Hallo Frank!
[quote="Frank Quisinsky"]
habe gestern auch mal Robbolito 0.085c3 gegen Rybka 3 unter der Shredder GUI ausprobiert.
1. Robbolito 0.085c3 kann nicht pondern
2. Hat keine UCI Funktionen
3. Bleibt regelmäßig beim Spiel ohne Pondern hängen.
Darauf mal unter der Fritz 12 GUI ausprobiert. Hier wird Pondern vorgegaukelt (bekannt, ein Grund warum ich diese GUI für Engine-Engine nicht nutze).
Beispiel:
Robbolito spielt 2. d4 und erwartet ... d5, spielt d4 in Halbzug 17 aus.
Nun rechnet Rybka 3 ... Robbolito rechnet im Hintergrund (pondert, vorgegaukelt ... regelt die Fritz GUI, nicht die Engine).
Rybka 3 spielt nun d5 ...
Sollte Robbolito ja deutlich (je nach Zeitkontrolle) über Halbzug 17 sein.
Ist die Engine aber nicht und beginnt dort zu rechnen wo sie zuletzt aufgehört hat und nicht z. B. weiter bei Halbzug 19, 20 oder höher je nach Zeitkontrolle.
Dumm an der ganzen Fritz GUI ist dann, das Robbolito auch noch direkt spielt, so tut als ob ein Ponder Treffer vorliegt. Robbolito zieht also direkt aufgrund der Berechnung des vorherigen Zuges ... die Ponder Berechnungen verlaufen also im Nirvana.
Mag diese GUI hinsichtlich eng-eng einfach nicht, verfälscht Ergebnisse mit einem solchen Verhalten.
[/quote]
Das von dir beschriebene Verhalten kenne ich auch, halte es aber für 2 verschiedene Dinge, die ich im Zusammenhang sehe und beide der engine, nicht der GUI zuschreibe.
Dass Robbo nicht so pondert, wie z.B. Rybka, ist einerseits ein prinzipiell anderer Umgang mit dem hash, scheint mir. Ich muss dazu sagen, dass ich keine der im Netz herunterladbaren .exe- Dateien mehr verwende, vor allem, weil du richtig bemerkst, dass man bei denen die hashtable- Größe nicht über die GUI einstellen kann. Ein Freund hat mir ein compile, das er selbst gemacht hat, geschickt, das diesen Parameter anbietet und sich scheinbar auch im Spiel weniger aufhängt, sowohl unter Fritz- GUI, als auch unter Shredder.
Mit den Ippo- Versionen, die ich davor ausprobiert hatte, waren die Hänger allerdings unter Shredder bei mir immer häufiger als unter Fritz. GUI- unabhängig scheint mir aber auch im Analyse- Modus das von dir beschriebene Phänomen, dass sowohl beim zurück ziehen, als auch beim Übernehmen des ersten Zuges der HV, die Berechnung (weiß ich nicht aber jedenfalls die Tiefezählung) wieder von vorn anfängt, schon schneller hinauf zählt aber wieder mehr als -1 unter der Tiefe, die schon berechnet war.
Beim Spiel mit ponder on zeigt mir der taskmanager unter Fritz schon die Auslastung des jeweilig beschäftigten Prozessors an, sie fällt beim Seitenwechsel allerdings immer wieder kurz ab, ein Verhalten, dass allerdings andere engines, ich glaube es sind alles multithreading- engines, auch mehr oder weniger zeigen, Rybka mit seinem multiprocessing weniger.
[quote="Frank Quisinsky"]
Die einzige brauchbare Testmethode mit dieser Engine wäre ...
Arena 2.0.1 GUI nutzen und einstellen, dass die GUI nach jeder Partie neu startet.
Für solche Fälle hat die Arena GUI natürlich die entsprechende Antwort ... klar eine reine Eng-Eng GUI.
[/quote]
Find ich auch gut, war aber wie gesagt bei mir unter Fritz nie notwendig seit meiner privaten Robbo- Version (der meines Freundes), mit Ippo 0.080a auch nicht unter Fritz, wohl unter Shredder, mit Ippo...d begann dann auch unter Fritz das Steckenbleiben, überhaupt sehe ich in den zahlreichen Versionen, die so kamen, keinen Fortschritt hinsichtlich der Stabiltät und dem Rechenverhalten, eher im Gegenteil, insgesamt ist das Teil schon noch ziemlich buggy würde ich sagen aber was will man nicht noch alles sofort und gratis:
[quote="Frank Quisinsky"]
Die Engine spielt fantastisches super aggressives Schach und schiebt Rybka zusammen. Interessant lediglich, dass Rybka es versteht sich oftmals sehr geschickt in ein Remis zu retten, ansonsten wird Rybka gnadenlos ausgerechnet. Auch schön zu sehen, sehr einfach ... bei einer bevorstehenden Mattstellung. Während Robbolito in einer Partie Matt in 23, dann 20 und dann 17 ... ab hier normal abwärts gezählt hat ... sah Rybka das alles erst sehr spät ... viele Züge dahinter und kam dann irgendwann mit - Matt in 12 um die Ecke.
