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Up Topic Hauptforen / CSS-Forum / An Dreihirn
- - By Christian Paluch Date 2023-09-10 16:57 Upvotes 2
Ich lese gern in benachbartem Schachcomputerforum regelmäßig mit. Bin aber dort nicht registriert (kann wenig Vernünftiges beizusteuern ). Gerade hat dort hat Dreihirn eine Frage gestellt, die Stanisław Lem betrifft. Nämlich "Gibt es bei Lem oder anderen SciFi-Autoren Geschichten zum Thema, dass Roboter oder Maschinen intelligenter werden als Menschen und was dann passiert?" Da ich hoffe, dass er hier mitliest, werde ich hier antworten. Die gesuchte Geschichte heißt "Golem XIV" (Erstausgabe 1981). In dieser Geschichte versuchte Lem einen Computer zu beschreiben, der intelligenter als der Autor selbst ist. Keine leichte Aufgabe . In dem Buch verfasst Golem zwei Vorlesungen. Einer über die Evolution des Verstandes, und eine über weitere über die Entwicklung der Menschheit. Golem baut auch seinen Nachfolger, der noch höhere Bewusstseinsebene erreicht. Zum Schluss verlassen beide die Erde, tief enttäuscht von den hiesigen Zuständen.
Parent - - By Maximilian Friedrich Date 2023-09-10 20:08 Edited 2023-09-10 20:10 Upvotes 2
Bei Lem finden sich reihenweise Erzählungen, in denen andere Lebensformen oder eben technische Anlagen dem Menschen sich als intelligenter erweisen. In "Solaris" (ich meine hier das Buch und nicht die aus meiner Sicht themaverfehlenden Kinofilme) zeigt sich eine Art Planktonmeer so überlegen, dass es die Menschen mehr oder minder experimentell untersucht und im Prinzip gelangweilt zur Seite wirft, weil nicht mal im Ansatz geistig ebenbürtig (verkürzt und verschärft ausgedrückt, ist aber der Kern). Oder wenn man Trurl und Klapauzius (2 Roboter) im Stil eines Sokrates diskutierend über wesentliche philosophische Probleme der Menschheit ausbreiten und mit gewagten Experimenten zu erforschen suchen, keimt schnell der Verdacht, dass der Mensch in diesen Geschichten von seinem Denkmal-Sockel als Krönung der Schöpfung gestoßen sein könnte. Typisch zB. (Leider gelingt mir nicht mehr zu erinnern, in welchem Werk) wie für die Erforschung des absoluten Glücks als Maß für das Glücksgefühl die Anzahl der Sprünge auf einem Fuß , in dessen Sohle tief ein Reißnagel steckt, gewählt wird.
Mit Golem (eine der Werke, mit denen Lem, eigenen Angaben zufolge, relativ zufrieden war) haben Sie aber definitiv die beste Antwort auf die Frage geliefert.
Btw. bei "Dreihirn" muss ich spontan an einen gewissen Ingo A. denken....

Und zu guter Letzt: Deutschland ist Basketballweltmeister!!! Hat nichts mit Schach zu tun, habe ich jetzt aber seit fast 50 Jahren darauf warten müssen, nachdem ich lernen musste, dass das deutsche Basketball entgegen meiner kindlich-naiven Vorstellung nicht so ganz dominierend war.....
Parent - - By Lothar Jung Date 2023-09-10 20:46 Edited 2023-09-10 21:06
Ann Leckie mit ihren „Maschinen“ Romanen passt sehr gut dazu. Geht aber einige Schritte weiter.
Natürlich Phillip K. Dick hat sich in seinen Kurzgeschichten und Romanen mit der Thematik befasst.
Nicht zu vergessen die „Borg“ im StarTrek Universum.
Auch Computerspiele wie Cyberpunk setzen Mensch/Maschine Implantationen ein.
Auch die jetzige KI ist auf eine intelligente Mensch/Maschine Schnittstelle angewiesen. Ohne intelligente Fragen keine gute KI-Antwort.
Scherzhaft, ist Niemann ein Dreihirn?
Übrigens generiert die Nvidia Software ihre neue Hardware.
Parent - By Ingo Althöfer Date 2023-09-10 22:04
Hallo Herr Jung, danke für die Hinweise.

Freundliche Grüße, Ingo Althöfer.
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2023-09-10 22:03
Hallo Herr Friedrich,

Maximilian Friedrich schrieb:
... Mit Golem (eine der Werke, mit denen Lem, eigenen Angaben
zufolge, relativ zufrieden war) haben Sie aber definitiv die beste Antwort auf die Frage geliefert.
Btw. bei "Dreihirn" muss ich spontan an einen gewissen Ingo A. denken....

Treffer.

Bei Schachcomputer.info fühle ich mich wohl. Dort habe ich bisher nur
liebe Zeitgenossen getroffen. Schade, dass es im CSS-Forum nicht so war.

Zitat:
Und zu guter Letzt: Deutschland ist Basketballweltmeister!!!

Geschaut habe ich das Finale meiner Frau zuliebe auch.
Und als es hiess, nur noch 127 Sekunden, wurde es mehr als 14 Minuten,
bis wirklich Schluss war. Das ist nicht mein Ding.

