken kann alles in Eigenarbeit festgestellt werden was individuell interessant erscheint. Das finde ich wichtig !!
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Hast ja recht, Frank, ich bin halt Ökonom auch, gezwungener Maßen, und versuche meine Eigenarbeit für das, was mich am meisten interessiert, auf das zu beschränken, was mir selbst am meisten bringt.
Dafür nehme ich natürlich dankend alles, was von Anderen dazu geboten wird, mit, vielleicht sollte ich das öfter klarer sagen, einfach danke oder so, dass es mir trotzdem für einiges, was Andere halt weniger interessiert, nicht Alles bringt, ist eh auch klar.
Dann ist der Unterschied zwischen deiner und meiner Sicht wahrscheinlich eh in erster Linie, dass du mehr für die community tust und ich mehr für mich allein.