[/quote]
Ganz so krass sehe ich es nicht, wenn ich längere matches mit längeren Bedenkzeiten anschaue und vor allem längeren Buchvarianten, holt R3 deutlich auf. Nimm mal ein Buch auf breit gestellt, das auch eine gewisse Zugtiefe in dieser Breite bietet, wo also die Wahrscheinlichkeit steigt, dass beide erst so mit 10, 15 Zügen heraus kommen.
Das ist ja der wesentliche Unterschied zu vielleicht zu Testzwecken dann besser geeigneten Büchern, die schon in der Obergrenze mit 15 limitiert sind und da dann noch so variantenreich in der Breite, dass der Großteil der zwingend ausgespielten Züge meistens unter 10 bleibt, wenn man die Fähigkeit der engine, mit der frühen Eröffnungsphase umzugehen, testen will. Will man das Spiel mit gängigen Eröffnungssystemen unter praktisch relevanten Eröffnungslängen testen, ist ein Buch wie die Shredder- oder Fritz- Bücher signifikanter, natürlich auch auf weit statt Turnier eingestellt.
Mit solchen Büchern oder guten Teststellungssets wie z.B. Nunn2.cbh (geht halt auch nur unter Fritz) ist der Unterschied zwischen Rybka und Ippo (Robbo) minimal bis nicht vorhanden, das kann auch bei 1000 Partien meiner Meinung nach nur knapper und knapper werden. Wirklich krass ist Ippo besser von der Grundstellung an, das ist wirklich imposant. Ich finde, er spielt so, wie du das als eigentlich taktisch stark definiert hattest für dich selbst.
Tatsächlich unterscheiden sich R3 und Robbo in taktischen Serien wie Marathon.cbh auch nicht so stark, wenngleich doch: 89,5% R3, 92,8% Ippo, der damit bei diesem 210- Stellungen- Set für single core 2.5Ghz, 1024 Mb hash, unter 60 sec. Lösungszeit, die Spitze mit bright 0.4a unter denen, die ich getestet hab, teilt, gleich in Prozent, bright hat nur mit 2.15 sec. gegenüber Robbolite mit 2.86 eine Spur kürzere Durchschnittslösezeit. Das Set ist allerdings für diese engines von heute zu leicht geworden, find ich.
[quote="Frank Quisinsky"]
Wird jetzt unter Fritz getestet ... sollte Ponder ausgeschaltet werden, sonst wird sofort aufgrund einer Nirvana Ponder Berechnung gezogen und das kann über 100 ELO ausmachen. Ferner geht Zeit bei der Zugübertragung verloren. Bei Extrem Blitz z. B. Partie in 3 Minuten ... sind es ca. 20-24 Sekunden Zeitverlust ... sind auch ein paar ELO. Sollten schon Zeiten von größer als 40 in 4 sein, um in etwa ein Ergebnis zu erhalten.
[/quote]
O.k, ich mach gerade noch einen Durchlauf, nehme diesmal die Shredder GUI und ponder off, weil ich mir auch schon bevor du das auch beschrieben hast, dachte, vielleicht ist das ponder on, das ich ansonsten schon mehr schätze, vielleicht doch ein Nachteil für eine engine, die es jedenfalls nicht so gut macht. Da hab ich allerdings noch kein Ergebnis, weil ich für mich, noch etwas restriktiver als du, 4+2 für das kürzeste für einen einzigen 2,5 GHz- Kern halte, auch wenn meine Bücher und Testsets später einsetzen.
[quote="Frank Quisinsky"]
Zur Tagesordnung ...
Auf Rybka 4 warten und dann mal die Hauptvarianten vergleichen. Robbolito rechnet viele Züge tiefer als Rybka 3. Interessant wäre es Rybka 4 zu sehen um besser beurteilen zu können ob ein Clone wirklich vorliegt. Rein von dem was ich bisher gesehen haben (schachtechnisch) sehe ich kaum Gemeinsamkeiten zwischen Rybka 3 und Robbolito ... aber das kann auch an der gewaltigen Rechentiefe liegen.
[/quote]
...bzw. daran, dass sie R3 deutlich untertreibt in der Anzeige, tatsächlich liegen sie da auch nicht so weit auseinander, glaub ich, weiß ich aber natürlich nicht, dazu müsste man ja nicht nur wissen, wie groß der Unterschied von R3- Anzeige zu irgendeiner vergleichbaren Wahrheit ist, sondern vor allem, wieviel welche engine in der angezeigten Tiefe schon abgeworfen hat und was sie dafür wirklich quantitativ an extensions draufsetzt.
Auf R4 warten wird's wohl sein, im CCC hat Dan Corbit gerade wieder einen neuen thread dazu gestartet, sein Eingangs- posting bringt es noch einmal ganz gut auf den Punkt, scheint mir.