Freundliche Grüße,
Ingo Althöfer.
Parent - By Maximilian Friedrich Date 2023-09-11 21:57
Nun ja, man muss schon Basketballfan oder früher Spieler gewesen sein, um das Ganze zu "genießen", das verhält sich im Prinzip ähnlich wie unser geliebtes Schachspiel, da kann die beste Ehefrau von allen auch nicht verstehen, warum man sich eine Schach-WM o.ä. ansieht, obwohl da oft zig Minuten lang keine Aktion passiert.

Zum Thema Foren muss ich auch konzedieren, dass der Ton und der Umgang nicht nur hier in Schachforen sondern auch in anderen scheinbar "harmlosen", nicht-politischen Foren, zu wünschen übrig lässt. Aus diesem Grunde schreibe ich auch nur gelegentlich und dann eher impulsiv.....

In Mythbusters Reich geht es wohl gesitteter zu, was (ich kann es nur vermuten) am Moderator liegen dürfte. Allerdings ist der Thread über Lem da auch eher zu einem Tastatur-B Spektakel geworden statt das Thema zu ergründen. Lem gehört(e) zu meinen Lieblingsautoren, er setzt sich da öfters mit philosophischen Sinnfragen im Rahmen seiner SF-Romane auseinander, selbst in den eher satirisch gehaltenen Werken wie den "Sterntagebüchern" (z.B. als Ijon Tichy, polnischer "Raumpilot", der Weltraum-Müll transportiert u.a., auf einen Planten kommt, wo das Thema Leben und Sterben durch jederzeitige Wiederbelebung und Neustart ad absurdum geführt ist, was zu philosophischen und theologischen Diskussionen über den Sinn des Daseins führt, sozusagen keine Theleologie ohne Teleologie...), dabei sind aber technische Überlegungen zweitrangig, es geht eben mehr darum, Grenzen des Sinns, der Moral oder logischen Denkens mit dem Hilfsmittel der grenzenlosen SF-Welt auszuloten.
Vielen Dank für Ihren Anstoß, der so etwas indirekt zu mir gekommen ist, werde nach vielen Jahren mal die Bücher wieder rauskramen und darin lesen...
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2023-09-10 21:57
Hallo Herr Paluch,
danke für den Beitrag.

Mit freundlichen Grüßen, Ingo Althöfer.
Parent - - By Wolfram Bernhardt Date 2023-09-13 19:54 Edited 2023-09-13 19:58 Upvotes 1
Hallo Ingo!

Wenn es nicht Roboter sein müssen, empfehle ich den Film "Phase IV". Er ist aus meinem Geburtsjahr sehe ich gerade, also fast 50 Jahre alt - aber für mich auch heute noch sehr beeindruckend. Es geht um Wissenschaftler in einer Forschungsstation, die Ameisen untersuchen sollen, die sich plötzlich auffällig verhalten. Nach einer Weile stellt sich allerdings die Frage, wer eigentlich wen untersucht...

https://de.wikipedia.org/wiki/Phase_IV_(Film)

Das Filmplakat ist irreführend, es handelt sich nicht um einen Horrorfilm, sondern eher um ein "populärphilosphisches Werk" (falls es das Wort gibt), das sehr ähnliche Fragen stellt.

Auch die Beschreibung in dem Wikipedia-Artikel finde ich eigenartig... jedenfalls erinnere ich mich recht anders an den Film... hmm.. ich sollte ihn mal wieder anschauen.

Viele Grüße
     Wolfram

PS: Die Anmeldung im anderen Forum habe ich nicht vergessen
Parent - - By Ingo Althöfer Date 2023-09-14 04:30
Hallo Wolfram,
danke für den Hinweis.

Wolfram Bernhardt schrieb:

https://de.wikipedia.org/wiki/Phase_IV_(Film)
... eher um ein "populärphilosphisches Werk" (falls es das Wort gibt), das sehr ähnliche Fragen stellt.

Jetzt  habe ich erst mal nur den Wiki-Artikel zu Bhase_IV gelesen.
Dabei kamen mir zwei Querverbindungen in den Sinn:

* Was die erste Hälfte des Films angeht, scheint sich Frank Schätzings
sbäterer Thriller "Der Schwarm" ähnlich zu entwickeln.

* Und Ameisen mit besonderen Fähigkeiten - Telebhatie und darauf beruhende
Sbezialfähigkeiten - kommen in der früheren Kurzgeschichte "Die Lymbhatersche Formel"
von Stanislaw Lem aus dem Jahr 1961 auch vor. Inzwischen war ich durch einen
Hinweis von Bernd Gräfrath auf das frühe Erscheinungsjahr - in Bolnisch - gestossen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Lymphater%27s_Formula
Diese Kurzgeschichte war um 1970 herum schon auf Deutsch bekannt.

Gewisse Basisideen scheinen sich zu wiederholen...

Viele Grüße, Ingo.
Parent - By Olaf Jenkner Date 2023-09-14 08:15 Upvotes 1
Kleiner Hinweis am Rande:
Bernd Gräfrath ist der erste Vorsitzende der Schwalbe.
https://www.dieschwalbe.de/
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